Wyatt Earp Staffel 8 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 8 – Western - William Mark D.


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zog die Stirn in Falten. »Sie! Wen meinen Sie denn damit?«

      »Na, mit dem er Wichita, Dodge und Tombstone und eine ganze Reihe anderer Nester ausgefegt hat. Doc Holliday ist ja auch bei ihm. Er soll

      Loundry schon die Hölle heißgemacht haben. Sie können sich nicht vorstellen, wie neugierig ich mal…«

      Er brach plötzlich ab und sah in das grinsende Gesicht des Georgiers.

      »Na, Blacksmith, war die Lampe verrußt?«

      Der Schmied schlug sich beide Hände klatschend auf die mächtigen Schenkel.

      »Die Lampe verrußt! Ja, das ist richtig gesagt. Hell and devils! Wie ist das möglich? Wo habe ich denn nur wieder mein Viertelpfund Verstand verkramt? Wy…«

      Der Marshal legte warnend den Finger auf den Mund.

      »Sagen Sie, kennen Sie Oakland?«

      »Den Trader? Und ob ich ihn kenne, den Halsabschneider.«

      »Wissen Sie, ob er irgend etwas mit Mad Calloway zu tun hat?«

      Der Schmied schüttelte den Kopf.

      »Mit diesem Revolvermann? Nein, das weiß ich nicht. Aber daß er ein ganz durchtriebener Halunke ist, das weiß ich. Er will hier Mayor werden. Und Grapes eigener Sohn unterstützt ihn darin gegen seinen Vater. Verhältnisse sind das!«

      Sie ließen die beiden Hengste in der Obhut des Schmiedes. In dem dunklen Stall hinten in der Hofecke würde die beiden Tiere kaum jemand vermuten.

      Der Schmied war Feuer und Flamme, als die beiden Männer ihn in ihr Geheimnis einweihten. Voller Entrüstung hatte er von der Entführung des Marshals aus dem Haus des Sheriffs gehört.

      »Ja, gibt es denn so etwas auch? Ist denn so was überhaupt möglich? Ist dieser Halunke denn hirnverbrannt? Was nimmt sich dieser verdammte Schinder denn raus…«

      Die beiden machten sich davon und kamen ungesehen in den Hof des Sheriffs.

      Niemand hatte bemerkt, was geschehen war.

      Wyatt klärte die Frau und den Deputy auf.

      »Und vergessen Sie es nicht: Mich hat niemand gesehen. Sie auch nicht. Sie wissen nicht, wo ich bin. Sagen Sie ganz einfach jedem, der nach mir fragt: Wyatt Earp ist heute noch nicht heruntergekommen, sicher schläft er noch.«

      »All right, Marshal!«

      *

      Wyatt suchte das Jail auf.

      Er blieb vor der Zelle stehen, in der Grape auf der Pritsche hockte.

      »Schade, Mike, nun wird dein Freund Lewt weder Mayor noch wird er die schöne Mary Rut Hadron bekommen. Was er statt dessen bekommen wird, wird er ehrlich mit dir teilen: den Strick.«

      Grape war keineswegs mehr in der sicheren Verfassung wie am Abend vorher. Was er von Henderson gehört hatte, war vollauf genug gewesen, auch ihn mürbe zu machen. Er war ja nicht der harte, lederne Bursche, für den er sich gern ausgab.

      Danley hatte im Trunk auf den Sheriff geschossen. Er hockte apathisch da – und war trotz seiner Flucht und seiner Wahnsinnsreaktion in der Schenke vielleicht noch der beste der ganzen Bande.

      Gehörte er denn überhaupt richtig

      zu diesen Grapes, Hendersons, Haggers?

      Wyatt ließ sich jetzt jeden einzeln vorn ins Office kommen und stellte allen die gleiche Frage.

      Aber er bekam von allen die gleiche Antwort: »Ich weiß nichts darüber.«

      Anschließend ging er in den Zellengang zurück.

      »Thanks, Gents, jetzt weiß ich, was ich wissen wollte. Es genügt eben nicht, wenn von fünf Leuten vier schweigen können.«

      Und damit hatte er eine böse Saat ausgestreut.

      Die Tramps mißtrauten nun einander, und beschimpften einander auf das unflätigste und gemeinste, als der Marshal gegangen war.

      Am Ende des Zellenganges war ein kleines, hochangelegtes, stark vergittertes Fensterchen, das lediglich der Ventilation diente

      Stellte man an der Seitenfront ein leeres Whiskyfäßchen auf einen Hocker aus dem Office, dann war man, wenn man beispielsweise so groß war wie etwa Doc Holliday, recht gut in der Lage, die nicht eben geflüsterten Worte aus dem Zellengang mit anzuhören.

      Der Spieler hatte gehört, wie die Tür hinter Wyatt Earp zufiel.

      Grape warf sich in wildem Zorn gegen die Gittertür.

      »Diesen Hund kaufe ich mir!«

      »Den Marshal?« fragte Hagger heiser vor Angst.

      »Den Marshal! Du Idiot! Ich kaufe mir den Verräter. Den Burschen, der ihn auf Baker gebracht hat…«

      Hollidays Auftrag war erfüllt.

      Baker. Das mußte der Name sein.

      Der Deputy kannte keinen Baker in der Sierra draußen.

      Er holte den Mayor herüber.

      Wohl oder übel mußte er jetzt in alles eingeweiht werden. Wyatt tat es aber erst, als der grauhaarige Mann erklärt hatte:

      »Ich weiß, daß Sie meinen Sohn festgesetzt haben, Mister Earp. Ich will mich nicht damit herausreden, daß ich ihn vor fünfzehn Jahren drüben in Austin adoptiert habe. Seine Eltern waren an einer Seuche gestorben, die damals in der Hauptstadt grassierte. Meine Frau und ich, wir hatten keine Kinder, und wir hatten Mitleid mit dem armen Jungen. Well, und das ist nun daraus geworden. Ein Bandit, ein Verbrecher! Ein Herumtreiber! Ein Mensch, der eines Tages am Galgen enden wird…«

      Der Mayor sann nach, als der Marshal ihm die Frage vorgelegt hatte.

      »Baker, well, es gibt sogar zwei Leute, die diesen Namen führen. Der eine ist steinalt und lebt in der kleinen Ansiedlung bei der Pferdewechselstation. Und der andere… äh, der wird eher für Sie in Frage kommen. Er ist der Stiefbruder einer üblen Type, eines Revolvermannes, der schlimmer ist als etwa Loundry…«

      »Calloway!« sagte Wyatt Earp mit rauher Stimme.

      »Ja«, entgegnet der Mayor verblüfft. »Sie kennen ihn?«

      »Ich habe vor einigen Jahren auf der Straße zwischen Fort Worth und Dallas einen Zusammenstoß mit ihm gehabt. Er war damals an einer Schießerei in einer mitten auf der Strecke stehenden Schenke beteiligt und stieß einen schwerverwundeten Mann brutal auf die Straße. Als Holliday sich um diesen Mann bekümmern wollte, glaubte Calloway, sich aufpusten zu müssen. Er hatte Pech mit dem Colt gegen den Doc und rief zwei Kumpane zu Hilfe. Nun, es gab eine kleine Keilerei, wir hatten sie längst vergessen. Als ich ihn neulich oben in Kansas wiedersah, habe ich ihn nicht einmal sofort erkannt.«

      »Wie endete denn die Meinungsverschiedenheit?« wollte der Bürgermeister wissen.

      Wyatt rieb sich das Kinn.

      »Wir mußten ihn und seine beiden Freunde auf die Gäule legen und mit nach Dallas nehmen, wo wir sie bei dem Sheriff ablieferten.«

      Wyatt nahm ein Schrotgewehr aus dem Waffenständer und warf es dem Spieler zu.

      »Vielleicht kann es nichts schaden, wenn man in einem Rattenloch mit gehacktem Blei um sich pusten kann.«

      Der Deputy holte durch die Gas-

      se die beiden Hengste beim Schmied

      ab.

      Und dann verließen die beiden Dodger auf einem Umweg, um die Hauptstraße zu vermeiden, die Stadt und ritten nach Westen, in die Savanne hinaus, in den gelbbraunen Sand von Texas, der überall andere Namen trug, aber überall gleich fürchterlich war, wenn ihn der Flugwind hochtrieb und als pulverfeinen Staub auf die schweißnasse Haut wehte, was einem das Gefühl des Verbrennens und Erstickens überdeutlich nahe zu bringen vermochte.

      Sierra Arcada.

      Mochte


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