Die Geschichte beginnt mit einem Huhn. Ella Risbridger

Die Geschichte beginnt mit einem Huhn - Ella Risbridger


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geriebener Käse) zum Servieren

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      Sieb das Mehl von „hoch oben“ in eine große Schüssel. Ich muss noch eine Methode finden, wie man das Mehl vernünftig sieben kann, sodass es luftig wird, ohne die ganze Küche mit einer zarten Mehlschicht zu bedecken, aber vielleicht bist du ja besser organisiert oder hast eine ruhigere Hand. Für Tipps wäre ich dankbar. Rühr das Salz in das Mehl, drück in die Mitte der Mischung eine Kuhle und schlag die Eier hinein. Vermeng alles kräftig miteinander, sodass sich die Ränder der Mehlkuhle mit den Eiern vermischen.

      Langsam die Milch zugießen (vielleicht brauchst du sie auch gar nicht) und ständig rühren, bis ein Teig entsteht, der so glatt sein sollte, dass er einen Löffelrücken gleichmäßig überzieht.

      Ich glaube, in der Fachsprache heißt das „dickflüssig“, aber ich lasse mich gern korrigieren – außerdem ist es ohnehin ein schreckliches Wort.

      Erhitz eine Bratpfanne bei hoher Temperatur und gib ein wenig Fett hinein: Meine Mutter nimmt Öl, aber ich stehe auf Butter. Wenn das Fett zu brutzeln beginnt, gieß eine Kelle Teig in die Pfanne und reduzier sofort die Temperatur.

      Halt die Pfanne am Griff fest und schwenk sie hin und her, damit der Teig sie ganz ausfüllt. Lass den Pfannkuchen fest werden und Blasen werfen, was sehr schnell geht, in etwa 30 Sekunden. Und dann dreh ihn mit dem Pfannenwender um oder wirf ihn in die Luft, falls du das beherrschst. Gib ihm noch 5 oder 6 Sekunden auf der anderen Seite – nur bis er leicht gebräunt ist. Lass ihn auf einen Teller gleiten und mach mit dem nächsten weiter. Der erste Pfannkuchen wird immer verwargelt. Du weißt, was ich mit „verwargelt“ meine, selbst wenn du das Wort nicht kennst: Er wird total ungleichmäßig, kriegt Risse und lässt sich nicht richtig wenden. Das ist so. Betrachte es als Opfer an die Pfannkuchengötter.

      Teller und Zitronenschnitze (oder eine dieser kleinen Plastikzitronen voller Saft) und Streuzucker zum Servieren bereitstellen. Es muss Streuzucker sein, finde ich: Die feine, körnige Konsistenz ist irgendwie genau richtig. Pfannkuchen warten nicht. Und du willst sie auch nicht warten lassen.

      Mach mit dem Ausbacken weiter, bis der Teig aufgebraucht ist, und gönn dir nur eine kurze Pause, um deinen eigenen Pfannkuchen zu essen. Der letzte Pfannkuchen wird wieder verwargelt. Das passiert immer. Mach dir keinen Kopf.

       Unvollkommene Pikelets

      Pikelets sind wie Eierkuchen, nur schlampiger. Pikelets dürfen weder perfekt noch akkurat sein: Ja, bei Pikelets ist jeder Makel der Beweis dafür, dass du sie selbst gemacht hast.

      Ich liebe solche Rezepte, zuerst das Lesen und dann das Nachkochen. Rezepte, die einem nicht allzu viel abverlangen, haben etwas Herrliches; ein Rezept, bei dem es absolut verkehrt wäre, alles absolut richtig zu machen; ein Rezept, an dem du herumdoktern oder an das du dich halten kannst, falls du dich richtig erinnerst. Das Backnatron sorgt hier für einen leicht säuerlichen Geschmack und dafür, dass der Teig sanft aufgeht; es kommt nicht in allen Rezepten für Pikelets vor, aber ich mag es wirklich gern.

      Ich empfehle dir, die gesamte Menge zu machen, auch wenn du allein bist. Die gebackenen Pikelets halten sich in einem luftdichten Behälter ein paar Tage lang, und du kannst sie ohne Probleme in einem herkömmlichen Toaster aufbacken. Ich gestehe, bei mir haben sich Pikelets nie länger gehalten als vier Tage, dann hatte ich sie aufgefuttert. Ich weiß also nicht, wie lange sie sich darüber hinaus halten …

       Für 4 Personen

      175 g normales Mehl

      1 Pck. Trockenhefe (7 g)

      ½ TL Streuzucker

      ½ TL feines Salz

      ½ TL Backnatron

      150 ml Milch

      150 ml kochend heißes Wasser

      Öl zum Backen (wenn deine Bratpfanne unbeschichtet ist)

      Butter und Marmelade (oder Marmite oder Käse, z. B. kräftiger Cheddar) zum Servieren

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      Also. Frühstück.

      Aufstehen und Teewasser aufsetzen. Bis es kocht, alles abmessen: Die trockenen Zutaten kommen in eine große Schüssel, die Milch in einen Krug. Wenn das Teewasser kocht, 150 ml davon in den Krug zu der Milch (und den Rest in die Teekanne) gießen. So lange rühren, bis das Ganze die Temperatur eines Babybads hat. Teste mit deinem Handrücken, ob sich die Temperatur angenehm anfühlt, also weder zu kalt noch zu heiß. Wenn es so weit ist (bitte nicht heißer), gieß die Milch-Wasser-Mischung in die Schüssel mit den trockenen Zutaten.

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      Jetzt alles mit dem Schneebesen verschlagen wie verrückt. Immer weiterschlagen, 3–4 Minuten mit voller Kraft. Na los, nicht nachlassen, gleich kannst du dich 1 Stunde lang ausruhen. So kommen die Löcher in die Pikelets, was sich wie eine altmodische Redewendung dafür anhört, dass etwas kaputtgegangen ist („Beim Zeus, daher kommen die Löcher in den Pikelets!“), es ist aber keine. Die Luftblasen, die man in den Teig schlägt, werden beim Backen zu Löchern.

      Deck die Schüssel mit einem sauberen Geschirrtuch ab, nimm deine Teetasse und geh wieder ins Bett.

      Nach etwa 1 Stunde (es darf auch länger sein, also mach dir keinen Kopf, wenn du gerade an einer guten Stelle in deinem Buch hängst oder anderweitig beschäftigt bist) kommst du zurück und siehst dir den Teig an. Er sollte blasig und schaumig sein und etwa anderthalbmal so viel Volumen haben wie zuvor. Stell deine größte Bratpfanne bei mittlerer Temperatur auf den Herd und gib einen Tropfen Öl in die Pfanne, wenn sie unbeschichtet ist.

      Bitte jemand anders Butter und Marmelade auf den Tisch zu stellen oder Butter und Marmite oder ganz dünn gehobelte Käsestreifen.

      Gib jeweils nacheinander einen Esslöffel Teig in deine Pfanne: wie oft, das hängt von ihrer Größe ab. Dabei zwischen den einzelnen Pikelets ein bisschen Platz lassen, damit sie sich ausdehnen können. Etwa 90 Sekunden braten, dann wenden und weitere 60 Sekunden braten.

      Die Pikelets mit einem Pfannenwender herausnehmen und auf einen Teller gleiten lassen. Sofort mit Käse oder einem daumengroßen Stück bester Butter belegen.

       Fionas Bagels

      Auf einer Party habe ich eine junge Frau kennengelernt, die mir eine Piratenpistole für Kinder und ein Rezept für Bagels gegeben hat. Dann wurde sie abgeschoben. Alles davon ist wahr.

      Dies ist Fionas Bagelrezept. Sie lebt jetzt mit ihrem Mann (dem Besitzer der Piratenpistole), einem Kätzchen namens Smitten und einem Zitronenbaum in Paris. Wir backen gemeinsam auf Skype Brot, lassen munter das Mehl vor der Kamera vorbeischweben, sodass es von Paris aus so aussieht, als werde London von einem Schneesturm heimgesucht. Und umgekehrt.

      Wie sie mir erzählt hat, hat sie das Rezept aus einem Café in Kalifornien nach London mitgebracht, wo sie es mir gegeben hat. Und jetzt gebe ich es dir.

      Ich dachte immer, Bagels wären viel komplizierter zu machen. Sind sie nicht. Ich fasse es immer noch nicht, wie leicht es geht, sie zu machen, und wie typisch bagelhaft sie aussehen, selbst wenn man sie nicht so gut hingekriegt hat. Sie sind zart, haben aber trotzdem Biss und schreien förmlich danach, dick mit Frischkäse und Räucherlachs belegt zu werden.

      Hier muss man auch recht kräftig kneten, was die beste Kur für ein schweres Herz ist: die Hände im Teig, das Fenster weit geöffnet und heitere Klänge aus dem Radio.

       Ergibt 12 Bagels

      400 ml lauwarmes Wasser

      1


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