Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck


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und langem, hellbraunem Haar. Ziemlich klein, denn ich schaffe gerade mal einen Meter sechzig, während Danny locker eins achtundachtzig haben dürfte. Meine Figur ist zierlich und nicht besonders aufreizend. Ich habe einfach keinen Schimmer, warum er mich auf diese Party mitnehmen will. Warum er überhaupt mit mir redet.

      Mein Handy meldet sich wieder, ich reiße mich zusammen und greife danach. Die zweite Nachricht von Jake, der wissen will, ob ich fertig bin. Er wartet unten auf mich. Ich schreibe ihm zurück, dass ich unterwegs bin, und atme tief durch. Dann los. Schnell schlüpfe ich in meine Ballerinas und schnappe meine Jacke. Während ich die Treppen hinunterlaufe, überlege ich, dass ich wirklich nicht normal bin. Wer in meinem Alter empfindet eine coole Party als solche Herausforderung, dass er am liebsten kehrtmachen und sich im Bett verkriechen würde?

      Jake lehnt an der Wand und tippt auf seinem Handy. Jetzt hebt er den Kopf und schaut mich an. Er sieht nicht wirklich begeistert aus.

      „Hey.“

      Ich lächele ihm zu.

      „Hey. Wow, hübsch.“

      Er mustert mich und ich zupfe verlegen an meiner Bluse.

      „Findest du? Danke. Ich hatte nichts, was besser gepasst hätte.“

      „Sieht gut aus.“

      „Wollen wir?“

      Ich sehe ihn unsicher an. Er hat mir erzählt, dass Danny ihn eingeladen hat, aber nicht, was genau zwischen ihnen war. Da die beiden aber eigentlich nie einen normalen Satz miteinander reden können, bin ich mir sicher, es gab auf die eine oder andere Weise Stress.

      „Ja, auf in den Kampf.“

      Er grinst und ich knuffe ihn in die Seite.

      „Du musst nicht mitkommen, wenn du nicht willst. Ich kann auch alleine gehen.“

      „Damit Moreno freie Bahn hat? Vergiss es.“

      Er sagt es leicht dahin, es soll nach einem Scherz klingen, aber ich fürchte, das ist es nicht.

      Wir schlendern nebeneinanderher und ich fühle mich eigenartig. Früher hätte ich Jake einfach gesagt, dass ich keine große Lust auf Party habe, dass ich viel lieber auf meiner Bude abhängen und lesen oder einen Film anschauen würde. Wie sehr es mich verunsichert, dass Danny solch einen Einfluss auf mich hat und ich Angst davor habe, wo das hinführen könnte. Mal davon abgesehen, dass er all das sowieso weiß, er kennt mich schließlich nicht erst seit gestern. Aber irgendwie bringen wir es nicht mehr fertig, uns locker und unbefangen zu unterhalten. Und schon gar nicht kann ich mit ihm über Danny reden. Ich muss zugeben, ich vermisse das sehr. Die Gefühle für Danny verwirren mich so dermaßen, und es gibt niemanden, mit dem ich darüber reden könnte. Das war all die Jahre Jakes Part, und jetzt fällt er weg. Aber ebenso tut es mir weh, dass Jake offenbar selbst so durcheinander ist und nicht bereit ist, mit mir darüber zu sprechen. Es fühlt sich an, als würden wir einander verlieren, und das ist ein verdammt beschissenes Gefühl.

      Je näher wir dem Clubhaus kommen, desto mehr Leute sind unterwegs. Man hört von drinnen Musik und Gelächter. Offenbar ist die Party schon in vollem Gange. Mir wird immer mulmiger, und ich würde gerne nach Jakes Hand fassen, lasse es aber bleiben. Hätte ich mich von Danny bloß nicht überreden lassen, hierherzukommen. Aber nun bin ich hier. Wir betreten das Gebäude und sehen uns um. Es wimmelt von Leuten, und ich habe das Gefühl, das ganze College feiert Robs Geburtstag. Wir schlängeln uns durch die Menge hindurch, während ich nach Danny Ausschau halte. Um uns herum jede Menge schöner Mädchen, perfekt gestylt und geschminkt. Er hätte die große Auswahl und will unbedingt, dass ich dabei bin? Ich werde vermutlich nie dahinterkommen, warum er das tut. Jake ist hinter mir, wird öfter von jemandem begrüßt, während ich keinen Menschen kenne. Aus meinem Jahrgang scheint niemand hier zu sein. Wo steckt Danny? Es ist merkwürdig, obwohl Jake bei mir ist, will ich einfach nur Danny sehen, um mich hier nicht völlig verloren zu fühlen. Endlich entdecke ich ihn. Er steht lässig an die Wand gelehnt da und redet mit einem Jungen, den ich nicht kenne. Sie lachen, und Danny scheint ihm etwas zu erklären, denn er gestikuliert mit den Händen und der andere nickt dazu. Ich bleibe zögernd stehen, weiß nicht, ob ich zu ihm hingehen soll. Ich will nicht stören und fühle mich wie ein Fremdkörper in dieser lachenden, feiernden Menge. Ich kaue unsicher auf meiner Unterlippe herum, während ich Danny beobachte. Er sieht so wunderschön aus, dass ich ihn immer nur ansehen könnte. Dieses Lächeln … noch nie zuvor hat ein Lachen so sehr mein Herz berührt. Der andere Junge sagt etwas und Danny antwortet ihm. Gleichzeitig hebt er den Kopf und unsere Blicke begegnen sich. Er stutzt, hält mitten im Satz inne und sieht mich an. Es fühlt sich an, als würde etwas Magisches durch mich hindurchfließen. Mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln, während mein Herz wie ein Presslufthammer in meiner Brust pumpt. Fast scheint es, als ob die Musik und die Geräusche um uns herum leiser werden würden. Irgendwo in meinem Verstand weiß ich, dass das nicht stimmt, aber es ist dennoch ein eigenartig schönes Gefühl. Als ob Danny und ich alleine in einer Seifenblase schweben würden. Ich muss lächeln. Ob es sich so anfühlt, wenn man verrückt wird? Oder sich verliebt? Meine Hände zittern und ich sehe nur ihn. Diese schönen braunen Augen, die meinen Blick ganz festhalten. Dannys Gesprächspartner sagt etwas zu ihm, doch Danny antwortet ihm nicht, legt ihm nur kurz die Hand an den Arm, stößt sich von der Wand ab und kommt auf mich zu. Sein Gang ist lässig, anmutig. Er trägt eine ausgewaschene Jeans, dazu ein weißes T-Shirt. Obwohl es ein ganz schlichtes Shirt ist, sieht es verboten sexy aus. Seine dunklen, etwas längeren Haare, die leichten Locken, die sich in seinem Nacken kringeln. Dieses Lächeln. Er sieht aus wie ein Model und doch wirkt alles an ihm natürlich. Nie aufgesetzt oder gewollt. Er kommt langsam näher, schiebt sich zwischen den Leuten hindurch, lässt mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Mein Herz klopft wie verrückt und mir ist schwindlig. Jetzt erreicht er mich und bleibt dicht vor mir stehen. Wir sehen uns an, er lächelt und sagt leise: „Hey, Sommerröschen. Du hast es geschafft, du bist hier.“

      Seine Samtstimme hüllt mich ein und ich nicke stumm. Dannys Augen streicheln mein Gesicht, bleiben an meinem Mund hängen, dann beugt er sich herunter, und für Sekunden denke ich, er wird mich küssen. Doch er haucht mir nur einen Kuss auf die Wange, was ich fast enttäuscht registriere. Was stimmt nicht mit mir?

      „Ich hab doch gesagt, dass ich komme. Hast du dran gezweifelt?“

      Ich wippe unsicher auf den Zehen und Danny lacht leise.

      „Ehrlich? Ich hatte mich schon drauf eingestellt, dass ich dich aus deinem Wohnheim rausholen und wie ein Neandertaler über die Schulter werfen muss, um dich hierher zu befördern.“

      Er grinst und ich schüttele den Kopf.

      „Du wieder. Glaubst du echt, du hättest mich so abschleppen können?“

      Er beugt sich zu mir herunter und seine Augen funkeln amüsiert.

      „Aber hallo. Darauf kannst du wetten.“

      Ich muss lachen.

      „Du bist verrückt, Moreno.“

      „Hm, nach manchen Dingen ist man eben total verrückt, da kann man nichts machen.“

      Er sieht mich schon wieder so an mit seinen schönen Schokoladenaugen, dass mir ganz schummrig wird. Wie meint er das jetzt wieder? Dass er nach mir verrückt ist? Ich werde auch noch verrückt mit ihm. Niemand hat mich je so aus dem Tritt gebracht wie er. Jemand räuspert sich hinter mir und ich zucke zusammen. Jake. Danny hebt den Blick und ein leicht spöttisches Lächeln gleitet über sein Gesicht.

      „Bloomfield. Dich hab ich ja komplett übersehen. Aber das verzeihst du mir, oder?“

      „Ach, sicher doch. Ich kenne ja schließlich Summers verzaubernde Wirkung. Geht mir schon seit Jahren so.“

      Ich sehe unsicher zwischen den beiden hin und her. Sie starren sich an, dann lacht Danny und nickt.

      „Du bist ein Glückspilz, weißt du das? Du hast mir viel zu viele Jahre voraus. Aber gut, wie heißt es doch so schön? Qualität vor Quantität.“

      Er legt den Kopf schief und mustert Jake. Bilde ich es mir ein, oder ist dieser Blick ziemlich herausfordernd?


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