100 Traumhäuser. Wolfgang Bachmann

100 Traumhäuser - Wolfgang Bachmann


Скачать книгу
alt="image"/>

       OBERGESCHOSS

image

       ERDGESCHOSS

image

       MASSSTAB M 1:400

       SCHNITT OHNE MASSSTAB

image

       Standort: München-Bogenhausen

       Planungsbüro: Petra und Paul Kahlfeldt Architekten

       Anzahl der Bewohner:

      3

       Wohnfläche (m2):

      707

       Grundstücksgröße (m2):

      1.519

       Zusätzliche Nutzfläche (m2): 100

       Bauweise: massiv

       Fertigstellung: 2012

      Haus 11 x 11

      Dem Entwurf liegt die Idee zugrunde, ein in seiner äußeren Erscheinung kompaktes, in der Materialanmutung homogenes Haus mit sparsamer Hüllfläche, aber größtmöglicher Nutzfläche zu schaffen.

      Das Haus ist als bewohnbare Skulptur für eine Familie mit zwei Kindern gedacht, sein Äußeres bildet die innere Organisation ab. Die Auftraggeber arbeiten in der Kommunikationsbranche, sie verstehen ihr Haus als Icon, als zeichenhaftes Manifest für etwas Neues.

      Auf die Außenwände, eine Konstruktion aus Stahlbeton und Holz sowie ein vorfabriziertes Dach aus OSB-Holzplatten, das auf den Gratbalken aufliegt, wird eine mehrschichtige schwarze Flüssigabdichtung aufgebracht. Als sichtbarer Abschluss des Baukörpers folgt eine hochkant stehende 4-x-8-Zentimeter-Lattung aus farbig lasierter Douglasie im Abstand von 4 Zentimetern oder dreimal 4 Zentimetern, wobei jedes zweite Holz ausgespart wird. Die Leisten sind ohne Konterlattung auf 3500 sondergefertigte Alublöcke geschraubt. Der Vorteil dieser Ausführung ist, dass in den senkrecht zu Dachgefälle und Wänden ausgerichteten Lamellen weder Laub noch Schmutz haften bleiben, die Entwässerung bei Regen und Schnee funktioniert so simpel wie bei einem Schirm. Durch die Schraffur entsteht ein ausgeprägt grafischer Charakter, den die unterschiedlich dichten, sehr präzisen Abstände der Lamellen noch betonen. Die Holzfenster sind exakt in diese Geometrie eingebunden, sie überspielen die Haus- und Dachkanten, was den Baukörper größer wirken lässt und innenräumlich für attraktive Ausblicke und guten Lichteinfall sorgt.

image

       Oben: Ein Haus, das mit der Typologie des klassischen Einfamilienhauses kokettiert und dessen Dimensionen frei interpretiert. Die unterschiedlichen Lamellenabstände ergeben zusammen mit der leichten Hangneigung eine irritierende Perspektive. Ihre Grafik verändert scheinbar die Dimensionen.

       Unten links: Präzise Schreinerarbeit schraffiert Dachflächen und Außenwände. Auch die Fenster fügen sich in die Ordnung der senkrechten Lamellen. Die Fenster spielen mit den Kanten der Kubatur. Es gibt sprossenlose Festverglasungen und Öffnungsflügel.

       Unten rechts: Übereck verglast und deshalb besonders hell präsentiert sich das Wohnzimmer.

       LAGEPLAN

image

       OBERGESCHOSS

image

       ERDGESCHOSS

image

       MASSSTAB M 1:400

       1ZUGANG

       2KOCHEN

       3ESSEN

       4WOHNEN

       5KIND

       6ELTERN

       7BAD

       8ANKLEIDE

       SCHNITT

image

       Standort: Wörthsee

       Planungsbüro: Titus Bernhard Architekten

       Anzahl der Bewohner:

      4

       Wohnfläche (m2):

      182

       Grundstücksgröße (m2):

      1.300

       Zusätzliche Nutzfläche (m2): 99

       Bauweise: massiv, Stahlbeton

       Heizwärmebedarf: 29,7 3 kWh/m2a

       Primärenergiebedarf: 54 kWh/m2a

       Fertigstellung: 2011

      Umbau eines Stalls zum Wohnhaus

      Vielleicht ist das typisch für die Schweiz: Was man historisch vorfindet, das will man erhalten. Was man selbst dazu beiträgt, gerade wenn es vom Durchschnittlichen abweicht, das muss man nicht nach außen zeigen.

      Ein Stall am Dorfrand von Soglio, der noch bis in die späten Siebzigerjahre landwirtschaftlichen Zwecken diente, wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. Obwohl das Gebäude schon einige Zeit leer stand, befand sich die Bausubstanz, Steinplattendach, Mauern und tragende Holzteile, noch in einem guten Zustand. Der rote Faden des Entwurfs bestand darin, die alte Scheune bestehen zu lassen und sich beim Ausbau an ihrer radikalen Materialreduktion zu orientieren. Zum einen waren äußere Einschränkungen maßgebend, weil man keinen Kran stellen konnte, zum anderen ging es darum, die alte Hülle mit den neuen Anforderungen zusammenwachsen zu lassen.

      Für die Planer galt es, die Architektur auszubalancieren zwischen zeitgenössischen funktionalen Details, solidem Material und der verträglichen Annäherung an den erhaltenen alten Scheunenumriss. Der fehlende Kran und die groben Steinmauern führten zur Entscheidung, die Wände aus Stampfbeton und die Decken in Holz auszuführen. Damit ließ sich gleichzeitig die Anzahl der Materialien reduzieren. Nun stehen die Wände, gedämmt mit Schaumglas zwischen Beton und Stein, schwer und rau, ebenso massiv wirken die Ablageflächen. Im Eingangsbereich spürt man die Kieselsteine im Beton des Bodens, der sich mit Dielen aus rohem, unbehandeltem Eichenholz fortsetzt. Die Stahlfenster sind geschweißt. Die Außenmauern wurden restauriert, zu erneuernde Bretter wurden vor den Fenstern durch verstellbare Lamellen aus Eiche ersetzt. Auch für den kleinen Garten mit den beiden Innenhöfen wurden Stampfbeton für die Mauern und unbehauene Steine aus der Umgebung für eine einfache Pflasterung der Wege verwendet. Die rurale Bauweise mit ihren behäbigen Bossen und kunstlos


Скачать книгу