Achtsamkeit in Schule und Bildung (E-Book). Detlev Vogel

Achtsamkeit in Schule und Bildung (E-Book) - Detlev Vogel


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B., & Walach, H. (2011). Mindfulness-based Coping with University Life: A Non-randomized Wait-list Controlled Pilot Evaluation. Stress and Health, 27, 365−375.

      Lynch, S., Gander, M. L., Nahar, A., Kohls, N., & Walach, H. (2018). Mindfulness-Based Coping With University Life: A Randomized Wait-List Controlled Study. SAGE Open, 8(1), 2158244018758379.

      McGilchrist, I. (2009). The Master and His Emissary: The Divided Brain and the Making of the Western World. New Haven: Yale University Press.

      McKeown, T. (1982; orig. 1979). Die Bedeutung der Medizin: Traum, Trugbild oder Nemesis? Frankfurt: Suhrkamp.

      Noë, A. (2009). Out of Our Heads: Why You are Not your Brain, and Other Lessons from the Biology of Consciousness. New York: Hill & Wang.

      Raichle, M. E. (2006). The Brain’s Dark Energy. Science, 314, 1249−1250.

      Raichle, M. E., et al., E. (2001). A Default Mode of Brain Function. Proceedings of the National Academy of Science USA, 98, 676−682.

      Roberson, E. D., & Mucke, L. (2006). 100 Years and Counting: Prospects for Defeating Alzheimer’s Disease. Science, 314, 781−784.

      Rubinstein, J. S., Meyer, D. E., & Evans, J. E. (2001). Executive Control of Cognitive Processes in Task Switching. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 27, 763−797.

      Rupprecht, S. (2015). Achtsamkeit macht Schule?! Fördert ein Achtsamkeitstraining das Lehrerwohlbefinden und die Unterrichtsqualität? Norderstedt: Grin Verlag.

      Rupprecht, S., Paulus, P., & Walach, H. (2017). Mind the Teachers! The Impact of Mindfulness Training on Self-regulation and Classroom Performance in a Sample of German School Teachers. European Journal of Educational Research, 6(4), 565−581.

      Segal, Z. V., Williams, J. M. G., & Teasdale, J. D. (2002). Mindfulness-based Cognitive Therapy for Depression: a New Approach to Preventive Relapse. New York: Guilford Press.

      Slagter, H. A., Lutz, A., Greischar, L. L., Francis, A. D., Nieuwenhuis, S., Davis, J. M., et al. (2007). Mental Training Affects Distribution of Limited Brain Resources. PLoS Biology, 5(6), e138.

      Smallwood, J., Mrazek, M. D., & Schooler, J. W. (2011). Medicine for the Wandering Mind: Mind Wandering in Medical Practice. Medical Education, 45, 1072−1080.

      Smallwood, J., & Schooler, J. W. (2006). The Restless Mind. Psychological Bulletin, 132, 946−958.

      Stadtmüller, G., & Gordon, J. A. (2011). The Biological Correlates of Emotions. International Journal of Psychotherapy, 15, 6−24.

      Trautwein, F.-M., Naranjo, J. R., & Schmidt, S. (2016). Decentering the Self? Preliminary Evidence for Changes in Self- vs. Other Related Processing as a Long-term Outcome of Loving-kindness Meditation. [Original Research]. Frontiers in Psychology, 7(1785).

      Walach, H. (2007). Mind − Body − Spirituality. Mind and Matter, 5, 215−240.

      Walach, H. (2014). Geist in der Flasche − vulgärer Materialismus auf dem Tisch: Kategorienfehler, unbequeme Daten und ein bescheidener Beitrag zum Leib-Seele-Problem. In J. Weinzierl & P. Heusser (Eds.), Was ist Geist? 2. Wittener Kolloquium für Humanismus, Medizin und Philosophie (Band 2) (pp. 85−121). Würzburg: Könighausen und Neumann.

      Wallace, B. A., & Shapiro, S. L. (2006). Mental Balance and Well-Being: Building Bridges Between Buddhism and Western Psychology. American Psychologist, 61(7), 690−701.

      Wells, R. E., Yeh, G. Y., Kerr, C., Wolkin, J., Davis, R. B., Tan, Y., et al. (2013). Meditation’s Impact on Default Mode Network and Hippocampus in Mild Cognitive Impairment: A Pilot Study. Neuroscience Letters, 556, 15−19.

      Ystad, M., Hodneland, E., Adolfsdottir, S., Haász, J., Lundervold, A. J., Eichele, T., et al. (2011). Cortico-striatal Connectivity and Cognition in Normal Aging: A Combined DTI and Resting State fMRI study. NeuroImage, 55, 24−31.

      Zenner, C. (2016). ABC fürs Leben − Sind Achtsamkeitsprogramme im Schulkontext ein wirksamer Ansatz?, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder).

      Zenner, C., Herrnleben-Kurz, S., & Walach, H. (2014). Mindfulness-based Interventions in Schools − a Systematic Review and Meta-analysis. Frontiers in Psychology, 5(doi: 10.3389/fpsyg.2014.00603), art 603.

      Susanne Krämer

      Lehrpersonen stehen im Spannungsfeld, ein stetig anwachsendes Fachwissen zu vermitteln und dem weitgespannten Beziehungsnetz von Schulleitung, Kolleginnen und Kollegen, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Die vielfältigen Herausforderungen, die sich dadurch ergeben, haben Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden.

      Auch die Schülerinnen und Schüler stehen unter steigendem Leistungsdruck. Das ist nicht mit den Ansprüchen einzelner Eltern zu erklären, sondern spiegelt die Anforderungen einer durchökonomisierten Gesellschaft wider. Vor diesem Hintergrund wird die Schaffung einer lernförderlichen Atmosphäre zur Grundvoraussetzung des Bildungsprozesses. Achtsamkeitsprogramme bieten sowohl für Lehrpersonen als auch für Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit der Stressreduktion (z. B. Chiesa & Serreti, 2009), Emotionsregulation (Flook et al., 2013) und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit (Hölzel et al. 2007). Durch den nichtwertenden Fokus auf den Augenblick in allen seinen Aspekten steigt die Empathiefähigkeit (Dekeyser et al., 2008) und das schafft die Basis von Beziehungskompetenz.

      Ausgehend von einer Darstellung der aktuellen Problemlage werden die wichtigsten Forschungsergebnisse im schulischen Kontext und die bestehenden Programme für LehrerInnen und Schülerinnen und Schüler vorgestellt. Insbesondere sollen Wirkfaktoren von Achtsamkeit für den eigenen Unterricht erläutert werden, um eine sehr konkrete Vorstellung des Transfers in den schulischen Alltag zu erhalten, denn Bildung braucht Bilder, um sich wieder den ursprünglichen Aspekten des Bildungsauftrages anzunähern. Eng damit verbunden ist die Frage nach den Zielen schulischer Bildung und den Bedingungen, um diese realisieren zu können.

      Aspekte einer lernförderlichen Atmosphäre

      «Wir können die Probleme von heute nicht mit den Antworten von gestern lösen», schreibt Jesper Juul. «Wir verfügen über ein umfangreiches wissenschaftliches, organisatorisches und politisches Wissen und Erfahrungen, die es uns möglich machen, viele der von Menschen selbst verursachten Probleme zu beschreiben und zu lösen. Allerdings wird uns das nicht gelingen, wenn wir dafür dieselben Werkzeuge und Bezugssysteme verwenden, mit denen wir die Probleme geschaffen haben» (Juul 2012, S. 47). Doch welche Basis braucht es, damit jener Raum geschaffen wird, der neue Antworten auf die Bedürfnisse unserer Gesellschaft geben kann? Und wie kann Schule zu einem Ort werden, der es ermöglicht, anknüpfend an das bestehende Wissen Kompetenzen zu vermitteln, die zu kreativen Lösungen über die «Antworten von gestern» hinaus führen können? Was kann die Haltung der Achtsamkeit im schulischen Kontext bewirken?

      Antworten sind im Rückbezug auf den Ursprungsgedanken von Schule im Abgleich mit Aspekten der gegenwärtigen Situation an den Schulen zu finden.

      Das Wort «Schule» geht etymologisch auf den altgriechischen Begriff σχολή (scholé) zurück, welcher «Musse» bedeutet. Die Musse, das Innehalten (altgriechisch: échein), um den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen (Konrad 2007, S. 18), stellt eine der Grundvoraussetzungen (die in der heutigen Lernpsychologie wiederentdeckt werden) für das Lernen als kreatives Verknüpfen von Informationen dar. Es braucht eine druck- und angstfreie Atmosphäre, die Raum zum Neudenken und Entwickeln bietet, oder wie der Neurologe Gerald Hüther (2011, S. 128) es formuliert: «Kreativität, so scheint es, ist eine Leistung, die nicht dadurch erreicht werden kann, dass man sein Denkorgan besonders anstrengt, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Vielmehr kommen uns die wirklich kreativen Einfälle wohl eher ausgerechnet dann, wenn es uns gelingt, unser Gehirn ohne Druck und ohne gezielte Anstrengung zu benutzen.» Ein Nobelpreisträger der Physik wurde in einem Interview gefragt, ob er benennen könne, warum gerade er die bahnbrechenden Erkenntnisse hatte und nicht andere,


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