Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D.


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Bucks! Damned, das wäre eine Summe gewesen, die er jetzt gebrauchen konnte.

      Die letzte Bank hatte er vor drei Jahren unten in Marfa überfallen. Das war eine blutige Sache gewesen. Jordan hatte einen Hüftschuß davongetragen, und der lange Havelock humpelte heute noch von dem Schuß, der ihn am Kniegelenk erwischt hatte. Nur er selbst, der Anführer der Dreierbande, war heil aus dem höllischen Gefecht herausgekommen.

      Zwei Tote hatten in Marfa vor dem Bankhaus auf der Straße gelegen…

      Tausend Bucks!

      Heeth rieb sich das Kinn.

      »Damned, das wäre nicht schlecht«, flüsterte er tonlos vor sich hin. Er beschloß, der Sache nachzugehen. Aber vorerst wollte er sich einmal stärken.

      Und wie dieses Stärken bei ihm aussah: Er trank eine volle Flasche und ging immer noch fast aufrecht in das Nebenzimmer, wo er sich auf ein Sofa niederfallen ließ und sofort einschlief.

      Er war ein Trinker, der Desperado Jerry Heeth.

      Gegen Mittag entdeckten die beiden Genossen, die dem Alkohol keineswegs sparsam zugesprochen hatten, das Pferd ihres Anführers vor der Golden West Bar.

      Es hatte zwar neue Hufeisen und war abgesattelt und in den Schatten gestellt worden.

      Sein Herr lag oben im Nebenzimmer der Schenke und schnarchte, als gelte es, eine der kalifornischen Riesentannen bei Sacramento abzusägen.

      »Bill!« grölte Pinky näselnd.

      »Yeah!« kam es schlaftrunken aus dem Nebenraum.

      Die beiden Desperados hatten sofort die Gewehre schußbereit und zwar so, daß der eine mit dem Rücken gegen den anderen stand.

      Heeth kam ihnen immer noch schwankend entgegen.

      Havelock war noch halbwegs nüchtern.

      »Schlaf dich aus, Bill. Ich nehme die Wache!«

      *

      Gegen drei Uhr am Nachmittag hatte der Desperado ausgeschlafen. Er wusch sich draußen im Hof am Brunnen und war frisch, als er in die Schenke zurückkam.

      »Wie sieht’s mit dem Essen aus, Keeper?«

      »Ich habe drei Steaks in der Küche bestellt, Mister Heeth!« beeilte sich Holden zu erklären.

      »Dein Glück, alter Halunke!«

      Bronco Bill durchmaß die leere Schenke mit dröhnenden sporenklirrenden Schritten und trat dann auf den Vorbau.

      Da saß Havelock in einem Schaukelstuhl und hatte das Gewehr quer über den Beinen liegen.

      Pinky saß auf der anderen Seite der Tür und blinzelte in die Sonne.

      In diesem Augenblick kam aus einer Seitengasse der dicke Wilkins gelaufen.

      »Mister Heeth! Mister Heeth!« rief er schon von weitem. »Warten Sie noch einen Augenblick, ich komme gleich.«

      »Hast du herausgebracht, wer der Kerl wirklich ist?«

      Der Fettwanst wischte sich den Schweiß von der Stirn und schüttelte entrüstet den Kopf.

      »Ich kann doch nicht hexen. Schließlich mußte ich erst essen…«

      »Bis jetzt?«

      Der Dicke verzog das Gesicht. »Ich koche schließlich selbst.«

      Eine dröhnende Lache war die Antwort.

      »Nun sieh zu, daß du dich beeilst, du lebender Fettnapf, sonst machen wir dir Beine.«

      Heeth nahm blitzschnell das Gewehr auf und jagte dem Dicken eine Kugel neben die Füße.

      Wilkens wurde aschfahl im Gesicht. Er war so erschrocken, daß seine Knie weich wurden.

      »Vorwärts!« brüllte Heeth.

      Und als sich der Second Mayor umwandte, fetzte ihm der Desperado aus etwa zwanzig Yards Entfernung eine Kugel in den linken Stiefelabsatz.

      Der Missourier hatte die Szene beobachtet.

      Hampton, der neben ihm am Fenster stand, meinte:

      »Phih! Kennen Sie den?«

      »No, wer ist das?«

      »Schon mal was von Bronco Bill gehört?«

      Wyatt sah den Alten forschend an.

      »Was denn – dieser Kerl ist Bronco Bill?«

      »Yeah, und die beiden anderen sind seine Freunde Pinky Jordan und Jerry Havelock. Der kleine Jordan ist ein besonders gefährlicher Halunke. Das heißt, Havelock ist nicht besser, nur nicht ganz so laut!«

      Und da begann der kleine Verbrecher drüben auf dem Vorbau plötzlich ein Trommelfeuer hinter Wilkins herzujagen, daß man sich die Ohren hätte zuhalten mögen.

      Schuß auf Schuß peitschte über die Straße.

      Die Sharpsflinte spie die Geschosse so rasch aus, daß man hätte glauben können, der Schütze, der sie handhabte, brauche überhaupt nicht durchzuladen.

      Eine schwere Pulverwolke kroch vom Vorbau des Golden West Saloon über die Straße.

      Wilkins, der direkt aufs Office zugerannt kam, fiel direkt in den Eingang.

      »Hilfe, Hilfe!« keuchte er. »Diese Höllenhunde haben es auf mein Leben abgesehen.«

      Wyatt Earp sah ihn spöttisch an.

      »Erstens glaube ich das nicht – und zweitens wäre es nicht schlimm gewesen. Sie hätten uns eine Menge Arbeit erspart, die Bronco-Bill-Männer.«

      »Was soll das heißen?« keuchte der Alte.

      In diesem Augenblick hatte er Ernest Burns in der Zelle entdeckt.

      »Damned!« entfuhr es ihm. »Ernest, du?«

      »Yeah, ich«, knurrte der Sheriff. »Dieser verdammte Kerl da hat mich eingesperrt, wie einen Verbrecher.«

      »Wie einen Verbrecher?« wiederholte der Missourer. »Sie sind ein Verbrecher, Burns.«

      Das waren die ersten Worte, die Wyatt mit dem gesetzlosen Sheriff seit jenem Abend, an dem er Cornwall und Braddock gebracht hatte, wechselte.

      »Sie müssen wahnsinnig sein«, brach da der Sheriff los. »Wer sind Sie eigentlich, daß Sie glauben, sich hier so etwas herausnehmen zu können. Wir werden Sie…«

      »Augenblick, Burns. Wer ist ›wir‹?«

      »Na, ich, der Sheriff.«

      »Nein, Burns, Sie wollten mit ›wir‹ etwas anderes sagen. Sie meinen die anderen von der Gang. Cornwall, Braddock und die anderen.«

      Burns wurde um einen Ton bleicher.

      »Sie müssen verrückt sein, Mann.«

      »Das glaube ich nicht, Burns.«

      »Und ich habe Sie gefragt, wer Sie sind, daß Sie sich einbilden, so mit einem Sheriff umspringen zu können.«

      »Er sagt, er ist Wyatt Earp«, warf Wilkins da plötzlich ein.

      Der verbrecherische Sheriff stieß den Kopf vor.

      »Was war das? Das mußt du mir unbedingt wiederholen.«

      »Äh, der behauptet, daß er Wyatt Earp ist.«

      Da brach Ernest Burns in eine bellende Lache aus.

      »Das ist es also. Der Kerl ist verrückt.«

      »Ich werde Ihnen raten, mit diesen Ausdrücken etwas vorsichtiger zu sein«, mahnte der alte Hampton seinen Nachfolger.

      »Was machen Sie denn, Hampton. Sie sollten sich lieber aus der ganzen Geschichte heraushalten. Ich überlege mir schon stundenlang, wie ich Sie dafür bestrafen soll, daß Sie diesen Irren da Handlangerdienste leisteten.«

      Mit


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