Zwischen Gartenbau und Gartenkunst: Gärtner und Gartengestalter in Wien und Umgebung 1918–1945. Erika Karner

Zwischen Gartenbau und Gartenkunst: Gärtner und Gartengestalter in Wien und Umgebung 1918–1945 - Erika Karner


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der Machtübernahme in Deutschland stieg die Mitgliederzahl rasant von 850.000 im Jänner 1933 auf 2,5 Millionen im Frühjahr 1933 an.198 Diese Flut von Neumitgliedern veranlasste die NSDAP-Führung im April 1933 eine Aufnahmesperre zu erlassen, die allerdings nicht für die Angehörigen der NSDAP-Jugendverbände galt.199

      Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Definition der Begriffe „Alte Kämpfer“ und „Illegale“, die häufig verwendet werden und sich in Akten finden.

      Unter den „Illegalen“ verstand man jene Personengruppe „die erst nach dem Parteiverbot in Österreich zum Nationalsozialismus gestoßen waren“. Sie erhielten aufgrund der fehlenden bürokratischen Strukturen in diesem Zeitraum das einheitliche Aufnahmedatum 1. Mai 1938 zugeteilt und Mitgliedsnummern zwischen 6.100.000 und 6.600.000 sofern sie nachweisen konnten, dass sie in der Verbotszeit beigetreten oder „sich aktiv im nationalsozialistischen Sinne betätigt hatten“.212

Mitglieder Eintrittsdatum Mitgliedsnummer
1. Mai 19381 6.123.924
Hartwich, Wilhelm 1. August 19352 3.672.583
Ihm, Eduard 1. Jänner 19411, 2 9.235.288
Mödlhammer, Viktor 1. Mai 19332 1.622.725
Stowasser, Josef Juli 19363 6.197.783
1. Mai 19381 6.121.102
Wladar, Josef Oskar 1. März 19321 896.205

      Die Frage, wie viele Gärtner tatsächlich NSDAP-Mitglieder waren, kann hier nicht beantwortet werden, da nicht alle bekannten Gärtner systematisch kontrolliert wurden. Von den rund 100 überprüften Personen konnte bei 24 eine NSDAP-Mitgliedschaft nachgewiesen werden.

      Auch unter Widerstandskämpfern, Vertriebenen und in Konzentrationslagern Internierten und Ermordeten finden sich auch einige Personen mit gärtnerischen Wurzeln – hier einige Beispiele:


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