INSEL DER URZEIT. Rick Poldark

INSEL DER URZEIT - Rick Poldark


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gemacht haben. Wenn Sie mir bitte in den Konferenzraum folgen würden – das Team wartet bereits auf Sie.«

      »Aber natürlich«, sagte Peter.

      Sie folgten David einen schier endlosen Korridor entlang, bogen dann um eine Ecke und passierten eine Reihe von Einzelzimmern und ein Großraumbüro voller Schreibtische, die durch Trennwände separiert waren. Schließlich erreichten sie die große Holztür des Konferenzraums. David hielt ihnen die Tür auf und bat sie herein.

      An einem langen Konferenztisch aus Mahagoni saßen drei weitere Männer in Business-Anzügen und eine Frau in einem Hosenanzug.

      Tracey beugte sich zu Peter und flüsterte: »Ein Haufen Nerds in Jeans und T-Shirt?«

      Er wollte entgegnen, dass hier schließlich die Führungskräfte versammelt waren … die großen Bosse, die alle Operationen von oben überwachten … diejenigen, die die finanziellen Entscheidungen trafen. Doch er kam nicht dazu. Nichtsdestotrotz fühlte er sich in seinem T-Shirt und seiner Cargohose jetzt doch ein wenig underdressed.

      David deutete auf zwei leere Stühle. »Bitte nehmen Sie Platz.«

      Peter und Tracey setzten sich an den massiven Holztisch. Vor ihnen lag jeweils ein mittelgroßer Stapel Papiere.

      »Was ist das?«, fragte Peter, obwohl er eine ziemlich genaue Vorstellung davon hatte, worum es sich dabei handelte.

      David setzte sich auf den Stuhl neben ihm. »Das, Dr. Albanese, ist die Geheimhaltungsvereinbarung von der wir gestern gesprochen haben.«

      »Ich würde das Dokument gern lesen, bevor ich es unterschreibe.«

      »Selbstverständlich. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.«

      Die um den Tisch versammelten Anzugträger sahen zu und warteten.

      Peter schnitt eine Grimasse und beugte sich zu Tracey hinüber. »Starren sie uns jetzt die ganze Zeit an, während wir lesen?« Peter war sich darüber im Klaren, dass es eine Geste der Macht war, mit der sie Druck auf sie beide ausüben wollten.

      »Sie haben alle Zeit, die Sie brauchen«, wiederholte David. »Aber wir können erst beginnen, wenn auf der letzten Seite Ihre Unterschrift steht.«

      Tracey sah Peter an und zuckte mit den Schultern. Beide begannen, die Vereinbarung zu lesen. Was er da las, machte Peter zunehmend nervöser. Das Problem war allerdings weniger der Vertragstext. Dass sie überhaupt eine derartige Geheimhaltung betrieben, gab ihm zu denken.

      Er blickte auf und fragte in die Runde: »Sie erwarten von uns doch nicht, dass wir etwas Illegales tun, oder? Denn wenn das der Fall ist, würde ich das Gespräch an dieser Stelle gern beenden.«

      »Nein, hier ist nichts illegal, das versichere ich Ihnen«, sagte die Frau, die ihm gegenübersaß.

      »Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«, fragte Tracey.

      »Ich wollte mit der Vorstellungsrunde warten, bis Sie unterschrieben haben«, erklärte David. »Aber das ist Maggie Schechter, die Leiterin unserer Rechtsabteilung.«

      Peter und Tracey sahen sich kurz an. Peter wollte gerade erklären, dass er darüber nachdachte, den Text zuerst seinem Anwalt zur Überprüfung vorzulegen, als Tracey ihren Stift zur Hand nahm und unterschrieb. Ihm klappte buchstäblich die Kinnlade nach unten. Sie dachte und handelte einfach immer zu schnell. Doch es spielte eigentlich auch keine große Rolle, da Peter noch nie im Leben einen Anwalt gehabt hatte.

      Er nahm daher ebenfalls seinen Stift zur Hand und unterschrieb. Er und Tracey schoben die Papiere zu David hinüber, der sie freundlich entgegennahm und vor sich stapelte.

      »Ausgezeichnet«, sagte David. »Um es noch einmal ganz klar zu betonen: Nichts, was heute hier in diesem Gebäude besprochen wird, darf mit anderen Parteien geteilt werden. Die Folge wären schwerwiegende rechtliche Konsequenzen.«

      »Wir haben es verstanden«, sagte Peter unwirsch.

      »Äußerst schwerwiegende rechtliche Konsequenzen«, wiederholte David.

      »Worum geht es denn eigentlich?«, fragte Tracey, die begierig darauf war, endlich mehr darüber zu erfahren, weshalb man sie hierher eingeladen hatte.

      David hob seinen rechten Zeigefinger in die Luft. »Zuerst einmal die Vorstellungsrunde.« Er wies zur Kopfseite des Tisches. »Das ist Brad Oster, unser CEO.« Der Mann nickte. David deutete auf den Mann zu Osters rechter Seite. »Das ist Fred Yates, unser Director of Operations und neben ihm sitzt Ernest Preston, der Projektmanager für Bergungsoperationen im pazifischen Raum.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Und Maggie, die Leiterin unserer Rechtsabteilung, haben Sie ja bereits kennengelernt.«

      »Sie haben also Fossilien gefunden«, begann Peter, der endlich zur Sache kommen wollte.

      Die Vertreter von Poseidon Tech tauschten kurze Blicke aus.

      »Nicht so ganz«, sagte Brad Oster.

      Ernest Preston drückte auf einen Knopf auf dem Tisch, und ein Monitor an der Wand leuchtete daraufhin auf. Zu sehen waren Bilder einer Insel. »Dies ist die unbekannte Insel, die wir entdeckt haben.« Koordinaten blitzten auf dem Bildschirm auf und überlagerten die Bilder.

      »Die Insel ist eigentlich zu groß, um sie zu übersehen«, meinte Tracey.

      »Sie umfasst 221.329 Quadratmeilen, um ganz genau zu sein, und sie befindet sich im Westpazifik, im südchinesischen Meer. Sie ist ungefähr so ​​groß wie Madagaskar.«

      »Das ist unglaublich«, stieß Peter hervor.

      »Warten Sie ab«, sagte Ernest. »Es gibt mehr zu berichten.« Er zeigte nun einige Luftbilder der Insel. Sie war mit üppiger Vegetation bewachsen und an einigen Stellen hoben sich kahle Felsformationen in die Höhe. »Die Insel weist nicht einen einzigen Strand auf. Stattdessen ist sie umgeben von steilen Felsen, die vom Wasser aus einige Hundert Fuß hoch sind. Deshalb haben wir eine Operation mit ferngesteuerten Drohnen gestartet, die uns diese Bilder hier geliefert haben.«

      Peter kniff die Augen zusammen, weil die Bilder so verschwommen waren. »Ich hatte gehört, Poseidon Tech wäre berühmt dafür, hochauflösende Daten zu sammeln.«

      Ernest lächelte. »Das sind wir, aber die elektromagnetischen Eigenschaften der Insel, die sie vor der Satellitenerkennung abschirmen, beeinträchtigen leider auch unsere Ausrüstung. Das bedeutet, dass wir ein Team auf der Insel absetzen müssen, um nach den Überresten von Flug 207 suchen zu können.«

      »Konnten Sie denn bestätigen, dass sich das Flugzeug überhaupt auf der Insel befindet?«, fragte Tracey.

      Ernest holte ein weiteres Foto auf den Monitor, auf dem trotz der schlechten Bildqualität ein Wrack auf einer Lichtung zu erkennen war. »Wir haben dieses Bild aufgenommen und glauben, dass es sich dabei um das Wrack von Flug 207 handelt. Wenn Sie sich die zylindrische Form genau ansehen, ähnelt sie dem Rumpf eines Flugzeugs.«

      Peter kniff die Augen zusammen. »Okay … das ist ja alles schön und gut, aber wenn Sie uns dazu holen wollen, müssen Sie noch etwas anderes gefunden haben.«

      Ernest grinste und holte drei weitere Fotos auf den Bildschirm, die sich nebeneinander als Kacheln anordneten. Tracey schnappte nach Luft. »Was ist das?«

      Es waren Luftbilder, die große Gestalten auf drei unterschiedlichen kleinen Lichtungen zeigten. Die Bilder waren leider sehr unscharf.

      »Wir hatten gehofft, dass Sie uns das sagen können«, sagte Ernest gespannt.

      »Sieht aus wie Tiere«, sagte Tracey. »Große Tiere. Sehen Sie sich mal die Dimensionen im Vergleich zu den umliegenden Bäumen an.«

      »Uns fehlt allerdings eine Skala, um die Größe genauer einschätzen zu können«, sagte Peter.

      »Nach unseren Schätzungen, basierend auf unserer Ausrüstung, ist das, was wir hier sehen, ungefähr fünfzehn bis zwanzig Fuß hoch und fünfundzwanzig bis dreißig Fuß lang.«

      »Es hat einen Schwanz«, sagte Tracey mit zusammengekniffenen


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