Ströme des Segens. Johann J Fast
Segen! Laß deinen Gott bei dir zum Recht kommen, und er wird dich segnen! Als ein gebrochener, aber unaussprechlich seliger Mensch wirst du deine Straße ziehen. „Pniel“ bringt dir den Aufgang der Sonne, und dein Leben gleicht fortan dem Morgen ohne Wolken.
5. Februar
Vertraue Gott
„Jakob hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Esau kommen mit vierhundert Mann. Und er ... stellte die Mägde mit ihren Kindern vornean und Lea mit ihren Kindern dahinter und Rahel mit Joseph zuletzt. Und er ging vor ihnen her und neigte sich siebenmal zur Erde, bis er zu seinem Bruder kam. Esau aber lief ihm entgegen und herzte ihn und fiel ihm um den Hals und küßte ihn, und sie weinten. ... Jakob antwortete: ... Ich sah dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht, und du hast mich freundlich angesehen ...“
(1. Mo. 33,1-11)
Jakob hob seine Augen auf und sah Esau kommen. So geht es oft im Leben. Neben den Lichtblicken sind die trüben Stunden. Jakob war gehörig in die Enge getrieben. Er mußte Esau begegnen. Obwohl ihm Gott gesagt hatte, daß er mit ihm sein und ihn behüten will, versucht Jakob durch eigenes Tun seinen Bruder zu versöhnen. Das Fleisch sieht die Schwierigkeiten mit Schrecken nahen, versucht, ihnen auf irgendeine Weise zu entfliehen, wie Jakob sich siebenmal vor seinem Bruder verbeugte. Der Glaube aber klammert sich an die Verheißungen Gottes. Er weiß es, daß Gott sein Wort ganz gewiß halten wird. Es mag dir heute eine Begegnung mit deinem „Esau“ bevorstehen. Es droht dir irgendeine Schwierigkeit. Du ängstigst dich und planst, wie du damit fertig werden sollst. Es gibt einen köstlichen Weg. Schaue nicht nach allerlei „Esaus“ aus! Wer immer nach Kummer ausschaut, wird ihn bestimmt finden. Blicke höher! Hebe deine Augen auf zu den Bergen, von welchen dir die Hilfe kommt. Wer Gottes Angesicht gesehen hat, braucht sich vor dem Angesicht eines Menschen nicht zu fürchten. Wenn der Prüfung ein ernstliches Gebet vorangeht, wird sie nicht so schwer sein als sie scheint. Jakob fürchtete sich vor der Begegnung mit Esau. Esau fiel ihm um den Hals, herzte und küßte ihn. Man vergegenwärtigt sich nicht genug, wie herrlich das Gebet alle Schwierigkeiten des Lebens überwindet, bis man es selbst erprobt hat. Deshalb erprobe es heute!
Wer wartet, bis der Heiland macht,
der hat von Glück zu sagen.
Eh man der Sorgen nachgedacht,
sind sie schon weggetragen.
6. Februar
Wie genau nehmen wir es mit den Befehlen Gottes?
„... Und Esau sprach: Laß uns aufbrechen und fortziehen ... Er (Jakob) aber sprach zu ihm: ... Mein Herr ziehe vor seinem Knechte her. Ich will gemächlich hintennach treiben, ... bis ich komme zu meinem Herrn nach Seïr ... Und Jakob zog nach Sukkot und baute sich ein Haus und machte seinem Vieh Hütten; daher heißt die Stätte Sukkot. Danach kam Jakob wohlbehalten zu der Stadt Sichem, die im Lande Kanaan liegt, nachdem er aus Mesopotamien gekommen war, und lagerte vor der Stadt und kaufte das Land, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte ... und errichtete dort einen Altar und nannte ihn »Gott ist der Gott Israels«.“
(1. Mo. 33,11-20)
In 1. Mose 31,13 erscheint der Herr Jakob und sagt: „Ich bin der Gott zu Bethel, wo du den Stein gesalbet hast und mir ein Gelübde getan. Nun mache dich auf, ziehe aus dem Lande und ziehe wieder in das Land deiner Freundschaft.“ Jakob gehorcht und zieht aus, läßt sich aber zu Lukkoth nieder. Hatte Gott der Herr nicht gesagt: „Ich bin der Gott zu Bethel“? Also war Bethel das ihm von Gott angewiesene Ziel. Aber ach, wie wenig handeln wir nach dem direkten Befehl Gottes zu unserem Heil. Man hält sich für ein wenig klüger und sieht die Umgebung der Stadt Sichem als passend an. Mag Rahel Jakob dazu überredet haben: „Du, Jakob, hier haben wir Geselligkeit, ein wenig Abwechslung in der Einförmigkeit“? Oder dachte er vielleicht an die Zukunft seiner Kinder? Ganz gleich, was es gewesen sein mag. Machen es nicht viele Christen unserer Tage auch so? Sie leben an den Grenzen der Welt. Einerseits wollen sie wohl als Christen angesehen werden. Andererseits aber versuchen sie, allerlei vom weltlichen Leben mitzunehmen. Sie sind so gute Christen, die von jedem als solche angesehen und begrüßt werden. Und dennoch lassen sie sich in Sichem nieder, obwohl Gott in seinem Wort sagt, daß wir Gäste und Fremdlinge sind, die nichts mit dem Treiben der Welt gemeinsam haben sollen. Die Halbheit taugt in keinem Stück. Sie tritt noch hinter dem Nichts zurück. Darum prüfe dich vor dem Herrn. Wo wohne ich? Auf der Grenze des Landes der Verheißung oder zu Bethel?
7. Februar
Hast du noch etwas mit Gott in Ordnung zu bringen?
„... Tut von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleider, und laßt uns aufbrechen und nach Bethel ziehen, daß ich dort einen Altar errichte dem Gott, der mich erhört hat zur Zeit meiner Trübsal und mit mir gewesen ist auf dem Wege, den ich gezogen bin. ...“
(1. Mo. 35,1-5)
Es ist ein bedeutsames Stück aus Jakobs Lebensgeschichte. Was hatte Jakob doch von seinem Gott erfahren! Als er um seiner Sünde willen vor seinem Bruder Esau floh, erschien ihm Gott in der Nacht im Traum und zeigte ihm die Himmelsleiter. Gott begegnete ihm mit einem geöffneten Himmel, mit lauter Gnade und großen Verheißungen. Jakobs Antwort darauf war: „Ich will einmal sehen. Wenn du das alles tun wirst, was du mir verheißen hast, so sollst du mein Gott sein, und ich will dir ein Gotteshaus bauen.“ Gott hielt und segnete Jakob. Er löste jedes seiner zu Jakob gesagten Worte ein. Und Jakob? Er hielt sein Wort nicht. Jahre waren seit seinem Versprechen vergangen. Er dachte nicht daran, das versprochene Gotteshaus zu bauen und sich seinem Gott zu ergeben. Da ließ Gott eine schwere Heimsuchung über Jakob hereinbrechen. Jakob kam in Not und große Furcht. Er sah seine und seines Hauses Existenz durch die Kanaaniter bedroht. Das war die Situation, in der Gott zu Jakob sprach: „Mache dich auf, und ziehe gen Bethel und mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschien, da du flohest vor deinem Bruder Esau.“ Gott erinnert Jakob an sein noch nicht eingelöstes Versprechen. Es gibt Situationen im Leben, da redet Gott mit uns und sagt: „Du hast mit mir etwas in Ordnung zu bringen. Du bist mir noch etwas schuldig.“ Was bist du deinem Heiland schuldig, der dich erlöst und begnadigt hat? Ich will es dir sagen. Es sind die Übergabe und Hingabe, wie es in einem Lied heißt: „Mein Wille gehört meinem Gott. Ich traue auf Jesum allein.“ Jakob will, aber er weiß, daß erst eins geschehen muß. Er sagt: „Tut von euch die fremden Götter und reinigt euch.“ Also weg mit den Götzen, die uns binden und hindern, daß wir uns dem Herrn ergeben! Trennt euch von jeder Sünde in der Kraft des Blutes Jesu! Dann kommt der Geist Gottes über euch, und ihr seid unantastbar in der Welt, wie damals das Haus Jakobs mitten unter den Feinden. Jesus hat die Welt überwunden. Wohl allen, die ihm vertrauen!
8. Februar
Werde den Hirten ein Hirte
„Und dies ist die Geschichte von Jakobs Geschlecht: Joseph war siebzehn Jahre alt und war ein Hirte bei den Schafen mit seinen Brüdern; er war Gehilfe bei den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen seines Vaters, und brachte es vor ihren Vater, wenn etwas Schlechtes über sie geredet wurde.“
(1. Mo. 37,2)
Joseph brachte die Sünden seiner Brüder vor seinen Vater. So macht es auch Jesus, unser himmlischer Joseph. Er liebt den Sünder, doch die Sünde an ihm haßt er. Aber er will nicht den Tod des Sünders, sondern er will, daß sich der Sünder bekehrt von seinem bösen Wege und lebt. Und damit die Sünde weggetan würde, ist er selbst in den Riß getreten und hat unsere Sünden selbst an seinem Leib auf das Holz hinaufgetragen, damit wir für die Sünde abgestorben sein und für die Gerechtigkeit leben können. Durch seine Wunden sind wir heil geworden. Jesus bringt deine Sünden vor den Vater, aber mit der Bitte: „Vergib, denn ich habe ihn erlöst mit meinem Blut!“ Ja allen, die ihm gehorsam sind, ist