Time of Lust | Band 2 | Absolute Hingabe | Roman. Megan Parker
das Ausmaß der ersten beiden Kugeln fühlte sich wundervoll an. Doch noch mehr mochte ich das starke Drängen der dritten Kugel, die so unablässig in mich wollte. Als meine mittlerweile geübten Muskeln schließlich erneut nachgaben, war ich überwältigt von Gefühlen. Ich fand es endlos schön, diese drei Kugeln in mir zu tragen. Nun bewegten sie sich nicht mehr, doch sie füllten mich spürbar aus. Hayle zog einen Schal zwischen meinen Beinen hindurch und schlang ihn danach eng um meine Taille. Dann hörte ich ihn aus dem Zimmer gehen und die Tür leise schließen. Nie im Leben hätte ich ihm das zugetraut. Woher er das Ding wohl hatte? Es konnte nur von ihm oder von David stammen. Ich war so glücklich. Vorsichtig versuchte ich, an meinen Fesseln zu ziehen, aber sie hielten fest. Ich drehte mich auf den Bauch, weil ich so die Kugeln am besten spüren konnte, und ließ mich von meinen Gefühlen verzaubern.
Später ... irgendwann ... kam er zurück. Er löste nur meine Hände. »Den Rest schaffst du allein«, sagte er. »Im Bad steht ein Desinfektionsspray, beeil dich!«
Als ich meine Augenbinde abnahm, war er schon wieder gegangen. Ich befreite mich von den ganzen Tüchern. Er hatte sie mit hübschen Schleifchen verknotet. Ich musste lächeln. Leicht o-beinig stakste ich ins Bad, kniete ich mich auf den Boden und zog an der kleinen Schlinge, die aus mir herausragte. Drei weiße Bälle, steif miteinander verbunden, erblickten nacheinander das Tageslicht.
Als ich eine Stunde später mit frisch gewaschenen Haaren und gut deckender Schminke das Wohnzimmer betrat, war David bereits zurück. Er küsste mich zur Begrüßung und merkte nichts von unserem Geheimnis. Leise entschuldigte mich bei Hayle für mein Verhalten – dass ich ihn provoziert hatte, wo er doch nur nett sein wollte. Er kochte für uns, und beim Abendessen fiel mir auf, dass ich nach langer Zeit endlich wieder entspannt und wunschlos glücklich war. Glücklich mit David.
Und Hayle war glücklich, dass David mein blaues Auge unter der Schminke nicht erkannt hatte.
***
In der darauffolgenden Woche war ich voller Tatendrang. Ich stellte fest, dass ich mit etwas erhöhten Sportschuhen wieder laufen konnte. Nachdem es draußen jedoch immer noch eisig kalt war, bevorzugte ich das Fitnesscenter hinter unserer Häuserzeile. Mit David besprach ich, nun doch über eine Fortsetzung meiner Modelkarriere nachzudenken. Er bestand darauf, mit mir gemeinsam bei meiner ehemaligen Agentur vorzusprechen, um die Rahmenbedingungen zu klären. Dafür war ich sehr dankbar, denn ich fürchtete, dass mein Brandmal mich in Verlegenheit bringen würde.
David kannte den Chef von »Liberty Models« bereits. Von ihm hatte er vor einem halben Jahr meine Telefonnummer bekommen. Ich trug hautenge Jeans, High Heels und ein fein geripptes weißes Top, als ich vor Mr Wilkins auf und ab laufen musste.
»Ja, dass sie laufen kann, wissen wir. Aber ich denke nicht, dass sie im letzten halben Jahr noch viel gewachsen ist.« Er lächelte. »Darum ist es ziemlich unerheblich. Sie wird kein Laufsteg-Model werden.«
Mr Wilkins bat mich, näher zu kommen. Ich setzte mich neben David. »Also, wenn du wieder als Beauty-Model für uns arbeiten möchtest, würden wir uns freuen. Wir hatten viele Anfragen während du weg warst.«
»Gern!«, antwortete ich. »Es gibt da nur ein Problem ...« Ich hielt meine Haare hoch.
Prüfend blickte Mr Wilkins auf meinen Hals. »Ist das permanent?«
Ich nickte und er ließ vor Entsetzen seinen Kugelschreiber auf die Mappe fallen. Auf der Stelle kam er um den Schreibtisch herum zu mir. »Darf ich?«, fragte er und ich wandte mein Gesicht zur Seite, damit er einen Blick auf meinen Hals werfen konnte. »Was ist das?«
»Ein Brandmal«, sagte David.
Mr Wilkins war kurz schockiert, dann fasste er an meinen Unterarm und fragte mich eindringlich: »Wo um alles in der Welt kriegt man heutzutage ein Brandmal her?«
»Sie war in einer Art Sekte, wo es solche Rituale gab«, erklärte David. »Ich habe sie von dort weggeholt.«
»Sind das Schnitte an der Wange?«
»Ja, die sind auch aus der Zeit. Ich hab auch am Körper ein paar«, gestand ich der Vollständigkeit halber.
Mr Wilkins zischte fassungslos und sah mich kopfschüttelnd an. »Wieso kannst du nicht Drogen nehmen, wie andere auch, wenn du den Kick brauchst?«
»Ich glaube, diese Frage stellt sich jetzt nicht mehr«, raunte David.
Mr Wilkins setzte sich wieder. »Tja, was soll ich mit dir machen? Wir haben gute Visagisten, aber offen gestanden, die meisten Kunden schrecken vor so etwas zurück, wenn sie die Wahl haben.«
»Es verlangt niemand von Ihnen, dass Sie ihr jede Woche drei Jobs anbieten.« David hielt meine Hand fest. »Aber vielleicht geben Sie ihr eine Chance. Es wäre sehr wichtig für sie, um wieder ein normales Leben zu beginnen. Ich habe vorhin im Foyer gesehen, Sie haben auch andere Models mit Tattoos.«
Mr Wilkins blickte nachdenklich in meine Unterlagen. »Ich lese gerade, Crystal-Cosmetics hätte sich damals für dich entschieden, mit einem Jahres-Vertrag ... aber wir haben dich nicht erreicht.«
Das tat weh. Gekränkt hielt ich mir eine Hand vors Gesicht.
»Aber da ist noch ein Vermerk ... Warte, vielleicht habe ich doch etwas ... Michelle Klein hat vor zwei Wochen angefragt, ob du bei der New York Fashion Week für ihn laufen würdest. Laufsteg!« Er runzelte bedeutungsvoll die Stirn. »Er hatte dich letzten Sommer in Paris ein paar Mal gebucht. Wir mussten ihm absagen. Aber vielleicht kann man da noch etwas machen. Vorausgesetzt er akzeptiert deine Makel.«
Glücklich sah ich David an und er zwinkerte.
»Wir mailen deine Unterlagen nach Frankreich und sagen dir so schnell wie möglich Bescheid. Der Termin ist schon kommenden Sonntag. Ich hoffe, ich kann dann fix mit dir rechnen?«
»Auf jeden Fall ... danke«, entgegnete ich.
Doch bevor wir aufbrachen, hatte David noch ein Anliegen: »Wie möchten Sie mit ihr in Verbindung bleiben?«, fragte er. »Ich möchte unbedingt vermeiden, dass irgendjemand von dieser besagten Sekte mit ihr Kontakt aufnimmt! Selbst, wenn er sich als Mode-Gott bei Ihnen ausgibt.«
Mr Wilkins lachte herzlich. »Ja, normalerweise kontaktieren nur wir selbst die Mädchen, über Telefon oder E-Mail, aber wenn Sie möchten, mache ich diesbezüglich noch mal einen Vermerk in ihren Unterlagen, damit ihre Nummer unter keinen Umständen weitergegeben wird.«
David bedankte sich und wir verabschiedeten uns.
Unsere Wohnadresse war der Agentur ohnehin nicht bekannt. Mein »Mode-Gott« würde mich also nicht finden.
Auf der Straße fiel ich David um den Hals, so glücklich war ich. Und ganz spontan, ohne jeden Zusammenhang, brachte mir der unvermittelte Körperkontakt ein Thema zurück, das mich belastete. »Du darfst mich auf keinen Fall als Jungfrau ins Model-Leben ziehen lassen!«, warnte ich David.
Er seufzte. »Kannst du immer nur an das Eine denken?«
»Nein, wann habe ich denn zuletzt etwas gesagt? Mittlerweile sind über vier Wochen vergangen, bei mir ist längst alles verheilt. Selbst nach deiner Theorie!«
David nickte nur stumm und legte seinen Arm um meine Taille. Wir gingen die Fifth Avenue Richtung Norden.
»Heute Abend?«, fragte ich ungeduldig.
Er lächelte und sah zum Himmel.
»Soll ich jemand anderen fragen?«, stachelte ich ihn auf. »Vielleicht gleich hier auf der Straße?«
David machte mit seiner Hand eine einladende Bewegung.
Ich glaubte es nicht! Am liebsten hätte ich wirklich wahllos jemanden angesprochen. Schweigend spazierten wir ein paar Minuten nebeneinander her. Irgendwann, als wir schon auf Höhe des Central Parks waren, gingen direkt vor uns drei zumindest von hinten sehr attraktive Männer mit schwarzen Haaren, langen Mänteln und »schönen Schuhen«. Ich war fest entschlossen, David einen Denkzettel zu verpassen. Noch immer trug ich meine High Heels und die hautengen Röhrenjeans. Unauffällig öffnete ich meine kurze Winterjacke