Sperare Contra Spem. Susanne Hegger
im Himmel und zuschauend, der Mensch agierend auf Erden … Aber im Neuen Bund ist das unerhörte Geschehen, daß der Zuschauer Gott seinen Thron verlassen und unter die Spieler gemengt hat“ (ebd., 20 f).
402 TD I, 148 f.
403 TD I, 235.
404 H I, 292.
405 Zum Folgenden vgl. Krenski: Gottesdrama, 67–79.
406 Krenski: Gottesdrama, 70.
407 TD III, 312 (Kursiven im Original wurden nicht übernommen).
408 Meier: Theater, theologisch, 63.
409 Meier: Theater, theologisch, 64. „Man kann die subtile Mitte zwischen Identifikation mit der Rollenfigur und Absetzung von ihr als das Phänomen der ‚Annahme‘ beschreiben“ (TD I, 268).
410 Da die Motive der Stellvertretung sowie des Leidens Gottes von zentraler Bedeutung für die Höllenthematik sind, werden sie Laufe dieser Untersuchung noch eingehend zu bedenken sein (vgl. dazu unten Kapitel 3.3.2). An dieser Stelle ging es lediglich darum, den wesentlichen Paradigmenwechsel im Denken Balthasars aufzuzeigen.
411 TD II/1, 168.
412 ZsW, 94 (= MW, 79).
413 Vgl. dazu oben Kapitel 2.2.1 und 2.2.2.
414 TD I, 16.
415 Lochbrunner: Trilogie der Liebe, 174. „Er baut seine Theologie nach den Transzendentalien, die sowohl beim geschöpflichen wie beim göttlichen Sein anzusetzen sind“ (ders.: Theologik, 95).
416 H III/1, 22 (Kursiven von mir).
417 TD II/1, 79.
418 H III/1.2, 713.
419 Albus: Geist und Feuer, 76.
Von Balthasar weiß sich mit seinem Gestaltbegriff ausdrücklich Goethe verpflichtet. So heißt es in seinem „Dank des Preisträgers an der Verleihung des Wolfgang Amadeus Mozart-Preises am 22. Mai 1987 in Innsbruck“: „Ich studierte in Wien nicht Musik, sondern vor allem Germanistik, und was ich dort lernte, war das, was ich später in meinem theologischen Schrifttum ins Zentrum stellte: das Erblicken, Werten- und Deutenkönnen einer Gestalt, sagen wir: den synthetischen Blick [im Gegensatz zum kritischen Kants, zum analytischen der Naturwissenschaft], und dies Gestaltsehen verdanke ich dem, der nicht abließ, …. lebendige Gestalt zu sehen, zu schaffen, zu werten: Goethe“ (in: Guerriero: Monographie, 420; Kursiven im Original). Balthasar selbst erkennt in der Ausrichtung seiner Theologie auf den Gestaltbe-griff den wesentlichen Unterschied zum transzendentalen Ansatz Rahners, der sich eben dem kantschen kritischen Denken verdankt (vgl. dazu Albus: Geist und Feuer, 76).
420 TL III, 186.
421 Zum Folgenden vgl. Greisch: Phänomenologische Wende?, bes. 381–385. Vgl. auch E, 60–66.
422 Greisch: Phänomenologische Wende?, 385.
Zuweilen wird behauptet, die drei Flügel gäben dem Werk Balthasars eine trinitarische Struktur (vgl. etwa Wallner: Glaubwürdigkeit Gottes, 1152 f). Die Theo-Ästhetik wird dann mit dem Vater in Verbindung gebracht, die Theo-Dramatik mit dem Handeln des Sohnes und die Theo-Logik schließlich mit der Begleitung des Geistes. Diese Interpretation wird der Intention Balthasars aber nicht gerecht, der seine Trilogie als „eine in allen Teilen trinitarisch verfaßte“ (TL II, 17) verstanden wissen will.
423 Löser: Im Geiste des Origenes, 11; vgl. auch ders.: Unangefochtene Kirchlichkeit, 475.
424 Marion: ‚Phänomen Christi‘, 50.
425 Marion: ‚Phänomen Christi‘, 51.
426 Vgl. Balthasar: Gott ist sein eigener Exeget, 8.
427 GL, 98.
428 Ws, 22.
429 PI, 49.
430 TD II/2, 131.
431 PI, 50. An anderer Stelle argumentiert Balthasar von den diesen Kreis durchmessenden Bewegungslinien her: „Die senkrechte Gestalt des vom Vater absteigenden und zu ihm zurückkehrenden Gottessohnes wäre unlesbar ohne die waagerechte der geschichtlichen Erfüllung und des Sendungsauftrags“ (H I, 494).
432 PI, 47 f.
433 PI, 50 f.
434 PI, 50.
In dieser Einsicht liegt, darauf sei an dieser Stelle nur kurz hingewiesen, die letzte Begründung für Balthasars Vorordnung des Besonderen und Konkreten vor dem Allgemeinen. „Das Allumgreifende fällt unter keinen Allgemeinbegriff“ (TD II/1, 55 f), das Allgemeingültige liegt vielmehr in den ganz konkreten Fakten des Lebens Jesu. Vgl. dazu auch TG i, 7.
435 TD II/1, 256.
436 Scola: Theologischer Stil, 51.
437 Balthasar: Analogie und Dialektik, 178.
438 Ws, 23.
439 H III/2.2, 16. Balthasar bedient sich hier bewusst der Doppeldeutigkeit des Wortes ‚Einfalt‘, Zum einen spielt er damit auf die Einfalt des Glaubens an, die „in der Geistesgeschichte beinah ein Synonym von Apatheia-Gelassenheit-Indifferenz“ (H III/1.2, 507; vgl. dazu auch Ce; SC, 51–75) und in diesem Sinne Bedingung der Möglichkeit jeder theologischen Erkenntnis ist. Zum anderen verwendet er den Begriff zur Charakterisierung seines methodischen Vorgehens (vgl. dazu bes. Ef, 91–104).
440 HC, 302.
441 Die Idee eines λóγοζ σπ∈ρματικóζ entstammt ursprünglich der hellenistischen Vorstellungswelt. Demnach teilt sich eine „immanent in allen Dingen waltende universale Weltvernunft, eine fein-geistige Substanz, die mit der Gottheit identifiziert werden kann, … abgestuft – als Vernunftsame … – allen Menschen mit und befähigt sie damit zu gemeinsamer Erkenntnis und Moral“ (Hauschild: Lehrbuch, Bd. 1, 9). Dieses Erklärungsmodell wurde bereits im 2. Jahrhundert von dem Apologeten Justin aufgegriffen und christologisch ausgedeutet: Als der biblisch bezeugte Logos Gottes ist Jesus Christus „von Anfang an in der gesamten Menschheitsgeschichte präsent, bei den Juden in Gesetz und Prophetie, bei den Heiden – allerdings nur partiell – in Moral und Philosophie“ (ebd., 10; Hervorhebungen im Original wurden nicht übernommen).
442 E, 11.
„Es war befreiend, wie bei ihm nicht nur Formulierungen des Lehramtes als Ausdruck des Glaubens der Kirche galten, sondern daß jeweils auf eigene Weise Kunst, Literatur, Musik und andere Zeugnisse der Spiritualität vom Glauben sprechen. Die Theologie ist durch diese Erweiterung des Sehens viel reicher geworden an Themen und Stilen“, urteilt der heutige Kardinal Karl Lehmann (ders.: Erinnerungen, 291).
443 H II/1, 27 f.
444 ZsW, 86 (= MW, 82); vgl. auch E, 11.
445 Ws, 8.
446 In diesem Sine kann Balthasar durchaus von einem christlichen Pluralismus sprechen (vgl. dazu Ws). Es darf dabei jedoch nicht übersehen werden, dass er diesen Begriff einzig in dem Sinne verstanden wissen will, wie er schon mit Blick auf das Neue Testament überliefert ist, nämlich als Pluralität der Zugänge, die auf einen gemeinsamen Zielpunkt hin konvergieren. Eine deutliche Absage erteilt er dagegen dem „unscharfen Slogan ‚Pluralismus‘“ (HC, 310). „Für Leser und auch Forscher, die weder die Vereinbarkeit verschiedener Ansätze noch deren Konvergenz auf das eine Mysterium noch schließlich die substantielle Einheit … zu sehen vermögen, wird man mit Paul VI. den Gebrauch dieses modischen Wortes konzedieren müssen“ (ebd.).
447 Bauer: Hans Urs von Balthasar, 289.
448 Lubac: Zeuge Christi in der Kirche, 392.
Besonderen Einfluss auf das Werk des Germanisten Balthasar hat zweifellos seine Auseinandersetzung mit der Literatur. Thomas Krenski spricht daher im Hinblick auf das balthasarsche Denken von einer Theologie, „die insofern Literaturtheologie ist, als sie mittels eines narrativen, poetischen, lyrischen