Ius Publicum Europaeum. Paul Craig

Ius Publicum Europaeum - Paul  Craig


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(unabhängige Verwaltungsbehörden) bezeichnet werden. Letztere sind ausländischen Vorbildern nachempfunden und eng mit der Entstehung der Regulierungsverwaltung verbunden. Die dekonzentrierte Staatsverwaltung besteht aus dezentralen Behörden, die den zentralen Behörden hierarchisch untergeordnet sind und deren Zuständigkeit auf einen bestimmten Verwaltungsbezirk beschränkt ist. Diese Verwaltungsbezirke dienen zwei Zwecken: Zum einen bilden sie die geographische Grundlage für die dezentralisierte Verwaltung, also die Verwaltung durch Gebietskörperschaften mit eigener Rechtspersönlichkeit, andererseits sind sie deckungsgleich mit den Zuständigkeitsbereichen der Behörden der dekonzentrierten Staatsverwaltung. Im Einzelnen handelt es sich um die Regionen (régions), die Departements (departements) und die Gemeinden (communes). Wichtigste Verwaltungsebene ist das Departement mit dem Präfekten an der Spitze. Weitere Verwaltungsbezirke mit Bedeutung ausschließlich für die Staatsverwaltung sind das Arrondissement (arrondissement), eine Unterteilung des Departements, die von einem Unterpräfekten geleitet wird, und der Kanton (canton), eine Unterteilung des Arrondissements, die hauptsächlich als Wahlbezirk dient.

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      Der Wunsch nach Dezentralisierung ist alt. Er äußert sich zunächst in einer Raumordnungspolitik, die in einem engen Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg steht und die Entwicklung der Idee der Region und schließlich ihre Einrichtung als juristische Person des öffentlichen Rechts im Jahre 1972 sowie städteplanerische Maßnahmen ermöglicht, aus denen schließlich neue Städte hervorgehen. Auch die Politik der Verlagerung von Behörden aus Paris in andere Gebiete (délocalisation) folgt Dezentralisierungsbestrebungen. Freilich ist die Dezentralisierung des Betriebs nicht gleichbedeutend mit der Dezentralisierung von Befugnissen. Erst die Kritik an der Effektivität der öffentlichen Behörden, die insbesondere das schlechte Verhältnis zwischen Verwaltung und administrés in den Blick nimmt, führt dazu, dass nach dem Machtwechsel von 1982, der die Linke an die Macht bringt, und nach mehreren gescheiterten Versuchen (Verfassung vom 27.10.1946, Referendum vom 27.4.1969, Gesetzesvorhaben betreffend die Entwicklung örtlicher Verantwortlichkeit von 1979), schließlich eine Politik der Dezentralisierung auf den Weg gebracht wird.

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