Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D.


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Earp!« rief er jetzt. »Was versprichst du dir davon, daß du uns hier eingelocht hast? Ich sage dir, daß du kein Glück haben wirst. Austin Fleet ist Distrikts-Richter hier im County. Vielleicht interessiert es dich, daß er mein Onkel ist.«

      »Dann wird er Sorge tragen müssen, sich solch blamabler Verwandtschaft auf dem schnellsten Wege zu entledigen«, erwiderte der Marshal unbeeindruckt.

      Da stand Break plötzlich auf. »Sheriff, ich möchte mit einem meiner Leute sprechen.«

      Wyatt wandte den Kopf zu den Zellen hinüber. »Aha. Und mit wem?«

      »Mit Cass Saunders.«

      »Das dürfte im Augenblick mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein, denn dieser Gentleman liegt beim Arzt mit einem dicken Kopfverband.«

      Break stieß einen Fluch aus. »Was soll das heißen? Sie wollen mich nur bluffen, Earp.«

      »Wie käme ich dazu, Break? Ich nehme an, daß Sie die Schießerei in der vergangenen Nacht gehört haben. Ihr Freund Saunders hatte dabei das Pech, eine Kugel mit seinem Schädel aufzufangen.«

      »Wie soll ich das verstehen?« fragte Break entgeistert.

      »So, wie ich es gesagt habe. Saunders ist verletzt und wird im Augenblick höchstwahrscheinlich froh sein, daß niemand mit ihm spricht.«

      Break schob den Unterkiefer vor.

      »Sie haben Griffith erschossen, Earp, und…«

      Da trat der Marshal hart an das Gitter. In seinen Augen stand ein dunkles Licht.

      »Ich habe eine Menge Geduld mit Ihnen gehabt, Break! Wenn Sie jetzt auch nur noch ein Wort sagen, das mir nicht gefällt, hole ich Sie aus der Zelle und stutze Sie so zusammen, daß Ihnen vierzehn Tage kein Hut mehr paßt.«

      Das war ein Satz, wie ihn der selbstbewußte, herrische Bandit Gordon Break noch nie gehört hatte. Er bebte vor Zorn am ganzen Leibe.

      »Holen Sie mich raus, Sie verdammter Polizeiknecht. Ich werde Ihnen die Nase…«

      Wyatt riß die Zelle auf. Breitbeinig stand er da.

      Break starrte in sein Gesicht. Sein linkes Augenlid zuckte plötzlich vor Nervosität. Die Erinnerung an den fürchterlichen Hieb, den ihm dieser Mann gegen die Kinnlade gegeben hatte, war auf einmal in deutlicher Erinnerung in ihm.

      Er zwang ein grinsendes Lächeln auf sein Gesicht. Nein, er würde sich mit diesem Mann nicht mehr schlagen. Er dachte an seinen Plan, an das Gold, an den Reichtum, den er in dieser Stadt machen würde.

      Die ganze Nacht hatte er darüber nachgedacht und war zu dem Entschluß gekommen, kurz zu treten und zurückzustecken. Er würde am Schluß doch über alle triumphieren. Auch über diesen so selbstbewußten und stolzen Sheriff Earp.

      Aber dann würde er es ihm heimzahlen, alles, was er von ihm hatte einstecken müssen.

      In diesem Lande war Gold Reichtum, und Reichtum war Macht. Der Mächtige regierte und beherrschte diejenigen, die weniger hatten.

      Und was hatte dieser kleine Sheriff Earp denn schon? Sechzig Dollar im Monat vielleicht, well, er war bekannt, vielleicht hatte er fünfundsiebzig, dann war er aber schon hochbezahlt. Und das Geld brauchte so ein Mann ja schon für seine Munition.

      »All right, Earp. Ich werde mich nicht mehr mit Ihnen schlagen. Sie sind mir zu rauh.« Es kam den Gelben Jim schwer an, diese Worte vor seinen Kumpanen aussprechen zu müssen. Aber nur so entging er den drohenden Schlägen dieses eisenhaften Gesetzesmannes.

      Wyatt warf die Zelle zu.

      Break blickte ihn durch die Traljenlücken an. »Was haben Sie mit mir vor?«

      Nach dem Schicksal seiner Kumpane erkundigte er sich nicht. Er blieb eben der Egoist, der er immer gewesen war.

      Da schoß der kleine Seld nach vorn. »Vielleicht fragst du den Sheriff auch, was aus uns wird, Break!«

      Der Riese schleuderte den zwergenhaften Mann mit der Rechten zurück gegen die Rückwand der Zelle. »Halt deinen Rand, Gnom! Wer wird sich schon um dich kümmern?«

      »Der Richter«, entgegnete der Missourier kühl. »Er wird sich um euch alle kümmern.«

      »Und was soll dabei herauskommen?« wollte Break wissen.

      »Ich schätze, daß es bei jedem von euch für einen hanfenen Strick reichen wird. Damit könnt ihr zufrieden sein.«

      Schweigend begaben sich die Outlaws wieder auf ihre Plätze. Hunter dachte an seinen Onkel, den Richter. Seld nur an seinen Hals.

      Und Jim Break nur an das Gold…

      *

      Der Tag verging ereignislos.

      Genau eine Viertelstunde nach sieben Uhr aber wurde vom Hof her der Schuß auf den Georgier, der in der Hotelhalle mit Lester Dundey am Spieltisch saß, abgegeben.

      Doc Holliday rutschte zum Entsetzen des Hoteleigners langsam von seinem Stuhl und blieb, mit dem Gesicht nach unten, auf dem Estrich liegen.

      Dann stürmten Lupton und der Mexikaner durch die Hoftür in die Halle.

      Sie hatten noch nicht drei Schritte in den Raum getan, als der Marshal vorn an der Tür erschien. Er lief den beiden Verbrechern entgegen.

      Lupton wollte zum Revolver greifen. Und der schwarze Tino griff nach seinem Messer.

      Wyatt hatte seinen sechskantigen Revolver in der Linken. Sein Gesicht war hart wie Stein.

      »Gnade euch Gott, wenn er tot ist. Mister Dundey, holen Sie den Arzt!«

      Lupton schnarrte: »Worauf warten wir, Tino? Machen wir ihn fertig!«

      Aber der Mexikaner hatte seine verschlagenen Augen auf den großen Revolver des Marshals gerichtet. »Nimm ihm den Colt ab, Lupton«, sagte er mit öliger Stimme.

      Der Einäugige feixte. »Was will er noch? Wenn er dich niederknallt, erwische ich ihn.«

      »Ich werde dich niederknallen!« kam es schroff von den Lippen des Missouriers.

      Lupton hatte die Zähne aufeinandergepreßt. Jetzt stand alles auf des Messers Schneide. Der Revolvermann des Sheriffs war ausgeschaltet. Jetzt galt es nur noch, ihn selbst zu beseitigen.

      Da kam Dundey mit Doc Collins herein.

      »Bleibt mir aus der Schußlinie, Gents!« mahnte Wyatt die beiden. »Doc, sehen Sie bitte nach ihm.«

      Collins beugte sich über Holliday und wälzte ihn auf den Rücken.

      »Ein Streifschuß an der Schläfe, Sheriff. Es ist nicht sehr schlimm. Er ist nur betäubt.«

      Wyatts Gesicht blieb steinhart. Er wußte, daß er jetzt völlig allein stand.

      »Nehmen Sie ihn mit, Doc. Ich habe hier zu tun.«

      Doc Collins schleppte den Georgier mit Dundey hinaus.

      Über Luptons Gesicht kroch ein böses Lächeln. »Die Partie steht jetzt eins zu eins, Sheriff. Nur mit dem Unterschied, daß ich noch ein paar Figuren habe und Sie solo sind.«

      Da sprang der Mexikaner hinter seinen Genossen vor und riß aus der Deckung das Messer hoch. Sirrend schoß die lange Klinge durch den Raum und blieb federnd im Holz des Türrahmens stecken.

      »Schaffen Sie den Mann aus Ihrem Rücken, Lupton, sonst schieße ich auf Sie!«

      Der Einäugige starrte auf den Revolver in der Faust des Marshals. Dann knurrte er: »Geh zur Seite, Tino!«

      Wyatt ging langsam vorwärts. Drei Yards vor Lupton ließ er den Colt zurück ins Halfter fliegen.

      Der Mexikaner sah den Faustschlag gar nicht kommen, der ihn dann am Jochbein traf, herumwirbelte und gegen eine Vitrine schleuderte, an der er langsam wie eine plötzlich fadenlos gewordene Marionette in sich zusammensank.

      Wytt


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