Dies Meer hat keine Ufer. Отсутствует

Dies Meer hat keine Ufer - Отсутствует


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asketisch, eher buddhistisch klingender Ausspruch Bayezid al-Bastamis, sprichwörtlich geworden als das »Wollen des Nichtwollens«

      Jesus sprach: »Man kann nicht in die geistige Welt über den Himmeln un der Erde eintreten, bevor man nicht ein zweites Mal geboren wurde.«

      Hamadani: »Tamhidat«

      Weil unser Wunsch den Namen »Wunschlos« trägt, / wird jeder Kummer, der uns umwirft, Freude.

      Amir Husayni-i Sadat: »Qalandarnama«

      Als Abu Yazid den Wunsch aussprach »Ich wünsche nicht zu wünschen«, war das genau der Wunsch, nach dem er sich tatsächlich sehnte.

      Kharaqani

      Ein Rein und Raus und Auf und Ab und Hoch und Runter, / ein Zauberlicht- und Schattenspiel, / in eine Büchse eingepfercht, ein Talglicht als Gestirn, / um das herum wir Truggestalten aufglüh’n und entschwinden.

      Umar Khayyam

      Ali verletzt beim Gehen aus Versehen eine Ameise. Ali ist darüber aufs Äußerste bestürzt und versucht weinend, ihr zurechtzuhelfen. Nachts im Traum bekommt er vom Propheten noch Vorwürfe zu hören: »Wieso läufst du so unvorsichtig? Zwei Tage lang hat der ganze Himmel getrauert um diese Ameise! Sie, die ganz besonders mit Gotteslob beschäftigt war!« Ali befällt das Zittern – doch schließlich beruhigt ihn der Prophet: »Aber tröste dich, Ali. Es hat jemand Fürsprache für dich eingelegt – die Ameise selber!«

      Fariduddin ’Attar: »Ilahiname / Gottesbuch«, Teil 2, Buch 4

      Der Prophet sagt: »Die Welt ist wie der Traum eines Schlafenden.« Diese Welt und ihre Genüsse sind, als ob jemand etwas im Schlaf äße. So ist der Wunsch nach weltlichen Dingen, als ob einer im Schlaf etwas wünschte und es ihm gegeben würde. Wenn er am Ende wach wird, nutzen ihm die Speisen nichts, die er im Schlaf gegessen hat.

      Rumi: »Fihi ma fihi«

      Man braucht die Seele eines Elefanten, der auf dem Rückenschläft, um von Indien zu träumen. Der Esel träumt nie von Indien. Doch verzweifle nicht, sei ein Elefant, und wenn du kein Elefant bist, strebe nach Verwandlung. Das Zeichen dafür, dass jemand Indien gesehen hat, ist, dass er aus dem Schlaf erwacht und verrückt wird.

      Rumi: »Mathnawi«, Buch 4, Vers 3068f.

      Lustgefühle und Lichter finden kein Ende

      Sufi-Lust, Sufi-Eros, Sufi-Sexus

      Von den vier weltlichen Genüssen – Besitz, Weiber, Schlaf, Nahrung – kann ich auf die beiden ersten verzichten.

      Amir ibn Abd Qays

      Ich sah meinen Gott im Gesicht eines bartlosen Jünglings.

      Eigentlich ein unechtes Hadith, auch Bayezid zugeschrieben

      Fürchtet Allah hinsichtlich der Frauen, sie sind euch eine Hilfe, und ihr habt sie angenommen als von Allah anvertraut, und ihre Mösen habt ihr als erlaubt betrachten dürfen durch das Wort Allahs.

      Basra

      Für diese Sklavin zahl ich nur zwei madige Dattelkerne; denn ohne Parfüm stinkt sie; ohne Zahnpflege riecht sie aus dem Mund; ohne Öl und Kamm wird sie verlaust und struppig; wenn sie weiterlebt, wird sie altersschwach; voll von Blutfluss, Pisse und Kot ist sie; und unehrlich ist sie, und nicht selbstlos.

      Malik ibn Dinar

      Der Arme, der heiratet, gleicht einem Mann, der ein Schiff bestiegen hat. Wenn Kinder kommen, geht er unter.

      Ibrahim Adham

      Wer sich an die Schenkel der Frauen gewöhnt, bringt es zu nichts.

      Ibrahim ibn Adham

      Ich bin mit meinem Ich schon in die Enge geraten. Wie könnte ich da noch jemand anders zu mir hinzunehmen? Ich brauche keine Frauen.

      Ibrahim ibn Adham

      Jede Frau, die ich geheiratet hätte, hätte hungrig und nackt bleiben müssen. Wenn ich nur könnte, würde ich mich von mir scheiden lassen.

      Ibrahim ibn Adham

      Ich habe vier Frauen und neun Kinder. Ach, wie der Teufel darauf ausgeht, mich dadurch in Versuchung zu führen, dass er mir Sorgen um ihren Unterhalt auferlegt.

      Hatim al-Assam

      Verzicht auf Frauen heißt, dass man eine Waise oder niedrige Frau einer geehrten oder schönen Frau vorziehen soll. Das ist jedenfalls die Ansicht von Malik ibn Dinar.

      Sulaiman ad-Darani

      Der Fromme verstößt die Welt dreimal dreifach, sodass das Gesetz keinen Weg mehr offen lässt, sich mit ihr wieder zu vermählen.

      Bayezid

      Der Trieb ist ein Sausewind, der aus der Hölle kommt. Er geht mit den Lüsten vorbei, wirbelt einige von ihnen hoch und bringt sie, vereint mit Iblis (dem Teufel), in die Triebseele hinein. Wenn der Trieb nun kommt, wallen die Lüste auf wie Hefeteig, worin Mehl geknetet wird, damit die Hefe anschwelle.

      At-Tirmidi, genannt Al-Hakim

      Als Abu Nasr ibn Ali Fahth al-Mawsili seinen Sohn küsste, vernahm er die Worte: »Schämst du dich nicht, neben Uns noch einen anderen zu lieben?«

      Sarradsch: »Kitab al-Luma«

      Keiner kann in dieser Zeit ein Weib finden, das mit ihm in Einklang steht, also von maßlosen Bedürfnissen frei wäre und nicht Unmögliches verlangt.

      Hudschwiri

      Der mystische Weg beruht auf dem Fundament der Ehelosigkeit. Als das Heiraten der Sufis anfing, trat eine Änderung ein.

      Hudschwiri

      Kaum hatte Murta’isch in einer schwachen Stunde geheiratet, bekam er in einer Abendandacht zu hören, seine Bekanntschaft mit Allah sei dahin, sobald er einen Blick auf eine Frau werfe, und verstieß sofort seine Gattin wieder.

      Abu l-Hasan al-Buschandschi: »Kaschf ul-mahdschub«

      Ich will nicht heiraten, weil mein Herz bereits für meine eigenen Sorgen zu schwach ist.

      Dawud at-Ta’i

      Ein Derwisch meinte, für ihn sei es wichtiger, seine Triebseele zu verstoßen als zu heiraten.

      »Mishbah ul-hidaya«

      Ein Mensch erlangt die Plätze der Rechtschaffenen nicht, eher er nicht sein Weib verlässt, als wäre sie eine Witwe, und seine Kinder, als wären sie Waisen, und ehe er nicht seine Zuflucht zu den Gassen der Hunde nimmt.

      Riyah al-Qaysi

      Die Welt ist eine Braut. Wer sie sucht, ist ihre Zofe; wer ihr absagt, schwärzt ihr das Gesicht, rupft ihr das Haar aus und zerreißt ihr das Kleid. Der Mystiker jedoch beschäftigt sich nur mit seinem Herrn und beachtet sie gar nicht.

      Yahya ibn Mu’ad al-Razi

      Eine Frau erfordert ein hohes Maß an schonender Rücksichtnahme, edler Weisheit, Güte, Freigebigkeit und freundlichen Worten.

      Dschunaid

      Man sagt: Der Verheiratete ist dem Unverheirateten ebenso überlegen wie der Kämpfer im dschihad dem, der daheimbleibt.

      Abu Talib al-Makki: »Qut al-qulub«

      Es ist besser, einer von euch zieht einen Welpen auf, als dass er ein Kind aufzieht.

      Abu Talib al-Makki: »Qut al-qulub«

      In dieser bösen Zeit soll nur der heiraten, der so geil ist wie ein Esel, der eine Eselin erblickt.

      Abu Talib al-Makki: »Qut al-qulub«

      Freunde des Yunus (Jonas) erlebten mit und verwunderten sich darüber, dass er die Standpauken und Anmaßung seiner Frau wortlos ertrug. Yunus erläuterte: »Ich habe zu Gott gebetet: ›Herr, verhänge die Strafen, die du mir im Jenseits zugedacht hast, schon jetzt im Diesseits


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