THE BOYS OF SUMMER. Richard Cox H.
A little voice inside my head said
»Don‘t look back. You can never look back.«
I thought I knew what love was
What did I know?
These days are gone forever
I should just let them go, but …
Eine kleine Stimme in meinem Kopf sagte.
»Schau nicht zurück. Du solltest niemals zurückschauen.«
Ich dachte, ich wüsste, was Liebe ist.
Aber was wusste ich schon?
Diese Tage sind für immer vorüber.
Ich sollte sie einfach vergessen, aber …
Vielleicht war er ja ein Geist, der zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten gefangen war. Wenn er nur lange genug wartete, würde die weiße Leere vielleicht allmählich verschwinden und etwas ganz Wunderbares enthüllen. Vielleicht war sein Aufenthalt hier ja eine Art Willensprüfung, um festzustellen, ob er für das ewige Leben geeignet war. Er fragte sich, ob der Song im Hintergrund irgendeine Art Schlüssel war.
I can see you
Your brown skin shining in the sun
You got that top pulled down and that radio on, baby
And I can tell you my love for you will still be Strong.
After the boys of summer have gone
Ich kann dich sehen.
Deine braune Haut, die in der Sonne glänzt.
Du hast dein Oberteil heruntergezogen und das Radio an, Baby.
Und ich kann dir sagen, dass meine Liebe für dich immer noch stark sein wird.
nachdem die Boys of Summer schon lange weg sind.
Wenn dieser Ort wirklich eine Willensprüfung war, dann würde Todd sie bestehen. Unter den Neunjährigen war er einer der stärkeren. Er war sehr geduldig, und er konnte lange warten, wenn es notwendig war.
Aber schließlich dauerte die Wartezeit doch sehr viel länger, als es sich irgendjemand hätte vorstellen können.
TEIL ZWEI
26. - 29. MAI 2008
WETTERVORHERSAGE FÜR DEN BEREICH
NATIONALER WETTERDIENST NORMAN OK
TXZ086-271000-
WICHITA-
EINSCHLIESSLICH DER STÄDTE … WICHITA FALLS
15.55 UHR CENTRAL STANDARD TIME, MONTAG, 26. MAI 2008
HEUTE MEIST SONNIG … AM NACHMITTAG TEMPERATUREN BIS ZU 95°F. BÖIGE WINDE AUS SÜDWESTEN, 15 – 25 MEILEN PRO STUNDE.
HEUTE NACHT … MEIST KLAR, TEMPERATUREN GEHEN AUF 66°F ZURÜCK, WIND AUS SÜD, 10 – 15 MEILEN PRO STUNDE.
DIENSTAG … SONNIG. TEMPERATUREN BIS ZU 90°F … WIND AUS SÜD, ETWA 20 MEILEN PRO STUNDE.
DIENSTAG NACHT … KLAR. TEMPERATUREN GEHEN AUF 60°F ZURÜCK. WIND AUS SÜD, ETWA 15 MEILEN PRO STUNDE.
MITTWOCH … SONNIG: TEMPERATUREN BIS ZU 90°F
DONNERSTAG … SONNIG. TEMPERATUREN BIS ZU 100°F
Kapitel 7
Hätte Alicia Ulbrecht gewusst, wie sehr sich ihr Leben in nur sieben Tagen verändern würde, dann hätte sie ihre Verabredung mit Stuart Pride wahrscheinlich abgesagt. Selbst jetzt, vor dem Feuer und der unerklärlichen Musik und dem Sturm war sich Alicia darüber im Klaren, dass es ein Fehler gewesen war, sich auf ein Abendessen mit ihm einzulassen. Stuart war klein, irgendwas zwischen untersetzt und fett, aber sie hätte über seine äußere Erscheinung durchaus hinwegsehen können, wenn er etwas freundlicher oder witziger (oder beides) gewesen wäre. Er verbrachte den größten Teil der Zeit damit, über sich selbst zu reden, aber das war bei vielen erfolgreichen Leuten so, ebenso wie bei nervösen Männern bei der ersten Verabredung. Aber was Alicia an ihm und auch an vielen anderen Männern störte, war dieses blinde Beharren. Er gehörte zu jener Sorte von Menschen, die sich irgendwelche willkürlichen Ziele setzen und sie dann unbarmherzig verfolgen, egal wie unvernünftig diese Ziele auch sein mochten oder wie viel es sie kostete, um sie zu erreichen. Diese Eigenschaft gehörte so sehr zu seinem Charakter, dass er sie auf ein T-Shirt hätte drucken lassen können. Vier Wörter in Großbuchstaben: ICH BIN EIN STREBER.
Stuart war für, wie er es nannte, das »strategisches Rekrutieren« bei Feldman Golf zuständig, einer Produktionsfirma, die an der Interstate 44 zwischen Wichita Falls und Burkburnett lag. Alicia interessierte sich wirklich für seine Arbeit, denn sie hoffte, irgendwann in eine größere und bessere Stadt ziehen und eine wirkliche Karriere beginnen zu können, bevor sie fünfzig wurde. Aber als sie ihn fragte, welche Ausbildung er gemacht hatte, um neue Talente zu rekrutieren, offenbarte seine Antwort eine ziemlich beschränkte Weltsicht.
»Wozu brauche ich denn eine Ausbildung?«
»Na, um beurteilen zu können, welche Leute die Besten und Intelligentesten sind«, sagte sie und lächelte.
»Ich denke, ich weiß schon, wen man befördern sollte und wen nicht. Ich war schließlich Handelsvertreter im Außendienst, bevor ich diese Stellung in der Hauptverwaltung bekommen haben. Das war alles an Ausbildung, was ich brauchte.«
Alicia lächelte und überließ es wieder ihm, die Konversation zu bestreiten. Irgendwie schien es so zu sein, dass sie das bei Verabredungen immer tat. Sie lächelte die Männer an, lachte über ihre dümmlichen Witze und stimmte ihren absolut unbegründeten Argumenten zu. Sie wusste, dass sie in Wichita Falls niemals einen anständigen Mann treffen würde. Die wenigen intelligenten Männer, die sie im Laufe, der Jahre hier getroffen hatte, waren, abgesehen von Brandon, entweder sehr langweilig oder sehr religiös – oder beides. Und wenn sie sich zum zweiten oder dritten Mal mit ihnen verabredete, war ihr erster Impuls, die Männer herauszufordern und herauszufinden, wie neugierig sie waren. Vielleicht war der Grund dafür, dass sie sich so sehr zu Brandon hingezogen gefühlt hatte, der, dass er in Pennsylvania aufgewachsen war, und er, obwohl sein Fachgebiet Physik war, mehr über Geschichte wusste als jeder andere, den sie jemals getroffen hatte, und es machte nichts, dass er noch nicht einmal in der Nähe von Wichita Falls gewesen war, als der Tornado die Stadt und jeden, der darin wohnte, vernichtet hatte.
Stuart redete immer weiter. Sie versuchte, sich ganz darauf zu konzentrieren, was er sagte, aber da er fast nie eine Frage stellte, ließ ihre Aufmerksamkeit mehr und mehr nach. Sie verlor sogar ihr Interesse an dem Chicken-Fajita-Salat, und aus irgendeinem Grund wurde ihr beim Geruch des gebratenen Fleisches leicht übel.
»Ich finde, es ist ein großartiger Abend«, sagte Stuart. »Wie steht es mit dir?«
»Sicher«, antwortete Alicia. »Das Chili‘s ist ein großartiges Restaurant.«
Ihr Tischpartner schien diese Antwort zu akzeptieren und fuhr fort, sich weiter darüber zu beklagen, dass das Fernsehen nicht besonderes viele Sendungen brachte, die wirklichen Amerikanern gefielen, wie zum Beispiel Hör mal wer da hämmert oder Ein Duke kommt selten allein. Er glaubte auch, dass die liberalen Medien das Land in den Abgrund führten, außer den lokalen Sendern natürlich, die er