Die Geschichte beginnt mit einem Huhn. Ella Risbridger

Die Geschichte beginnt mit einem Huhn - Ella Risbridger


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und zerkleinert ist, kaufe ich es und lege es für schwierige Tage in den Gefrierschrank. Ich bin ein Fan von vorgewürfelten Butternusskürbissen und Süßkartoffeln und küchenfertigem Stangenbrokkoli.

      •Tiefkühlerbsen passen zu fast allem. Wenn der Große Mann nicht zu Hause ist, esse ich ein Schüsselchen Erbsen mit Butter und Salz als Vorspeise.

      •Parmesan ist mein bester Freund. Wirf niemals die Rinde weg; damit kann man allem einen stärkeren Umami-Geschmack verleihen. Sei vorsichtig bei Supermarkt-Parmesan, denn die Qualität ist sehr unterschiedlich. Halt Ausschau nach den kleinen weißen Milchsäurekristallen, die ein sicheres Zeichen für einen gut gereiften Käse sind.

      •Kauf richtig gute Butter. Ich meine richtig, richtig gute Butter, und verstreich sie genau wie in Sophie auf den Dächern „mit eigenen Meinungen, damit du beim Hineinbeißen die Zahnabdrücke siehst“. (Vielleicht habe ich hier nicht ganz richtig zitiert, aber es ist ein sehr gutes Buch, und ich entschuldige mich für meinen Fehler bei Katherine Rundell und hoffe, sie verzeiht mir.)

      •Griechischer Joghurt, um Kleckse davon auf einen Crumble zu setzen, Brot damit zu backen und ihn zum Frühstück zu essen. Kauf vollfetten, denn wo wäre sonst der Sinn? Ein Leben mit Magerjoghurt ist kein Leben für mich.

      •Äpfel sind gut.

      •Frische rote Chilischoten, fein gehackt mit Knoblauch und Zitronenschale, dann mit einem Spritzer Olivenöl mit frisch gekochter Pasta vermengt, ergeben das unglaublichste Pastagericht aller Zeiten (siehe Seite 156).

      •Ich habe stets eine Zitrone oder Limette zur Hand beziehungsweise lasse sie leise unten im Kühlschrank verrotten. Man kann sie ruhig trotzdem noch nehmen, kein Problem.

      •Kauf Knoblauch, die dicksten Knollen, die du auftreiben kannst.

      •Frischer Ingwer hält so gut wie ewig, und man kann ihn ganz einfach mit einem Teelöffel schälen (reib mit dem Löffelrücken fest über die Haut, dann geht sie ab).

       Blaue Suppe: Was tun, wenn alles schiefgeht?

      Es geht immer mal etwas schief. Das passiert allen Köchen, ganz egal, wie begabt oder wie engagiert sie oder wie teuer ihre Zutaten sind. Wenn dir das passiert, wie es zweifellos irgendwann der Fall sein wird, verfall nicht in Panik. Man kann die Sache fast immer hinbiegen. Deshalb habe ich diese Seite gleich hier vorne eingefügt. Du bist nicht allein, und es ist nicht alles im Eimer. Der Abend lässt sich noch retten.

      •Kannst du das Gericht mit etwas mehr Fett retten, vielleicht mit Butter, Sahne, Olivenöl oder geriebenem Parmesan?

      •Kannst du es mit etwas mehr Geschmack retten, vielleicht mit Limettensaft, Zitronensaft oder Chili?

      •Salz und Pfeffer – du wirst dich wundern, welch großen Unterschied diese beiden in einem faden Gericht machen können.

      •Eine zusätzliche Dose Tomaten oder ein paar gewürfelte Kartoffeln saugen überflüssiges Salz auf.

      •Um eine geronnene Sauce zu retten, kannst du ein Eigelb mit einem Esslöffel der Sauce oder Brühe, die du als Basis verwendet hast, verquirlen und langsam in die restliche Sauce einrühren.

      •Wirf alles in den Müll. Niemand, den du gern genug magst, um ihn zu dir nach Hause einzuladen, wird dich dafür schief anschauen: So etwas passiert eben. Wenn du zum Kapitel „Vorratsschrankgerichte & Mitternachtsgelage“ blätterst, findest du mehrere Rezepte, die sich für eine Einladung eignen und den Abend noch retten können, vor allem wenn du die Aufmunternden Chili-Zitronen-Spaghetti auf Seite 156 mit einer Packung Garnelen aufpeppst. Andere Gerichte, die sich leicht und schnell mit ziemlich alltäglichen Zutaten zaubern lassen, sind Ziegenkäse in Blätterteig mit Salsa (siehe Seite 169), Carbonara für Caroline (siehe Seite 151), Würstchen mit Spiegelei und Pommes (siehe Seite 59) und Eheglück-Wurstpasta (siehe Seite 222).

      •Im Notfall kannst du immer noch mit einem Mantel über dem Nachthemd in eine Imbissstube gehen wie am Ende von Ein Tiger kommt zum Tee (eines der schönsten Bücher über Essen, die je geschrieben wurden). Oder du bestellst etwas beim Bringdienst. Es wird niemanden stören. Ihr werdet viel miteinander lachen und noch eine Flasche Wein trinken, und alles wird gut werden.

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      Frühstück

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      Ich beginne den Tag immer mit einer Tasse Tee. Während ich dies schreibe, erscheint es mir zugleich auf absurde Weise englisch und auch wieder überhaupt nicht englisch, am Morgen eine schöne Tasse Tee zu trinken. Yorkshire-Tee mit etwas Milch und einem Teelöffel Zucker (direkt in der Tasse aufgegossen, mit Milch, Zucker und dem Teebeutel schon in Warteposition, bis das Wasser kocht) oder einen Earl Grey mit einem kleinen Spritzer Zitrone. Oder Lady Grey, Lapsang Souchong, grünen oder roten Tee. Fang mit einer großen Tasse Tee an.

      Oder vielleicht trinkst du lieber Kaffee. Drei Löffel gemahlene Bohnen unten in die Pressstempelkanne, nicht mehr kochendes Wasser dazu, ehe sich die dicke Crema bildet, wenn du den Stempel nach unten drückst, alles ganz gläsern und silbern und aufregend kontinentaleuropäisch. Ich trinke meinen Kaffee jedenfalls schwarz. Schwarz und damit zurück ins Bett – vielleicht ist das eine gute Regel für den Morgen: Wie auch immer du ihn beginnst, nimm dein Getränk mit zurück ins Bett. Ich stelle extra dafür meinen Wecker zehn Minuten früher. Manche Leute meditieren; ich mache mir im Bett bei einem heißen Getränk To-do-Listen. Gegen die Kissen gelehnt, die Tasse in der einen Hand, den Stift in der anderen, sinne ich über den bevorstehenden Tag nach und mache mir eine Art Schlachtplan.

      Als ich noch klein war, habe ich jeden Tag zu meiner Mum gesagt: Das ist mein großer Plan, und das ist mein kleiner Plan. Das tue ich immer noch, und ich beginne stets beim Frühstück mit beiden Plänen. Zum einen, weil dann die To-do-Liste gut anläuft, zum anderen, weil Frühstück wichtig ist. Alte Ehefrauen und junge Ernährungsexperten sind sich darin einig: Nimm ein Frühstück zu dir, und zwar ein gutes. Frühstücke wie ein Kaiser, heißt es doch in dem alten Sprichwort. Ich tue das. Und du solltest es auch tun. Ein kleiner Freiraum am Beginn des Tages, der nur für dich da ist – das macht alles andere glatter, ordentlicher, leichter.


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