Die Geschichte beginnt mit einem Huhn. Ella Risbridger

Die Geschichte beginnt mit einem Huhn - Ella Risbridger


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Zucker, zerstoßen, damit er nicht klumpt

      600–750 g grobes weißes Brotmehl

      2 TL feines Salz

      1 Ei, leicht geschlagen

      Sesam- oder Mohnsamen zum Bestreuen, wenn du magst

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      Miss das lauwarme Wasser ab und prüf die Temperatur so wie bei einem Babybad, indem du dir einen Tropfen innen aufs Handgelenk tupfst – es soll sich angenehm anfühlen, weder zu kalt noch zu heiß. Dann in einer schönen, großen Schüssel mit der Hefe und dem Zucker verrühren. 1 oder 2 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit 600 g Mehl abwiegen und in die Schüssel geben. Zum Schluss das Salz darüberstreuen.

      Und jetzt alles miteinander vermischen. (Ich habe doch gesagt, dass es leicht ist.) Steck die Hände rein und misch, knet und schlag das Ganze etwa 15 Minuten lang. Der Teig soll richtig fest und zäh sein: Man muss ihn zwicken, formen und auseinanderziehen können, und er soll nach Brot duften. Wenn dir der Teig zu klebrig erscheint, kannst du noch etwas Mehl zugeben.

      Wenn du dann einen schönen steifen Teig hast, lass ihn 10 Minuten ruhen und räum solange auf oder wasch die Löffel ab oder sonst was.

      Nimm ein gutes Messer und schneid den Teig in zwölf etwa gleich große Teile: Ich mache es so, dass ich den Teig halbiere und dann noch mal halbiere und zum Schluss diese Viertel in drei Teile schneide. (Das erwähne ich deshalb, weil ich regelmäßig versage, wenn ich nach Augenmaß abschätzen soll, wie viel ein Zwölftel ist.)

      Nimm eines der Zwölftel, roll es zwischen den Händen hin und her, bis es eine lange, glatte Wurst ist. Wiederhol das Ganze elfmal.

      Dreh die Würste dann zu Ringen, sodass die Enden überlappen und du sie ineinanderschlingen kannst. Die Enden müssen fest aneinanderhaften, sonst sind deine Bagels ruiniert, wenn du sie später kochst. Im Notfall kannst du die Enden in Wasser tunken, damit sie kleben.

      Leg dein Dutzend Bagels auf ein Stück leicht gefettetes Backpapier, bedeck sie mit einem angefeuchteten Geschirrtuch und lass sie 1 gute Stunde aufgehen. Wenn sie zu doppelter Größe aufgegangen sind, heiz den Backofen auf 200 °C vor.

      Halt eine Küchenzange bereit. Deinen größten Topf mit Wasser füllen und das Wasser zum Kochen bringen. Wenn es sprudelnd kocht, das Geschirrtuch von den Bagels nehmen, jeden einzeln mit der Zange hochheben und in das kochende Wasser geben. In Fionas Rezept heißt es, man soll sie alle auf einmal zugeben, aber dafür bin ich noch nicht routiniert genug. Also lege ich einen nach dem anderen ins Wasser, hebe ihn heraus, sobald er an die Oberfläche kommt, was nach ungefähr 20 Sekunden der Fall ist, und lege ihn wieder auf das Backpapier.

      Wenn das ganze Dutzend gekocht ist, bestreich die Bagels mit dem geschlagenen Ei und bestreu sie mit Sesam oder Mohn, wenn du magst. (Ich stehe tierisch auf Sesambagels, aber man kann genauso gut Mohn oder andere Samen nehmen, die einem schmecken.) Die Bagels dann 10–15 Minuten backen, bis sie goldbraun und appetitlich aussehen.

      Wahrscheinlich würde ich sofort einen aufschneiden, ihn großzügig mit gesalzener Butter bestreichen und ihn gleich im Stehen neben dem Herd verputzen, denn das ist ja der ganze Spaß daran, Köchin und erwachsen zu sein. Und dann würde ich Fiona anrufen und ihr sagen: „Ich habe wieder deine Bagels gebacken, und sie waren wunderbar.“ Denn das wären sie. Sie sind immer wunderbar, weißt du.

       Sonntagmorgenschnecken

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      Ich bin, wie gesagt, ziemlich faul. Ich mag lange Vormittage, durchzogen von ausgedehnten Brunchs, und ich mag es, wenn die Sonne durchs Fenster auf die weiße Bettwäsche fällt. Ich mag meine warme Wohnung, und ich mag es nicht, mich anzuziehen und nach draußen zu gehen. Ich habe eine Abneigung dagegen, Schlange zu stehen, nach meiner Kreditkarte zu kramen und zu hoffen, dass sie nicht abgelehnt wird; und vor allem habe ich eine Abneigung dagegen, mit Fremden sprechen zu müssen, bevor ich gefrühstückt habe.

      All das veranlasst mich, Sachen wie diese Schnecken zu machen, weil Backen weniger Stress verursacht, als zu duschen und meine Schuhe zu suchen und zu hoffen, dass ich Geld habe.

      Außerdem sind immer alle wahnsinnig beeindruckt davon, und ich lechze nach Lob. Zehn Minuten Arbeit, die man zum größten Teil auf dem Sofa erledigen kann, und schon heben einen ein vorbeigehender Großer Mann oder zufällig aufgetauchte Frühstücksgäste in den Himmel, weil man so eine hervorragende Gastgeberin ist.

      Es ist ganz einfach: Blätterteig, vorgerollt und gefroren, mit Schokolade oder Butter, Marmelade oder Nutella, zu kleinen Origamiformen gefaltet. Eigentlich ist das fast gar kein Rezept. Ich weiß. Man muss einfach zu der Sorte Mensch werden, die von sich aus bei ihrem wöchentlichen Einkauf fertigen Blätterteig mitnimmt, aber das ist wiederum leichter, als zu der Sorte Mensch zu werden, die ihren Blätterteig selbst macht. Ich koche leidenschaftlich gern. Ich verdiene mein Geld mit Kochen. Trotzdem kann ich mich nicht dazu aufraffen, Blätterteig zu machen. Nicht einmal Blitzblätterteig (oder Holländischen Blätterteig). Es spricht nichts gegen gekauften Blätterteig, aber es spricht vieles dagegen, Schuhe anziehen und sich hinauswagen zu müssen, nur weil man Gebäck zum Brunch haben möchte.

       Ergibt etwa 8 Gebäckstückchen

      320 g vorgerollter, gekühlter Blätterteig

      16 Stückchen Zartbitterschokolade (oder Butter und/oder Aprikosenmarmelade oder Nutella)

      1 Ei, leicht geschlagen (optional)

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      Den Blätterteig am Vorabend aus dem Gefrierfach nehmen und im Kühlschrank auftauen lassen.

      Am Morgen rollst du ihn auseinander – oder du walzt ihn aus, falls er nicht vorgerollt ist (das geht am leichtesten zwischen zwei Blättern Backpapier) – und zerschneidest ihn entlang der (vorgestellten) gestrichelten Linien wie in der Abbildung unten.

      Dann legst du die Schokolade darauf (das sind die dunklen Flecke auf dem Bild). Man kann den Teig auch mit Butter oder mit Butter und Aprikosenmarmelade oder Nutella bestreichen.

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      Dann faltest du den Teig so um die Füllung, als würdest du eine Schnecke formen oder Schnörkel an einem schmiedeeisernen Tor.

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      Dann legst du die Teilchen auf ein Backblech. Wenn sie besonders schön sein sollen, kannst du sie mit geschlagenem Ei bestreichen (aber das muss nicht sein) und bäckst sie 15 Minuten bei 180 °C, bis sie aufgegangen und goldbraun sind.

      Dann reichst du unter den Anwesenden eine kleine Platte mit Mini-Gebäckteilchen herum, und jeder sagt dir, wie wundervoll du bist, dabei hast du nichts anderes getan, als in aller Faulheit vom Sofa aus etwas zu backen. Serviere diese Teilchen mit ganz heißem Kaffee aus einer dieser niedlichen italienischen Espressokannen. Nachdem ich mir jahrelang so eine gewünscht hatte, habe ich vor Kurzem endlich eine erstanden und freue mich jeden Tag daran. Ich empfehle, sich kleine Träume wie diesen möglichst oft zu erfüllen.

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       Ungehörige Beeren-Crumble-Muffins mit gebräunter Butter

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      Lange habe ich diese Muffins für andere gemacht, mich aber geweigert, sie selbst zu essen. Es war eine Art fehlgeleiteter


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