Gesammelte Werke. Джек Лондон
mit lebhaft grünem Stoff bekleidete Kojen liefen der ganzen Länge nach durch die Kajüte und dienten gleichzeitig als Sofas. Eine mit Haken zwischen dem Senkkielschott und der Decke befestigte Gardine ergab einen geschützten Schlafplatz für Frau Hastings. Auf der Seite gegenüber befanden sich die Kojen der beiden Japaner, und vorn, unter Deck lag die Kombüse. Das Deck war so niedrig und die Kombüse so klein, dass sie gerade Platz für den Koch bot, der genötigt war, zu hocken. Der andere Japaner, der die Pakete an Bord gebracht hatte, bediente bei Tisch.
»Sie suchen ein Gehöft im Mondtal«, sagte Hastings schließlich, als er seiner Frau von der Pilgerfahrt ihrer Gäste berichtet hatte.
»Aber – weißt du denn nicht –« rief sie, aber ihr Mann unterbrach sie.
»Still!« sagte er gebieterisch, und dann wandte er sich zu den Gästen. »Hören Sie: Es ist etwas an der Idee mit dem Mondtal, aber ich will nicht sagen, was. Es ist ein Geheimnis. Sehen Sie, wir haben ein Gehöft im Sonomatal, ungefähr acht Meilen von Sonoma, wo die Väter von euch beiden Mädeln Krieg führten, und wenn Sie je unsern Hof besuchen, so sollen Sie das Geheimnis erfahren. Aber Sie können mir glauben, dass es etwas mit Ihrem Mondtal zu tun hat – nicht wahr, Kamerad?«
Bei diesem Namen nannten er und Klara sich.
Sie lächelte, lachte dann und nickte.
»Und vielleicht werden Sie die Entdeckung machen, dass es gerade unser Tal ist, das Sie suchen«, sagte sie.
Aber Hastings schüttelte den Kopf, um ihr zu bedeuten, dass sie nicht mehr sagen dürfe. Sie wandte sich zu dem Foxterrier und ließ ihn um ein Stück Brot betteln.
»Er heißt Peggy«, sagte sie zu Saxon. »Wir hatten zwei irische Terrier in der Südsee, Bruder und Schwester, aber sie starben. Sie hießen Peggy und Possum, und diesen haben wir nach dem ursprünglichen Peggy genannt.«
Billy imponierte die Leichtigkeit, mit der der »Wanderer« manövrierte. Während sie noch bei Tisch saßen, waren die zwei Japaner auf einen Wink von Hastings an Deck gegangen. Billy konnte hören, wie sie die Falle lösten, die Seisinge abwarfen und mit dem winzigen Spill den Anker lichteten. Wenige Minuten darauf rief einer von ihnen in die Kajüte herunter, dass alles in Ordnung sei, und alle gingen an Deck. Das Heißen des Großsegels und Papegoiensegels war Sache eines Augenblicks. Dann holten Koch und Kajütsjunge den Anker ein, und während der eine ihn einzog, setzte der andere den Klüver. Hastings, der am Ruder stand, bediente die Schoot, und der »Wanderer« fiel ab, während die Segel sich füllten und das Boot mit leichtem Krängen über den glatten Wasserspiegel und aus dem Sumpf hinausglitt. Die Japaner rollten die Falle auf und gingen dann hinunter, um Mittag zu essen.
»Jetzt kommt bald die Flut«, sagte Hastings und zeigte auf eine gestreifte Stagboje, die am Rande des Kanals in der Strömung leise auf und ab wippte.
Die winzigen Häuser von Collinsville, die sich jetzt näherten, verschwanden hinter einer niedrigen Insel, aber die Montezumaberge mit ihren langen, niedrigen, ruhigen Linien schlummerten am Horizont, scheinbar so fern wie je.
Als der »Wanderer« die Montezumapfütze passiert hatte und in den Sacramento einbog, kamen sie dicht bei Collinsville vorbei. Saxon klatschte in die Hände.
»Das sieht ja aus wie aus Pappe geschnittene Spielzeughäuser«, sagte sie, »und die hügeligen Felder da hinten sehen aus wie gemalt.«
Sie segelten an vielen Fischerbooten vorbei, die als Wohnung für die Fischer und ihre Familien eingerichtet waren. Sie lagen im Schilf vor Anker, und Frauen und Kinder waren, wie die Männer in den Booten, dunkelhäutig, schwarzäugig, ausländisch. Als sie den Fluss hinauffuhren, begegneten sie mehreren Baggern, die von dem sandigen Flussboden Stücke wegfraßen und den Schlamm zu gewaltigen Deichen aufhäuften. Große, bis hundert Meter lange Weidengeflechte waren auf dem Deich angebracht und wurden von Stahlkabeln und Tausenden von Zementblöcken gehalten. Die Weiden würden bald Wurzel schlagen, erzählte Hastings, und wenn die verflochtenen Zweige verfault waren, wurde der Sand durch die Wurzeln festgehalten.
»Das muss verteufelt viel kosten«, bemerkte Billy.
»Aber das Land ist es wert«, erklärte Hastings. »Der Boden dieser Insel ist der fruchtbarste von der Welt. Dieser Teil Kaliforniens ist wie Holland. Man sollte es nicht glauben, aber das Wasser, auf dem wir fahren, liegt höher als die Insel. Die Insel selbst ist wie ein Boot, das leckt und kalfatert, gedichtet und gepumpt werden muss, Tag und Nacht und immer. Aber es lohnt sich. Es lohnt sich.«
Mit Ausnahme der Bagger, des frisch aufgehäuften Sandes, des dichten Weidengeflechts und des Mt. Diablos im Süden war nichts zu sehen. Hin und wieder fuhr ein Dampfer vorbei, und blaue Reiher flogen durch die Bäume.
»Es muss sehr einsam sein«, meinte Saxon.
Hastings lachte und erzählte ihr, dass sie bald anders darüber denken würde. Er erzählte ihr vieles von den Landstrecken am Flusse, und nach einiger Zeit begann er von Pachtackerboden zu sprechen. Saxon hatte ihn darauf gebracht, indem sie von den landhungrigen Angelsachsen sprach.
»Erdschweine!« sagte er. »So nennen wir uns hier in diesem Land. Wie ein alter Bauer einmal zu einem Lehrer einer landwirtschaftlichen Versuchsstation sagte: ›Es hat keinen Sinn, dass Sie mir Landwirtschaft beibringen wollen. Habe ich vielleicht nicht drei Höfe zugrunde gerichtet?‹ Leute seines Schlages waren es, die Neu-England ruinierten. Dort hinten sind weite Strecken, die reine Wüsten werden. Wenigstens in einem Staat hat sich das Wild so vermehrt, dass es direkt zur Plage geworden ist. Es gibt Tausende und aber Tausende von verlassenen Bauernhöfen. Ich habe die ganze Liste durchgesehen, Bauernhöfe im Staat New York, auf New Jersey, in Massachusetts und Connecticut. Sie wurden billig ausgeboten. Der Preis, der verlangt wurde, deckt nicht einmal die Verbesserungen, und den Boden bekommt man selbstverständlich als Dreingabe.
Und ebenso geht es im ganzen Lande, derselbe Bodenraub, dieselbe Bodenvernichtung – in Texas, in Missouri, in Kansas und hier in Kalifornien. Denken Sie an die Pachtungen! Ich kenne einen Hof in meiner Gegend, wo der Boden seine Hundertfünfundzwanzig den Morgen wert war. Und bei dieser Berechnung ergab er eine gute Einnahme. Als der Alte starb, verpachtete der Sohn den Hof an einen Portugiesen und zog selbst nach der Stadt. Im Laufe von fünf Jahren hatte der Portugiese die Sahne abgeschöpft und die Milch aus dem Euter gepresst. Dann wurde der Hof auf drei Jahre an einen anderen Portugiesen verpachtet, und der zog ein Viertel von dem heraus, was der andere bekommen hatte.
Kein