Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck


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die Zweideutigkeit dieses Wortspiels nach, dann kapiere ich.

      „Ach, du glaubst, du hättest irgendwelche Exklusivrechte auf mich, oder wie?“

      Er zuckt lässig mit den Schultern. Dann hebt er die Hand und streicht mit dem Daumen über meine Lippen.

      „Die habe ich. Du weißt es nur noch nicht.“

      Ich schnappe nach Luft. Eingebildeter, arroganter Arsch!

      Ich will ihm die passende Antwort geben, aber kein Wort kommt über meine Lippen. Stattdessen springt mein Kopfkino mit solcher Wucht an, dass mir schummrig wird. Verdammt, Moreno! Er beugt sich noch näher, sein Atem streift mein Gesicht. Ich versinke in dem Braun seiner Augen. Für Sekunden sehe ich ihn vor mir, ebendiese Augen verschleiert vor Lust. Höre sein Stöhnen, wenn alles von ihm mir gehört. Sein Mund ist jetzt so nah vor meinem, dass unsere Lippen sich fast berühren. Ich möchte meine Finger in seinen Haaren vergraben, ihn zu mir ziehen, küssen, lieben. Seine Lippen streifen meine und es fühlt sich an wie ein elektrischer Schlag. Danny …

      Als es an der Tür klopft, zucke ich zurück, als ob mich ein Peitschenhieb getroffen hätte. Mit hämmerndem Herzen starre ich auf Danny, dessen Augen dunkel sind vor Begehren.

      Es klopft wieder und jemand ruft meinen Namen. Jake …

      Ich versuche, meinen Atem unter Kontrolle zu bringen, und rutsche hastig ein Stück von Danny weg. Er starrt mich an, dann wendet er sich ab und murmelt etwas, was sich verdächtig nach „Ich bring ihn um“ anhört.

      „Summer? Bist du da?“

      Nervös fahre ich mir durch die Haare.

      „Ähm, ja. Komm rein.“

      Die Tür öffnet sich und Jake betritt das Zimmer. Er bleibt ruckartig stehen, als er Danny und mich sieht, und ich springe hastig auf die Füße.

      „Jake. Hi. Ich wollte dich vorhin anrufen, aber du bist nicht rangegangen.“

      Aus den Augenwinkeln sehe ich Danny, der sich lässig auf meinem Bett fläzt. Offenbar hat er sich wieder im Griff, denn sein Grinsen ist unverschämt wie immer.

      Jakes Augen werden groß und sein Körper verspannt sich sichtbar.

      „Oh, störe ich?“

      Er klingt angepisst und ich schüttele schnell den Kopf.

      „Blödsinn.“

      Jake fixiert Danny, der ihn ebenfalls mustert.

      „Bloomie. Da freut man sich doch, dich zu sehen.“

      Dannys Stimme trieft vor Sarkasmus und in den Tiefen seiner dunklen Augen sehe ich leichten Frust. Vielleicht ist er doch nicht so cool, wie er tut.

      Jake knallt die Tür hinter sich zu und tritt näher. Ich umarme ihn kurz, doch er bleibt steif stehen.

      „Moreno. Immer noch hier oder schon wieder?“

      Danny zuckt mit den Schultern.

      „Was glaubst du?“

      Jake starrt ihn mit unverhohlener Abneigung an und mir wird flau im Magen. Weiß er, dass Danny mich heimgebracht hat? Sicher denkt er, dass zwischen uns etwas gelaufen ist.

      „Ehrlich? Ich glaube, Summer hat dich nicht rangelassen.“

      „Wie du das sagst, klingt das irgendwie schmutzig und gar nicht nach dem, was mir so vorschwebt.“

      Danny ist mit einem Satz auf den Füßen, und seine Hand fährt in die Tasche seiner Jeans, um nach den Kippen zu angeln. Doch dann besinnt er sich, lächelt mir kurz zu und sagt: „Aber du hast recht. Sie hat mich nicht rangelassen, wie du es ausdrückst, Jakie-Boy. Noch nicht. Mal davon abgesehen, habe ich es auch nicht versucht.“

      Ich starre ihn an. Wird er mich irgendwann einmal nicht mehr verblüffen?

      „Du hast es nicht versucht? Ernsthaft? Und was schwebt dir denn vor mit Summer?“

      Jake tritt einen Schritt näher und Danny grinst ihn an.

      „Ich fürchte, Jake, das wird dir nicht gefallen. Außerdem geht das nur Summer und mich etwas an.“

      „Nur euch zwei, ja? Oh Mann.“

      Jake wendet sich wütend ab und ich stehe hilflos zwischen den beiden.

      „Könnt ihr mal damit aufhören, bitte?“

      Jake starrt aus dem Fenster. Danny dagegen sucht meinen Blick, ich schlucke, als ich sehe, wie er mich ansieht.

      „Sorry“, sagt er leise, und ich weiß, er meint es ehrlich. Ich zucke mit den Schultern.

      „Okay, ich hau ab. Bis dann.“

      Danny schnappt sich seine Jacke, tritt vor mich und küsst mich ganz zart auf die Stirn. Gleich darauf fällt die Tür hinter ihm ins Schloss und ich atme tief durch. Wie weit wären wir gegangen, wenn Jake nicht gekommen wäre? Und zu meiner Schande spüre ich ein leises Bedauern.

      Jake dreht sich zu mir um und lehnt sich mit dem Rücken gegen die Fensterbank. Er mustert mich durchdringend. Ich habe keine Lust, mir von ihm Vorhaltungen machen zu lassen, und sage schnippischer, als ich eigentlich will: „Was? Sag einfach, was du zu sagen hast. Du findest es scheiße, dass Danny hier war. Du findest generell in letzter Zeit alles Mist, was ich mache, richtig?“

      „Nicht alles. Nur das, was mit ihm zu tun hat.“

      Ich streiche mir genervt mit beiden Händen übers Gesicht.

      „Warum, Jake? Nur, weil du dir Sorgen machst? Hör zu, wir können so nicht weitermachen, merkst du das nicht? Rede endlich mit mir!“

      Sein Blick verdüstert sich.

      „Worüber denn? Mann, Summer, ich weiß selbst nicht, was da abgeht. Ja, du hast recht, ich mache mir Sorgen. Aber das ist nicht alles. Und das weißt du.“

      Er läuft unruhig ein paar Schritte auf und ab und ich betrachte ihn betrübt.

      „Wir verlieren uns, Jake. Ich will das nicht.“

      „Denkst du, ich will das? Bestimmt nicht.“

      Er bleibt stehen und sieht mich an.

      „Es tut mir leid. Ich weiß, ich bin ein Idiot. Aber …“

      Er bricht ab, und es tut mir weh, ihn so zu sehen. Ich setze mich aufs Bett und er lässt sich neben mich fallen. Wir schweigen einen Moment, dann sage ich: „Wo warst du? Ich hab dich angerufen.“

      Er weicht meinem Blick aus.

      „Ich war bei Lexi“, sagt er schließlich.

      „Oh.“

      Er zieht die Schultern hoch.

      „Ja, und?“

      Er steht abrupt auf und beginnt wieder, auf und ab zu laufen.

      „Schon okay, du musst mir das nicht erklären.“

      „Klar. Ist dir eh egal, du hast ja Moreno.“

      Er klingt aggressiv und ich schlucke. Ich werde allmählich nicht mehr schlau aus ihm. Er will nicht mit mir über das reden, was sich zwischen uns verändert hat. Wenn ich aber versuche, alles so zu lassen, wie es all die Jahre war, dann ist es offenbar auch verkehrt.

      „Kannst du nicht mal Danny aus dem Spiel lassen? Es geht jetzt um uns. Um dich und um mich.“

      Er dreht sich zu mir um.

      „Ja, aber es geht um ihn, kapierst du das nicht? Wenn er nicht wäre, dann hätten wir alle Zeit der Welt, um herauszufinden, was da mit uns los ist. Oder auch nicht los ist.“

      Ich erhebe mich nun auch. Ich bin es allmählich leid.

      „Er ist aber nun mal mein Freund. Auch wenn es dir nicht passt, ich mag ihn.“

      So, nun ist es raus. Ich kann nicht immer so tun, als wäre es nicht so.


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