Ströme des Segens. Johann J Fast

Ströme des Segens - Johann J Fast


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Furcht dein Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit, die ihm gefällig ist! Und dann geh und bekenne deinen Jesus auch unter deinen Brüdern in der Welt. Heiße ihre Sünden nicht gut, noch viel weniger falle selbst in ihren Irrtum, sondern bringe sie Tag und Nacht im Gebet vor den Vater. Werde wie Joseph - den Hirten ein Hirte des Viehs und wie Paulus - den Juden eine Jude und den Griechen ein Grieche, damit du etliche selig machen kannst. Und wo wir an unseren Mitmenschen Sünden strafen müssen, da soll es mit Beugung des eigenen Herzens geschehen, als solche, die auch aus Gnaden gerettet worden sind.

      Viel, viel kannst du tun! Darum wirke

      im Glauben mit ernstem Gebet.

      Der Tränen Saat folgt einst die Ernte

      von dem, was die Liebe gesät.

       9. Februar

       Paß auf, daß du keines deiner Kinder bevorzugst oder benachteiligst

       „Israel aber hatte Joseph lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock. Als nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, wurden sie ihm feind und konnten ihm kein freundliches Wort sagen.“

       (1. Mo. 37, 3.4)

      Israel hatte alle seine Kinder lieb, aber Joseph hatte er lieber als die anderen. Joseph war ein frommer Jüngling. Seine Brüder aber liebten die Welt und ihre Lust mehr als Gott. Da ist es natürlich, daß ein frommer Vater den gottesfürchtigen Sohn lieber hat als die anderen gottlosen Kinder. Gott hat auch alle Menschenkinder lieb, aber seine Heiligen hat er in seiner Hand. Wenn ich auch alle Sperlinge liebe, so habe ich doch den in meiner Hand lieber als alle Sperlinge auf dem Dach. Die Heiligen, die frommen Kinder, die Gott in seiner Hand hat, lieben ihn auch mehr, als die anderen Menschenkinder ihn lieben. So hatte auch Johannes den Heiland am liebsten. Bei ihm fand Jesus am meisten Verständnis für seine Liebe. Er heißt deshalb auch der Lieblingsjünger des Herrn. Es kann aber ein jeder durch den Glauben an Jesu Blut ein Heiliger werden, der dann von der Welt und der Sünde Abschied nimmt und so in Gottes Hand hineinkommt. In seiner Hand sind wir geborgen. Niemand wird uns aus des himmlischen Vaters Hand reißen. Welch ein herrliches Bewußtsein ist das! Kein Vater aber darf ein Kind dem anderen vorziehen. Das tat Israel. Er machte für Joseph einen langen Ärmelrock, einen Talar, der bis an die Knöchel der Hände und der Füße reichte und welchen nur Königssöhne zu tragen pflegten. Wenn dieser Rock auch eine Weissagung auf Josephs zukünftige Königswürde war, so war es doch von Jakobs Seite eine sündige Schwäche, daß er ihn vor allen anderen Kindern so auszeichnete. Er erregte dadurch nur Haß und Neid und verursachte sich selbst eine lange Leidens- und Trauerzeit.

       10. Februar

       Hüte dich vor Selbstgefälligkeit und vor Neid

       „Dazu hatte Joseph einmal einen Traum ...: Höret doch, was mir geträumt hat. Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, aber eure Garben stellten sich ringsumher und neigten sich vor meiner Garbe. ... Ich habe noch einen Traum gehabt; siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir. ... Und seine Brüder wurden neidisch auf ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte.“

       (1. Mo. 37,5-11)

      Es gibt göttliche Träume, besonders auch in Erweckungszeiten. „Eure Jünglinge sollen Gesichter sehn.“ Josephs Träume waren göttliche Weissagungen. Sie haben sich beide erfüllt. Auf der ersten Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten verneigten sich die 10 älteren Brüder vor Joseph, auf der zweiten Reise auch Benjamin, der jüngste. Das sind die 11 Sterne. Und auf der dritten Reise verneigten sich vor ihm auch sein Vater und seine Mutter (Stiefmutter), also Sonne und Mond. Daß aber Joseph seinen Brüdern und seinem Vater diese Träume erzählte, geschah mit einer gewissen Selbstgefälligkeit. Es schmeichelte ihm, daß er zu so etwas Hohem berufen war. Da er aber wußte, daß seine Brüder ihn haßten, hätte er schweigen sollen. Bei aller Frömmigkeit war doch noch Ungehorsam in Joseph, den Gott erst durch schwere Führungen, bis ins Gefängnis hinab, beseitigen konnte. Seine Brüder haßten ihn nun noch mehr. Haß, Neid und Eifersucht erfüllten ihr Herz. Sie fürchteten, in den Träumen Josephs Gottes Willen erkennen zu müssen, darum wurden sie eifersüchtig auf Joseph. So machten es die Juden auch mit Jesus. Auf ihre Frage: „Bist du Christus, so sag es uns frei heraus,“ bezeugt ihnen Jesus: „Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir.“ Einige Verse weiter heißt es: „Da hoben die Juden Steine auf, daß sie ihn steinigten.“ Gott hatte seinen Sohn in die Welt gesandt und zu so Hohem berufen, daß er der Erlöser der ganzen Welt werden sollte. Und die Juden wußten, daß Jesus ein Lehrer und von Gott gekommen war. Aber sie waren eifersüchtig und beneideten ihm, bis sie ihn schließlich aus Neid kreuzigten. Hüte dich vor Eifersucht und Neid!

       11. Februar

       Gottes Plan wird trotzdem erfüllt

       „... Seht, der Träumer kommt daher! So kommt nun und laßt uns ihn töten und in eine Grube werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; so wird man sehen, was seine Träume sind. ...“

       (1. Mo. 37,12-36)

      „Hüten nicht deine Brüder bei Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden!“, mit diesen Worten schickt Jakob seinen Sohn Joseph zu seinen Brüdern. So sandte auch der himmlische Vater seinen Sohn zu seinen Brüdern in der Welt. Er sollte sehen, wie es ihnen ging, und ihnen aus ihren Sünden heraushelfen, denn Gott will, daß allen Menschen geholfen werde, und daß sie alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Doch kaum erblicken die Brüder Joseph von fern, als sie auch schon einen Mordanschlag gegen ihn planen und ihn verspotten: „Sehet, der Träumer kommt daher.“ Haben es die Juden nicht ebenso gemacht mit Jesus? Die Obersten und das Volk, Herodes und die Kriegsknechte, sogar die neben ihm gekreuzigten Mörder verspotteten ihn. Sie nannten ihn einen Fresser und Weinsäufer, Zöllner und Sündergesellen, Gotteslästerer und sogar einen Beelzebub. So geht es auch allen wahrhaft Frommen. Paulus wurde von den Griechen als „Lotterbube“ verspottet. Und wie viele Spottnamen werden den Stillen im Lande in unseren Tagen nachgeschleudert. Ja, es werden sogar vielfach Mordanschläge gegen sie verübt. So wurde einem frommen Fabrikarbeiter von seinen sozialdemokratischen Kollegen Gift in den Kaffee gemischt, um ihn zu vergiften. Er hat ihn getrunken, aber der Herr hatte dem Gift die Wirkung genommen, so daß es ihm nicht schadete. Gott hält seine schützende Hand über seine Kinder und läßt nicht mehr zu als nötig ist. So hat er auch über Josephs Leben gewacht. Die Brüder durften ihm nicht mehr antun als Gott zuließ. Sie verkauften ihn in die Sklaverei für 20 Silberlinge, ungefähr 60 DM. Gott aber sei gedankt für alle Verspottungen und Verfolgungen, die wir um seinetwillen zu erdulden gewürdigt sind!

       12. Februar

       Gottes Segen fällt auch der Umgebung der Kinder Gottes zu

       „... Und sein Herr (Potiphar) sah, daß der HERR mit ihm (Joseph) war; denn alles, was er tat, das ließ der HERR in seiner Hand glücken ... Der (Potiphar) setzte ihn über sein Haus ... Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der HERR des Ägypters Haus um Josephs willen ...“

       (1. Mo. 39,1-5)

      Wir sehen hier, wie fromme Dienstboten ein Segen sein können für ein weltliches Haus, und wie der Herr ein solches Haus um der frommen Dienstboten willen segnet. „Ich will dich segnen und sollst ein Segen sein“, hatte der Herr Abraham verheißen. Erst muß man in eine kindliche, abhängige Stellung zu seinem Heiland kommen, dann kann man auch den anderen ein Segen sein. Auch Joseph kannte diese Verheißung, begehrte sie für sich und empfing sie auch. Er lebte für seinen Gott, darum segnete der Herr auch das Werk seiner Hände. So fand Joseph auch bald die Gnade und Gunst seines leiblichen Herrn, und Potiphar


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