Handbuch Fahrrad und E-Bike. Michael Link W.

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den es in Blau, Rot, Weiß, Gold und Grün gibt. Alle Modelle sind aus Aluminium. Auch hier sieht man kaum, dass es sich um E-Bikes handelt, weil der Akku im Sitzrohr versteckt ist. Bei BZen kann er zum Aufladen aber nicht entnommen werden. Der Hinterradmotor hat die üblichen 250 Watt, der Akku wahlweise 252 oder 380 Wattstunden. Auch das soll für gut 70 Kilometer Reichweite genügen. Zum Hinterrad läuft ein Riemen, der eine Single-Speed-Nabe oder eine 9-Gang-Alivia-Nabe antreibt. Der Motor kann mit einem kleinen Lenkerdisplay in fünf Stufen geregelt werden. Das Rad wiegt nur 14,2 Kilogramm, Schutzbleche, Gepäckträger und Licht sind je nach Modell vorhanden oder können nachgerüstet werden.

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      Leichtes E-Bike: das „Milano“ von BZen

      Auch die Modelle des estnischen Start-ups Ampler gehören zu diesen sportlich-minimalistischen Urban Bikes. Den Alurahmen gibt es in Diamant- und Trapezform, das Leichtmodell Curt verfügt über eine Carbongabel. Die Modelle sind entweder mit Riemenantrieb und Single-Speed-Naben oder Kettenschaltung und 10-Gang-Schaltung kombiniert. Der 336-Watt-Akku befindet sich im Sitzrohr (und ist nur für Reparaturen entnehmbar), der Hinterradmotor leistet die üblichen 250 Watt, seine Kraftabgabe wird über Sensoren gesteuert, die Unterstützungsstufen können mit dem Smartphone eingestellt werden. Schutzbleche und Licht sind im Lieferumfang enthalten. Das Gewicht schwankt zwischen 14 und 17,2 Kilogramm.

      Für Touren sind die Akkus etwas klein – aber für den urbanen Pendler, der stilvoll und mit einem leichten Pedelec unterwegs sein will, das er an U- oder S-Bahn auch mal die Treppe hochtragen kann, sind die Ampler-Räder eine Überlegung wert.

      Aus Graz kommen die E-Bikes der Firma Geero. Sie sind im Retrolook gehalten mit braunem Sattel und Lederimitathandgriffen und mit Diamant- und Trapezrahmen und verschiedenen Kettenschaltungen zum Hinterrad verfügbar. Dort werkelt ein selbst entwickelter 250-Watt-Motor, der von einem hübsch im Unterrohr versteckten 404-Wattstunden-Akku gespeist wird. Er ist entnehmbar und soll mindestens 85 Kilometer weit reichen. Fünf Unterstützungsstufen bietet das Steuerungssystem an. Auf einer Probefahrt war festzustellen, dass der Motor mit einer minimalen Verzögerung einsetzte. Positiv dürfte sich das Geero mit seiner Schaltung von den Konkurrenten abheben.

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      Weiteres leichtes E-Bike von der österreichischen Firma Geero

      Der spanische Fahrradhersteller Orbea hält ebenfalls interessante Varianten in seinem Programm bereit. Die Gain-Serie zum Beispiel versteckt einen Akku in einem Alurahmen und bietet einen „Range Extender“: Ist der erste Akku leer, kann man den zweiten, der in den Trinkflaschenhalter passt, mit 208 Wattstunden dazuschalten. Insgesamt stehen dem Nutzer somit 450 Wattstunden zur Verfügung.

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      ·Gewicht

      ·Vernetzung

      ·Akku fest oder entnehmbar

      Wie weit die Kategorie Urban Bikes inzwischen ausgedehnt wird und sich diese damit verwischen, zeigen Hersteller wie auch die Firma Cube aus dem oberpfälzischen Weiden. Sie hat drei elektrifizierte Mini-Bikes mit 20-Zoll-Rädchen im Programm, die sie Urban Bikes nennt. Das Unternehmen will damit eine neue, flexible Art innerstädtischer Mobilität mit geschrumpften Fahrrädern befördern, die zwar noch keine Klappräder sind, aber sich ein bisschen so anfühlen.

       CROSSRÄDER

      Crossräder sind eine Mischung aus Rennrad und Mountainbike. Ihre leichten Rahmen bestehen aus Aluminium oder Carbon in Kombination mit geländetauglichen Kettenschaltungen, die vorne drei Blätter haben, und breiten Reifen ab 32 Millimetern, allerdings ohne Schutzbleche.

      Es dominieren Scheibenbremsen. Manche Räder sind mit Federgabeln ausgestattet, andere haben starre Gabeln; ist Letzteres der Fall, sind breite Reifen der einzige Fahrkomfort. Diese sind bei Crossern oft grobstollig, damit sie im Gelände besseren Halt bieten. Wird das Wetter schlecht, werden Steckschutzbleche angebracht, und bei dunkler Umgebung klemmt man Akkuleuchten an Lenker und Sitzstrebe. Damenrahmen liegen meist in der Trapezform vor.

      Puristisch und ohne viel Ballast sollen Crossräder dazu da sein, schnell von A nach B zu kommen, aber eben auch über Stock und Stein. Schlechte Straßen in der Stadt, Wald- oder Wirtschaftswege sind ihr bevorzugtes Terrain. Auf Crossrädern sitzt es sich sportlich nach vorn gestreckt.

      Bei Crossrädern ist stärker auch die Vorbereitung für eine Internetverbindung via Smartphone im Kommen. Cannondale zum Beispiel spendiert seinem Modell „Quick“ aus der Reihe „Active Bikes“ einen Laufradsensor für die Verbindung zur Cannondale-App auf dem Handy.

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      Viele Hersteller preisen ihre Crossmodelle als Allzweckwaffe im Alltag an. Wer mit einer über die Schulter geworfenen Tasche ins Büro radelt, ist damit genauso gut aufgestellt wie Eltern, die am Wochenende mit den Kindern einen kleinen Ausflug ins Grüne unternehmen. Ein Crossbike ist dafür besser geeignet als ein Trekkingbike, weil es mehr auf Geländetauglichkeit und schlechte Wege ausgelegt ist. Insofern trifft die Beschreibung „Allzweckwaffe“ die Eigenschaften ganz gut.

      Die E-Bike-Varianten der Crossmodelle sind sehr vielseitig. Hier gehen die Hersteller in die Vollen und gönnen ihnen den neuesten und stärksten Bosch-CX-Antrieb mit 75 Nm Drehmoment, die hydraulischen Scheibenbremsen haben einen Durchmesser von 180 Millimetern, damit sie auch bei hohem Tempo standfest sind, und es finden sich hochwertige Lichtanlagen verbaut, die vom Akku des Elektromotors gespeist werden.

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      Konventionelles Crossrad

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      Ein Crossrad als E-Bike

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      Ein Hardtail-Mountainbike, also ohne Hinterradfederung

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      Ein „Fully“, voll gefedertes MTB

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       MOUNTAINBIKES (MTB)

      Mountainbikes sind eigentlich keine Fahrräder für den öffentlichen Straßenverkehr, sondern streng genommen Sportgeräte: Sie kommen in der Regel ohne Lichtanlage oder Reflektoren und Glocken in den Verkauf. Und was der Alltagsradler schätzt, fehlt ihnen obendrein: Schutzbleche, Klingel, ein Gepäckträger. Dennoch gibt es einen wachsenden Markt. Denn mit ihren dicken Reifen und Federgabeln sind Mountainbikes nicht nur fürs Gelände gemacht, sondern auch für den Asphaltdschungel der Großstädte mit Kopfsteinpflaster, Schlaglöchern und Rüttelpisten, die vielerorts offiziell als Radwege bezeichnet werden.

      Mountainbikes charakterisieren Schaltungen mit einem sehr großen Übersetzungsbereich, mit denen man auch am steilsten Berg noch treten kann. Sind sie mindestens vorn gefedert, nennt man sie „Hardtail“, bei einer Federung auch hinten heißen sie „Fully“. Sie haben Scheibenbremsen und dicke Reifen, mit denen man über Stock und Stein fahren kann. Und mithilfe von Anbauten für Taschen lassen sie sich auch als


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