Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck
Sekunden abgrundtief hasst. Ich weiß genau, was er denkt, was ich mit Summer vorhabe. Sicher glaubt er, ich hätte sie absichtlich betrunken gemacht, um sie jetzt flachzulegen. Kann ich es ihm verübeln? Kaum. Jetzt löst er sich von Lexi und kommt auf uns zu.
„Wo wollt ihr denn hin?“
Er ist nicht mehr nüchtern und seine Augen glasig.
„Ich bringe sie ins Wohnheim.“
Er lacht, es klingt nicht lustig.
„Na klar, ganz bestimmt. Lass mich das machen.“
Summer lehnt mit dem Rücken an meiner Brust, und ich habe nicht vor, sie mit Jake gehen zu lassen.
„Wenn du abhauen willst, dann tu das. Aber Summer bleibt bei mir. Du bist besoffen, Bloomie.“
Er starrt mich wütend an, will etwas erwidern, doch Summer sagt: „Jake, ist gut. Lass uns, okay? Bitte?“
Er sieht sie an und sein Blick wird weicher.
„Klar, wie du willst.“
Damit wendet er sich ab und geht zu Lexi zurück, die mich böse ansieht.
„Wo ist deine Jacke?“
Summer zuckt mit den Schultern.
„Ich weiß nicht.“
„Egal, ich hol sie dir morgen. Komm.“
Ich schnappe mir meine Jacke, die vorne am Eingang hängt, und befördere Summer nach draußen. Ich lege ihr meine Lederjacke um die Schultern und halte sie im Arm, als wir uns langsam auf den Weg machen. Vor dem Clubhaus wird in jeder Ecke geknutscht und einer kotzt gerade in die Büsche. Summer kichert dauernd und ihre Schritte sind unsicher. Oh Mann, ich weiß, wem es morgen ziemlich scheiße gehen wird. Tut mir leid, Sommerröschen, ich hätte besser auf dich aufpassen müssen.
„Hast du das gesehen? Der hat gekotzt“, kichert sie und ich nicke.
„Hm. Wie geht’s dir? Alles okay?“
„Klar. Warum auch nicht? Das war eine geile Party. Die geilste Party, auf der ich je war.“
Sie löst sich aus meinem Arm und läuft rückwärts vor mir her. Ich bin mir nicht sicher, wie lange das gutgehen wird, und schließe näher zu ihr auf, um sie mir im Notfall schnappen zu können.
„Warum hast du mich mitgenommen?“
Sie dreht sich einmal mit ausgebreiteten Armen um sich selbst, läuft dann wieder rückwärts und sieht mich mit ihren Bambiaugen fragend an.
„Weil ich es wollte.“
„Ja, aber warum?“
Sie bleibt hartnäckig.
„Weil ich gerne mit dir zusammen bin, deshalb.“
Ich muss grinsen, weil sie so süß ihre Augen zusammenkneift und zu überlegen scheint.
„Kapier ich nicht. Ich bin nicht immer nett zu dir.“
Ich zucke mit den Schultern.
„Ich bin hart im Nehmen.“
Sie kichert leise und strauchelt dabei, sodass ich sie schnell am Arm packe.
„Aufpassen, kleine Rose. Ein Blow Job kann teuflisch sein.“
Sie lehnt sich gegen mich und plötzlich liegen ihre Arme um meinen Nacken.
„Teuflisch, hm? Stehst du auf so was?“
Ihr Mund ist verführerisch süß und es wäre so einfach jetzt.
„Auf Blow Jobs? Kommt drauf an.“
Meine Stimme klingt viel zu rau und sie lacht leise.
„Hast du gesehen, wie gut ich das kann?“
Oh Gott, Summer, lass gut sein.
„Ja.“
Sie leckt sich leicht über die Lippen, lacht und löst sich von mir. Sie hüpft ein paar Schritte von mir weg und ihre langen Haare fallen dabei wie ein seidiger Schleier um ihr zartes Gesicht. Dieses Mädchen macht mich fertig, ehrlich. Ich will sie halten, auf sie aufpassen, sie beschützen, sie … nein, verdammt, das will ich nicht. Das bin nicht ich. Oder doch? Sie macht mich völlig verrückt, bald kenne ich meinen eigenen Namen nicht mehr.
„Warst du schon mal verliebt, Danny? Ich meine, so richtig?“ Sie kommt mir wieder näher und bleibt vor mir stehen. Ihre Augen blitzen, und irgendetwas in mir zieht sich schmerzlich zusammen, so hübsch finde ich sie.
„Willst du das wirklich wissen?“
„Klar, würde ich sonst fragen?“
Ich muss lachen.
„Okay, der geht an dich.“
Ich kann nicht widerstehen, umfasse ihre Taille und ziehe sie zu mir. Unsere Blicke verhaken sich ineinander, und ich wünschte, sie wäre nicht so beschwipst, wie sie leider ist. Ich will sie so dermaßen, dass es wehtut. Ich will sie unter mir, auf mir, egal. Hauptsache, Summer. Nackt, voller Lust, ich will sie meinen Namen stöhnen hören. Aber nicht so. Verdammte Scheiße, nicht so. Sie soll mich genauso wollen. Und nicht halb benebelt sein.
„Nein, war ich nicht. Bisher jedenfalls nicht.“
Ich halte sie, umfasse sanft ihre schmale Taille. Vielleicht ändert sich das gerade, ich bin mir nicht sicher.
„Und du?“
Mit einer Hand streiche ich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn, die immer wieder in ihre Augen fällt.
„Ich? Nein. Nie.“
Sie sieht mich an, doch es scheint, als sähe sie durch mich hindurch, als sie leise sagt: „Ich glaube, ich kann das gar nicht. Wenn du das nie erlebst. Vielleicht kannst du das dann einfach nicht.“
Für einen Moment sieht sie so traurig aus, dass es mir innerlich wehtut. Was meint sie damit? Doch sie fängt sich schnell, und jetzt wäre sowieso nicht der Zeitpunkt, sie danach zu fragen. Sie löst sich von mir und tanzt vor mir her. Ich bin überrascht, wie sicher sie plötzlich auf den Füßen ist. Vorhin, als wir im Clubhaus getanzt haben, ist mir schon aufgefallen, dass das genau ihr Ding ist. Sie bewegt sich anmutig wie eine kleine Elfe.
„Schade, dass es nicht regnet. Dann könnten wir im Regen tanzen.“
Sie dreht sich ein paarmal um sich selbst, und ich fange sie auf, als sie mir regelrecht in die Arme fällt.
„Danke. Du bist mein Held“, murmelt sie und gähnt.
Ich muss lachen. Sie ist so dermaßen niedlich.
„Schau, wir sind da.“
Sie nickt und gleich darauf stehen wir vor dem Eingang zu ihrem Wohnheim. Die Eingangstür ist mal wieder offen und wir betreten das Gebäude. Es ist ruhig, entweder schlafen alle oder sind feiern.
„So, noch die Treppen und dann hast du es geschafft. Müde?“
Sie nickt und lehnt sich an meine Schulter. Ihre Haare kitzeln mich im Gesicht und ich betrachte sie. Ich bin mir nicht sicher, ob sie die Treppen hochkommt oder unterwegs einschläft.
„Komm, Sommerröschen, ich trag dich. Ich glaub, der Blow Job war eine Nummer zu groß für dich.“
Ich hebe sie auf meine Arme und sie lehnt ihren Kopf an meine Schulter. Sie ist leicht wie eine Feder, ihr Körper ist weich und wirkt irgendwie zerbrechlich auf mich.
„Danke. Du bist mein Schatz, Danny.“
Okay, sie ist wirklich betrunken. In nüchternem Zustand würde sie mir vermutlich eher an die Kehle springen, als so in meinen Armen zu liegen. Und schon gar nicht würde sie so etwas zu mir sagen.
„Ja, ja, so bin ich.“
Während wir die Treppe nach oben gehen, legt Summer den Kopf in den Nacken und ihre Augen forschen in meinem Gesicht.