Griechische Mythologie. Ludwig Preller
9, 72; 15, 56.
93 Vgl. noch Pind. N. 1, 67; 7, 90. Soph. Tr. 1058, Eur. Herc. f. 177, wo Herakles neben dem Zeus und auf seinem Wagen gegen die Giganten kämpft, wie auf einigen Vasen, vgl. 1190, Horat. Od. 2, 12, 6. Der Gigant Θούριος b. Paus. 3, 18, 7 ist wahrscheinlich Alkyoneus.
94 Soph. b. Str. 9, 392 ὁ σκληρὸς οὗτος καὶ Γίγαντας ἐκτρέφων Πάλλας, vgl. O. Müller in d. hyperb. röm. Studien S. 280 ff.
95 Ἀϑηνᾶ δὲ Ἐγκελάδω φεύγοντι Σικελίαν ἐπέρριψε τὴν νῆσον Apoll. 1, 6, 2, vgl. Virg. A. 3, 577 ff., daher Typhon später gewöhnlich auf den Vulkan von Ischia beschränkt wird. Ἐγκέλαδος ist eigentlich der Tobende, Lärmende, vgl. Κέλαδος Κελάδων als Name von Flüssen u. s. w. Daher Athena ἐγκέλαδος nach Hesych und Et. M. Der Gigant unterliegt Batrachom. 284 dem Zeus, doch stellen ihn die V. B. und Eurip. Ion 209, Aristid. 1 p. 15 Ddf., Paus. 8, 47, 1 speciell der Athena gegenüber.
96 Μίμας ist der Stürmende, Rasende, vgl. μαιμάω μαιμάσσω μαῖμαξ μαιμάκτης, daher b. Hes. sc. Herc. 186 ein Kentaur denselben Namen führt. Daß der Berg bei Chios und Erythrae, den Od. 3, 172 einen stürmischen, Arist. Nub. 273 einen Lieblingsaufenthalt der Wolken und mit Schnee bedeckt nennt, ἀπὸ Μίμαντος γίγαντος ἐν αὐτῶ κειμένου seinen Namen führte sagen Eustath. u. Schol. Od. l. c. Den Giganten nennt Eur. Ion 215 einen Gegner des Zeus, über den Berg s. Spanh. Kallim. Del. 67.
97 Apollod. l. c, Str. 10, 489, Paus. 1, 2, 4 u. a. Auf einem V. B. führt dieser Gigant den Namen Ephialtes.
98 Apollodor nennt den Gegner des Dionysos Eurytos, Horat. Od. 2, 19, 23; 3, 4, 55 Rhoetos, welcher Name auch dort herzustellen sein wird. Mehr Namen und Sagen b. Wieseler a. a. O. S. 155. 169, denn man erzählte auch in Kleinasien, auf Kreta, in Arkadien u. s. von Giganten.
99 Str. 5, 243. 245, Diod. 4, 21, Dio Cass. 66, 23, Sil. It. 12, 143. Nach Philostr. Her. p. 671 und Claudian rapt. Pros. 3, 184 dachte man sich später in Neapel den Alkyoneus unter dem Vesuv liegend.
100 Gigantomachie im Giebelf. des Zeust. in Agrigent Diod. 13, 82, am Friese des argiv. Herat. Paus. 2, 17, 3, am Schilde der Athena des Phidias Plin. 36, 18. Auf der Burg zu Athen ein Weihgeschenk des Attalos Paus. 1, 25, 2, Plut. Anton. 60. Am T. des Apoll zu Delphi Eur. Ion 206 ff.
101 Gerhard A. V. t. 5. 6. 61–64. 84. 85. Trinksch. t. 2. 3. Él. céramogr. 1, 1–11. Vgl. Wieseler a. a. O. S. 158–167, D. A. K. 2, 843–850 S. 30 ff.
102 Schon Plato Soph. 246 A kennt die Felsen und Bäume (πέτρας καὶ δρῦς) der Giganten und Arist. Av. 1250 ihre Pardelfelle, vgl. Hes. v. ὀροτύπου δίκην (Aesch. Sept. 85) ὅτι οἱ γίγαντες ἀποσπῶντες ἀπὸ τῶν ὀρῶν κορυφὰς καὶ πέτρας ἔβαλλον. Die späteren Dichter geben ihnen auch hundert oder tausend Fäuste, Schlangenhaare u. s. w.
103 Schon Naevius im Pun. Kriege b. Priscian kennt die bicorpores Gigantes – Runcus ae Purpureus, filii Terras. Später trugen vermuthlich die von Nero und Domitian gestifteten poetischen Wettkämpfe dazu bei solche Dichtungen hervorzurufen, s. Lucan. 7, 144; 9, 654 ff., Martial 9, 50, 6; 11, 52, 17, Sil. lt. 1, 433; 12, 143, Lucil. Aetna 41–71 , Claudian Gigantom. u. A.
104 Die Giganten unterliegen ihnen sobald sie sie anblicken, Claudian 38, 10, Themist. or. 13 p. 217 Ddf.
105 Iovis armiger Virg. A. 9, 564, vgl. Serv. u. Mythogr. l. 1, 184; 2, 198. Nach Andern erschien ihm der Adler zuerst bei der Titanomachie, Hygin. P. A. 2, 16, Schol. German, p. 73.
106 Eur. Ion 987 ff., 1528, Apollod. l. c. Auch die Pyrrhiche soll sie bei dieser Siegesfeier zuerst getanzt haben, Plato leg. 796 B, Dion. H. 7, 72. Athena hieß auch vorzugsweise γιγαντολέτειρα oder γιγαντοφόντις, obgleich auch Zeus und Dionysos ähnliche Beinamen führen.
107 Eur. Herc. f. 177 τὸν καλλίνικον μετὰ ϑεῶν ἐκώμασε, vgl. Martial 8, 50.
108 Vgl. die Ann. d. Inst. 29 p. 101 sqq. publicirte Inschrift eines Kraters mit den Arbeiten des Herakles, wo die ὑβρισταὶ φῶτες die Giganten sind, u. Diod. 4, 15.
4. Die Menschheit.
a. Ursprung und Vorzeit.
Ueber den Ursprung der Menschen gab es sehr verschiedene Ansichten, je nach den verschiedenen kosmogonischen Systemen und der natürlichen Beschaffenheit der Landschaften, wie man im Waldgebirge mehr auf den Ursprung der ersten Bewohner aus Wäldern und Bergen109, im Thale mehr auf den aus einem Flusse oder einem See geführt wurde. Im Allgemeinen sprechen es Hesiod und Pindar aus daß Menschen und Götter von einem und demselben Stamme sind, nehmlich von dem der Mutter Erde110, und allerdings war dieses die gewöhnliche Ansicht, wie dieselbe später zu dem besonders in Athen ausgebildeten politischen Dogma der Autochthonie geführt hat, bei welchem sich indessen sehr verschiedene örtliche Ansprüche behaupteten111, in vielen Gegenden auch die Ansicht von dem Ursprünge aus dem Flüssigen. Ein eigenthümlicher Ausdruck des Autochthonenglaubens ist die Entstehung der ersten Menschen oder der Menschen überhaupt aus Felsen und Bäumen d. h. aus der rohen, von aller Cultur noch unberührten Naturkraft der Erde in Wäldern und Bergen: ein Glaube von welchem sich die Spuren in manchen alterthümlichen Sagen und Ueberlieferungen sowohl in Griechenland als in Kleinasien und Italien und in den nördlicheren Gegenden nachweisen lassen112. Fragt man endlich nach der Zeit wann die Griechen die Menschen entstanden glaubten, so ist die Antwort schwer, da die theogonische Dichtung, ganz mit den Göttern beschäftigt, von den Menschen schweigt. Die Fabel vom Kronos und vom Prometheus lehrt indessen daß man sich ihre Geschlechter wohl so alt als die der Götter dachte und in Arkadien galt die pelasgische Bevölkerung sogar für noch älter als der Mond, den die Sagen verschiedener Völker den Alten schlechthin nennen113.
Auch über die Vorzeit gab es sehr verschiedene Sagen, je nachdem man mehr von ethischen oder culturgeschichtlichen oder eigentlich geschichtlichen