Betrayal - Stirb für mich. Fenja Wächter

Betrayal - Stirb für mich - Fenja Wächter


Скачать книгу
Malaien von einer Geschäftsreise mitgebracht und seither arbeitete er für Butcher. Wobei er mit seinen zwanzig Jahren in Chases Augen viel zu jung dafür war.

      »Wir brauchen etwas Neues!«

      Chases Weg endete beim Kaffeeautomaten. Auch ohne Kontext wusste er bereits, um was es ging. Butcher empfand nur bei einem Thema Emotionen und das konsequent seit einundzwanzig Jahren.

      »Ah, Chase, du kommst wie gerufen.«

      Gezwungenermaßen wandte Chase sich um. »Morgen.«

      Butcher musterte ihn. »Du siehst ein wenig … mitgenommen aus.«

      Angriff war die beste Verteidigung, auch – oder vor allem – bei Butcher. Wenn der erst einmal die Spur von Schwäche roch, war Chase dran. »Kümmer dich um deinen Scheiß«, knurrte er und griff nach der Tasse.

      Kenai schnappte fassungslos nach Atem, den er offenkundig nicht mehr zu genüge bekam. Ungerührt erwiderte Chase Kenais flüchtigen Blick, nahm sehr wohl die Schwellung an seinen Lippen wahr. Und auch das blaue Auge sprach für sich. Wenigstens das war nicht – oder nicht mehr – dick.

      »Heute auf Konfrontation aus?« Butcher rieb sich die Hände, was in Verbindung mit seinen Lachgrübchen verschmitzt wirkte. »Hervorragend. Kenai, klär Chase bitte über unser derzeitiges Problem auf.«

      »Ich, ähm, habe eine Auswertung über die vergangenen Spiele gemacht und dabei ist mir aufgefallen, dass beim Vierten, also dem Letzten, das Interesse gesunken ist.«

      Chase nippte an seinem Kaffee, der es ja doch nicht schaffen würde, ihn wiederzubeleben. Er stellte die Tasse beiseite. »Und?«

      Kenai zuckte zusammen. Sein Blick glitt zu Butcher und zurück zu Chase, der sich allmählich zusammenreimen konnte, was passiert war, als Kenai diese Botschaft Butcher überbracht hatte.

      »Ich habe zu einem Upgrade geraten«, sagte Kenai leise und fixierte einen Punkt am Boden.

      »Bin dafür. Vielleicht nehmen die gelangweilten Snobs zur Abwechslung selbst dran teil. Das wäre ein Spaß.«

      »Originell, Chase, wirklich. Und wer bezahlt mich dann?«

      Chase konnte nicht anders, grinste und zuckte mit den Schultern. »Dein Problem.«

      Butcher seufzte theatralisch und rieb sich die Nasenwurzel. »Irgendwelche anderen, sinnvollen Vorschläge?«

      Irgendwo, in den dunklen Abgründen von Chases Seele regte sich etwas. Ein klitzekleines Aufflammen, das seine Gedanken antrieb und noch ehe er den Grund für die Idee zu fassen bekam, sprach er sie bereits aus: »Ich könnte noch mal dran teilnehmen.«

      Stille herrschte im Raum, bis Butcher lauthals lachte. »Na klar, mit achtundvierzig.«

      »Sechsundvierzig!« Chase verschränkte die Arme vor der Brust. »Ihr wolltet ein Upgrade. Nicht ich. Ich habe nur einen Vorschlag gemacht und wenn ein ehemaliger Sieger teilnimmt, dann ist das eine Neuerung.«

      »Hm!« Butchers Erheiterung blieb und seine Augen funkelten. »Gehen wir davon aus, ich ließe mich darauf ein. Was hättest du davon?«

      »Sollte ich abermals gewinnen, zahlst du mich aus und ich bin raus aus der Geschichte. Ganz.«

      »Und dann?«

      »Weiß nicht. Ein schönes Häuschen, an einem einsamen Strand. Mit Kenai.«

      »Ausgeschlossen. Einen besseren Assistenten hatte ich noch nie. Er ist zu wertvoll für mich.«

      »Dann solltest du vielleicht aufhören, ihn zu verprügeln«, knurrte Chase.

      Butchers Lippen kräuselten sich, rieten zur Vorsicht. »Wir schweifen vom Thema ab.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf seinen Schreibtisch. »Mit Auszahlung meinst du mein Angebot vor der Sache mit –?«

      Chase stieß ein mahnendes Grollen aus. Nach wie vor für ihn zu arbeiten, war eine Sache, aber Reeds Namen aus seinem Mund zu hören, eine ganz andere.

      »Abgemacht. Solltest du gewinnen, bist du raus. Zu den gleichen Bedingungen, die du damals abgelehnt hast.« Butcher erhob sich und zog sich sein Jackett an. »Und du, Kenai, kannst uns schon einmal einen Nachfolger für Chase suchen.«

      Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum und Chase atmete tief aus. Vermutlich hatte er gerade den größten Fehler seines Lebens begangen.

      »Danke«, sagte Kenai leise.

      Chase nickte knapp. So weit, die Missstände zwischen Butcher und seinem Assistenten offen anzusprechen, war er bisher noch nie gegangen. Aber vielleicht war es einfach an der Zeit gewesen. Genauso, um mit dem ganzen Scheiß aufzuhören.

      Er stieß sich ab, trat an Kenai heran. Behutsam berührte er die Blessuren. »Er war im ersten Moment wohl nicht so glücklich über deine Eigeninitiative, was?«

      »Möglich.« Es schien, als ob Kenai noch mehr sagen wollte, doch er schielte zur Kamera, grinste Chase dann an. »Zu dir oder zu mir?« Ein wenig stockend erhob er sich, lehnte sich lasziv über den Schreibtisch und schaute auffordernd über seine Schulter zu Chase zurück. »Oder gleich hier?«

      Chase schnaubte belustigt, überbrückte den halben Meter Abstand zwischen ihnen und drückte seine beginnende Erregung gegen Kenais Hintern. »Beantwortet das deine Frage?«

      Seine Hände glitten nach vorne, lösten die Knöpfe von Kenais löchriger Jeans.

      »Chase?«

      Er streifte Kenai die Hose samt engen Shorts nach unten. »Hm?«

      »Meinst du nicht, dass du, ähm, zu alt für ein weiteres Spiel bist?«

      Chase verharrte in der Bewegung, musste die Worte erst sacken lassen. »Zu alt?«

      »Ich meine ja nur im Vergleich …«

      »Mit?«, fragte Chase gedehnt, befreite seinen Schwanz und massierte sich.

      »Na ja, dein Reaktionsvermögen ist mit Sicherheit nicht mehr –«

      Grob stieß Chase Kenais Oberkörper auf den Tisch und drückte ihn mit seinem Gewicht nieder. »Du hast wirklich Talent, Kleiner!«, fauchte Chase. »Der Alte wird dich jetzt wundficken!«

      Eine Mischung aus Keuchen und lustvollem Stöhnen entkam Kenai. Der Laut schoss geradewegs in Chases Eier. Hastig zog er ein Kondom aus der Tasche seiner Jeans, streifte es sich über, ehe er auf seine Hand spuckte und lieblos den Speichel auf Kenais Loch verteilte. Eine weitere Fuhre landete auf Chases Schwanz. Der Schließmuskel zuckte begierig um Chases Eichel, gab bereitwillig nach. Mühelos drang Chase ein Stück ein, was von Kenais eigener Vorbereitung zeugte, die ihn aber auch nicht mehr retten würde. Mit beiden Händen packte er Kenais Hüften, rammte sich mit einem Stoß in ihn. Kenai schrie auf. Genugtuung vermischte sich mit Lust, trieb Chase an. Hart stieß er in ihn.

      Kenais Keuchen füllte die Stille, übertönte jedoch nicht Chases Gedanken über die Skepsis wegen seines Alters. Er grub seine Finger in Kenais weiche Haut, erhielt ein Wimmern. Seine Eier klatschten gegen Kenais.

      »Nicht!«, keuchte Kenai. »Der Schreibtisch … Bitte!«

      Jegliche Sauerei, die sie hier veranstalteten, würde Kenai ausbaden dürfen. Auch wenn er eindeutig derjenige war, der benutzt wurde und es nicht viel gab, was er Chase würde entgegensetzen können. Selbst, wenn er das wollte.

      Noch einen Moment hämmerte sich Chase weiter in Kenai, dessen Laute immer verzweifelter klangen. Jäh zog er sich zurück und ließ los. Kenai sackte auf dem Tisch zusammen. Sein Körper bebte von der Anstrengung.

      Chase streifte das Kondom ab, warf es in den Müll. Er zog seine Shorts hoch und zwang seinen Ständer in seine Jeans. »Na los, Großmaul.« Er packte Kenai, riss ihn herum und beugte sich über ihn.

      Kenais Lippen bebten und stumm flehte er Chase mit seinen Augen an.

      »Wir sind noch nicht fertig!«

      »Danke«, hauchte Kenai, ehe Chase ihn küsste.


Скачать книгу