Wolfgang Amadeus Mozart. Hermann Abert

Wolfgang Amadeus Mozart - Hermann  Abert


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bezifferten Baß zu einer (nicht mitgeteilten) Melodie. Nach Thomae (AMZ 1871, 483) finden sich diese Zeilen nicht im Gradus ad Parnassum.

      13 Die Beschreibung im Hofdiarium bei Pirckmayer lautet: "letztliche war die licenza in Einem recitatif und ein Aria, So welche Musique darüber der Junge Mozard Wolfgang, Sohn des hiesigen Vice Capelmeisters und bewunderungswürdige Knab von 10 iahr, in dem Instrument Ein Vollkommener Meister, auch erst von England hier ankommen, zu iedermans bewunderung componiert hat." Von den beiden erhaltenen Kompositionen dieser Art (K.-V. 36 und 70, S.I. 3, 4) wird dies die erste gewesen sein.

      14 Nach Köchels Vermutung Joh. Adam Wieland, geb. 1710, seit 1734 Kurat, 1766 Vikar in Golling und Anthering, 1767 Pfarrer in Friedorfing, gest. 1774. Mit weit größerer Wahrscheinlichkeit erkennt Hammerle (a.a.O. S. 6, 18) in dem Verfasser Jacob Anton Wimmer, geb. in Mühldorf 1725, gebildet auf dem Gymnasium und der Universität zu Salzburg, 1744 in das Kloster Seeon aufgenommen, wo er nach abgelegter Profeß den Klosternamen Marianus erhielt und 1748 primizierte; bald nachher als Professor und Präfekt an das Gymnasium in Salzburg berufen, 1763–69 Prior von Seeon, nach seinem Rücktritt in Maria Plain bei Salzburg tätig, 1772–80 Lehrer und Seelsorger in Lauterbach; aus dieser Stelle kehrte er ins Kloster zurück und starb 1793. Er war in der Musik erfahren, schon früh mit Leopold Mozart bekannt und hatte für ihn, wie wir S. 3 sahen, verschiedene Texte verfaßt. Schon 1742 wird er in einem Verzeichnisse der actores als "Menander Aulicus" bezeichnet. Er war "comicus" der Universität. Vgl. auch Sattler a.a.O. S. 135.

      15 Das Autograph wurde in der Royal Library in Windsor von F. Pohl aufgefunden, der über das Werk AMZ 1865, S. 225 ff. berichtet.

      16 In dem "Protocollum praefecturae Gymnasii Universitatis Salzburgensis" heißt es: "1767, 12. Martii Jovis: Vacatio. (Post prandium.) Hora media 7 in Aula Oratorium fuit decantatum a.D. Wolfgango Mozart adulescentulo 10 annorum in modulos musicos egregie redactum." Und ferner: "1767, 2. Aprilis, Jovis. Vacatio. Musica primi Oratorii in Aula repetita." Hammerle a.a.O. S. 5, 6.

      17 S.o.S. 3.

      18 In der Bibliothek Proske zu Regensburg im Autograph.

      19 Vgl. A. Schering, Geschichte des Oratoriums, 1911, S. 357 f.

      20 Nachgewiesen von Schering S. 359 f. Auch die konzertierende Posaune der sechsten Arie gehört hierher, vgl. WSF I 184. Auch in L. Mozarts Lauretanischer Litanei in Es-Dur ist das Agnus ein Solo mit obligater Altposaune.

      21 Rezitativ vor Arie Nr. 6.

      22 Sehr wirksam ist auch im weiteren Verlauf bei der Erwähnung der "Stimme" der Eintritt der gedämpften Streicher.

      23 In Nr. 3 ist er sogar in Allegro und Adagio gespalten.

      24 Mozart hat sie später in die "Finta semplice" (Nr. 7) aufgenommen.

      25 Man vergleiche das vielsagende Melisma auf "mit betrübten Augenlichtern" S. 50 der Partitur und den leise humoristisch gefärbten kleinen Andantesatz "Dann hast Du ein Bild getroffen" in derselben Arie.

      26 "So straft Herodes die Verräter", Seiffert S. 167 ff.

      27 s.u. S. 199

      28 Jahn vermutet "vor 1775", WSF II 288 nehmen die Fastenzeit 1775 oder 1776 an und weisen, wohl mit Recht, auf die Verwandtschaft mit der Kirchenmusik des Jahres 1776 hin.

      29 Nach J. und K. aus deren Anfang, nach WSF II 246 aus 1779–1780. Eine Abschrift in München trägt von L. Mozarts Hand die Überschrift "Aria de Passione D.N. Jesu Christi di Wolfgango Amadeo Mozart".

      30 Nach Schafhäutl hat Mozart das Stück mit Bleistift niedergeschrieben, als der Prälat darüber klagte, daß es an Offertorien für das Benediktusfest fehle.

      31 Vgl. WSF I 181 f.

      32 Histor. univ. Salisb. p. 110 f.

      33 Ein Verzeichnis der von 1621 bis 1727 aufgeführten Stücke gibt die Hist. univ. Salisb. p. 112 ff. Vgl. dazu Hammerle a.a.O. S. 2, 12, 17, 59 f.

      34 Vgl. dessen "Antiquitas personata" oben S. 3.

      35 Protoc. Pr. Gymn. Univ. Salzb.: "13 May 1767 Mercur. Mane Scholae ob Phlebotomiam breves. Post prandium Comoedia Syntaxistarum optime ab Ex. D.P. Professore (es war P. Rufinus Widl vom Kloster Seeon) composita, et ex voto ab illius Discipulis producta, quod quidem summo mihi solatio fuit. Gratulor Ex. D.P. Prof. applausum publicum. Musica quoque a D. Wolfgango Mozart undecenni Adulescentulo composita omnibus placuit, qui quidem ad noctem nobis artis suae musicae in clavicembalo insignia specimina dedit." Hammerle S. 7.

      36 Vgl. den Mittelsatz des Duettes Nr. 6.

      37 Die Arie Nr. 3 wiederholt nach Chr. Bachs Vorgang beim da capo nur das verkürzte Ritornell, Nr. 5 und 9 haben überhaupt keinen Mittelsatz im älteren Sinn.

      38 In Nr. 8 geschieht der Einsatz Melias mit dem Hauptthema auf der Dominante.

      39 Vgl. auch den Brief B I 3.

      40 Auch S. 30 ist wegen des chromatisch abwärts steigenden Basses bemerkenswert. Auffallenderweise hat Mozart die ungünstigen Götterzeichen (Part. S. 14), einen beliebten tonmalerischen Vorwurf der Italiener, im Secco abgemacht.

      41 I 187 ff.; ZIMG X 35 ff.

      42 Über Raupach vgl. Gerber Altes Lex. II 239.

      43 Das Andante stammt nach WSF von Schobert, obwohl es sich unter dessen erhaltenen Kompositionen nicht findet.

      44 Zusammen mit Mozarts Konzertsatz von WSF 1908 bei Breitkopf Härtel herausgegeben.

      45 Die Behandlung des Orchesters weist in den vier Konzerten einen stetigen Fortschritt auf. K.-V. 40 hat Trompeten, K.-V. 41 Flöten (statt der Oboen).

      46 Über Bachs Klavierkonzerte vgl. H. Daffner, Die Entwicklung des Klavierkonzerts bis Mozart 1906, S. 36 ff.

      47 WSF I 160 f. setzen sie in die Zeit zwischen April 1765 und April 1766.

      48 WSF I 178 ff.

      49 "Le Temple de la Gloire", Gavotte (Allegro gai).

      50 WSF weisen auf die Verwandtschaft des ersten Satzes mit der Ouvertüre der "Schuldigkeit" hin, übersehen aber dabei die gänzlich verschiedene Art der Durchführung. In der Ouvertüre ist sie thematisch, in der Sinfonie aber schweift sie von den Hauptgedanken ab und findet sich erst nach erregter Modulation wieder zum zweiten Thema zurück. Die thematische Verbindung zwischen Menuett und Trio fand Mozart bereits bei seinem Vater vor, s.o.S. 11.

      Die ersten Opern in Wien

      Die gegen Ende des Jahres 1767 bevorstehende Vermählung der Erzherzogin Maria Josepha mit dem König Ferdinand von Neapel gab ohne Zweifel die Veranlassung, daß L. Mozart am 11. September dieses Jahres mit seiner ganzen Familie nach Wien reiste; er durfte hoffen, unter den günstigsten Verhältnissen, vor dem glänzendsten Publikum zu bewähren, welche Fortschritte sein Sohn gemacht habe.

      Sie machten ihre Reise rasch ab; in Lambach mußten sie beim Prälaten zu Mittag speisen, und als sie im Kloster Mölk einkehrten, wurde Wolfgang vom Organisten erkannt, da er die Orgel versuchte.

      In Wien wollte es ihnen nicht gleich glücken. An den Hof konnten sie nicht gelangen, da die schöne und allgemein beliebte Prinzessin Josepha von den Blattern befallen wurde, an denen sie am 15. Oktober, dem Namenstage der Kaiserin, starb;


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