Dunkles Spiel im Elderreich. Meghan Maslow

Dunkles Spiel im Elderreich - Meghan Maslow


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herum, bis ich auf Quinn lag. Er stöhnte leise, als ich die Stelle bearbeitete.

      Viel besser.

      Meine Fangzähne lugten hervor. Mein Drache flüsterte mir zu und drängte mich, dass wir uns endlich paaren, paaren, paaren. Quinn und ich hatten die Zeremonie, bei der ich meinen Anspruch geltend machen und unsere Verbindung besiegeln würde, während der drei Monate, die wir nun schon zusammen lebten, immer wieder aufgeschoben.

      Warum nicht heute Nacht, flüsterte mein Drache verführerisch. Es war eine Versuchung. Mehr als das. Ich stimmte voll und ganz zu. Nur, dass Quinn nicht bereit war. Dennoch ließ ich meine Fangzähne leicht über den Punkt streifen, an dem ich ihn eines Tages zu markieren hoffte. Mein Körper zitterte vor Verlangen, meine Zähne zu versenken.

      Tu es, drängte mein Drache. Er gehört uns. Beschütze, was uns gehört.

      „Twig, hör auf.“

      Mein hormonüberflutetes Hirn brauchte einen Moment, um wahrzunehmen, was Quinn gesagt hatte, und einen weiteren, um meine tastende Zunge und meine Zähne zu stoppen. Ich zog mich zurück, um ihn anzusehen.

      „Was ist los?“

      „Du musst dich ausruhen.“

      „Ich fühle mich gut.“

      „Dann brauchst du eine bessere Strategie, um mit den Ereignissen fertig zu werden. Ich werde mich nicht mit dir paaren, nur weil du das Gefühl hast, du hättest die Kontrolle verloren, und jetzt einen Teil davon zurück willst.“

      „Was? Kann ein Drache nicht einfach mit seinem Zauberer Sex haben wollen?“

      „Du wolltest mich beißen. Ich konnte es durch unsere Verbindung fühlen.“

      Er schaffte es, seine Arme zwischen uns zu bringen und sie zu verschränken. Sein sinnlicher Mund schmollte.

      Ich stöhnte, rollte mich von ihm herunter, ließ mich auf den Rücken fallen und presste die Schultern gegen die Matratze.

      „Quinn, ich will dich immer beißen. Mein Drache drängt mich seit unserer ersten Begegnung, mich mit dir zu paaren. Es ist ein Wunder, dass ich noch nicht die Kontrolle über den geilen Bastard verloren habe.“

      „Du hast ihn normalerweise besser im Griff.“

      „Nun, du hättest heute verletzt werden können. Das regt meinen Drachen immer auf.“

      „Das tut es auch, wenn ich die Führung übernehme.“

      „Müssen wir das ausgerechnet jetzt diskutieren?“ Ich legte einen Arm über meine Augen und blendete seinen strengen Blick aus. Ich wollte diese Unterhaltung nicht führen. Dabei kam nie etwas Positives heraus und sie verlief nie zu meinen Gunsten.

      „Na schön.“ Die Felle raschelten, als Quinn aus dem Bett stieg. Ich schlang meinen Arm um seine Taille, um ihn aufzuhalten, rollte mich zur Seite und zog ihn mit dem Rücken gegen meine Brust. Er versteifte sich unter meiner Berührung.

      „Ich wollte dich nicht verärgern“, sagte ich und lockerte meinen Griff. Ich würde ihn nicht festhalten, wenn er entschlossen war, zu gehen.

      „Ich werde mich nicht mit dir paaren, um dir mehr Kontrolle über mich zu geben.“ Quinn drehte den Kopf und seine Augen glühten in dem schwachen Licht, während Zorn durch unsere Verbindung strömte. Das wiederum ärgerte mich.

      „Dann weißt du wenigstens, wie es mir geht“, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

      „Es ist nicht meine Schuld, dass dein Drache mir gehorcht.“

      „Soweit ich weiß, hast du mich als deinen Vertrauten an dich gebunden. Also würde ich sagen, dass es sehr wohl deine Schuld ist.“ Was mehr oder weniger stimmte. Aber er hatte es getan, um unser Leben zu retten. Also ja, unfair von mir.

      Er schloss die Augen und rieb sich über die Schläfen. Ich nahm an, dass er wegrücken würde. Aber wenn überhaupt, dann schmiegte Quinn sich dichter an mich.

      Für eine Weile schwiegen wir beide. Ein Schwall von Emotionen floss durch unsere Verbindung. Ich konnte ihnen kaum folgen. Menschen, oder zumindest Quinn, schienen eine viel größere Bandbreite an Gefühlen zu haben als Halbdrachen. Meine Emotionen waren ziemlich geradlinig: glücklich, zornig, traurig. Nicht so bei meinem Quinn.

      Als er immer noch nichts sagte, umschlang ich ihn fester und ließ ihn meine Hitze spüren.

      „Quinn … ich benehme mich wie ein Arsch. Ignorier mich einfach.“

      „Nein, es tut mir leid, Twig. Es ist Mist, dass ich diese Macht über dich habe. Du hast jedes Recht, verärgert zu sein. Ich bemühe mich wirklich, diese Kontrolle nicht zu missbrauchen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand solche Macht hat. Es ist furchtbar. Und doch lässt du es zu. Für uns.“ Er kuschelte sich enger an mich.

      „Du stellst mich wie eine Art Held dar.“

      „Wenn du mich jetzt als deinen Sidekick bezeichnest, bin ich weg. Ich warne dich.“

      Ich kicherte in sein Haar. „Das würde ich nie sagen.“

      „Deine Handlungen sagen es manchmal.“ Quinn seufzte. „Ich weiß, du magst es nicht, dass ich Kontrolle über deinen Drachen habe. Aber so, wie du für mich sorgst, gibt es eben auch Zeiten, wo ich mich um dich kümmere.“

      „Du hättest nicht …“

      „Hör auf. Bitte.“ Er drückte meinen Arm. „Du hast meine Hilfe gebraucht. So ist es einfach. Ich kann dich auch beschützen. Und ich möchte es auch. Aber du wehrst dich dagegen. Jedes Mal.“

      Quinn hatte recht. Hatte er meistens.

      „Ich bin nicht nutzlos, Twig.“ Er klang so verärgert.

      „Das habe ich nie behauptet.“

      „So fühle ich mich aber, wenn du mich nicht helfen lässt. Du behandelst mich, als wäre ich aus Glas. Denk an die Szene in der Pyramide.“

      Ich stöhnte. „Erinnere mich nicht daran.“

      Er stieß mich mit dem Ellbogen an. „Ich meine es ernst. Wenn wir zusammenarbeiten, dann musst du lernen mir zu vertrauen. Du musst nicht immer alles übernehmen. Ich kann auch etwas beitragen.“

      Ich drückte ihn an mich und hoffte, dass meine Berührung ihm zeigen würde, wie groß meine Wertschätzung war. Er war meine bessere Hälfte. Er brachte Licht in mein Leben, wenn ich noch nicht einmal merkte, dass ich im Dunklen war.

      „Ich arbeite daran.“

      Er entspannte sich neben mir und unsere Wangen lagen aneinander. „Arbeite härter.“

      „Du hast leicht reden. Du hast kein sabberndes, wildes Tier in dir, das seinen Gefährten in Besitz nehmen will – und dann beschützen, beschützen und noch mal beschützen. Den Drang, beides zu tun, habe ich im Blut.“ Ich beschwerte mich, aber ich würde mich wirklich mehr bemühen. Er wäre nicht mein Quinn, wenn er nicht seinen Beitrag leisten würde. Sowohl in unserer Partnerschaft als auch in unserer Geschäftsbeziehung. Trotzdem … „Ich könnte dich besser beschützen, wenn du mein Gefährte wärst.“

      Das musste einfach gesagt werden. Obwohl der Drang, mich zu paaren, vorüber war. Mein Drache war ein ungeduldiges Biest. Ich würde unsere Verbindung nicht besiegeln, ehe Quinn ganz einverstanden war.

      Ich konnte fühlen, wie Quinn an meiner Wange zu lächeln begann. „Wovor? Anderen Drachen? Du bist meines Wissens der einzige Drache im Elderreich.“

      Gutes Argument.

      „Ich möchte dich einfach vor … allem beschützen.“

      „Du möchtest mich am liebsten in einen Turm sperren, damit ich in Sicherheit bin.“

      „Er wäre luxuriös ausgestattet. Und du hättest deine persönliche Drachenwache. Nur das Beste für dich.“

      Er kicherte. „Das wäre sicher toll. Wenn ich der Typ dafür wäre.


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