Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck
und einfach außer sich vor Eifersucht. Ich ziehe hilflos die Schultern hoch. Ich will das nicht.
Lexi und Desiree erscheinen hinter uns in der Tür, und während Desiree weitergeht, bleibt Lexi stehen. Sie lächelt Jake zu und legt eine Hand an seinen Arm.
„Jake? Hast du Bock zu tanzen?“
Er sieht überrascht aus, doch dann nickt er, wendet sich ab und lässt mich stehen. Lexi sieht mich eisig an und läuft dann hinter Jake her, der sich zu ihr umdreht. Sie schiebt ihre Hand in seine und die beiden verschwinden im Gedränge. Ich atme tief durch, brauche dringend frische Luft.
Ich verlasse das Clubhaus und trete nach draußen in die Nacht. Ruhig ist es hier auch nicht, überall stehen Grüppchen zusammen, reden und lachen. Knutschende Pärchen drücken sich in den Ecken herum. Ich laufe ein Stück weiter und lehne mich aufatmend an die Mauer. Was für ein Chaos. Ich lege den Kopf an die Wand, schließe die Augen und bleibe einfach so stehen. Leichter Wind streicht über meine erhitzten Wangen und ich schlinge die Arme um meinen Oberkörper. Es ist kühl geworden. Als sich jemand neben mich stellt, dauert es nur Sekunden, und ich weiß mit geschlossenen Augen, wer das ist. Seine Präsenz ist einfach unglaublich. Jede einzelne Nervenzelle in meinem Körper scheint auf ihn zu reagieren.
Ich öffne die Augen und sehe Danny an, der neben mir an der Wand lehnt. Jetzt wendet er sich mir zu und der Ausdruck in seinen Schokoladenaugen ist unergründlich.
„Alles okay?“
Ich blinzele leicht.
„Geht so. Du hättest nicht rauskommen müssen.“
„Hätte ich nicht. Ich mag es nur nicht sonderlich, wenn du allein hier draußen bist.“
Er zuckt mit den Achseln und ich muss lächeln. Gleichzeitig drängt sich mir der Gedanke auf, dass es Jake offenbar egal ist, ob ich alleine draußen bin oder nicht.
„Warum lässt du dich von ihm so fertigmachen? Du weißt, dass du nichts Falsches tust. Wir tun nichts Falsches.“
Ich zucke zusammen. Es ist nicht Dannys Art, die Dinge nicht beim Namen zu nennen.
„Ich lasse mich nicht fertigmachen.“ Ich weiche seinem Blick aus. „Es ist nur … es ist schwierig zu erklären. Du kennst mich nicht, Danny.“
Meine Stimme klingt leise und ich fühle seinen Blick fast körperlich.
„Dann sollten wir das vielleicht ändern.“
Ich hebe den Kopf und ziehe fragend die Schultern hoch.
„Warum tust du das alles? Warum ich? Ich meine, sieh mich doch an. Ich kapier es nicht.“
Er nickt und grinst dieses leicht spöttische Lächeln.
„Das ist ziemlich offensichtlich, dass du es nicht kapierst.“
Er löst sich von der Wand und tritt dicht vor mich. Stützt die Hände links und rechts von meinem Kopf ab und sieht mir direkt in die Augen.
„Warum nicht du, Summer? Nenn mir einen plausiblen Grund.“
„Weil …“, fange ich an und breche überfordert ab. Es macht mich verrückt, wenn er so nah bei mir ist. Ich möchte mich an ihn lehnen, ihn spüren. Seine Haut fühlen. Seinen Duft tief in mir aufnehmen.
„Weil?“
Er beugt sich näher zu mir, sein Atem streift meine Wange.
„Sieh dich doch an. Und sieh mich an. Vielleicht fällt dir was auf“, flüstere ich.
Meine Stimme zittert. Dannys Augen verengen sich.
„Ich sehe dich an. Aber offenbar sehe ich etwas vollkommen anderes als du, wenn du dich anschaust.“
Ich lehne frustriert den Kopf gegen die Wand. Er will es nicht verstehen.
„Dann bist du blind, wenn du nicht sehen kannst, was ich sehe, wenn ich uns beide zusammen betrachte.“
Er lächelt, doch seine Augen bleiben ernst.
„Selbst wenn ich blind wäre, würde ich dich sehen.“
Mein Herz hämmert wie verrückt. Gott, er macht es einem nicht leicht. Wieso sagt er solche Dinge? Er sieht mich aufmerksam an.
„Das sind all deine Argumente gegen dich und mich, kleine Rose? Ziemlich schwach, würde ich sagen.“
Der Ausdruck in seinen Augen steht im krassen Gegensatz zu seinen provozierenden Worten. Sein Blick ist weich, fast zärtlich und lässt meinen Blutdruck in astronomische Höhen schnellen. Sein Mund ist ganz nah vor meinem. Viel zu nah. Viel, viel zu nah. Danny …
Ich versinke in diesen Augen, in dieser leise flackernden Zärtlichkeit. Ich möchte ihn küssen. Möchte mich verlieren in dem, was ich für ihn empfinde. Wünsche mir, dass er mich hält. Und das Schlimmste ist, ich weiß, dass er es tun würde. Für heute würde er das tun. Aber was wäre morgen? Ich wünsche mir so sehr, ihm nahe zu sein, dass es wehtut. Und doch werde ich diesem Wunsch nicht nachgeben, weil ich solche Angst habe. Davor, wie es sein wird, wenn der Zauber der Nacht dem Tag weichen muss. Wenn ich merke, dass ich nicht das für Danny sein kann, was er vielleicht für mich wäre.
Seine Lippen sind verboten schön. Das Braun seiner Augen warm und verlockend. Alles an mir sehnt sich mit einer solchen Intensität nach ihm, dass mir ganz schwindlig wird. Verzeih, Danny. Ich bin nicht das, was du willst. Du irrst dich in dem, was du glaubst, zu sehen.
„Ich … mir ist kalt, ich gehe wieder rein.“
Ich tauche unter seinem Arm hindurch und stürme in Richtung Eingang. Drinnen stehe ich unschlüssig da, dann kämpfe ich mich zur Theke durch und lasse mir ein Bier geben. Ich weiß selbst, dass das keine gute Idee ist. Aber ich will nicht mehr über all das nachdenken. Will diese Gefühle für Danny verdrängen. Will das vergessen, was tief in mir schmerzt.
16
DANNY
Ich sehe Summer nach, wie sie Hals über Kopf vor mir davonläuft und im Clubhaus verschwindet. Frustriert schüttele ich den Kopf und krame nach einer Kippe. Es erschreckt mich, wie wenig sie von sich selbst zu halten scheint. Was soll der Mist? Wieso scheint sie zu glauben, ich sei zu gut für sie? Das ist der Witz des Jahrhunderts. Weil ich gut aussehe? Mir ist klar, dass es so ist. Das gute Aussehen liegt in meiner Familie; mein Großvater ist trotz seiner sechsundsiebzig Jahre immer noch ein attraktiver Mann. Diese Gene hat er an seinen Sohn, meinen Vater, weitervererbt und dieser an mich. Ebenso wie die Frauen in unserer Familie bildschön sind. Das ist eben so. Und? Macht mich das zu einem besseren Menschen? Wohl kaum. Es ist durchaus was dran an den Gerüchten, ich sei ein Player. Würde mit den Gefühlen der Mädchen spielen. Wenn ich eine wollte, habe ich sie bekommen. Immer. Ich ziehe an meiner Zigarette und sehe Summers Gesicht vor mir. Sie ist die Erste, die mich richtig zappeln lässt. Am Anfang war das krass, und ich wollte mir selbst beweisen, dass ich sie knacken kann. Inzwischen ist es anders. Ich will sie immer noch. Ich glaube, ich wollte in meinem ganzen Leben noch nie etwas so sehr. Aber nicht um den Preis, ihr wehzutun. Auf keinen Fall möchte ich meine kleine Sommerrose verletzen. Ich muss grinsen. Meine Sommerrose? Ich schlage ein paarmal mit dem Hinterkopf leicht an die Mauer. Ob mir noch irgendwie zu helfen ist? Scheiße, was ist nur los mit mir? Und was ist los mit ihr? Vorhin, als wir getanzt haben, ehrlich, das war so viel besser als mancher Sex, den ich hatte. Und ich habe gespürt, sie hat das als genauso schön empfunden wie ich. Und dann, Bämm, haut sie einfach ab und läuft davon. Und jetzt schon wieder. Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Mädchen. Irgendetwas in ihr hat eine beschissene Angst vor mir. Sicher, ich mache mir nichts vor, natürlich denkt sie, ich würde es nicht ernst meinen. Warum sollte sie nicht? Bloomie wird schon dafür sorgen, dass sie von all meinen Fehlern und Vergehen erfährt. Aber das ist es nicht allein. Summer ist nicht dumm und sie scheint sehr sensibel zu sein. Ich denke, sie spürt, dass da etwas zwischen uns ist. Etwas, das weit über das hinausgeht, was sie eigentlich glaubt, von mir erwarten zu können. Etwas, was wir beide noch nicht genau verstehen. Ich für meinen Teil möchte auf jeden