Die Allergie-Bibel. Ursachen - Symptome - Behandlung. Dr. Earl Mindell
GPIPPEIMPFUNG
Der Grippeimpfstoff wird meist mithilfe von Zellkulturen auf bebrüteten Hühnereiern hergestellt und könnte für Menschen mit Eierallergien nicht geeignet sein. Die auf Eiern basierende Impfstoffherstellung wird für Grippeimpfungen und Nasensprays eingesetzt. Doch bei anderen Impfstoffen scheint es keine Probleme zu geben. Falls Sie an einer Eierallergie leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie sich gegen Grippe impfen lassen.
FALLS SIE GEGEN SOJA ALLERGISCH SIND
Die Sojabohne, die reich an krebsbekämpfenden Verbindungen ist, zählt zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt, nicht jedoch für Menschen, die darauf allergisch reagieren. Leider ist es auch eines der Lebensmittel, die man am schwierigsten meiden kann. Sojabohnen werden in zahlreichen Lebensmitteln als Nachahmung von Fleischprodukten verarbeitet von Tofu (Bohnenquark), über Sojaöl, Sojamilch und Sojakäse bis hin zu Sojamehl. Verarbeiteten Lebensmitteln wird häufig Sojaprotein zugefügt, um den Proteingehalt zu erhöhen. In kommerziell hergestellten Lebensmitteln ist Soja ein häufig verwendeter Bestandteil, von Salatdressings über tiefgekühlte Gerichte, Wurst und Frühstücksfleisch bis hin zu Brühen und Suppen sowie Backwaren. Selbst Ihre Vitamin-E-Kapsel kann Sojaöl enthalten!
DIE SUCHE NACH SOJA
Auch hier bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Etiketten zu lesen. Meiden Sie Produkte, die hydrolisierte Sojaproteine, Lezithin (aus Sojaöl extrahiert), Miso (eine salzige Würze, die zur Aromatisierung von Brühen und Suppen verwendet wird), Pflanzenöl (es könnte Sojaöl sein), Sojasoße, Tempeh, texturierte Pflanzenproteine, natürliche Aromen, Gemüsebrühe oder Gemüsestärke enthalten. (Manche Allergiker können zwar Produkte mit Sojaöl oder Lezithin tolerieren, doch Sie sollten diese lieber meiden, wenn Sie nicht absolut sicher sind, dass Sie diese Inhaltsstoffe vertragen.)
VEGETARISCHES IST FÜR SIE NICHT GEEIGNET
Zahlreiche vegetarische Produkte enthalten viel Soja. Solange ein Produkt nicht ausdrücklich als sojafrei gekennzeichnet ist, sollten Sie es nicht verwenden. Achten Sie darauf, die Zutatenliste gründlich zu lesen.
HÜTEN SIE SICH VOR ANDEREN POTENZIELLEN ALLERGENEN
Falls Sie auf Soja allergisch reagieren, könnten Sie auch gegen Erdnüsse, grüne Erbsen, Kichererbsen, Limabohnen, Roggen-, Weizen- und Gerstenmehl allergisch sein.
FALLS SIE GEGEN WEIZEN ALLERGISCH SIND
Weizen, der häufig als Grundnahrungsmittel bezeichnet wird, ist ein Hauptbestandteil der westlichen Ernährung. Außerdem ist er eines der verbreitetsten Allergene. Getreidesorten, wie zum Beispiel Weizen, sind in der menschlichen Ernährung relativ neu und wurden erst während der vergangenen zehntausend Jahre konsumiert.
Viele ernährungsorientierte Ärzte sind der Meinung, dass sich das menschliche Verdauungssystem mit einer getreidefreien Kost entwickelt hat und dass wir nicht dazu geschaffen sind, die Menge an Getreide zu verzehren, die wir heutzutage zu uns nehmen.
Darüber hinaus essen die meisten Menschen Getreide in Form von verarbeitetem, raffiniertem Weißmehl, das keine der nützlichen Nährstoffe wie etwa Vollkorngetreide enthält, zum Beispiel Kleie und die B-Vitamine. Tatsächlich behaupten viele Ernährungswissenschaftler und vorausschauende Ärzte, die getreidehaltige Kost sei die Ursache vieler heutiger Gesundheitsprobleme, von Fettleibigkeit über Diabetes bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
MEIDEN SIE WEIZEN
Falls Sie gegen Weizen allergisch sind, sollten Sie jede Form von Weizen meiden, auch Vollkornweizen. Das kann eine gewaltige Aufgabe sein, es sei denn, Sie bereiten Ihr Essen immer selbst zu. Weizen wird, ebenso wie Soja, zahllosen Produkten beigemengt und verarbeiteten Lebensmitteln häufig zugefügt. Selbstverständlich besteht der Pizzaboden aus Weizenmehl, und Brot sowie die meisten Backwaren werden mit Weizenmehl hergestellt.
Vielleicht ist Ihnen aber nicht klar, dass die Hühnerbrust auf Ihrem Sandwich mit Weizensemmelbröseln paniert wurde (und selbst wenn sie nicht paniert wurde, könnte sie vor dem Braten in Weizenmehl gewendet worden sein) und dass Ihrem Lieblingssalatdressing als Bindemittel Weizenprotein zugefügt wurde.
Tiefgekühlte oder verpackte Fertigprodukte, wie zum Beispiel Waffeln, Pfannkuchen und French Toast werden in der Regel aus Weizenmehl hergestellt. Auch Ihre Lieblingspasta enthält wahrscheinlich Weizenmehl. Der im Restaurant um die Ecke angebotene Hackbraten enthält zweifelsfrei Semmelbrösel, ebenso die meisten Wurstsorten. Selbst die tiefgekühlten brotfreien und kohlenhydratarmen Gerichte könnten irgendeine Form modifizierter, aus Weizenmehl hergestellter Lebensmittelstärke enthalten.
LESEN SIE DIE ETIKETTEN
Das Wort Weizen werden Sie selten auf einem Etikett lesen, aber wenn Sie die folgenden Zutaten sehen, könnte das Produkt Weizen enthalten: Weizenkleie, Weizenkeime, Semmelbrösel, Bulgur, Couscous, zermahlene Cracker, Mehl mit hohem Glutengehalt, proteinreiches Mehl, Weizengluten, Weizenstärke, Sojasoße, Stärke, natürliche Aromen, Weizenschrotmehl, Grieß, hydrolisiertes Pflanzenprotein, Pflanzengummi, Pflanzenstärke, Hartweizengrieß, Nudeln oder Seitan.
HÜTEN SIE SICH VOR NEUEN GETREIDESORTEN
In den vergangenen Jahren wurden zwei alternative Getreidesorten immer beliebter: Dinkel und Kamut. Doch viele Menschen mit Weizenallergie könnten auch gegen dieses Getreide allergisch sein. Andererseits wird Buchweizen gewöhnlich vertragen, solange Sie ihn nicht mit Pasta vermischen. Dieses nach Nuss schmeckende getreideähnliche Nahrungsmittel ist genau genommen kein Getreide, sondern eine Frucht. Buchweizen ist in Osteuropa und Teilen von Asien beliebt, und er ist sogar glutenfrei.
SCHUTZ DER KINDER!
In der Vergangenheit haben Kinderärzte jungen Eltern geraten, stark allergieauslösende Nahrungsmittel wie Molkereiprodukte, Eier, Erdnüsse und Fisch erst nach dem ersten Geburtstag in die Kost ihres Kindes zu integrieren. Jüngere Forschungsergebnisse haben jedoch nachgewiesen, dass es keinen Grund gibt, die Einführung dieser stark allergenen Nahrungsmittel über den vierten bis sechsten Lebensmonat hinauszuzögern. Diese Studien legen den Schluss nahe, dass das Hinauszögern der Fütterung dieser Nahrungsmittel die Gefahr, dass Ihr Kind Allergien entwickelt, möglicherweise erhöhen könnte.
Diese neuen Untersuchungen empfehlen einen schrittweisen Kontakt mit Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Erdnüssen, damit das Immunsystem eines Kindes aufgebaut werden kann und nicht allergisch reagiert. Noch im Jahr 2000 sprach sich die American Academy of Pediatrics in ihren Richtlinien dafür aus, dass Kindern erst ab einem Alter von drei Jahren mit Erdnussprodukten in Berührung kommen sollten. Die Academy änderte 2008 ihre Einstellung und erklärte, dass keine eindeutigen Beweise vorlägen, dass das Meiden bestimmter Nahrungsmittel bis zum Alter von drei Jahren das Auftreten von Allergien verhindere. Dennoch empfiehlt sie Eltern nach wie vor nicht, dem Kind diese Nahrungsmittel zu früh zu geben.
Bei einer am King’s College in London durchgeführten Studie wurden Babys mit einem hohen Allergierisiko untersucht. Es wurde festgestellt, dass die häufige Verabreichung von Erdnusspaste vor dem ersten Geburtstag der Babys deren Risiko, eine Erdnussallergie zu entwickeln, um über 80 Prozent senkte. Bei dieser Studie wurden Kinder, die vier bis elf Monate alt waren und ein hohes Risiko hatten, eine Erdnussallergie zu entwickeln, in zwei zufällig zusammengesetzte Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe wurde regelmäßig mit Lebensmitteln gefüttert, die Erdnüsse enthielten, die zweite Gruppe bekam diese Kost nicht. So wurden die Kinder bis zum Alter von fünf Jahren ernährt. Es stellte sich heraus, dass bei denjenigen Kindern, die Lebensmittel mit Erdnussprodukten konsumiert hatten, die Wahrscheinlichkeit weitaus geringer war, bis zum fünften Geburtstag eine Erdnussallergie zu entwickeln.
Kinderärzte raten Eltern aufgrund der Erstickungsgefahr, Kleinkindern keine ganzen Erdnüsse zu geben, wohl aber kleine Mengen Erdnussbutter und andere erdnusshaltige Lebensmittel. Doch bevor Sie Ihrem Kind irgendetwas füttern, wogegen es allergisch sein könnte, ist es wichtig, dass Sie dies mit Ihrem Kinderarzt abklären.
DURCH DIE MUTTERMILCH ÜBERTRAGEN
Ärzte waren von der Tatsache verwirrt, dass Babys, von denen nicht bekannt war, dass sie mit Erdnüssen in Berührung gekommen waren, plötzlich eine heftige Reaktion