Die Geschichte beginnt mit einem Huhn. Ella Risbridger

Die Geschichte beginnt mit einem Huhn - Ella Risbridger


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       Für 2 Personen

      ½ Henkeltasse zarte Haferflocken

      ¼ Henkeltasse Walnusskerne (optional)

      1 ½ Henkeltassen eiskalte Milch, egal welche (aber ich finde, im Winter schmeckt vollfette am besten)

      1 EL Golden Syrup

      1 kleine Prise Meersalzflocken

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      Zuerst die Haferflocken anrösten. Das geht viel einfacher, als es klingt, und es macht wirklich einen Unterschied. Du gibst die Haferflocken einfach bei mittlerer Temperatur in eine ungefettete Pfanne. Etwa 3 Minuten ständig mit einem Holzlöffel rühren – oder so lange, bis sie dunkler werden und herrlich nussig und erdig duften.

      Dann die Temperatur reduzieren und die Pfanne ein bisschen abkühlen lassen, dabei immer weiterrühren. Jetzt die mit dem Nudelholz zerkleinerten Walnüsse zugeben, falls du zusätzliche Proteine willst.

      Drei Viertel der Milch zugeben und 10 Minuten gleichmäßig weiterrühren, diesmal allerdings mit dem „falschen“ Ende des Löffels. Der Sinn ist, ein aus Schottland stammendes Utensil namens „Spurtle“ damit nachzuahmen, das man eigentlich benutzen sollte, um den Porridge umzurühren. Ich bin ein Fan von Traditionen.

      Den Porridge abdecken, den Herd ausschalten und den Porridge 5 Minuten darauf stehen lassen. Eine Schüssel und einen Löffel bereitstellen und den Deckel von der Golden-Syrup-Dose abnehmen.

      Den Porridge in die Schüssel geben, mit dem Sirup beträufeln und mit dem Löffel kräftig umrühren. Den Löffel ablecken.

      Den Porridge mit einer winzigen Prise Meersalz bestreuen. Den Rest der eiskalten Milch darübergießen.

       Porridge nach Art des Großen Mannes mit Ahornsirup, Banane, Speck und Kokosraspeln

      Das klingt schrecklich, aber es schmeckt köstlich und ist auch irgendwie einleuchtend. Einen Esslöffel Kokosraspeln zu den Haferflocken geben (was nicht unbedingt mehr Geschmack, sondern mehr Cremigkeit bringt), Bananenscheiben obendrüber und manchmal – warum nicht? – etwas zerbröckelten, ganz, ganz knusprig gebratenen Frühstücksspeck. Und zum Abschluss ein paar Tropfen Ahornsirup. (Golden Syrup passt hier nicht annähernd so gut, also nimm unbedingt Ahornsirup, falls möglich.)

       Beerenmarmelade für Sommertag-Sandwiches

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      Diese sehr schnelle, sehr einfache und sehr samtige Beerenmarmelade macht sich gut auf Porridge (siehe Seite 54), auf Toast und sogar in den Sonntagmorgenschnecken auf Seite 47, doch am besten schmeckt sie (meiner Meinung nach) auf einem Sommertag-Sandwich: einem Sandwich, das du dir schon als Dreikäsehoch machen konntest, bevor du hinausgestapft bist in das strahlend helle Licht eines Augustmorgens, an dem du einfach wusstest, dass die Sonne heiß und der Himmel hoch und blau sein und der Tag nie enden wird.

      Ich hatte eine Kindheit, wie es sie heute angeblich nicht mehr gibt, aber ich glaube doch. Es war eine Kindheit, in der uns alles wie ein kleines Abenteuer vorkam und wir ständig im Rudel herumliefen: ein Rudel mit nackten, braun gebrannten, von Brennnesseln und Bienen zerstochenen und verschrammten Beinen. Wir bauten Baumhäuser und Höhlen und Flöße, die sanken, wir fuhren Boot, und als das Boot ein Leck bekam, mussten wir zurück an Land geschleppt werden. Wir setzten die Kleinste aufs Treppengeländer, um zu sehen, wie weit sie rutschen würde. Die Kleine hat es überlebt. Und niemand hat sich aufgeregt, weil niemand davon erfahren hat.

      Wir waren ein Rudel, und der Älteste in unserem Rudel war zwölf oder so. Älter als zwölf zu sein kam uns uralt vor. Wir liefen durch Felder mit hohem Weizen und radelten kilometerweit. Wir hatten Zitronenlimonade, Marmeladenbrote und Felsenkekse dabei, wir futterten die Äpfel von den Bäumen und saugten den Honig aus den Taubnesselblüten. Wir kauten an Strohhalmen wie alte Bauern. Wir aßen alles, was wir in die Finger kriegen konnten. Der älteste Junge verputzte einmal wegen einer Wette einen Löffel Senfpulver, und ich hatte wirklich Angst, er würde sterben. Wir waren kleine Gierschlunde: Ich glaube, genau deshalb haben sie uns zum Spielen rausgeschickt.

      Jedenfalls habe ich es so in Erinnerung. Und wenn die Sonne früh am Morgen unter den Vorhängen hervorspitzt und die Luft voll von Elektrizität und Abenteuer ist, fühle ich mich auch heute noch gerufen: nämlich dazu, mir ein Marmeladensandwich zu machen – zwei dicke Scheiben Weißbrot, ein Klacks gesalzene Butter, eine Handvoll Erdbeeren, aufgekocht und hineingequetscht – und auf geht’s zu neuen Abenteuern. Natürlich tue ich das nie. Ich muss Rechnungen bezahlen und Absprachen einhalten, und ich bin alt. Uralt, wenn man meinen früheren Maßstab anlegt.

      Aber ich habe diesen Kitzel nie vergessen und weiß, dass da draußen noch immer Abenteuer warten. Die Abenteuer bleiben, die Weizenfelder bleiben, die Sterne bleiben. Irgendwo draußen vor der Stadt geht es weiter. Es muss. Es heißt ja, dass solche Dinge nicht mehr passieren. Und vielleicht stimmt das, aber ich hoffe nicht. Es würde mich todtraurig machen. Und deshalb ziehe ich nächstes Mal wieder los.

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       Ergibt etwa 375 g

      500 g gemischte TK-Beeren

      200 g feiner brauner Zucker

      1 Prise Salz

      fein abgeriebene Schale und Saft von ½ Zitrone

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      Alle Zutaten in einen Topf mit schwerem Boden geben. Bei mittlerer Temperatur zum Kochen bringen, dann die Temperatur reduzieren und etwa 20–30 Minuten köcheln lassen. Die Beeren gelegentlich umrühren, damit sie nicht anbrennen. Im Prinzip geht alles von selbst, aber du solltest die Sache im Auge behalten und Obstklümpchen zerdrücken, die es nicht von selbst kapieren. Die Marmelade wallt auf und schlägt Blasen wie etwas Lebendiges: Es ist unglaublich hübsch.

      Stell unterdessen Brot und Butter bereit und sterilisier dein Marmeladenglas entweder (siehe unten) oder füll es mit heißem Wasser und lass es eine Weile stehen. (Dann zerbricht das Glas nicht, wenn du die heiße Marmelade einfüllst.)

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      Wenn die Marmelade erkennbar marmeladig ist (oder „The jam’s jammed!“, wie der Koch Ezra in dem herrlichen Buch Das Geheimnis der Höhle am Löwenfels von Elizabeth Goudge sagt), gieß sie vorsichtig in das saubere, warme Glas. Zuschrauben und abkühlen lassen.

      Den Topf sofort mit kaltem Wasser füllen und in die Spüle stellen: Beerenmarmelade klebt nämlich echt schlimm, und Abspülen ist unglaublich öde. Außerdem haben wir noch was vor. Brot in zwei dicke Scheiben schneiden und mit Butter bestreichen. Die warme Beerenmarmelade darauflöffeln und zusammenklappen. In eine Serviette wickeln, einstecken und losziehen.

       Ein Wort zu Marmeladengläsern

      Diese Beerenmarmelade hält im Kühlschrank nicht viel länger als eine Woche, daher mache ich mir meist nicht die Mühe, die Gläser zu sterilisieren. Wenn du die Beerenmarmelade aber für Kinder, ältere Leute oder jemanden mit einer Immunschwäche machst, dann folgt hier die Erklärung. Steck das Glas mitsamt dem


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