Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck
Jungs aus meinen Vorlesungen.“
Er sieht immer noch nicht glücklich aus und ich drücke kurz seine Hand.
„Okay.“
Ich nippe an meinem Weincocktail, der wirklich lecker schmeckt. Ich bin keinen Alkohol gewohnt und merke, wie sich Wärme in meinem Magen ausbreitet. Das kann aber auch an Danny liegen, der die ganze Zeit neben mir bleibt und mich kaum aus den Augen lässt. Zwischen uns sprühen regelrecht die Funken, und ich muss zugeben, es fällt mir schwer, ihn auf Abstand zu halten.
Je mehr der Abend voranschreitet, desto ausgelassener wird die Stimmung. Jetzt drängt sich Rob in die Mitte des Raumes und springt auf einen Stuhl. Er ist ziemlich angeheitert und will eine Rede halten.
„Hey, Leute! Leute! Alle mal herhören!“
Er schwenkt eine Sektflasche und hält sie wie ein Mikrofon vor den Mund. Die Gäste stellen sich kreisförmig um ihn auf, und Danny schiebt mich vor sich, damit ich besser sehen kann. Ich bilde mir ein, seine Wärme zu spüren, so dicht steht er hinter mir. Ich höre Robs Worte, verstehe sie aber nicht, denn alles in mir ist auf Danny ausgerichtet. Noch nie habe ich so gefühlt und es macht mich glücklich und gleichzeitig fast starr vor Angst. Mein Herzschlag setzt aus, als ich Dannys Hände um meine Taille spüre. Er zieht mich sachte an sich und ich lehne mich an ihn. Fühle seinen Mund, der über meine Schläfe streicht. Ich schließe die Augen und lasse es zu, dass Danny seine Arme ganz um meine Taille legt und mich etwas fester hält. Am liebsten würde ich mich umdrehen und mich an ihn schmiegen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich zum letzten Mal so beschützt gefühlt habe. Ich schlucke. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, ob ich mich jemals so gefühlt habe.
Rob hat seine Ansprache beendet und springt mit einem Johlen von seinem Stuhl. Alle klatschen, doch Danny hält mich einfach weiter fest.
„Alles gut?“
Seine Samtstimme ist direkt an meinem Ohr. Ich nicke. Ed Sheerans „Thinking out loud“ erklingt. Es ist einer meiner Lieblingssongs.
„Ich mag dieses Lied“, flüstere ich.
Sein Atem streicht warm über meine Schläfe.
„Tanz mit mir“, murmelt er und ein Schauer durchflutet mich von Kopf bis Fuß. Danny umfasst meine Hand und zieht mich mit sich zur Tanzfläche. Nur eng umschlungene Pärchen bewegen sich zu der Musik und mein Herz klopft heftig in meiner Brust.
Dannys Arm liegt ganz leicht um meine Taille und wir sehen uns in die Augen. Ich weiß nicht, wo ich ihn anfassen soll; er merkt es und lächelt. Umfasst meine Hände und hält sie einen Moment lang in seinen. Ganz sanft nur, seine Finger spielen mit meinen, während wir uns zu der Melodie bewegen. Danny schiebt mich ein Stückchen von sich weg, um mich dann zu sich zu ziehen, dabei legt er meine Arme um seine Hüften und umfasst mit beiden Händen mein Gesicht. Er hebt es an, senkt den Kopf und seine Augen sind ganz nah vor meinen. Dunkle, samtene Augen. Geschmolzene Zartbitterschokolade. Wunderschön. Seine Daumen streichen über meine Wangen, dann lässt er die Arme sinken und legt sie um meine Taille. Er zieht mich dicht an seinen Körper, meine Hände gleiten von seinen Hüften zu seiner Brust. Alles an ihm fühlt sich so gut an. Unsere Blicke sind so miteinander verschmolzen, dass ich nicht mal mitbekomme, was sich neben uns abspielt. Es gibt nur Danny. Danny und diesen wunderschönen Song. Meine Hände gleiten in seinen Nacken, die Locken kringeln sich leicht unter meinen Fingern. Mein Herz zittert, diese Nähe zu ihm macht mir Angst. Und doch möchte ich in diesen Sekunden nirgendwo sonst auf der Welt sein als hier in seinen Armen. Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, aber er hat mich. Er weiß es, und ich weiß es auch. Ich lasse meinen Kopf leicht an seine Schulter sinken und schließe die Augen. Lasse mich einfach von ihm führen und halten. Ich bin sonst nicht der Typ, der das kann. Das konnte ich nie, weil nie jemand da war, der mich gehalten hätte. Ich musste immer alleine stehen und laufen. Aber bei Danny kann ich es. Alles ist bei ihm so anders.
Das Lied ist zu Ende, und ich möchte Danny sagen, dass er mich nicht loslassen soll. Aber natürlich tue ich es nicht. Stattdessen öffne ich die Augen und mein Blick trifft auf Jake, der am Rand der Tanzfläche steht und uns anschaut. Er sieht verletzt aus. Hastig löse ich mich von Danny, der mich prüfend ansieht. Dann folgt er meinem Blick und seine Miene verdunkelt sich. Ich versuche, ihn von mir wegzuschieben, doch er lässt mich nicht. Bittend sehe ich ihn an, er stößt einen frustrierten Laut aus, lässt mich aber los. Er schüttelt den Kopf und ich sehe unsicher an ihm vorbei. Ich möchte das so nicht. Ich will niemandem wehtun und weiß doch, das wird mir nicht gelingen.
„Es tut mir leid“, stammele ich, dann drehe ich mich um und dränge mich hastig zwischen den Tanzenden hindurch, die sich bereits wieder im Rhythmus eines schnelleren Songs bewegen. Meine Gedanken drehen sich wild im Kreis und ich fühle mich völlig durcheinander. Ich weiß nicht, was das ist, was ich für Danny empfinde, was aber mit jedem Tag stärker wird. Dann ist da Jake, der mir jahrelang so vertraut und nahe war. Der Kuss mit ihm kommt mir in den Sinn. Was empfindet Jake für mich? Mir dreht sich alles und ich bahne mir den Weg zu den Toiletten. Zum Glück ist außer mir niemand dort und ich lehne mich aufatmend gegen die Wand. Meine Wangen glühen. Ich drehe den Wasserhahn auf und spritze mir das kühle Nass ins Gesicht. Die Tür öffnet sich und zwei Mädchen betreten den Raum. Die eine ist ausgerechnet Lexi. Die andere heißt Desiree, Danny hat sie mir vorgestellt. Die beiden sehen mich neugierig an. Desiree tritt neben mich.
„Summer? Alles okay? Ist dir schlecht?“
Ich betrachte mich im Spiegel.
„Nein. Alles okay.“
Ich lächele ihr zu. Sie scheint nett zu sein. Lexi lehnt an der Wand und schaut mich abschätzend an.
„Macht Danny dich jetzt schon fertig? Na, dann warte mal ab.“
Desiree verzieht das Gesicht.
„Jetzt lass doch. Mein Gott.“
Sie wendet sich ab und betritt eine der Toilettenkabinen. Kaum ist sie drin, schiebt Lexi sich neben mich.
„Ehrlich, ich hab nichts gegen dich, aber denkst du echt, Danny will was von dir? Ich meine, wirklich?“
Ja, wenn ich das wüsste.
„Keine Ahnung, frag ihn doch, wenn es dich interessiert.“
Sie zieht die gezupfte Braue hoch.
„Er hat eigentlich einen ziemlich guten Geschmack. Deshalb, also … na ja.“
Dieses „Na ja“ klingt beleidigender, als wenn sie mich beschimpfen würde. Meine Hände zittern, und ich würde ihr gerne etwas Passendes sagen, doch natürlich fällt mir nichts ein. Sie lehnt sich ans Waschbecken.
„Warum machst du nichts mit deinen Haaren? Die sind nicht schlecht, aber du könntest sie ein bisschen stylen. Dann sähe das viel besser aus.“
Ihre grünen Katzenaugen mustern mich herablassend.
„Ich mag es so.“
Ich habe keinen Nerv für sie, drehe mich um und verlasse den Waschraum. Ich muss ein wenig frische Luft schnappen. Kaum betrete ich den Vorraum, steht Jake neben mir.
„Summer, warte.“ Er sieht immer noch wütend aus. „Na, alles okay?“
„Sicher. Jake, hör mal …“
Er winkt ab.
„Ach komm, du musst mir nichts erklären, ich hab Augen im Kopf. Weißt du, was ich nicht kapiere? Du bist ein kluges Mädchen, aber wenn es um diesen Typen geht, bist du offenbar genauso dumm wie alle anderen auch.“
Ich sehe ihn an, es tut mir weh, was er sagt.
„Vielleicht täuschst du dich in Danny.“
Er lacht.
„Na klar. Bestimmt, so wird es sein. Er wird dir wehtun, wird dich benutzen und dich danach abservieren wie all seine anderen Schnecken auch. Aber bitte, mach nur. Das ist sicher genau das, was du im Moment brauchst.“
Er schüttelt den Kopf und starrt mich missmutig an. Ich sehe in seine blauen