Wolfgang Amadeus Mozart. Hermann Abert

Wolfgang Amadeus Mozart - Hermann  Abert


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Parys uithangt, als mede in den Ouden Doelen".

      96 B IV 248 f.

      97 Thomas Schwencke, Direktor des anatomischen Theaters und Leibarzt des Statthalters. Scheurleer S. 76 [D].

      98 Anzeige in der Amsterdamer und Haarlemer Zeitung: "Le Sr. Mozart, Maître de Chapelle du Prince Archevêque de Saltzbourg, aura l'honneur de donner Mercredi le 29. Janvier 1766 un grand Concert, à la Salle du Manege à Amsterdam, dans lequel son Fils, âgé de 8 ans et 11 mois, et sa Fille, âgée de 14 ans exécuteront des Concerts sur le Clavecin. Toutes les Ouvertures seront de la Composition de ce petit compositeur, qui, n'ayant jamais trouvé son égal, a fait l'Admiration des Cours de Vienne, Versailles et Londres. Les amateurs pourront à leur gré, présenter de la Musique; il exécutera tout à Livre ouvert. Le Prix par Personne est f. 2. On distribuera les Billets chez J.J. Hummel, Marchand de Musique sur le Vygendam. Les Mrs. auront la bonté de se pourvoir des billets, parce qu'on ne recevra point d'Argent à la Porte." Die Ankündigung wurde am 25. und 28. wiederholt; beim letzten Male wurde eingefügt, daß Billetts auch zu haben seien beim Sr. Mozart, qui loge au Lion d'Or dans la Warmoestraat, und es wurde hinzugesetzt: N.B. Ils joueront sur un clavecin à quatre mains. Die Ankunft erfolgte also zwischen diesen beiden genannten Tagen.

      99 Außerdem wird in derselben Anzeige gesagt, daß die Sonaten für Klavier und Violine op. 1–3 bei Hummel zu haben seien.

      100 Scheurleer (S. 94) fand im Amsterdamer Archiv nichts von einer besonderen Gunst für Mozart und macht darauf aufmerksam, daß zwei andre Künstler den Tag vor Mozarts Konzert ebenfalls ein Konzert gaben.

      101 Eine ausführliche Beschreibung der Feste, insbesondere der "erstmaligen Illumination", welche der Vater erwähnt, gibt Scheurleer S. 103 f.

      102 Vgl. Erk-Böhme, Deutscher Liederhort II 106 ff.; H. Abert, ZIMG II 72; E. Bohn, Die Nationalhymnen der europäischen Völker 1908, S. 16 f. Wolfgang kannte sie bereits aus deutschen Umbildungen, s.o.S. 23.

      103 Mattheson, Mithridat S. 12 f., abgedruckt im Weimar. Jahrb. VI 162 ff.

      104 Die sechs im Haag komponierten Sonaten (K.-V. 26 f.) zeigte der Haagsche Courant am 16. März 1766 an. Die Variationen K.-V. 24 waren betitelt: "Een Nederduitsch Air op de Installatie van Z.D.H. Willem den V Prinz von Oranje etc. etc. etc. door C.E. Graaf in musiek gebragt, en door den beroemden jongen Compositeur J.G.W. Mozart, oud 9 Jaaren, met konstige Variatien vermeerdert, à 12 stuivers." Die Variationen K.-V. 25 wurden so angezeigt: "Het bekende Airtje Wilhelmus von Nassau etc., gevariéért voor't Clavier door gemelden jongen Mozart, à 6 stuivers."

      105 Das Autograph, im Besitze des Herrn Scheurleer im Haag, enthält nur zehn Stücke, die auch in der G.A.S. 24, Nr. 24, 12 wiedergegeben sind, mit Zusätzen und Verbesserungen L. Mozarts. Nun befinden sich in der Sammlung von Ch. Malherbe in Paris (früher im Besitze des Herrn Cathelineau) Stimmen, die aber weder vom Sohne noch vom Vater geschrieben sind: sie bringen die Stücke nicht allein in anderer Reihenfolge, sondern lassen auch einige weg und enthalten dafür noch vier weitere Nummern (ein Molto Allegro in D-Dur, ein Andante in d-Moll, ein Allegro in D-Dur und ein Presto in D-Dur). Diese Fassung halten sowohl Scheurleer als H. Deiters (Jahn 14 53 f.) für die von Mozart selbst als endgültig angesehene. Demgegenüber weisen aber WSF I 158, m.E. mit Recht, darauf hin, daß in dieser Fassung das Anfangsstück in einer anderen Tonart steht als die Schlußfuge. Das widerspricht dem Brauche des Quodlibets: auch die großen mehrsätzigen Beispiele des "Tafelkonfekts" kehren am Schlusse immer wieder zur Anfangstonart zurück. Überhaupt scheint mir in Mozarts erster Fassung die Tonartenfolge wohl berechnet zu sein, sie führt von den B-Tonarten in die Kreuztonarten allmählich hinüber. Nun befindet sich aber in derselben Sammlung Malherbe außer den genannten Stimmen noch die autographe Partitur einer Sinfonie in D-Dur mit dem Vermerk: komponiert 1770 zu Mailand; sie besteht eben aus drei jener in den Stimmen enthaltenen Zusätze, fügt ihnen noch ein neues Menuett hinzu (K.-V. Anh. II 100a) und trägt dasselbe burleske Gepräge wie der "Galimathias", auch die Soli einzelner Instrumente fehlen nicht. Es ist also die Annahme nicht von der Hand zu weisen, daß die Partiturfassung die ursprüngliche, für Holland bestimmte war, während die erweiterte der Stimmen einer späteren Aufführung in Mailand zugrunde gelegt wurde. Dem italienischen Publikum, das den deutschen Quodlibets und ihren Witzen ferner stand, wollte Mozart offenbar mit der Parodie auf die ihm vertrautere Form der Sinfonie entgegenkommen. Vgl. WSF a.a.O. u. S. 291.

      106 S. oben S. 28.

      107 Erk-Böhme II 618 f. Auch J. Haydn hat die Melodie seinem Capriccio für Klavier zugrunde gelegt, vgl. Pohl, Haydn II 1882, S. 324.

      108 S. oben S. 13.

      109 Auch damit war der Vater vorangegangen, s. oben S. 13.

      110 Mozart, Grondig Onderwys in het behandelen der Violin met 4 Konst-Plaaten en een Tafel. Haarlem bei Enschede, 1766, 4. Die ausführliche Anzeige bei Scheurleer S. 120. Hier heißt es "der Viool" statt "der Violin". Das Prachtexemplar, welches dem Statthalter überreicht wurde, besitzt die Königliche Bibliothek im Haag. Das Spiel auf der Haarlemer Orgel war nach Scheurleers Ansicht etwa Mitte März.

      111 Monsr. Mozart Virtuoso, het Collegie verzogt hebbende om't gebruik van het orchest en instrumenten, is zulks naa deliberatie hem op den ouden voet en conditien geaccordeert.

      112 Marianne (Nott. 101) gibt Ende April an; nach Leopolds Reiseaufzeichnungen war es aber der 10. Mai (Schurig, Reiseaufz. 47).

      113 Nissen hat es mitgeteilt, S. 114 ff. Vgl. Nott. S. 118.

      114 Winckelmanns Briefe III S. 95, 98, 104. Vgl. Goethe, Briefe an Frau von Stein (Wahle) 3. Auflage II 103, 110.

      115 Burney, Reisen III, S. 258.

      116 Poisot, Lecture sur Mozart à propos du 116e anniversaire de la naissance de ce maître. Dijon 1872.

      117 Nach der Schwester 8 Tage, Nott. S. 101. Vgl. aber die folgende Anm.

      118 Vgl. M. Fehr, Neue Zürcher Zeitung vom 18. April 1918; danach wurde einer Notiz des Quästors der Gesellschaft zufolge "einem Salzburger per Symphonien und Notturni aus Befehl bezahlet 28 Pfund." Vgl. auch AMZ 1816, 458.

      119 Christmann, Musikal. Correspondenz 1790, S. 164.

      Die Werke aus der Zeit der grossen Reise

      Die Art und Weise, wie sich ein großer Künstler in seinen ersten Versuchen mit der Tradition auseinandersetzt, gehört zu den wichtigsten Zeugnissen für die Erkenntnis seiner Persönlichkeit, nicht wegen der neuen Offenbarungen, die darin beschlossen wären (denn die sind in den meisten Fällen entweder gar nicht oder doch nur in sehr bescheidenem Maße vorhanden), sondern wegen der Kritik, die der Künstler, sei es bewußt oder unbewußt, an der Überlieferung übt. Kritik ist dabei im ursprünglichen Sinne der Auswahl zu verstehen: aus der Fülle der ihn umgebenden Erscheinungen entscheidet sich jeder Künstler, von Anfang an für einen bestimmten, begrenzten Kreis, der seiner eigenen Art am meisten entspricht. Wohl mögen dabei die äußeren Verhältnisse ein gewichtiges Wort mitsprechen, sie dürfen aber auch nicht überschätzt oder gar als das einzig Entscheidende betrachtet werden, denn kein Künstler ahmt etwas nach, wozu er die Keime nicht bereits in sich selbst trüge, er stößt alles seiner Natur Fremde über kurz oder lang wieder ab.

      Art und Maß jener Kritik sind bei den einzelnen Künstlern sehr verschieden. Bei der einen Gruppe, der z.B. der junge Haydn, Schubert und Schumann angehören, wird sie fast ausschließlich durch ein ungebändigtes, jugendliches Temperament bestimmt, ist ein Erzeugnis von Gefühl und Phantasie und fällt deshalb besonders radikal aus. Es sind die richtigen Stürmer und Dränger, die die Tradition bewußt ablehnen, als Neuerer auftreten, und was das Bezeichnendste ist, unter dem Neuen, das sie verkünden, zugleich das Entlegene, Maßlose


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