Wolfgang Amadeus Mozart. Hermann Abert
Wir sind über diese Reise etwas genauer unterrichtet durch die Briefe L. Mozarts an den Kaufmann Lorenz Hagenauer (B IV 185 ff.), in dessen Hause er, als Wolfgang geboren wurde, und auch damals noch wohnte. Hagenauer erwies sich ihm als ein treuer, anhänglicher Freund, stets bereit, ihn in Geschäftsangelegenheiten mit Rat und Tat zu unterstützen und ihm auch in Geldverlegenheiten selbst mit namhaften Vorschüssen zu helfen; es ist daher begreiflich, daß ihm Mozart auch von den pekuniären Erfolgen seiner Reise Bericht abstattet. Außerdem vergleiche man die Berichte der Schwester bei Nottebohm, Mozartiana S. 96 f.
2 Vgl. Köchel, Die Pflege der Musik am österr. Hofe vom Schlusse des 15. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, Wien 1866, G. Adler, Ferdinand III., Leopold I., Joseph I. und Karl VI. als Förderer der Musik, Vj. VIII 252 ff. und die von Adler 1892/93 in Wien herausgegebenen "Kaiserwerke" (2 Bde.).
3 Auch im Jahre 1735 traten die Herzoginnen am Geburtstage der Kaiserin in einer Oper auf. Metastasio, der sie gedichtet hatte und sie ihnen einstudierte, weiß die Geschicklichkeit und Anmut der Prinzessinnen nicht genug zu loben (Opp. post. I., p. 175 ff.)
4 Burney, Reise II S. 186.
5 Metastasio, Opp. post. I, p. 401.
6 Burney, Reise II S. 187.
7 A. Schmid, Chr. W. Ritter von Gluck, 1854, S. 115.
8 Metastasio, Opp. post. II 31. Burney, Reise II 241. Marpurg, Krit. Br. II 141 f.
9 Nissen S. 9.
10 AMZ I 856.
11 S. Beil. "Mozart-Bildnisse".
12 Vor musikalisch gebildeten Personen spielte Mozart Konzerte und andere Erzeugnisse der hohen Kunst, die übrigen wurden mit Tänzen und anderen Kleinigkeiten im Stile des Notenbuches abgefunden.
13 B IV 186 f.
14 Hauptquellen sind die Auszüge aus den Briefen L. Mozarts an Hagenauer, einige Familienerinnerungen bei Nissen und die Mitteilungen der Schwester, Nott. S. 97 f. Von Interesse sind auch die kurzen Reisenotizen L. Mozarts, welche Adressen von Personen, mit denen sie in Berührung kamen, Angabe der Wirtshäuser sowie Bemerkungen über Sehenswürdigkeiten enthalten. Man sieht daraus, wie genau er auf alles achtgab. Herausgegeben von Schurig, Dresden 1920.
15 Vgl. Buff a.a.O. S. 30.
16 "2 Academieen" sagt die Schwester, Nottebohm S. 97.
17 Vgl. hierüber H. Abert, N. Jommelli als Opernkomponist, 1908, S. 65, 79, 97 ff.
18 B IV 207 ff.
19 B IV 211 f.
20 "In Mannheim ließen sie sich beim Churfürsten von der Pfalz hören", erzählt die Schwester, die indes über das Spiel in Schwetzingen schweigt, so daß hier wohl eine Verwechslung vorliegt. Daß die Reisenden auch in Mannheim sich aufhielten, zeigt des Vaters Brief bei Nissen, S. 41.
21 Nach den Mitteilungen der Schwester.
22 Vgl. K. Wölcke in B. Müllers Alt-Frankfurt 1917, S. 103 ff., wo auf Grund einer Fensterritzung Leopolds vom 12. August 1763 sogar die Wohnung, Bendergasse 3, festgestellt wird. Das Konzert am 30. und wohl auch die früheren fanden im "Scharffischen Saal auf dem Liebfrauenberg" statt.
23 Belli-Gontard, Leben in Frankfurt V, S. 25.
24 Noch ist hinzugefügt: "Die Person zahlt einen kleinen Thaler. Man kann Billets im goldenen Löwen haben."
25 Eckermann, Gespräche mit Goethe, Leipzig 1908, II 178 f.
26 Nach Mitteilung der Schwester; der Brief des Vaters sagt davon nichts.
27 B IV 216.
28 So WSF I 27. Nimmt man schließlich auch – wozu übrigens die Tonarten F- und C-Dur keinen zwingenden Grund darbieten – eine Zusammengehörigkeit der drei ersten Sätze an, so erschiene es mir wahrscheinlicher, daß die Sonate nach zahllosen bekannten Vorbildern mit dem Menuett auch geschlossen hätte. Daß dazu noch das erwähnte Allegro gekommen wäre, bei dem Köchel (Them. Verz. Anh. IV 203) zudem sogar noch die Echtheit anzweifelt, ist mehr als unwahrscheinlich. Auch das Allegro (K.-V. 3) steht ja als selbständiges Stück in dem Heft.
29 B IV 219 ff.
30 Gegenwärtig Rue François-Miron No. 68. Vgl. Wilder S. 22.
31 Danzel, Gottsched S. 343 ff.
32 H. Kretzschmar, Die Correspondance littéraire als musikgeschichtliche Quelle, Gesammelte Aufsätze II 210 ff.
33 B IV 232.
34 B IV 224.
35 Gemeint ist eine Salzburgerin Therese Freysauff.
36 Auf die Kaiserin war er überhaupt stolz. Als man ihm an einem der kleineren deutschen Höfe Mut machen wollte, weil er vor einem vornehmen Herren spielen sollte, erwiderte er, er habe vor der Kaiserin gespielt, und da sei ihm nicht bange.
37 Mitteilung der Schwester, Nottebohm S. 98.
38 Corresp. littér. III 367 f. Vgl. das Zeugnis Suards (Mél. de litt. II, p. 337): "Il avait 6 à 7 ans. Je l'ai entendu jouer du clavecin au concert spirituel et dans des maisons particulières. II étonnait tous les amateurs par sa facilité et la précision avec laquelle il exécutait les pièces les plus difficiles. Il accompagnait sur la partition à la première vue. Il préludait sur son instrument et dans des capricci improvisés, il laissait échapper les traits du chant les plus heureux et montrait déjà un sentiment profond de l'harmonie."
39 B I 92.
40 Zusammenfassend über sein Leben und Wirken H. Riemann in der Einl. zu S. s Ausgewählten Werken DT Bd. 39. Hier findet man auch die Zeugnisse von Schubart, Burney, Grimm u.a. und von Goethes Schwester Cornelie zusammengestellt. Wichtig sind außerdem die Aufsätze von Wyzewa und Saint-Foix ZIMG X 35 ff. und 139 f. und WSF I 65 ff. Vgl. auch Hiller, Wöchentl. Nachr. I 134 f.; Junker, Zwanzig Komponisten S. 89 ff.
41 B IV 225.
42 B I 48.
43 WSF I 60.
44 Bachaumont, Mémoires secrets II 13 meint sogar: "C'est le système de Copernic mis en action, il est très bien exécuté: reste à savoir pourquoi le système de Copernic dans cet opéra?"
45 WSF I 55.
46 Von diesen Sonaten standen K.-V. 6, 1–3. Satz, K.-V. 7, Satz 3 und K.-V. 8, Satz 1–2 als Klavierstücke bereits in dem erwähnten Notenbuch; K.-V. 8 trägt von L. Mozarts Hand das Datum des 21. Nov. 1763. K.-V. 7 und 9 stammen aller Wahrscheinlichkeit aus dem Dezember 1763 oder Januar 1764. Der Titel beider Sammlungen lautet übrigens "Sonates pour le clavecin, qui peuvent se jouer avec l'accompagnement de violon"; sie konnten also sowohl mit als ohne Geige gespielt werden. Vgl. B IV 224 f.; 241.
47 Goncourt, La femme au XVIIIième siècle 1862, I 71 f.
48 B IV 231.
49 Mad. du Deffand, Lettres I 207.
50 Von Händel wurden zur Zeit von Mozarts Anwesenheit aufgeführt: Judas Maccabäus, Alexanderfest, Israel in Ägypten, Samson, Messias, Salomo und Acis und Galathea. Vgl. C.F. Pohl, Mozart und Haydn in London 1867 (S. 37 ff.), das zuverlässigste Werk über diese Zeit.
51 Pohl S. 99.
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