Missbrauch mit dem Missbrauch. Rainer Bertram
ich eine Tabelle mit den Daten der vorhandenen Belege für meine Ausgaben erstellt. Die Angewohnheit wichtige Papiere als pdf – Dokumente abzuspeichern, zahlt sich jetzt aus. Die noch vorhandenen Aufstellungen zum Hausbau und Finanzierung sind hilfreich. Auch wenn ich nur die Kontoauszüge ab Mitte 2010 gespeichert habe, sind sie jetzt Grundlage für den Nachweis vieler Ausgaben. Die gegnerische Rechtsanwältin fordert von mir, sofort alle Gegenstände aufzulisten, die mir gehören. Sie verlangt die Herausgabe aller Daten. Ich habe eigentlich kein Problem aber alle benötigten Speichermedien (Sticks und CDs oder DVDs) befinden sich im Haus von Christel. Wenn die Familie Schiffer beanstandet, dass ich noch eine Menge Eigentum im Haus habe, soll sie doch die Gegenstände auflisten und herausgeben. Warum soll ich suchen. Die sehen und wissen doch was mir gehört. Die Schulleiterin unseres Sohnes teilt mir mit, dass ich in Zukunft über Veranstaltungen, die ihm zugeordnet werden, informiert werde, denn seine Mama hält es nicht einmal für nötig, mir mitzuteilen, dass Elternabend war. Sie tritt überall als alleinerziehend auf.
Mittwoch – 29. August 2012
In zwei Tagen ziehe ich übergangsweise in eine Dachwohnung in der Nähe meiner Tochter. Aber so bald wie möglich brauche ich eine Wohnung, und zwar so, dass Levin auch dann in der Schule bleiben kann, wenn die gegenwärtige Situation sich völlig umkehrt. Ich bin überzeugt, dass die Wahrheit etwas länger braucht und furchtbare Folgen für diejenigen haben wird, die sich schon als Sieger sehen. Darum muss ich jetzt schon dafür sorgen, dass unser Sohn möglichst in der schützenden Umgebung von Schule und Schulfreunden bleiben kann. Selbst wenn es kurzfristig nötig werden sollte, kann ich ihm ein eigenes Zimmer bieten und ihn täglich zur Schule bringen und holen. Und für mich auch wichtig, er darf jederzeit, wenn er es wünscht zu seiner Mama. Er soll soweit irgend möglich, frei von Beeinflussung durch das, was zwischen seinen Eltern steht, aufwachsen.
Das Familiengericht weist den Antrag von Levins Mama auf einstweilige Anordnung, mir die elterliche Sorge von Levin zu entziehen, am 24.08.2012 zurück.
Der Erlass einer einstweiligen Anordnung setzt eine besondere Dringlichkeit voraus, da bereits ein reguläres Hauptsacheverfahren beschleunigt durchzuführen ist (.). Allein die derzeitig fehlende Kommunikation rechtfertigt keinen derartig schweren Eingriff in das Elternrecht des Antraggegners.
Es mag sein, dass seitens der Antragstellerin kein Vertrauen besteht. Andererseits besteht aber die Möglichkeit, dass sich die gegen den Antragsteller erhobenen Verdächtigungen als haltlos herausstellen; dann würde die Mitsorge entzogen ohne jegliches vorwerfbare Verhalten. (.)
Mittwoch – 29. August 2012
Ich schreibe der Schulleiterin, Frau G. eine Mail, weil ich denke, dass ich ein Recht habe über unseren Sohn von der Schule informiert zu werden.
als Anlage überlasse ich Ihnen die Kopie eines Urteils zum Sorgerecht. Damit sind alle gegen-teiligen Informationen eindeutig widerlegt. Ich habe meinem Sohn ein Päckchen an die Schule geschickt. Vielleicht ist es möglich, dass er es in der Schule geöffnet und ihm der Gruß vorgelesen wird. Im anderen Fall würde das Päckchen im Müll landen. Sehr geehrte Frau G., es macht mir Sorgen, dass ich nicht erfahre wann Elternabend ist. Es gibt keine Berechtigung mir das zu verschweigen. Es macht mir Sorge wie er zurzeit Schule und Freizeit verbringt. Das Kind wird mit Eskorte zur und von der Schule geleitet. Es wird mit Eskorte zum Training, zum Chor geleitet. Freitags wird es direkt nach der Schule nach „B“ verbracht und kommt erst sonntags spät wieder zurück. Da die Mutter sehr viele Termine wahrzunehmen hat, übernimmt entweder die Schwester der Mutter oder die Oma die Aufsicht. Bisher habe ich mich im Interesse meines Sohnes zurückgehalten, werde aber in naher Zukunft alle Mittel einsetzen müssen, um diese Fehlentwicklung zu beenden. Ich bitte Sie bei Veränderungen bei ihm um Nachricht.
Noch am gleichen Tag erhalte ich Nachricht, dass mir in Zukunft die Informationen zu Levin zur Verfügung stehen werden.
„es tut mir sehr leid, dass Sie von dem heutigen Elternabend keine Kenntnis erhalten haben, aber ich habe von Ihnen keine aktuelle Adresse, so dass ich nichts per Post schicken konnte. Ihre E-Mail-Adresse ist mir nun seit heute bekannt und nun werden wir Sie benachrichtigen. Sicherlich haben Sie den Plakaten in „D“ schon entnommen, dass wir am 8.9.12 ein Schuljubiläum feiern, und zwar von 10.00 bis 14.00 Uhr. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und grüße Sie herzlich
Freitag – 31. August.2013
Der Schwiegersohn steht im Hof und stellt Möbel bereit. Er hat bereits das Bettgestell hingestellt und wartet eigentlich nur noch darauf, dass wir die Sachen in beiden Autos verstauen. Gestern habe ich meine Koffer und die immer noch lose im Kofferraum liegenden Kleidungsstücke in die „neue“ Wohnung gebracht. Spätestens heute muss ich zur Kenntnis nehmen, dass ich ein neues, ein anderes Leben führen muss. Natürlich bin ich dankbar, dass mir die Wohnung für 200 € überlassen wird. Ich weiß auch, dass diese Lösung nur für drei Monate gedacht ist. Bis dahin, so hoffe ich, wird geklärt sein, wie die Sorgerechtsfrage ausgeht, wie die Vermögensrückgabe aussieht. Ich kann mich in Ruhe um eine neue Wohnung kümmern, ohne die Couch im Wohnzimmer bei der Tochter zu blockieren. Ich fühle mich nicht gut, wenn ich durch das offene Haus meines „Vermieters“ in meine Dachbleibe gehe. Ist er in der Küche, sehe ich ihn, geht er ins Wohnzimmer, ins Arbeitszimmer oder in andere Räume, laufe ich immer an ihm vorbei. Aber er versucht mir das leicht zu machen, grüßt kurz und wendet sich seinen Beschäftigungen zu. Wir laden die Möbel ein, und bauen diese dann in meiner Bleibe auf. Mein Vermieter hat mir einen Internetzugang geschaltet, so dass ich E-Mails schicken und empfangen kann. Das macht es mir natürlich leichter in meinem Rechner nach Unterlagen zu suchen und mit meinem Rechtsanwalt zu kommunizieren. Am Abend richtet die Tochter es so ein, dass ich noch in ihrer Wohnung bleiben soll. Am nächsten Tag ziehe ich jedoch einen Schlussstrich. Die Beiden haben jetzt lange genug Rücksicht genommen. Sie haben einen kleinen Jungen, der sie braucht. Auch wenn der kleine Mann mit meiner Unterstützung gelernt hat, seine Beinchen „sinnvoll nacheinander nach vorne zu bewegen“ und an der Hand läuft und wenn er jedes Mal weint, wenn ich gehe, muss ich wieder eine natürliche Grenze aufzeigen – auch für mich. Ich brauche langfristig eine Wohnung, möglichst in der Nähe unseres Sohnes. Wenn er zu mir kommt, soll er möglichst nahe in seinem sozialen Umfeld bleiben, seine Freunde weiterhin treffen und seine Mutter, wann immer er das möchte, sehen können. Er hat es verdient, möglichst unbelastet den Weg der Trennung seiner Eltern zu gehen. Es wäre nach meiner Überzeugung völlig falsch, ihn mit festen Besuchszeiten im Umgang mit seiner Mutter zu belegen. Nur eines geht mir immer wieder durch den Kopf. Egal was seine Mutter mir angetan hat, egal wie kriminell ihre Handlungen waren und sind, es ist seine Mutter. Aber die, die seine Mutter zu dem Menschen gemacht hat, in weiblicher Hülle – charmant und sympathisch aber kalt, herzlos und berechnend – ihre Karriere und ihr neues privates Leben planend, vor dieser Frau soll er eine Zeitlang geschützt werden. Meine Erfahrungen mit der nach eigenen Aussagen bindungsunfähigen Schwester der Mama unseres Sohnes zeigen mir, wer für diese Fehlentwicklungen verantwortlich ist. Wenn die Schwester ihren Eltern vorwirft, durch ihr eigenes vorgelebtes Eheleben schuld an ihrer Bindungsunfähigkeit zu sein, wenn die Enkeltöchter nur von der „Hexe, der Rechthaberin, der alkoholkranken Oma sprechen, wenn der Ehemann schimpfend aufbegehrt, aber dann immer wieder stillschweigend gehorcht, möchte ich nicht, dass unser Sohn lange und ohne Aufsicht in deren Einflussbereich bleibt. Wenn der Ehemann gehorcht, aus Angst oder aus dem Wissen heraus, dass seine von ihm gehassten Schwiegermutter ihm das Luxusleben garantiert hat, dass er mit seinem Gehalt nicht hätte führen können, ist auch er nicht geeignet, unserem Sohn Werte zu vermitteln.
Sonntag – 02. September 2012
Jetzt zahlt sich meine Angewohnheit, wichtige Dinge zu speichern, aus. Und es zahlt sich auch aus, dass ich oft mit Karte gezahlt habe, denn so habe ich Belege durch die Kontoauszüge im Rechner. Die Tabelle mit meinen Ausgaben für die Familie in den letzten Jahren habe ich noch einmal überarbeitet. Jetzt ist sie nach Themen geordnet und die Kosten für Urlaube sind mit aufgeführt. Lebenshaltungskosten und Kosten für Levin und Eigentum habe ich zwar aufgeführt, aber nicht in die Forderungssumme eingerechnet. Natürlich ist mir klar, dass die Kosten für Urlaub nicht 1: 1 angerechnet werden. Aber es wird deutlich, dass ich zu den Lebenshaltungskosten im Schnitt mehr als 1600 € monatlich beigetragen habe. Nur die Autokosten,