Befreie dich durch Selbstliebe. Teal Swan

Befreie dich durch Selbstliebe - Teal Swan


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professionell zu betreiben sei besser als nichts, aber ich war nicht die beste Eisschnellläuferin der Welt. Ich hatte damit nicht in frühester Kindheit begonnen und war nicht mein Leben lang auf Inlinern herumgerast wie fast alle anderen professionellen Eisschnellläufer.

      Ich hatte Potenzial, aber damit hatte es sich auch. Doch ich liebte jede einzelne Minute.

      Auf der Suche nach einer anderen Abkürzung zum Glück

      Auf meine Frage »Was würde jemand, der sich selbst liebt, tun?« lautete die Antwort: Gib die Schule auf, lass dich Vollzeit auf das Eisschnelllaufen ein und schau nie zurück.

      Genau das tat ich. Ich nahm die Abkürzung zum Glück und lebte mein Leben gemäß der Frage »Was würde jemand, der sich selbst liebt, tun?«. Von nun an genoss ich mein Leben. Ich folgte meiner Leidenschaft, und es war toll.

      Doch es dauerte nicht lange, und ich war erneut vor eine Entscheidung gestellt. Durch mein äußerst anstrengendes Training geriet ich in die vorzeitige Menopause, und die körperlichen Schäden an meinen Fortpflanzungsorganen aufgrund meiner Kindheitserlebnisse hatten das Zeitfenster für eigene Kinder bereits sehr einschränkt. Ich hatte eine Besprechung mit meinen beiden Frauenärztinnen, und beide meinten übereinstimmend, wenn ich weiterhin so hart trainierte, würde ich unter Umständen nie Kinder haben können.

      Ich stand vor einer schwerwiegenden Entscheidung: Ist es wichtiger, ein Kind zu haben – oder meinem olympischen Traum nachzujagen? Als Teenager hatte ich insgesamt durch erzwungene Abtreibungen, die mein Peiniger selbst vorgenommen hatte, vier Babys verloren, ein Zwillingspärchen und zwei weitere Babys. Ich hatte das tiefe Bedürfnis, zu erfahren, wie es wäre, mein Baby auszutragen und es nicht wieder zu verlieren. Ein Teil meiner selbst würde nie vollständig sein, wenn ich nie erfahren würde, dass es wenigstens einmal gut ging.

      Zu der Zeit war ich gerade frisch verheiratet; mein Mann und ich entschieden gemeinsam, ein Kind zu haben wäre für uns beide wichtiger. Doch die Empfängnis war schwierig. Ich musste eine spezielle Behandlung gegen meine Unfruchtbarkeit mitmachen, und schließlich bekamen wir einen gesunden kleinen Jungen.

      Die Geburt meines Sohnes stellte mich vor die nächste Entscheidung: Will ich ein ruhiges Privatleben führen und nur Hausfrau und Mutter sein, oder will ich mich mit meiner Vergangenheit outen, in die Welt hinausgehen und mit dem, was ich weiß und gelernt habe, anderen Menschen helfen, ein besseres Leben zu führen?

      Die Antwort auf diese Frage kennen Sie ja schon.

      Doch das Beste daran ist: Wenn ich daran denke, wie sich das alles zusammengefügt hat, kann ich eigentlich nur lachen. Als ich als Model arbeitete, lernte ich, mich extrovertiert zu präsentieren, wurde mit der Kamera und großen Menschenmengen vertraut. Heute verbringe ich fast meine ganze Zeit vor einer Kamera und vor Menschen.

      Als professionelle Sportlerin erkannte ich, dass ich keine herausragenden Leistungen bringen konnte, solange ich mich nicht meinen inneren Dämonen gestellt und mich von ihnen befreit hätte. Sport resozialisierte mich und gab mir Kraft. Um Erfolg zu haben, musste ich gesund leben. So wurde ich immer besser. Ich wurde gesund. Ich lernte, mit Druck umzugehen. Ich wurde mutig genug, um mich der Öffentlichkeit zu stellen. Das war die perfekte Vorbereitung auf meine heutige Tätigkeit.

      Mein Sohn brachte mich dazu, meine außersinnlichen Fähigkeiten anzunehmen; sie sind die Grundlage meines Berufes. Und was am besten ist: Jahre zuvor gab ich den Philosophie-Unterricht auf, nachdem mir klar geworden war, dass niemand jemanden mit einem Philosophie-Abschluss dafür bezahlen würde, herumzusitzen und zu denken. Doch jetzt, nachdem ich den direkten Weg zum Glück eingeschlagen habe und mein Motto ist, so zu leben und das zu tun, was Menschen, die sich selbst lieben, tun, werde ich tatsächlich dafür bezahlt, zu denken!

      Andere Menschen zur Selbstliebe führen

      Nach und nach nahm ich Klienten an – bzw. Klienten fanden den Weg zu mir. Dass die meisten Leute das, was ich über dieses Universum und seine Bewohner wusste und für selbstverständlich hielt, nicht kannten, überraschte mich. Noch überraschender war die Erkenntnis, dass ich mit meinem Wissen den Menschen wirklich helfen konnte. Ein Jahr lang arbeitete ich mit Klienten, und dann erkannte ich zu meiner Überraschung, dass ich diese heilungsorientierte Arbeit liebte. Meine größte Liebe entsprang dem, was ich immer am meisten gehasst hatte.

      Ich erinnere mich insbesondere an einen Montagmorgen; ich saß im Schneidersitz auf dem Boden in meinem Schlafzimmer und bereitete mich auf den ersten Klienten des Tages vor. Ein Leben mit meinen Gaben hat nicht nur Vorteile; zum Beispiel ist es mit einem solchen Bewusstsein schwieriger, physisch im Körper präsent zu sein. Ich gleite sofort und unter Umständen unabsichtlich auf die Astralebene. Anfangs hatte ich überhaupt keine Kontrolle darüber und wurde manchmal bewusstlos; doch inzwischen habe ich gelernt, freiwillig präsent und im Körper zu bleiben. Auf die Astralebene zu gehen bedeutet, bewusst oder unbewusst auf eine andere Bewusstseinsebene zu wechseln, weg von der Wahrnehmung des Physischen hin zur Wahrnehmung des Nichtphysischen, wo Zeit und Entfernungen unbegrenzt sind.

      Meine offene und bewusste Verbindung zu meinem Höheren Selbst ging in meiner Kindheit nicht verloren; ich stehe immer mit meinem Höheren Selbst in Verbindung und kann mit ihm kommunizieren, auch wenn ich das ignoriere. Deshalb habe ich meine Erinnerung an das, was diesem Leben vorausging und was nach dem Tod kommt, nicht verloren.

      Ich kam also mit objektiven universalen Wahrheiten in dieses Leben; unter anderem habe ich Zugang zur Akasha-Chronik. Das sind sämtliche Informationen über alles, was jemals war und ist, verschlüsselt auf der nicht physischen Existenzebene; die Akasha-Chronik wird auch als »Plan Gottes« bezeichnet – eine Ansammlung grenzenloser Informationen, zu denen man Zugang hat, wenn man in einer Art »Quellbewusstsein« ist, beispielsweise in der Meditation, bei einer Astralreise oder unter Hypnose.

      Je nachdem, in welchem Bewusstseinszustand ich bin, bin ich mir also vergangener Leben bewusst. Das ist eine Form der Postkognition. Wenn ich Leute kennenlerne, tauchen oft Bilder aus ihrem Leben und ihrer Kindheit und sogar aus vergangenen Leben in meinem Bewusstsein auf – was nützlich oder hinderlich sein kann, wenn ich versuche, mich hier auf dieser Erde auf sie zu fokussieren. Ich muss mich dazu bewusst erden, bevor ich einen Einzeltermin mit jemandem habe, insbesondere wenn mein bewusster Fokus im Hier und Jetzt gefordert ist.

      An jenem Montagmorgen war ich also gerade dabei, mich zu erden, da klingelte es um Punkt elf Uhr an der Haustür. Es war Linda, eine 43-jährige Frau, die trotz ihres Alters nur so groß war wie eine Schülerin in der Mittelstufe. Ihr rostiger Kleinlaster war vor dem Haus geparkt und rauchte noch. Ihr fiel das Haar aus, und ihrem spindeldürren Körper, dünn wie ein Weidenzweig, wohnte eine große Traurigkeit inne, die sie mit einem männlichen Auftreten überspielte.

      Die Wurzeln von Schuldgefühlen und Selbstverachtung erforschen

      Sie trat durch die Tür ins Haus, und mich überschwemmten Bilder von ihr als weinendes, kleines Kind im Bettchen, das niemand hochhob. Auf einem dieser Bilder saß sie auf der Holztreppe ihres Elternhauses und hatte das Gefühl, sie gehörte nicht hierher; ihre Mutter schalt sie, weil sie ihr Spielzeug nicht aufräumte. Ich sah den emotionalen Mangel in ihrer Kindheit, und ich sah auch Bilder von ihrem Vater, wie er, als sie ein junger Teenager war, nachts zu ihr ans Bett kam und Sex von ihr wollte. Wie ich mir das antrainiert hatte, nahm ich die Informationen einfach in mich auf, ohne auf sie zu reagieren, legte sie im Geist beiseite, damit ich ihre diversen Energiesysteme und ihren Körper anschauen und sie sich mir öffnen konnte.

      Wir setzten uns in meinen Therapieraum, und als Erstes sagte Linda, sie wisse nicht, warum sie überhaupt hier sei, sie glaube nicht an all das spirituelle Zeug, aber man hatte bei ihr MS diagnostiziert, und das wirkte sich so nachteilig auf ihre Arbeit aus, dass sie es aus lauter Verzweiflung einmal probieren wollte.

      Ich fragte sie zunächst einmal, womit genau sie denn Probleme habe, und sie erklärte mir, sie sei Bauarbeiterin und müsse Tag für Tag am Straßenrand stehen. Dabei habe sie immer wieder Schwindelanfälle, ihre Beine würden kribbeln und taub werden; sie müsse sich dann hinsetzen, sonst würde sie zusammenbrechen und könnte den Rest des Tages nur noch am Stock gehen.

      Linda fragte mich, ob ich Energieheilung


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