Kein Mann für eine Nacht. Fae Clarke

Kein Mann für eine Nacht - Fae Clarke


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das Bett. »Danke Max. Ich habe es schon gesucht!«, rufe ich laut, während ich nach oben eile.

      »Gut, das du ausziehst. Das war ein Omen!«, meint er grinsend, als ich das Schlafzimmer betrete und es ihm abnehme.

      »Das stimmt, das hätte ich sonst ewig nicht mehr gefunden.« Es ist aus, wahrscheinlich weil der Akku leer ist, weshalb ich auch nie ein Freizeichen bekam, als ich darauf anrief, um es zu orten. Schnell stöpsle ich es in der Küche an, damit es sich wenigstens etwas auflädt.

      »Wie lang vermisst du es denn eigentlich schon?«, fragt Alice hinter mir.

      Erschrocken drehe ich mich herum. »Seit Sonntag.«

      »Oh je! Das heißt, dass er dir schreiben konnte, was er wollte, du hast es nicht einmal lesen können. Das ist nun echt doof. Los schalte es ein, schau nach, ob er dir geschrieben hat.«

      Alice ist witzigerweise nervöser als ich, was das Thema Rob angeht. »Ach, ich mag jetzt nicht. Nachher, okay? Lass uns doch erst mal alles fertig einpacken.«

      Doch da habe ich nicht mit ihrer Hartnäckigkeit gerechnet. Sie schaltet das Handy ein und tippelt mit ihren Fingern ungeduldig auf die Arbeitsplatte, bis ich meine Geheimnummer eingebe. Und schon blinken mehrere neue Nachrichten auf.

      »Hm …« Gedankenversunken scrollt sie durch den Verlauf, anscheinend haben mir mehrere Leute geschrieben. »Ah, da ist er ja.« Schmunzelnd liest sie und hält mir danach das Smartphone vor die Nase.

      »Hey Abby. Ich hoffe, dass es dir gut geht. Schade, dass du dich nicht mehr meldest. Habe ich etwas falsch gemacht oder etwas Falsches gesagt? Rob x«

      »Na los, antworte ihm«, fordert sie mich auf.

      »Nein, nicht jetzt. Wir haben doch noch so viel zu tun.«

      »Quatsch, die eine Minute haben wir Zeit.«

      Was solls, aber einfach werde ich es ihm nicht machen, denn ich will mich nicht gleich wieder auf ein neues Abenteuer einlassen. Immerhin habe ich ihn in dem Stress nicht wirklich vermisst, also sollte ich mich nicht sofort wieder in eine womögliche Gefühlsduselei verstricken.

      »Hallo Rob. Sorry, dass ich mich jetzt erst melde. Ich hatte mein Handy verlegt. Nein, hast du nicht. Allerdings weiß ich nicht so recht, was du von mir möchtest. Abby«

      »Erledigt«, teile ich Alice mit. Diese strahlt übers ganze Gesicht. Wenn sie wüsste, dass ich ihm keine wirklich positive Nachricht geschickt habe.

      Kurz nach 15 Uhr sind all meine Habseligkeiten in den Fahrzeugen verstaut. Schneller als erwartet kann ich die Tür hinter mir absperren und den Schlüssel in den Briefkasten werfen. Am Zaun blicke ich noch einmal zum Haus zurück.

      An sich war es schön hier, auch die Nachbarn waren wirklich nett. Aber das Eigentliche, der Partner war falsch und ich muss diesen Abschnitt meines Lebens mit einem Schlag hinter mir lassen. Leise aufseufzend steige ich in Alice’ Auto. »Ab sofort wird nach vorn geblickt, Süße!«, meint diese und startet den Wagen.

      Während der Fahrt geht mir so vieles durch den Kopf. Morgen muss ich unbedingt einen neuen Handyvertrag abschließen, damit ich meine alte Nummer nach und nach abschalten kann. Meine Post habe ich bereits vor ein paar Tagen umleiten lassen, sodass Pete nicht weiterhin in meinen Sachen schnüffeln kann. Die nächsten Wochen werden emotional vermutlich die Hölle, aber da muss ich jetzt durch und mit so tollen Freunden werde ich auch das schaffen.

      Vor dem Gehweg zu meinem neuen Heim stoppt die Wagenkolonne. Lediglich ein paar Schritte werden Alice und mich in Zukunft trennen. Diese Wohnung hatte ich auch nur mit ihrer Hilfe bekommen, da es derselbe Vermieter ist und sie sich für mich verbürgen konnte. Dafür bin ich ihr nach wie vor mehr als dankbar. Diese Anlage ist nur zu Fuß betretbar. Mein Haus ist das erste von vielen in diesem ruhigen Viertel. Viel Grün und schön angelegte Wege lassen mich die Wehmut vergessen.

      Aufgeregt eile ich in den zweiten Stock hinauf und schließe die Wohnungstür auf. Mein neues, eigenes Reich! Das Gefühl ist überwältigend. Tränen schießen mir in die Augen, die Anspannung der letzten Monate fällt mit einem Mal von mir ab. Schluchzend lasse ich mich im schmalen Eingangsbereich an der Wand auf den Boden gleiten.

      »Oh Süße!«, ruft Alice und setzt sich neben mich, um mich in den Arm zu nehmen.

      So sitzen wir da, während die Männer die ersten Sachen hereintragen, wobei wir ihnen vollkommen im Weg sind, doch ich kann gerade nicht aufstehen. Als Tom mich so sieht, stellt er den Karton ab, beugt sich herab und umarmt mich. »Erleichtert, was?«

      Zustimmend murmle ich unverständliche Dinge, die auch vollkommen unwichtig sind. Schmunzelnd zieht er mich nach oben. »So, du bekommst jetzt die ehrenvolle Aufgabe uns einen Kaffee zu kochen. Hier ist sogar gleich der richtige Karton. Bin gut was?« Feixend knufft er meinen Oberarm.

      Kichernd wische ich mir die Tränen vom Gesicht und packe den Karton in der Küche aus. Gut, dass die Wohnung über eine Einbauküche verfügt, sonst könnte ich in den ersten Wochen nicht kochen, geschweige denn etwas verstauen. Es ist eine geschmackvoll eingerichtete Küche, hell und mit allen Geräten ausgestattet, die das Herz begehrt. Nur meine Kaffeemaschine musste ich mitnehmen. Jetzt muss Pete zwar zusehen, wie er an seinen morgendlichen Kaffee kommt, aber das kann mir egal sein.

      Die Maschine brodelt vor sich hin, während ich in das große Wohnzimmer hinübergehe. Tom hat mir vor zwei Wochen Regale und Schränke zusammengebaut. Auch eine neue Couch ziert mittlerweile den riesigen Raum, die er für mich vor einigen Tagen empfangen hat und haargenau an die Stelle gestellt hat, wohin ich sie wollte. Ich habe schon tolle Freunde, schießt es mir durch den Kopf.

      Einen Esstisch habe ich noch nicht, dieser wird nächste Woche geliefert, aber in der Küche befindet sich ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen, das reicht für den Anfang vollkommen, finde ich. Immerhin habe ich auch nicht vor, hier große Gelage abzuhalten oder riesige Partys zu feiern.

      Nach und nach tragen wir ein Teil nach dem anderen herein und schon bald sind all meine Möbel und Kartons in den jeweiligen Räumen. Neugierig luge ich ins Schlafzimmer. Alle Möbelteile lehnen vorsortiert an den Wänden ebenso in dem kleinen Zimmer nebenan, in dem mein Nähzimmer entstehen wird. Das wird eng, aber es muss gehen, eine größere Wohnung kann ich mir nicht leisten.

      »Das wird schon. Wirst sehen, wir machen dir das schon heimelig«, meint Alice hinter mir und legt ihre Arme um mich. Ich weiß nur zu gut, dass sie aus allem etwas zaubern kann, immerhin ist sie Innenarchitektin.

      »Danke«, wispere ich.

      »Wofür?«

      »Für alles.«

      »Ach Quatsch, dazu sind Freunde da, oder? Und ich bin froh, mal wieder einen Raum so zu gestalten, wie es mir gefallen würde.« Da wir nicht nur bei Männern den gleichen Geschmack haben, habe ich keinerlei Zweifel.

      »So, wenn ihr uns mal reinlasst, würden wir den Kleiderschrank aufbauen, dann kannst du jederzeit mit dem Einräumen loslegen, Süße«, lässt Max hinter uns verlauten. Sofort treten wir einen Schritt beiseite, um die Jungs hereinzulassen.

      Matt grinst Alice an, als dieser sich an uns vorbeischlängelt. Mir ist bereits vor einigen Stunden aufgefallen, dass er sie auffällig mustert. Kichernd schiebe ich sie in die Küche. »Na, da scheint ja jemand ein Auge auf dich geworfen zu haben«, flüstere ich ihr zu.

      »Hm, und er sieht auch noch gut aus«, schmachtet sie. »Aber warten wir’s mal ab.«

      Schmunzelnd packe ich die verbliebenen Küchenkartons aus, während die Freundin Pizza bestellt. Der dunkelhaarige Matt ist Stammgast im Club und ist mir bereits von Anfang an aufgefallen. Vor über zehn Jahren hätte ich mir selbst vorstellen können, etwas mit ihm anzufangen, aber es kam nie dazu. Dafür kam Pete. Oh Gott, ich muss ihn schleunigst aus meinem Kopf bekommen!

      Innerlich schüttelnd gehe ich ins Wohnzimmer hinüber, um eine CD einzulegen. Gut, dass ich meine kleine Anlage eingemottet hatte, bevor Pete sie in die Finger bekam. Kaum ertönen die ersten Takte ruft Tom aus dem Schlafzimmer: »Dreh mal lauter!« Was ich auch liebend gern tue. Tänzelnd kehre


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