CGM- und Insulinpumpenfibel. Ulrike Thurm

CGM- und Insulinpumpenfibel - Ulrike Thurm


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Vorbehalt, keine Garantie für Vollständigkeit.

      Tab. 5: Übersicht über die in Deutschland erhältlichen Insulinkatheter mit Stahlkanüle, Stand 2019. Die Insulinkatheter sind alphabetisch nach Herstellernamen sortiert, die Reihenfolge impliziert keinerlei Bewertung. Alle Angaben unter Vorbehalt, keine Garantie für Vollständigkeit.

       Einführhilfen für Insulinkatheter (siehe Tabelle rechts)

Einführhilfen für Insulinkatheter
AnbieterInsulinkatheterpassende Einführhilfe
IME-DC/SooilSoft-Release OSoft-Release STDANA Inserter RDANA Inserter ST
MedtronicMio (Paradigm)Quick-setQuick-set MiniMed (Paradigm)Silhouette MiniMed (Paradigm)integrierte EinführhilfeQuick-SerterQuick-SerterSil-Serter™
RocheAccu-Chek Flex LinkAccu-Chek Insight FlexAccu-Chek Link AssistAccu-Chek Link Assist Plus
Smiths MedicalCleo 90Integrierte Einführhilfe
UnomedicalInset II, Inset 30Integrierte Einführhilfe
Ypsomedmylife Orbitsoftmylife YpsoPump Orbitsoftmylife Orbitmicro (Stahlkanüle!)mylife YpsoPump Orbitmicro (Stahlkanüle!)mylife Orbit Inserter

      Tab. 6: Beispiele für Insulinkatheter und passende Einführhilfen (Reihenfolge alphabetisch nach Anbieternamen, Stand Herbst 2019)

       3.3.3 Klebematerialien zur Fixierung der Insulinkanülen

      Bei fast allen Insulinkathetern ist am Kanülenkopf ein kleines selbstklebendes Pflaster integriert. Je nach Hauttyp halten die Klebematerialien verschiedener Hersteller individuell besser oder schlechter. Hat man den zu seinem Hauttyp passenden Hersteller gefunden, reicht das Katheterpflaster zur sicheren Fixierung häufig aus. Andernfalls ist zusätzliches Klebematerial zur Katheterfixierung nötig, sei es dauerhaft oder nur bei besonderen Gelegenheiten wie z. B. beim Sport. In der Tabelle sind einige gängige Produkte mit ihren Vor- und Nachteilen gegenübergestellt.

       Gut atmungsaktiv oder gut wasserdicht.

      Transparentfolien sind in geringem Maße atmungsaktiv. Bei starker Schweißbildung stößt diese Eigenschaft jedoch schnell an ihre Grenzen und es kann zur Blasenbildung und Ablösung der Folienabdeckung und zu Hautirritationen kommen. Deutlich atmungsaktiver sind gewebeartige Vliesmaterialien. Diese sind nicht wasserabweisend, halten aber auch in nassem Zustand sehr gut und trocknen innerhalb von Minuten problemlos wieder ab (siehe Tab. 5).

       Tipps und Tricks bei Klebe- oder Hautproblemen

      Der Pumpenträger sollte während der Pumpenschulung bei jedem Wechsel des Insulinkatheters einen anderen Katheter und ggf. eine andere zusätzliche Fixierung ausprobieren. Neben den Klebeeigenschaften ist dabei die Hautverträglichkeit das entscheidende Kriterium.

      Zum Vorgehen bei einer Unverträglichkeit des Pflastermaterials bzw. einer Allergie dagegen oder wenn der Insulinkatheter nicht gut hält, verweisen wir auf folgende Kapitel:

      Tipps zur Vermeidung von Katheterproblemen: 3.3.7,

      weitere hilfreiche Tipps: 13.5

       Wenn der Schweiß in Strömen fließt …

      Vorsicht und regelmäßige Kontrolle sind besonders in den Sommermonaten und bei schweißtreibenden Tätigkeiten geboten: Starkes Schwitzen kann die Klebematerialien ablösen, sodass der Insulinkatheter unbemerkt herausrutschen kann und kein Insulin mehr zugeführt wird. Unter wasserdichter Transparentfolie befindliche Schweißtropfen können zu Juckreiz, Blasenbildung oder Infektionen an der Einstichstelle führen. Erfahrungsgemäß ist Klebevlies für schweißtreibende Aktivitäten besser geeignet.

      Tab. 7: Übersicht über einige Produkte zur zusätzlichen Katheterfixierung. Die Beurteilung der Klebeeigenschaften ist nur individuell möglich. Die übrigen Eigenschaften werden in der Tabelle von den Autoren erfahrungsorientiert beurteilt (keine Garantie für Allgemeingültigkeit oder Vollständigkeit).

      Für den Fall extremer Schweißbildung noch ein unkonventioneller Tipp aus der Praxis, natürlich ohne jede Garantie oder Gewährleistung: Zuerst ein Deo, das über 24 Stunden die Schweißproduktion unterdrückt, auftragen und trocknen lassen (z. B. Rexona Cotton dry), dann wie gewohnt desinfizieren und den Katheter legen.

       Lösen des Pflastermaterials

      Viele Pumpenträger verlieren nach den ersten Katheterwechseln sehr schnell die anfänglichen Befürchtungen, das Pflaster könne sich unbemerkt von alleine lösen. Im Gegenteil wird immer wieder bemängelt, dass das Pflaster klebt als sei es „anbetoniert“. Spezielle Pflasterentferner wie z. B. DermaSol® (Coloplast) oder TacAway (Torbot) können das im Einzelfall sogar schmerzhafte Ablösen des Pflasters erleichtern. Viele Pumpenträger verwenden dafür auch Hautdesinfektionsmittel (eine Minute einwirken lassen) oder Babyöl. Letzteres eignet sich auch gut zur Entfernung zurückbleibender Pflasterreste, gleichzeitig wird die strapazierte Einstichstelle gepflegt.

      Weitere Tipps und Tricks zu Pflastern und Klebematerialien finden Sie in Kapitel 13.5.

       3.3.4 Wo kann der Insulinkatheter gelegt werden?

      Die meisten Pumpenträger bevorzugen Einstichstellen in der vorderen und seitlichen Bauchwand, da diese Körperstellen deutlich weniger bewegt werden als z. B. die Extremitäten. Weniger häufig wird der seitliche Oberschenkelbereich als Injektionsstelle genutzt. In Einzelfällen kommt auch der untere Rückenbereich oder der obere Gesäßbereich zum Einsatz.

      Abb 2: Bevorzugte Infusionsstellen bei der Insulinpumpentherapie. Rot: häufigste Infusionsstellen; blau: alternative Infusionsstellen.

      Um den Nabel und um Operationsnarben sollte ein Abstand von ca. 3 cm eingehalten werden, um Schmerzen zu vermeiden und um eine gleichmäßige Insulinaufnahme zu erreichen. Die Kathetereinstichstelle sollte nicht direkt unterhalb des Gürtels, eines engen Hosenbundes u. Ä. liegen, da mechanischer Druck auf die Nadel Schmerzen oder Einblutungen verursachen könnte.

      Die Einstichstellen müssen regelmäßig gewechselt werden, am besten nach einem festen Schema. Dies ist aus folgenden Gründen notwendig:

      Die Hautoberfläche kann sich von der minimalen Verletzung und vor allem vom Pflastermaterial erholen.

      Ein sofortiges evtl. sogar luftdichtes Verschließen einer frischen Einstichstelle verzögert oder verhindert die Wundheilung und kann zu Infektionen führen.

      Durch den regelmäßigen Wechsel der Injektionsstelle werden Verhärtungen und andere chronische Veränderungen des Unterhautfettgewebes (Lipohypertrophien/-hypotrophien) vermieden. Dies


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