Red Dirt Heart: Lodernde Erde. N.R. Walker

Red Dirt Heart: Lodernde Erde - N.R. Walker


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      »Natürlich.«

      »Warst du wirklich sauer, weil ich nicht ins Bett gekommen bin?« Es schien ihn zu amüsieren. »Ich dachte, es wäre wegen Matilda.«

      »War jetzt kein Riesending. Tat nur weh, das ist alles«, gab ich zu. »Und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, falls du nicht mit mir sprechen wolltest, deshalb bin ich abgehauen, bevor du mir sagen konntest, dass du nicht mit mir sprechen willst, weil, es zu denken, ist eine Sache, aber es zu hören, ist was ganz anderes…«

      Travis beugte sich vor und küsste mich. Wahrscheinlich, damit ich die Klappe hielt, aber das war mir egal. Es war, glaube ich, der wärmste Ich bin zu Hause-Kuss, den wir je geteilt hatten.

      Travis beendete langsam den Kuss, dann rieb er seine Nase an meiner, um mich zum Lächeln zu bringen. »Und du bist heute Morgen gegangen, ohne mit mir zu reden«, flüsterte er. »Und du hast heute Morgen deinen Fuß unter dem Tisch weggezogen.«

      »Tut mir leid, dass ich das gemacht habe. Dein Füßeln ist eines meiner liebsten Dinge«, sagte ich leise.

      »Füßeln?«

      Ich nickte. »Füßeln und Naserubbeln. Das machst du.«

      Travis lachte und küsste mich noch einmal.

      Ich lehnte mich etwas zurück, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. »Ich, äh… ich bin nicht so gut in dieser Über Dinge reden-Sache.«

      »Ich bin auch kein Experte«, sagte er. Dann lächelte er, als wäre er ebenso erleichtert wie ich. »Aber können wir uns darauf einigen, dass keiner von uns allein in die Wüste reitet?«

      Ich verdrehte die Augen. »Ich reite schon seit zwanzig Jahren allein in die Wüste.«

      Er ignorierte mich. »Und keiner von uns geht allein ins Bett. Das sollte eine feste Regel werden. Keiner schläft auf der Couch.«

      »Das gefällt mir schon besser.«

      »Nicht, dass du mir gefehlt hast. Die Couch ist nur wirklich nicht besonders bequem.«

      Ich lächelte und atmete seine Wärme ein, seinen Geruch. »Ich mag es nicht, mit dir zu streiten.«

      »Hast du gerade an mir gerochen?«

      »Ich kann nichts dafür. Das hat mir gefehlt… dein Geruch. Du. Du hast mir gefehlt.«

      Travis lächelte sein besonderes Lächeln, bei dem sich nur ein Mundwinkel hob. »Ich mag es auch nicht, mit dir zu streiten.«

      Ich sah einen für eine lange Weile an. Sein hellbraunes Haar war länger und strubbelig, seine blauen Augen passten zu seinem Hemd. Na ja, es war mein Hemd, aber ich hatte schon lange aufgegeben, gegen seinen Was dein ist, ist auch mein-Grundsatz zu protestieren, was meine Garderobe anging. »Ich kann nicht glauben, dass du das verdammte Känguru Matilda genannt hast.«

      »Du hast mein Pferd Texas genannt.« Er zuckte die Achseln. »Jedenfalls passt es zu ihr. Sie ist süß. Willst du sie sehen?«

      Ich hatte eine viel bessere Idee. »Später vielleicht.« Ich zog ihn an seinem Hemd zu mir heran und schob ihn rückwärts ins Badezimmer. »Ich glaube, wir haben noch zehn Minuten, bevor –«

      »Charlie?«, unterbrach mich Mas Stimme.

      »Bevor das passiert?«, fragte Travis lachend.

      Ich seufzte und rückte die Dinge in meinem Schritt zurecht. »Ich komme, Ma.«

      Travis prustete. »Aber nicht so wie geplant.«

      Widerwillig machte ich mich mit Travis im Schlepptau auf zur Küche. Ma stand an der Spüle. »Hey, Ma, was gibt's?«

      Sie drehte sich um und lächelte, als sie uns sah. »Ich bin froh, dass ihr Jungs wieder miteinander… redet«, sagte sie und ließ den Blick vielsagend zwischen uns hin und her wandern.

      »Brauchst du irgendetwas?«, fragte ich. Sie sah besser aus, aber es kam nicht oft vor, dass sie mich bat, etwas für sie zu tun.

      »Kannst du für mich in den Garten gehen?«, fragte sie. »Ich brauche Eier, Spinat und Karotten.« Dann drehte sie sich wieder zur Spüle. »Ich würde selbst gehen, aber ich hinke ein bisschen in der Zeit hinterher. Ich habe den ganzen Morgen damit zugebracht, mir Gedanken darum zu machen, wo in der Wüste ein sechsundzwanzigjähriger, unreifer Kerl abgeblieben war.«

      Ich ging zu ihr hinüber und küsste sie auf die Wange. »Es tut mir leid, Ma.«

      Sie versuchte, nicht zu lächeln, kriegte das aber irgendwie nicht hin. »Raus mit euch, alle beide.« Sie scheuchte uns aus der Tür. »Und bringt auch mehr Feuerholz mit rein.«

      Travis und ich gingen über die hintere Veranda zum rückwärtigen Teil des Gehöfts. Zwischen den Scheunen und den Wassertanks hielten wir einige Hühner in einem Drahtverschlag. Und dort hatte Ma auch ihre Gemüsebeete.

      Außerdem hielten wir dort auch unsere vier Kelpies. Jeder hatte seinen eigenen Zwinger, und wenn sie nicht bei der Arbeit waren, dann waren sie angekettet oder angeleint. Würden wir sie einfach frei herumlaufen lassen, dann würden sie naturgemäß Vieh zusammentreiben wollen. Und wenn wir das Vieh gerade nicht zusammengetrieben haben wollten, dann nahm das für gewöhnlich kein gutes Ende. Die Hunde waren außerdem eine gute Abschreckung gegen Dingos, die sonst vielleicht auf der Suche nach einer freien Mahlzeit aus lebenden Hühnchen vorbeikommen würden.

      Ich öffnete die Tür zum Hühnerverschlag, ging hinein und sammelte in einem Eimer die Eier ein, die scheinbar über mehrere Tage hinweg gelegt worden waren. Travis war fürs Gemüse zuständig, und als ich fertig war, ging ich zu den Hochbeeten mit Gemüse hinüber. Er hatte noch nichts geerntet. Stattdessen grub er in der ersten Reihe.

      »Was machst du da, Trav?«

      Er sah zu mir auf. »Wie zum Henker nennst du das hier?«

      Nun ja, für mich sah das ziemlich offensichtlich aus. Ich betrachtete die Reihen von Spinat, Karotten, Kartoffeln und Mais. »Ich bin nicht sicher, wie man das bei dir zu Hause nennt, aber hier nennt man so etwas einen Ge-mü-se-gar-ten. Ist mit dir alles in Ordnung?«

      Anscheinend mochte er es nicht, wenn ich Worte so langsam aussprach, als wäre er dumm. Er funkelte mich an. »Charlie, wir müssen das hier in Ordnung bringen. Das ist wirklich übel.« Er ließ etwas von der Erde durch seine Finger rieseln, um seine Worte zu unterstreichen.

      Ich stellte den Eimer mit den Eiern neben mir ab und ließ meinen Blick über die Beete schweifen. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir sie nie so genau angesehen. Ma pflanzte hier Saisongemüse an und wir versuchten, uns so weit wie möglich selbst zu versorgen. Aber er hatte recht. Der Garten war in ziemlich armseliger Verfassung.

      »Tja, ja. Ist ziemlich übel«, stimmte ich zu.

      »Wir können den ganzen Bereich hier erneuern. Wir brauchen neue Beete, neue Erde«, sagte er und umfasste mit einer Geste alles, was bereits da war. »Wir werden alles verwenden, was man noch gebrauchen kann. Diese alten Bahnschwellen sehen noch gut aus.« Er trat gegen die hölzerne Umrandung des Gartens. »Wir könnten in die Stadt fahren und alles besorgen.«

      »Könnten wir«, sagte ich ausweichend. Obwohl ich es eher fragend meinte, bin ich ziemlich sicher, dass Travis es für bare Münze nahm, denn er grinste. »Trav«, begann ich, was ein Protest oder zumindest eine Art Ablehnung werden sollte, aber er ignorierte mich.

      »Hier«, sagte er und lud mir die Arme mit Spinat voll. »Halt das.«

      »Trav«, sagte ich erneut, wobei ich den Spinat beinahe fallen ließ. »Moment… kannst du… warte doch mal… Trav.« Der Spinat rutschte weiter aus meinem Griff, dann warf ich auch noch beinahe den Eimer mit den Eiern um, und er stapelte noch Karotten oben auf den Spinat.

      »Ich nehme die Eier«, sagte er strahlend, hob sie auf und hüpfte den Eimer schwingend ins Haus wie das verdammte Rotkäppchen. Während ich hingegen den ganzen Weg bis in die Küche mit Spinat und Karotten jonglierte und mehrfach beinahe alles fallen ließ. Aber ich schaffte es in die


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