Schlüssellochfantasien. Nina Schott

Schlüssellochfantasien - Nina Schott


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verließ er den Raum und forderte Stella auf, ihm zu folgen. Zwei nackte Körper tapsten im Dunkeln zusammen ins Bad. Natürlich besaß Stella eine Handwerkskiste, nach der sie gefragt wurde. Der Rest war in Sekundenschnelle erledigt. Im Nu war der Siphon abgeschraubt, überprüft und wieder dran. Sascha ließ für einen Augenblick das Wasser im Handwaschbecken laufen, um zu überprüfen, ob das S-förmige Rohr seine Versorgung gut überstanden hatte. Er machte seine Sache gut, soweit Stella das beurteilen konnte, und sie war in jeder Hinsicht zufrieden.

      »Nennt man so etwas nicht Schwarzarbeit?«

      »Nur, wenn man dafür eine Gegenleistung bekommt.«

      Stella fackelte nicht lange, beugte sich über die Waschmaschine und streckte ihm ihr blankes Hinterteil entgegen. Lasziv ließ sie ihren geilen Arsch vor ihm kreisen, um deutlich zu machen, dass sie bezahlen wollte. Ihr Klempner trat auf sie zu, nahm sein wachsendes Genital in die eine Hand und steckte den Mittelfinger der anderen in ihre Möse. Während sein Schwanz hart wurde, flutschte sein Finger in das immerwährend feuchte Loch und schmatzte vor sich hin. Ohne Vorwarnung rammte er seinen Schwengel in sie hinein, bis sie aufschrie. Endlich bekam sie das, was sie vorhin von ihm gewollt hatte. In groben Stößen ließ er die angestauten Gefühle heraus. Jetzt ging es nur noch um ihn. Stella bäumte sich auf, drückte ihre Arme auf der Waschmaschine ab und stöhnte rhythmisch. Ihr ›Ja! Mehr! Ja!‹ animierte ihn und er steckte seinen mit Muschi-Saft getränkten Finger in ihren Mund. Das gierige Saugen, ihr forderndes Becken und seine enorme Lust auf sie ließen ihn ein zweites Mal abspritzen. Er pumpte alles in sie hinein und diesmal war es ihm egal, was sie dazu sagte. Das Tier steckte einfach in jedem Mann.

      Als die wenigen Sekunden seines Höhenflugs vorüber waren, stützte er seine Arme neben den ihren ab und atmete keuchend in ihr Ohr.

      »Du hast es nicht anders gewollt!«

      »Niemand will sich beschweren.«

      Da es mittlerweile drei Uhr war, entschieden sie sich, den Abend zu beenden. Während Sascha schweigend seine Sachen anzog, warf sich Stella ihren Bademantel über und lief in die Küche. Sie war voll und ganz auf ihre Kosten gekommen.

      Wie er so an der Wohnungstür auf sie wartete, kam Stella um ein Haar in die Versuchung zu denken, dass dies mehr war als nur ein One-Night-Stand. Doch da das nicht zu ihrem Leben passte, würde sie ihn nicht um ein Wiedersehen bitten. Stattdessen legte sie ihr freundlichstes Lächeln auf, als sie ihn zum Abschied in die Arme nahm. Von ihm kam kein Kommentar und es bestätigte ein weiteres Mal, dass Männer nach gutem und schlechtem Sex kategorisierten, nicht nach einer guten oder schlechten Frau. Sie war eine seiner Eroberungen und morgen würde er das gleiche Spiel mit einer anderen durchziehen. Und das war in Ordnung.

      Schweigen ist Gold

      Als Stella ihre Augen öffnete, war es bereits viertel vor elf. Der Blick aus dem Fenster verriet, dass sich das Regengebiet noch nicht verzogen hatte. Berlin konnte, wie jede andere Stadt auch, anstrengend sein und war dann besonders hässlich. Kein Wetter, um sich unbedingt aus dem Bett zu quälen. Nur die Gewissheit, dass Janosch ihr in einer guten Stunde den Glanz in ihren Haaren wieder herstellen würde, war Ansporn genug; der Frisör, dem sie seit Ewigkeiten treu geblieben war, obwohl sie deshalb jedes Mal nach Mitte fahren musste.

      Sie duschte, zog ihre hautenge Jeans und eine blaue Bluse an und besorgte sich um die Ecke Brötchen für ein schnelles Frühstück. Ihr privates Outfit war meist eine Kombination aus bequem und lässig. Aufgepeppt mit roten Tods und farblich passendem Gürtel ging sie aus dem Haus. Sportlich und dennoch elegant.

      Den Milchschaum für ihren Kaffee stellte sie selbst her, indem sie den Aufschäumer kräftig in die Mangel nahm - hoch und runter pumpen. Keine schlechte Fingerübung, dachte sie, die hatte Sascha gestern nicht nötig gehabt. Die Erinnerungen an seine Männlichkeit ließen sie schwelgen. Wenn alle Stricke rissen, könnte sie immer noch mal auf seine Dienste zurückgreifen. Sie hatte sich in seiner Nähe wie eine Göttin gefühlt. Das schafften die wenigsten Männer.

      Apropos Neigung, ein gewisser Pascal drängte seit geraumer Zeit auf ein Treffen. Er war, genauso wie Janosch, Frisör. Eigentlich konnte sie sich den Weg nach Mitte doch sparen und die Arbeit mit dem Vergnügen kombinieren? Stella, Stella, sie musste sich sehr über sich wundern. Nein, zuerst würde sie bei ihrem Lieblingsstylisten auflaufen, ein Heidengeld dafür hinlegen, dass sie eine Vorzeigeblondine blieb und später ein Date mit Pascal für die kommende Woche ausmachen. Der stand auf Lack und Leder. Im Anschluss an ihren Janosch-Termin wollte sie deshalb über den Ku‹Damm zurückfahren und in der Uhlandstraße einen Abstecher in den ultimativen Laden für das besondere Darunter machen.

      Eine Stunde später sorgte der Figaro aller Klassen dafür, dass Stellas Haare in zwei Nuancen heller leuchteten als zuvor. Beim Bezahlen nahm sie sich vor, wie alle anderen Male auch, den nächsten Besuch so lange wie möglich hinaus zu schieben. Im Grunde genommen war es eine Frechheit, was Frauen für ihre Haare bezahlten. Bei aller Liebe und dem, was sie von Janosch hielt, stand das in keinem Verhältnis. Dennoch war auch klar, dass sie in acht Wochen wieder bei ihm sitzen würde.

      In Ku‹Damm Nähe einen Parkplatz zu bekommen, stellte für Autofahrer in Berlin eine Geduldsprobe dar, weshalb Stella es gar nicht erst versuchte. 2,50 Meter fahrbarer Untersatz konnten in zweiter Spur den Verkehr nicht übermäßig strapazieren, außerdem hatte sie den Wagen im Auge. Die fünf Minuten, in denen sie sich im Geschäft inspirieren lassen wollte, würden mit Sicherheit ungesühnt bleiben.

      Zwanzig Minuten später stand Stella mit einer Einkaufstüte in der Hand vor ihrem Auto, das mit einem Strafzettel gespickt war, und ärgerte sich maßlos. Die Ordnungsamt-Dame beugte sich bereits über die Windschutzscheibe eines Leidensgenossen und das mit großem Elan. Für das Vergehen sollte Stella satte zwanzig Euro berappen. Das war unverschämt und Willkür. Angriff war die beste Verteidigung. Zielstrebig marschierte sie auf die Politesse zu, um ihrem Ärger Luft zu machen.

      »Das darf doch nicht wahr sein, wieso zwanzig Euro?«, monierte Stella so ruhig wie möglich.

      »Grobes Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung, Missachtung und Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer, ungerechtfertigtes …«

      Es war offensichtlich, dass die Dame ihre Rolle genoss. Ohne zu überlegen, wandte Stella sich um und blaffte zurück:

      »Blöde Frigatte.«

      Es war nur ein Murmeln gewesen, dumm dazu, und Stella handelte sich eine unnötige Klage wegen Beamtenbeleidigung ein. So schnell war der Glanz vom Morgen wieder ab.

      Zurück in ihrer Kreuzberger Wohnung, fiel ihre Laune noch mehr in den Keller. Das größte Problem zweier Behausungen war, dass alle Arbeit doppelt anfiel. Eine Putzfrau zu engagieren, dazu war sie zu geizig und wegen ein bisschen mehr Putzen brach sie sich natürlich keinen Zacken aus der Krone. Nur manchmal, an Tagen wie diesen, fehlte zu allem der Antrieb. Mürrisch machte sie sich an die Arbeit, wobei sie, der Politesse sei Dank, über ihre Möglichkeiten hinauswuchs. Nach gut einer Stunde erstrahlte die Wohnung in neuem Glanz, der Müll war entsorgt und Stella konnte sich endlich ihrer Lieblingsbeschäftigung Nummer eins widmen, die sie schließlich aus dem Tief holte.

      Der sündige Chat mit Pascal, dem sie sich mit Leidenschaft widmete, brachte eine Verabredung für nächsten Mittwoch. Schade eigentlich, denn Mister Dachgeschoss würde nicht dabei sein können. Sie hoffte der Lackrock, den sie sich extra für dieses Treffen gekauft hatte, würde seine Wirkung nicht verfehlen. Schließlich hatte sie ihn sich einiges kosten lassen.

      Am Abend stand ein Treffen mit Else und Carola an, die sie eine halbe Ewigkeit nicht gesehen hatte. Ein schlechtes Gewissen brauchte sie nicht zu haben, denn ihre Freundinnen hatten ebenso selten Zeit für sie. So gesehen blieben Verabredungen dieser Art leider eine Rarität.

      Carola kannte sie aus der Schule. Es war die älteste und einzige Freundin, die ihr aus dieser Zeit geblieben war. Die beiden verstanden sich blind und vertrauten einander. Das Einzige, was ihre Freundschaft trübte, war Carolas Mann Klaus. Nicht er war das eigentliche Übel, sondern seine Frau, die sich seither schwer gehenließ. Stella hatte mit der Zeit den Eindruck gewonnen,


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