Dies Meer hat keine Ufer. Отсутствует

Dies Meer hat keine Ufer - Отсутствует


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wahre Verzichter schmäht die Welt nicht und rühmt sie auch nicht. Er beachtet sie nicht. Er freut sich nicht, wenn sie zu ihm kommt und ist nicht betrübt, wenn sie fortgeht.

      Abu Sulaiman ad-Darani

      Ich glaube nicht, dass ich für meinen Verzicht auf Speise und Trank Lohn erhalte, da ich kein Verlangen danach habe.

      Ibrahim ibn Adham

      Ich weiß nicht, was schwerer ist: die Erniedrigung zu ertragen, wenn sie mich nicht kennen, oder die Hochschätzung fliehen, wenn sie mich kennen.

      Ibrahim ibn Adham

      Ein Bissen zerstoßenes Salz, den ich verzehre, ist köstlicher als eine Dattel, auf die sich eine Wespe setzt.

      Ibrahim ibn Adham

      Der Asket um Allahs Willen flößt dir Essig und Senf ein, der Gotteskundige lässt dich Moschus und Ambra riechen.

      Yahya ibn Mu’ad al-Razi

      Askese gibt es nur gegenüber Erlaubtem. Da es aber im Diesseits kein Erlaubtes gibt, gibt es folglich auch keine Askese.

      Abu Hafs an-Naisaburi

      Ahmad ibn Masruq: »Was aßest du früher, zur Zeit der Askese?« – Sahl ibn Abdullah al-Tustari: »Pro Jahr für 3 Dirham. Für einen Dirham kaufte ich Traubenhonig, für einen Fett und für einen Reismehl. Daraus buk ich 360 Kügelchen und nahm jede Nacht ein Kügelchen, um damit das Fasten zu brechen.« – Ahmad ibn Masruq: »Und heute?« – Sahl ibn Abdullah al-Tustari: »Heut esse ich ohne Grenze und ohne Einschränkung.«

      »Warum weigerst du dich, einen Arzt aufzusuchen, obwohl es dir so schlecht geht?« – Sahl ibn Abdullah al-Tustari: »Der Schlag des Geliebten tut nicht weh.«

      Wie oft stürmst du los, einen Abort hinter dir zu lassen? Wie lange noch dein Ungestüm, dich von etwas abzukehren, was bei Allah nicht den Wert eines Mückenflügels hat?

      Wasiti

      Die Wirklichkeit des Glaubens hat der Mensch erst dann erreicht, wenn er die Heimsuchung für Wohltat hält und das Wohlergehen für Unglück.

      Al-Fuzeil ibn Ayaz

      Seit dreißig oder vierzig Jahren geht mich meine Triebseele darum an, dass ich eine Karotte in Sirup tunke. Aber ich hab’s ihr nicht zu essen gegeben.

      As-Sari as-Saqati

      Askese ist gafla (religiöse Gleichgültigkeit). Das Diesseits ist nichts, und Askese in Bezug auf nichts ist gafla.

      Schibli

      Das geringste Kennzeichen der Armut: Wenn einer das ganze Diesseits besäße und es an einem Tag verplemperte, und es käme ihm dann der Gedanke, er hätte doch davon Nahrung für einen Tag aufsparen sollen, so ist er in seiner Armut nicht ehrlich.

      Schibli

      Ich hörte Tayfur sagen: »Als Abu Yazid starb, hinterließ er nur das Hemd, worin er starb. Bei diesem handelte es sich um ein geliehenes Stück. Man gab’s dem Eigentümer zurück.«

      Sarradsch: »Kitab al-luma«, Kap. 74, Abschnitt 3

      Ghazzali sagt zu Sultan Sancar: »Wie kannst du Freude haben an einem Königreich, das verschwindet, sobald du die Augen zumachst?«

      Fariduddin ’Attar

      Ein Derwisch tritt aus einem Sufikonvent mit Lumpenmütze. Ein Spötter spottet: »Was die wohl kostet?« Der Derwisch: »Die verkauf ich nicht; man hat mir die ganze Welt dafür geboten. Aber sie ist mehr wert. Eine eingenähte Falte davon ist zwei Welten aus Juwelen wert.«

      Fariduddin ’Attar: »Asrarname«

      In der Zeit, die es braucht, bis ein Fettmops dünn wird, wird wohl ein Lulatsch bereits vom Stengel gefallen sein.

      Saadi: »Dschulistan«, Buch 2, Geschichte 11

      Und Matthäus 12,30: »Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich«, wird zu einem Ausspruch von Sufjan at-Tauri. Die Erzählung vom reichen Toren, Lukas 12, 15–21, wird als »Geschichte eines Mannes in vergangenen Zeiten« angeführt, ohne den geringsten Hinweis darauf, dass sie aus dem Evangelium stammt. Die Perikope, wie Jesus den Sturm stillt, wird in engstem Anschluss an Markus 4, 37–41 erzählt – aber als eine Legende von Ibrahim ibn Adham. – Die arabische Fassung gibt zuweilen den Wortlaut des Evangeliums ziemlich wortgetreu wieder. So wird Luk. 11, 27 bis 28 in folgenden Worten zitiert: »Jesus ging an einer Frau vorbei, die sagte: ›Selig, selig ist der Mutterschoß, der dich getragen hat, und die Brust, die dich gestillt hat.‹ Aber Jesus sagte: ›Nein, selig ist, wer den Koran liest und das befolgt, was darin steht.‹«

      Tor Andrae: »Islamische Mystiker«, 1947

      Denn er glich sowieso den Engeln

      Jesus als Sufi-Idol

      Die Welt ist eine Brücke; überschreitet sie, aber bebaut sie nicht.

      Eine Jesus zugeschriebene Sufi-Weisheit

      Nach zuverlässigem Bericht trug Jesus bei seiner Himmelfahrt seinen Flickenrock.

      Hudschwiri

      Jesus sprach: »Häng keine Juwelen um Schweinehälse! Weisheit ist feiner als Edelsteine, und wer ihrer nicht wert ist, ist schlimmer als ein Schwein.«

      Ghazzali: »Abu Hamed«

      Man sagt, Jesus habe einmal erklärt: Jede Termite hat ihren Bau, ich dagegen habe nicht einmal eine Ruine.«

      Ansari

      Jeus’ Ort ist im Himmel; der Ort des Papageis ist auf dem Ast.

      Sana’i

      Jesus trinkt aus einem Bach süßes Wasser. Nachher trinkt er von dem gleichen Wasser aus einem Krug. Aus dem Krug schmeckt das Wasser bitter. Als er sich darüber wundert, beginnt der Krug zu reden und spricht: »Ich bin ein alter Mann, und bin schon tausend Mal zu Becher, Krug und Trog geformt worden, und noch immer hat mich die Bitterkeit des Todes nicht verlassen. Sie wird mich auch nicht verlassen, wenn man mich noch tausend Male zum Krug formt. Darum ist das Wasser, das du trinkst, so bitter.«

      Fariduddin ’Attar

      Die Lippe, die den Eselsarsch geküsst hat – wie kann sie je den Christus-Kuss erfahren?

      Rumi

      Jesus, Marias Sohn, lief auf die Berge zu; man konnte meinen, ein Löwe wolle ihn zerreißen. Jemand rannte hinter ihm her und rief: »Geht es dir gut? Niemand ist hinter dir her – warum entfliehst du wie ein Vogel?« Jesus lief so eilig weiter, dass er nicht antworten konnte. Der andere lief noch ein, zwei Felder mit und fragte dann noch mal: »Vor wem fliehst du, o Edler? Nirgendwo ein Löwe, kein Feind, keine Gefahr!« Jesus rief: »Ich fliehe vor den Dummen. Geh weg! Ich rette mich. Halte mich nicht auf!« – »Aber bist du nicht der Messias, der die Blinden und Tauben heilt?« – »Doch, der in ich.« – »Bist du nicht der König, in dem die Beschwörungen aus der unsichtbaren Welt wohnen?« – »Bei der Heiligkeit Seines reinen Wesens und Seiner Eigenschaften, Er macht sich das Himmelsgewölbe untertan; die Beschwörungen und der Höchste Name, die ich über die Tauben und Blinden aussprach, waren gut. Ich habe sie über dem Steinberg gesprochen – er wurde gespalten und hat sich den Mantel bis zum Nabel aufgerissen. Ich habe sie über dem Leichnam ausgesprochen – er wurde lebendig. Ich habe sie über dem Nichts ausgesprochen – es wurde Sein. Ich habe sie hunderttausend Mal liebevoll über dem Herzen der Dummen ausgesprochen – es gab keine Heilung.«

      Rumi: »Mathnawi«, Buch 3, Vers 2570 f.

      Isa und Edris (Jesus und Henoch) stiegen zum Himmel auf, denn sie glichen sowieso den Engeln.

      Rumi: »Mathnawi«, Buch 4, Vers 2672

      Wir wollen nicht wollen

      Waren manche Sufis verkappte Inder?

      Uridu an


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