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Menschen hier im Labor in Gefahr gebracht. Aber vielleicht könnt ihr mir verzeihen, wenn ihr hört, was ich alles herausgefunden habe. Meine Untersuchungen haben nämlich ergeben, dass ACTIVUS X noch andere Eigenschaften hat als die, welche wir bis jetzt ermitteln konnten.‘
„Alle hörten wir ihm ungläubig und völlig geschockt zu. Aber meine wahre Sorge galt in diesem Moment hauptsächlich dem Professor. Er wechselte mit jedem Wort deines Vaters die Farbe und schien kurz davor zu sein, zu explodieren. Trotzdem fuhr dein Vater unbeeindruckt fort: ‚„Ich bin kurz davor, zu beweisen, dass dieses mysteriöse ACTIVUS X eine unglaubliche heilende Wirkung hat. Zum ersten Mal hegte ich eine solche Vermutung, als ich die Substanz einer Versuchsratte injizierte, und das Tier überhaupt keine Reaktion darauf zeigte. Das war doch höchst erstaunlich!
„ ‚Also injizierte ich die Ratte mit dem tödlichsten Gift, das wir vorrätig haben, nämlich Botulinumtoxin. Die Ratte hätte innerhalb von Sekunden tot umfallen müssen, aber wisst ihr, was? Das Tier lebt immer noch.
„ ‚Aber das Beste ist: Die Blutproben, die ich der Ratte entnommen habe, weisen überhaupt keine Spuren des hochdosierten Giftes auf. Es hat sich in Luft aufgelöst.‘
„Dein Vater war wie im Rausch, während er redete, und das verwunderte mich nicht. Schließlich musste er uns erklären, warum er sich so untragbar verhalten hatte, und uns alle umstimmen. Ohne auch nur einen Moment innezuhalten, fuhr er mit seiner Erzählung fort: „Ich machte weiter und injizierte die Versuchsratte mit den tödlichsten Viren. Ja, ich ging wieder heimlich nachts in das Sicherheitslabor und experimentierte mit Marburg, Ebola, Hanta und Lassa, und wieder zeigte die Ratte keine Reaktion. Die Viren waren weder in ihrem Blut und noch in ihrem Kot nachweisbar.‘
„ ‚Und das Sicherheitssystem hast du wohl umgangen, indem du deiner Frau die ID-Karte geklaut hast, nicht wahr?‘, fiel ich ein. Ich konnte mich keinen Moment mehr zurückhalten.
„Aber dein Vater ignorierte mich und erzählte immer weiter, wie er, trunken von seinen Entdeckungen, noch mit anderen Versuchstieren experimentiert hatte, und zwar erfolgreich.
„Er hatte sich geradezu in Ekstase geredet. Auf einmal jedoch wurde seine Stimme wieder leiser, und es schien ihm schwerzufallen, uns noch in die Augen zu sehen.
„ ‚Dann habe ich die Grenze komplett überschritten‘, sagte er. ‚Ich tat etwas Unfassbares, etwas, das ich mir selber nie im Leben zugetraut hätte.‘
„Wir wurden ganz still. Wir konnten unsere Blicke gar nicht von ihm abwenden. Ich kann mich erinnern, dass ich vergeblich versuchte, mir auszumalen, was er denn noch Schlimmeres hätte anrichten können als das, was er bereits getan hatte. Mir fiel ehrlich gesagt gar nichts ein. Und als er dann gestand, dass er sich eines Nachts in die Uniklinik geschlichen und einen todkranken Patienten mit dem ACTIVUS X injiziert hatte, war es vorbei. Es platzte uns der Kragen. Vor allem der sonst so ruhige Professor Karimi war gar nicht mehr zu bändigen. Er war kurz davor, deinen Vater zu ohrfeigen.
„ ‚Du Scharlatan‘, sagte er immer und immer wieder, ‚du bist nichts als ein Scharlatan. Du bist eine Schande für uns!‘
„ ‚Wie konnte ich das nicht sehen?‘, murmelte derweilen deine Mutter, als würde sie zu sich selbst sprechen. Sie hatte den Kopf gesenkt, wie aus Scham für das, was dein Vater getan hatte. Verkrampft hielt sie mit beiden Händen ihren Bauch. Sie war im sechsten Monat schwanger. Mit dir.
„Wir anderen gingen natürlich dazwischen und versuchten, den Professor zu beruhigen. Er war außer sich vor Wut und beschimpfte immer noch deinen Vater. Dieser versuchte, sich zu verteidigen, und sagte: ‚Professor, ich weiß ja, dass mein Handeln nicht pflichtbewusst war, und außerdem ungewissenhaft und unverantwortlich.‘
„ ‚Das war nicht ungewissenhaft und unverantwortlich, das war unmenschlich‘, erwiderte der Professor. ‚Was du getan hast, ist einfach ungeheuerlich. Einen Menschen noch vor der vorklinischen Phase als Versuchskaninchen zu missbrauchen! Das wird Konsequenzen haben, dass du dich da ja nicht täuschst! Du wirst den Rest deines Lebens im Gefängnis verbringen, dafür sorge ich schon.‘
„ ‚Nun hören Sie mir doch noch kurz zu, Professor‘, flehte dein Vater. ‚Lassen Sie mich doch bitte ausreden. Der Vorfall ist inzwischen drei Wochen her, und der Patient ist gesund und munter. Er hatte sich mit dem tödlichen bolivianischen Machupo-Virus infiziert. Man nennt es auch den schwarzen Typhus. Ihm war nicht zu helfen. Er war in einer bemitleidenswerten Lage, und das ganze Krankenhaus stand bereits unter Quarantäne. Ich muss zugeben, dass es das noch einfacher für mich machte, an ihn ranzukommen. Schließlich trauten sich nicht mehr viele in seine Nähe.
„ ‚Nun, wie auch immer. Eigentlich hätte es mit dem Mann schon vor Wochen ein qualvolles Ende nehmen müssen. Und doch wurde er vorgestern vor den Augen der verwunderten Ärzte aus dem Krankenhaus entlassen. Und das, meine Freunde, ist der Grund, aus dem ich noch ein bisschen Zeit gewinnen wollte. Bevor ich mit der Wahrheit rausrücken muss, meine ich. Ich brauche noch mehr Resultate.‘
„ ‚Was, du brauchst noch mehr Versuchskaninchen?‘, erwiderte der Professor empört.
„ ‚Nein, ich möchte nur noch meinen letzten Versuch abwarten“, entgegnete dein Vater. ‚Ich habe vor einer Woche einen Schimpansen mit einer beachtlichen Dosis H21 injiziert. Wie ihr alle wisst, beschleunigt H21 den Alterungsprozess der Zellen um ein Vielfaches. Danach habe ich dem Tier ACTIVUS X verabreicht. Ich erwartete, nun eine weitere Beschleunigung des Alterungsprozesses beobachten zu können. Eigentlich müsste das Tier jetzt bereits Alterungserscheinungen zeigen, aber es sitzt immer noch gemütlich in seinem Käfig, und alle Messwerte sind völlig normal.‘
„Es herrschte eine kurze Stille, denn das war wirklich ungeheuerlich. Aber dann sagte Professor Karimi plötzlich: ‚Und wenn schon. Das ist nicht unsere Aufgabe. Versuchst du etwa, hier Gott zu spielen? Einen todkranken Mann lässt du wiederauferstehen, und mit einem Nadelstich sorgst du dafür, dass Affen nicht mehr altern! Na und? Wenn das Activus X solche Eigenschaften besitzt, wie du es hier herausposaunst, dann hätten wir das mit der Zeit schon herausgefunden. Aber wir suchen doch hier nicht nach der Unsterblichkeit oder nach einem Mittel für die ewige Jugend. Wir suchen nach alternativen Lebensräumen für die Menschheit und nach Hilfsmitteln, die es uns ermöglichen können, solche zu schaffen. Selbst wenn wir unsterblich wären, was hilft uns das denn? Unser Problem ist nicht, dass die Menschen auf der Welt sterben, unser Problem ist es, dass der Planet stirbt.‘
„Da erwiderte dein Vater: ‚Aber Professor, genau diese Zeit, von der Sie sprechen, macht uns doch zu schaffen. Wir haben sie gar nicht. Wir können nun mal keine zwanzig Jahre mehr warten, bis Phase 3 erreicht ist, um dann den Menschen mit unseren Entdeckungen zu helfen.
„ ‚Übrigens habe ich niemals behauptet, hier den heiligen Gral gefunden zu haben. Aber meine Entdeckung könnte uns dabei helfen, resistente Menschen zu erschaffen, die nach alternativen Lebensräumen suchen können.
„ ‚Aber nichtsdestotrotz: Ich muss mich für mein Verhalten entschuldigen, bei euch allen, aber am meisten bei meiner Frau, die wirklich von all dem nichts wusste. Es tut mir leid. Doch ich wollte genau diese Diskussionen, die wir hier jetzt führen, vermeiden.
„ ‚Ich habe vorhergesehen, dass es dazu kommen würde, und ich sage euch eines: Wenn wir jetzt die Alarmglocken läuten und der Zentrale von unseren Entdeckungen berichten, dann setzen sie uns alle vor die Tür, sobald sie uns nicht mehr brauchen. Unsere jahrelangen Forschungen wären dann umsonst, und ACTIVUS X wäre nicht mehr in unseren Händen. Wir hätten keine Kontrolle mehr, und die Substanz könnte für sehr schlimme Dinge missbraucht werden. Ich wage es nicht einmal auszusprechen.‘
„ ‚Ich bezweifle, dass irgendein anderer je so weit gegangen wäre wie du und mehr Schaden angerichtet hätte‘, gab Professor Karimi zurück. ‚Du hast nicht nur das Vertrauen missbraucht, das wir in dich gesetzt haben, du hast auch unsere jahrelange Freundschaft missbraucht. Ich glaube nicht, dass ich dir je wieder vertrauen kann. ‚Und du, Abigail?‘, wandte er sich an deine Mutter. ‚Hast du wirklich nichts davon gewusst? Er ist schließlich dein Ehemann.‘
„Sie sagte sofort: ‚Ich schwöre, Professor, ich wusste von nichts.