Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D.


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hatte sich gegen die Indianer, die einstigen Herren dieses Landes, verteidigen müssen, gegen weiße Banden und später gegen den Unverstand der Bürger in der eigenen Stadt.

      Eigentlich hatte Pater Roover Orange City gegründet.

      Er selbst hatte hier die kleine Kirche, ein Blockhaus und einen Stall gebaut. Später waren dann die Siedlertrecks am Indian Creek entlang westwärts gezogen, und immer wieder war einer der Planwagen an der Kirche stehengeblieben.

      Orange City war gegründet worden. Es war gar nicht einmal allzulange her.

      Pater Roover hatte vorher lange Zeit in anderen Ecken dieses Landes gelebt und sich mit heiligem Eifer darum bemüht, das Wort Gottes zu den Menschen zu bringen.

      Und dann war er müde geworden. Er hatte sich von den Bürgern verabschiedet, hatte dem jungen Geistlichen, der schon seit einer Weile hier lebte, alles übertragen und sich in die Overland gesetzt, die hinüber nach Colorado fahren sollte.

      Etwa neun Meilen hinter Bowling­town, an den Steilhängen der Windriver Hills, wurde die Overland-Postkutsche überfallen. Von einem einzelnen Reiter.

      Die beiden Männer auf dem Kutschbock waren sofort tot. Und der Pater, der der einzige Fahrgast war, wurde von dem Banditen brutal aus dem Fond des Wagens gezerrt, auf den Weg geschleppt und niedergeknüppelt.

      Der Verbrecher war Gordon Jim Break.

      Er fand nur sehr wenig Geld bei dem Geistlichen. Dafür aber den Plan. Es war eine Bodenskizze von der Stadt Orange City.

      Und ganz klar und deutlich stand quer über drei Grundstücksrechtecken das Wort Gold. Es waren sogar Kreuze auf diesen Feldern.

      Der Desperado Yellow Jim, der kaltblütige Mörder, hatte auch den Pater getötet und das Weite gesucht. In seiner Satteltasche steckte der Plan von Orange City und die Kreuze, die die Goldlager verrieten.

      Das Sheriff Office und ein Teil von Hellmers Mietstall hatten die größten Kreuze. Break wußte, daß viele Geistliche von Goldfunden wußten, sie aber geheimhielten. Er war überzeugt, den Fang seines Lebens getan zu haben.

      Diese Tatsache wog schwerer als das Bewußtsein, daß Lupton in der Nähe war. Das war es, was ihn so widerstandslos mit dem Sheriff ins Jail hatte gehen lassen.

      Er befand sich ja direkt über seinem Gold! Yeah, Gordon Break hielt es schon für sein Gold.

      Der Plan des alten Paters trug die Jahreszahl 1870. Hätten die Menschen in der Stadt etwas von diesem Plan und also von dem Gold gewußt, das der Pater gefunden haben mußte, so würden sie sich ganz sicher nicht so hart durchs Leben geschlagen haben, wie Break das in den wenigen Tagen, die er in Orange City weilte, hatte beobachten können.

      Wer auf den Goldadern saß, der schaffte sich nicht die Hände mit anderer Arbeit rissig. Das stand für Break fest.

      Und deshalb hatte er dieses Orange City gesucht. Es war gar nicht so ganz einfach gewesen, es zu finden. Schließlich gab es mehrere Ansiedlungen im Westen, die diesen Namen trugen.

      Das Herz des Verbrechers hatte wild geschlagen, als er die kleine Stadt an dem Creek fand. Als er von seinem Späher eine Skizze der Straßen und der Hofanwesen erhielt.

      »Das ist es!« hatte er ausgerufen. »Das muß es sein! So, Männer, jetzt beginnt der große Kampf um unsere Zukunft. Wir müssen und werden dieses Orange City erobern.«

      Um aber die Männer tatsächlich zu einem entschlossenen Kampf anzufeuern, hatte er sein Geheimnis so weit gelüftet, wie er es für erforderlich hielt. Er hatte sich jedoch gehütet, Einzelheiten bekanntzugeben.

      »Wir müssen kämpfen, als ginge es um unser Leben. Ihr werdet es nicht bereuen, Boys!« –

      Yeah, so war es gewesen. Aber das wußte außer dem Mörder Break selbst niemand.

      Yellow Jim war gekommen, um den Belwood Coup hier am Indian Creek noch zu übertreffen. Im ganzen Westen würden sie von ihm sprechen. Der Name der Belwoods würde völlig von seinem Ruhm verdunkelt sein.

      Yellow Jim hat am Indian Creek Goldlager gefunden!

      Die Tatsache allein würde genügen, ihm ein Ansehen zu geben, das auch durch seine dunkle Vergangenheit kaum noch getrübt werden konnte. Wer reich war, der war auch mächtig.

      Das Gesetz?

      Gordon Break dachte nicht gern an das Gesetz. Was hatte er damit zu schaffen? Er machte seine eigenen Gesetze, mit Pulver und Blei.

      Das war es, was der Gelbe Jim auch im Jail noch dachte.

      *

      Der Bandit Troub wurde von Saunders, der sich jetzt eine Art Führerrolle anmaßte, dazu bestimmt, Lupton aufzusuchen und zu informieren.

      »Du weißt, wo du ihn findest. Sag ihm, daß der Boß und die beiden anderen im Jail stecken. Und berichte ihm alles, was sich in der Stadt ereignet hat. Er wird höchstwahrscheinlich lachen, wenn er erfährt, daß wir alle vor einem einzelnen Mann die Köpfe einziehen, aber du mußt ihm sagen, wie es sich verhält!«

      Troub war von dem Job nicht begeistert. Der Umgang mit Lupton war alles andere als angenehm. Der Kreole war ein widerlicher Bursche, der selbst von seinen Kameraden gleichermaßen gehaßt und gefürchtet wurde. Es gab niemanden, der gern mit dem einäugigen pockennarbigen Texaner umging.

      Luptons Freund, der schwarze Tino, hatte ein olivfarbenes Gesicht und schimmernde Kohlenaugen. Er war ein Messerwerfer, wie es wohl gefährlicher kaum einen zweiten gab.

      Dann war da noch Jube Pegger, der untersetzte bullige Muskelklotz aus Tennessee, der sich hüten mußte, an einem Sheriff Office vorbeizureiten, denn von ihm gab es mehr Steckbriefe als von sonst irgendeinem der Crew.

      Pete Lestinov war ein Balte, ein fahler, verschlagener Bursche, der niemandem in die Augen sehen konnte.

      Lupton, Pegger, der Mexikaner Tino, von dem niemand den Nachnamen kannte, und der fahlgesichtige Lestinov – das war Gordon Breaks Elite. Es waren die gefährlichsten Burschen seiner Bande. Well, Jim Hunter und Cass Saunders standen ihnen in nichts nach, aber die Burschen, die Lupton mitgebracht hatte, hielten zusammen. Sie waren immer zu viert…

      Troub hatte sich auf den Weg gemacht. Nach einer knappen Stunde war er so weit oben in den Hills, daß der Posten Luptons ihn sehen mußte.

      Troub ritt langsam durch eine Niederung, hielt auf eine Buschgruppe zu, und plötzlich schwirrte ein Lasso durch die Luft, dessen Schlinge sich blitzschnell um seinen Oberkörper legte.

      Troub wurde vom Pferd gerissen und stürzte hart auf den nur von dünnem, struppigem Präriegras bewachsenen Boden.

      Er warf sich herum, brachte sich in sitzende Stellung und starrte aus wütenden Augen zu den Büschen hinüber, wo ein mittelgroßer Mann stand, der breit lachte und das Lassoende noch fest in der Hand hielt.

      Welch ein Gesicht! Die linke Hälfte war wie abgetrennt und schien überhaupt keine Ähnlichkeit mehr mit einem menschlichen Antlitz zu haben. Die Augenhöhle war leer und feuerrot. Der Nasenflügel abgeteilt, und der linke Mundwinkel war durch eine scharfe flammendrote Narbe, die sich von dort bis zur Stirn hinaufzog, abgeschnitten.

      Die Kleidung dieses Mannes wirkte auf eine seltsam farbige Art komisch. Er trug auf seinem struppigen roten Kopf einen Biberpelz mit langem, abgegriffenem Schwanz. Sein Hemd konnte vor langer Zeit einmal weiß gewesen sein. Es stand am Hals offen. Die Joppe war aus Leder, vielfach zerfetzt und mit zahllosen Flicken besetzt. Die Hose war so breit, daß mühelos zwei Männer darin Platz gefunden hätten. Die Stiefel waren hochschäftig und mußten einem wahren Goliath gehört haben. Über dem Lederrock trug er einen Waffengurt aus schreiend hellem Leder, der drei Revolvergurte hielt. Ein Umstand, der dem ohnehin skurrilen Aussehen des Mannes ein geradezu martialisches Aussehen gab.

      Rechts und links an den Hüftseiten steckten je ein achtunddreißiger Single Action Colt. Vorn, fast in der Mitte, trug er noch einen Revolver, dessen Knauf mit Perlmutt beschlagen war. Es war ein Berangia Colt vom Kaliber zweiundzwanzig.

      Und


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