Filthy Smells Of Death. Stephan Schöneberg

Filthy Smells Of Death - Stephan Schöneberg


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im Bad?“

      „Ja“

      „Kann Mister Gray mich auch sehen?“

      „Wenn er das möchte.“

      „Kann man das ausschalten?“

      „Wenn sie dies möchten.“

      „Ich möchte dies.“

      „Sie möchten was?“

      BISSERL SCHWER VON BEGRIFF, DER JUNGE.

      „Ich möchte, dass im Bad die Kameras und Mikrofone ausgeschaltet werden!“

      „Sie können dann keine Anweisungen mehr geben.“

      „Ich weiß?!“

      „War das eine Frage?“

      Ich rolle genervt mit den Augen.

      „Nein!“

      „Was möchten sie?“

      „Ich - möchte - dass - im - Bad - die - Kameras - und - Mikrofone - ausgeschaltet - werden! Es ist mir egal, ob ich dann noch Anweisungen geben kann.“

      Danke, ich bin schon groß, ich kann alleine duschen und mich abtrocknen.

      „OK“

      GEHT DOCH!

      Also, wenn er sich das schon später anguckt - die geile Sau - dann kann ich ja auch ein bisschen 'teasern'. Ich entscheide mich also hier und jetzt, mich im Schlafzimmer bis auf die Unterwäsche auszuziehen.

      „Hey!“ Stille.

      „Computer?“

      „Ich heiße James“, erklingt es aus der Decke.

      „Eine Mimose ist der also auch noch! Das passt zu dir, du selbstverliebtes steifes Brett!“, denke ich.

      HMMM, STEIF …

      Ruhe, du Kopfkino, du!

      „Okay … James, wo ist das Schlafzimmer?“

      „Drehen sie sich in die andere Richtung um 90 Grad und gehen sie den Gang bis zum Ende hinunter“. Gang passt übrigens ausgezeichnet. Es gibt kein Fenster nach draußen. Das hier ist fast wie der Flur eines großen Hotels. Mit einem entscheidenden Unterschied: Das ist um mindestens dreihundert Prozent geschmackvoller eingerichtet und beleuchtet. Im Schlafzimmer ziehe ich mich tatsächlich bis auf meinen Spitzen-BH und das Höschen aus. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, wie toll es hierin aussieht, aber direkt VIER Kleiderschränke mit Doppelschiebetüren? Das ist doch wirklich schon ein bisschen dekadent?

      Ich schaue an mir runter. Victorias Secret macht schon tolle Sachen, keine Frage. Die Kleiderschränke lasse ich links liegen … erst mal muss ich mich ein wenig restaurieren. Es ist nicht so, dass ich das wirklich nötig hätte. Aber wie sieht 'Frau' halt aus, wenn sie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135 Meilen pro Stunde von Portland nach Seattle gerast ist, nachdem sie einen Kerl durchgepimpert und danach teilweise gegessen, sowie vollständig zerstückelt hat?

      Schließlich gilt es, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Warum? Weiß ich irgendwie auch nicht so genau - ist doch bloß ein Interview? Worum geht es mir denn eigentlich nun genau? Wenn ich das nur so genau wüsste?

      Vor allem geht es erst einmal darum, peinlichst genau nach Stellen zu suchen, an denen noch Blut kleben könnte.

      Ich gehe - nur in Unterwäsche bekleidet - zum Ausgangspunkt zurück und drehe mich einmal um die eigene Achse, mit beiden Händen hinterm Kopf und rausgestreckter Brust. Tja, wer hat der hat und wer kann der kann. Ich habe und ich kann, warum soll ich es nicht zeigen? Schließlich gehe ich weiter den Gang hinunter und öffne die Tür an der 'Bad' dran steht …

      Das ist kein Bad - das ist ein Wellness-Tempel. Auch wenn es nicht so wirklich pompös und riesig daherkommt, wie der Fahrstuhl oder die Tiefgarage, ist hier doch alles fantastisch eingerichtet und so sauber, dass man vom Boden essen könnte. Nicht, dass ich das nicht auch anders gewohnt wäre und trotzdem ziemlich oft genötigt bin, genau das zu tun: Vom Boden zu essen … Aber das hier? … ist unglaublich.

      Vorsichtig trete ich ein, schließe die Tür und mache einen Test: „Hallo? Computer?!“, keine Antwort. „James?“, Stille. GUUUUUUUT.

      Ich ziehe mich komplett aus, bis auf die Cartier. Das Bad hat sogar eine große Eck-Badewanne. Hmmm, nein … die Zeit reicht vielleicht, aber ob das so gut ist? Duschen ist wohl besser! Ich gehe einmal quer rüber und schaue um die Ecke in die gemauerte Dusche. Sehr schön, eine Regenwasserdusche mit extra breitem Duschkopf: Von Grohe, die gehobene Ausstattung - wow! Die schaut teuer aus, war sie wahrscheinlich auch.

      Für mich ist viel wichtiger, dass die Dusche neben den obligatorischen Seitendüsen auch eine Handbrause hat.

      Das taylorsche Schlachtfest ist noch nicht ganz aus meinen wenigen Körperöffnungen und Spalten entfernt. Diese Reinigung hole ich jetzt erst einmal nach! Dabei widerstehe ich kurz dem Drang, mich in der Dusche selbst ein wenig auf Touren zu bringen. Kurz verharrt mein linker Zeigefinger auf meiner Klitoris. Ein, zwei kreisende Bewegungen. OK, noch drei bis vier hinterher. LASS ES ANNA!

      Die Körperhygiene hat jetzt erst einmal Vorrang. Ich brauche fast 30 Minuten bis ich keine Reste von Blut mehr auf und in meinem Körper entdecken kann. Tropfend trete ich aus der Dusche hinaus und … Kacke … Wo sind denn die Handtücher?

      „Hallo!?“, ach, verdammt!

      Leise und ein wenig beschämt, stampfe ich zur Badezimmertür und strecke einen pudelnassen Kopf heraus: „Hallo!?“

      „Ja, Miss Wood?“, antwortet der Computer.

      „Öhm, wo sind denn die Handtücher?! Bitte?“

      „Sie brauchen Handtücher?“

      JA WAS DENN SONST, DU SCHNELLMERKER?

      „Äh, ja?!“

      „Die Dusche hat doch einen Ganzkörperföhn!“

      „Die Dusche hat bitte was?“

      „Einen Ganzkörperföhn zum Trocknen eines gerade geduschten weiblichen oder männlichen Körpers inklusive Haarföhnfunktionalität, der bei Damen automatisch hinzugeschaltet wird, bei Herren nur auf Anforderung.“

      Ich schüttele verwundert meinen Kopf. Offensichtliche Fragen verwirren Mister Gates anscheinend und enden in einer etwas längeren Erklärung. Aber so zickig wie der sich anstellt ist es eher Mister Jobs. Zum Glück ist es kein Mister Ballmer.“

      „Und wie funktioniert der?“

      „Sie brauchen lediglich 'Föhn an' zu sagen, wenn sie fertig geduscht haben.“

      Na super, sogar für die Brause braucht man hier 'ne Bedienungsanleitung. Ich schließe die Tür und mache mich auf den Weg zurück zur Dusche. Auf halbem Weg fällt mir ein was ich vergessen habe und ich drehe um.

      Erneut stecke ich den Kopf zur Tür raus: „Dusche, Föhn an!“, rufe ich in den Flur.

      „Gerne! Wie lange?“, kommt zurück.

      BIS ICH TROCKEN BIN, DUMMBATZ!

      „Zehn Minuten, bitte.“ Gut die Hälfte vom Duschwasser ist ja schon quer durchs Bad verteilt.

      „OK“.

      Ich vernehme ein deutliches Rauschen, welches von der Duschkabine ausgeht und muss am Ende sagen: Das hatte tatsächlich was. Wenn ich einmal reich bin, will ich auch so was haben! Meine gebrauchte Unterwäsche ist eigentlich viel zu schade für meine frisch gewaschene samtweich föhngetrocknete Zombiehaut. Aber, ich hab nix anderes mit. Vielleicht muss ich es später nur gut verkaufen. 'Ich bin ein heißes dreckiges Stück!', hört sich doch gut an. Besser als: 'Ich habe, nachdem ich einen Kerl aufgefressen, mit dem ich heute Morgen gevögelt habe, leider keine andere Wäsche zur Verfügung gehabt und die ist jetzt halt ein wenig verschwitzt und blutig.'

      Also … ausziehen sollte ich mich, wenn es


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