Ströme des Segens. Johann J Fast
Gott; wandle vor mir und sei fromm. Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen ..., daß es ein ewiger Bund sei, so daß ich dein und deiner Nachkommen Gott bin. ... Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch ...: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden ... Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch. ...“
(1. Mo. 17,1-15)
Dreizehn Jahre waren vergangen, seit Abram im Glauben den vermeintlichen Erben der Verheißung, Israel, erzeugt hatte. Da erschien ihm der Herr als der allmächtige Gott und redete von der Aufrichtung seines Bundes mit ihm. Nachdem Abram die rechte Stellung eingenommen hatte, verwandelte Gott seinen Namen Abram in Abraham. Unter dem alten Namen hatte Abraham in eigener Kraft nach der Erfüllung der Verheißung getrachtet, unter dem neuen sollte er lernen, daß im Reich Gottes nur die Kraft Gottes gilt. Zugleich sprach Gott mit seinem Auserwählten von großer Fruchtbarkeit und gebot ihm, seinen Bund dadurch zu halten, daß er sich selbst und allen männlichen Personen in seinem Haus die Vorhaut beschneide. Abraham ist ein Vorbild für die Gläubigen aller Zeiten. Die Offenbarungen Gottes an ihm und der Bund mit ihm werden heute - dem Wesen nach - von den Gläubigen noch immer nacherlebt. Haben wir im Glauben mit Ernst und Anstrengung aller eigenen Kraft versucht, das Reich Gottes in uns und um uns zu bauen, dann kommt Gott als der Allmächtige zu uns und zeigt, daß sein Reich nicht durch Menschen, sondern durch Gottes Kraft zustande kommt. Das ist der Weg zur rechten Fruchtbarkeit. Mit ihr verbunden ist Leiden am Fleisch, wie wir es vorbildlich bei der Beschneidung Abrahams sehen. Ja, das Leiden der Gläubigen am Fleisch ist das Zeichen des Bundes, den Gott mit ihnen gemacht hat. Im Leben Jesu, in seinem Leiden und Sterben erkennen wir diese Wahrheit. Auch Paulus schreibt: „Wir tragen nun allezeit das Sterben des Herrn Jesu an unserm Leibe, auf daß auch das Leben des Herrn Jesu an unserem Leibe offenbar werde.“ Rechte Beschneidung, das ist die Beschneidung des Herzens, es ist das Siegel und die Bedingung für wahre Fruchtbarkeit.
29. Januar
Gott will uns mit mehr als nur mit unserem „Ismael“ beschenken
„... Da sprach Gott: ... Und für Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet ... Aber meinen (ewigen) Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären soll um diese Zeit im nächsten Jahr. ...“
(1. Mo. 17,15-27)
Gott spricht das in den vorangehenden Versen Gesagte noch einmal und noch bestimmter aus. Abrahams Frau Sarai erhält ebenfalls einen neuen Namen, denn der verheißene Sohn soll von ihr geboren werden. Wie konnte das geschehen? Abraham war doch fast 100 Jahre und seine Frau 90 Jahre alt. Das war mit der Vernunft nicht mehr zu fassen, darum lachte Abraham. Zwar bleibt er in rechter Stellung zu Gott, denn er fiel auf sein Angesicht, aber er betete in seinem Unverstand: „Ach, daß Ismael leben sollte vor dir!“ Die Antwort lautet: „Um Ismael habe ich dich auch erhört, aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den Sara dir gebären soll um diese Zeit im anderen Jahr.“ Nun hatte Abraham Gott verstanden. Darum vollzog er an sich selbst und an allen männlichen Personen in seinem Haus die Beschneidung. Beschneidung bedeutet Gericht über das Fleisch. Gottes wunderbare Langmut uns Gläubigen gegenüber, daß er ein und dasselbe Wort immer wieder von neuem mit nötigen Zusätzen und Erklärungen solange wiederholt, bis wir ein dem Wort entsprechendes Verhalten annehmen. Auch wenn unser Verständnis des göttlichen Wortes zunächst noch fleischlich ist und wir wie Abraham um Erhaltung dessen beten, was wir bereits aufgrund seines Wortes durch fleischliche Anstrengung hervorgebracht haben, so wird er doch nicht ablassen, zu uns weiter zu reden, bis wir sein Wort geistlich zu fassen vermögen und gern und willig das Gericht am Fleisch ausführen, damit die wahre Frucht hervorgehen kann, mit welcher Gott seinen ewigen Bund aufrichten will zum Segen aller Geschlechter der Erde. Welch eine Herablassung unseres Gottes, daß er, sobald wir die rechte Stellung zu seinem Wort genommen haben, auch unseren „Ismael“, das im Glauben durch eigene Kraft hervorgebrachte Werk, segnet, wenn auch mit zeitlichem Segen, im Unterschied zu dem ewigen Segen über Isaak, der geistlichen Frucht. Gläubiges Menschenkind, staune über diese Wahrheit und danke!
30. Januar
Wie wichtig ist dir die Rettung anderer? Kannst (trotzdem) zu Gottes Handeln „Ja“ sagen?
„... Aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen? ... Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben. ... fünfundvierzig ... vierzig ... dreißig ... zwanzig ... Ich will sie nicht verderben um der zehn willen. Und der HERR ging weg, nachdem er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.“
(1. Mo. 18,16-33)
Gott will Abraham, mit dem er redet, wie mit einem Freund, nichts von dem, was er vorhat, vorenthalten, darum kündigt er ihm das Gericht über Sodom an und erlaubt ihm, wie ein Priester für die Sünder einzutreten. Von Sodoms Schätzen hatte Abraham nichts gewollt, aber er schreit im Gnade für die Verlorenen. Das erinnert an Gethsemane, wo der Sohn Gottes mit starkem Geschrei und Tränen zu Gott betete und flehte. Er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hatte. Aber indem er litt, hat er Gehorsam gelernt. Auch für Abraham war dies eine Stufe, auf der er lernen sollte zu beten, wie Jesus betete: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe“. So hat auch Abraham gelernt, daß Gott uns oft anders erhört, als wir es hofften. Auch Abrahams Gebet ist erhört, aber seinen Willen konnte Gott ihm nicht erfüllen. Sodoms Gnadenzeit ist vorbei. Der Herr konnte diesen Ort, der vielen eine Ansteckungsgefahr war, nicht länger verschonen. Seine Liebe fordert das Gericht zur Errettung Lots und zur Bewahrung vieler, wer weiß, vielleicht der Sodomiter selbst, denn Jesus sagte, daß es ihnen erträglicher ergehen wird im jüngsten Gericht als den Städten, die sich trotz der Predigt Jesu doch nicht gebessert hatten. Abraham hat gelernt, daß Gottes Gedanken höher sind als unsere Gedanken, und lernte, sich gehorsam unter Gottes Willen zu beugen. Hat dich dein Gebetsleben das auch schon gelehrt? Hast du gelernt, in jedem Fall „Ja, Vater!“ zu sagen? Und hast du schon anhaltend um Errettung von Seelen gebetet? Glaube, Gott liebt sie mehr als du. Und wenn es scheint, als wäre dein Schreien vergeblich, halte an am Gebet und glaube dennoch an Gottes Erbarmen!
31. Januar
Der Gehorsam Gott gegenüber kann dir nicht schaden
„... Aber Gott sprach zu ihm: ... Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche; denn nur nach Isaak soll dein Geschlecht benannt werden. Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem Volk machen, weil er dein Sohn ist. ...“
(1. Mo. 21,9-21)
Alle Wege Gottes haben den einen Zweck, Abraham zu völligem Glaubensgehorsam zu erziehen. Er hatte der Verheißung geglaubt, aber er konnte nicht warten, darum ließ er sich von Sara verleiten, den Bund mit Hagar einzugehen. Bald war es Sara jedoch leid. Sie demütigte ihre Magd. Und Hagar entfloh in die Wüste. Aber Gott ging ihr nach: „Kehre um! Demütige dich unter Sara!“. Und Hagar antwortete an dem „Brunnen des Lebendigen“: „Du, Gott, siehst mich!“ und kehrte um. Als nun ihr Sohn Ismael heranwuchs, wurde er zum Spötter. Sara sah darin Gefahr für ihren Sohn Isaak und sprach zu Abraham: „Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohn, der Magd Sohn soll nicht erben mit meinem Sohn!“ Ist das Frauenlaune? Gott beurteilt es anders. Er gebietet Abraham, Sara darin zu gehorchen. Abraham liebt seinen wilden Ismael, aber er ist Gott gehorsam. Früh morgens entläßt er Hagar mit dem Knaben hinaus in die Wüste. Was vom Fleisch geboren ist, darf nicht herrschen über das, was vom Geist geboren ist. Wenn der Herr sieht, daß seinen Kindern Gefahr durch das „Natürliche“ droht, dann sagt er: „Haue es ab und wirf es von dir!“, auch wenn es uns das Leben kostet. Weil Sara das versteht, darf sie Abraham vor den Folgen der Sünde warnen, zu der sie selbst ihn verführt hat. Und Hagar? Als sie den Knaben verschmachten sieht, will sie verzweifeln, aber Gott ist ihr nahe, wie einst am Wasserbrunnen. „Fürchte dich nicht, Hagar!“ Und er öffnet