Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck


Скачать книгу
den Kopf schießt. Noch nie hat mir jemand mit solch einer Geste seine Zuneigung und seinen Respekt bekundet. Ich starre ihn mit wild klopfendem Herzen an. Entweder er ist noch viel gerissener, als ich dachte, und das ist alles seine Taktik. Oder er ist der süßeste Typ der Welt. Mein Herz tendiert gefährlich heftig zu Möglichkeit zwei, und ich beschließe, es für den Augenblick dabei zu belassen. Dieser Moment ist viel zu schön, um ihn mit Grübeleien zu zerstören.

      20

      DANNY

      Nachdem ich Summer in ihrem Wohnheim abgeliefert habe, mache ich mich auf den Weg zu meiner Bude. Mit den Gedanken bin ich allerdings bei der kleinen Sommerrose. Ich kann es einfach nicht glauben, wie so ein hübsches, kluges Mädchen so wenig von sich halten kann. Was zur Hölle hat sie nur erlebt, was ihr Selbstvertrauen so erschüttert hat? Dass es einiges in ihrem Leben gibt, was nicht rund gelaufen ist, dessen bin ich mir mittlerweile sicher. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber ich spüre es. Und ich sehe und höre es. In so vielen kleinen Dingen wirkt sie oft so verunsichert, dass ich manchmal richtig wütend werde. Dann würde ich mir denjenigen, der ihr eingetrichtert hat, nichts wert zu sein, gerne mal vorknöpfen. Ich selbst habe auch nicht das beste Verhältnis zu meinen Eltern, habe mir in der Pubertät so manchen Knaller geleistet, aber ich hatte nie das Gefühl, wertlos zu sein. Dafür haben schon meine Großeltern gesorgt, die sich mit aller Liebe um Sara und mich gekümmert haben. Ihnen werde ich auf ewig dankbar sein für diese bedingungslose Zuneigung und Unterstützung. Deshalb wird es für mich auch nie infrage kommen, nicht in die Firma einzusteigen. Das bin ich meinem Großvater einfach schuldig. Gerade weil er es nicht erwartet, sondern mich auch bei anderen Plänen unterstützen würde. Aber das würde ich nie über mich bringen. Dieser alte Herr ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich muss lächeln, als ich ihn vor mir sehe. Ich fürchte, Summer hatte keinen Großvater, der sie geliebt hat. Der immer da war, wenn es gebrannt hat. Der auch mal klare Worte gefunden hat, wenn es nötig war. Verdammt, dieses zarte Mädchen mit den schönen Augen und dem süßen Lächeln hat mich wirklich am Haken. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber es ist so. Mir ist es scheißegal, ob sie zu den sogenannten „Coolen“ gehört und was die anderen von ihr halten. Aber mir ist nicht egal, was sie selbst von sich hält.

      Ein paar Leute aus meiner Clique kommen mir entgegen. Lexi ist dabei und hängt am Arm von Jake. Sobald sie mich entdeckt, drückt sie sich näher an ihn und schaut mich provozierend an. Ich muss grinsen. Sie glaubt tatsächlich, mir würde das was ausmachen. Ihre Motive sind also ziemlich eindeutig, seine dagegen nicht. Glaubt er, Summer würde eifersüchtig werden? Ich fürchte, Bloomie, da musst du lange warten.

      „Danny. Hi. Was geht?“

      Rob bleibt neben mir stehen, er hält eine hübsche Blondine im Arm, die ich nicht kenne. Neben ihr läuft ein dunkelhaariges Mädchen, das ebenfalls neu zu sein scheint. Sie mustert mich neugierig.

      „Nichts geht, habe nichts mehr vor heute. Und ihr?“

      „Wir wollen was trinken gehen. Ich wollte dich anrufen vorhin, aber du gehst ja nicht ran.“

      Rob mustert mich prüfend.

      „War beschäftigt.“

      Ich ziehe eine Kippe aus meiner Jeans und zünde sie an. Ich merke, dass Jake mich die ganze Zeit über anstarrt.

      „Beschäftigt? So, so.“

      Rob grinst.

      „Was ist, bist du inzwischen nicht mehr beschäftigt?“

      Ich schaue zu der Dunkelhaarigen, die mich die ganze Zeit ansieht.

      „Jetzt nicht mehr.“

      Während ich das sage, taucht mein Blick in ihren, und ich versuche dahinterzukommen, was ich dabei empfinde. Und das Eigenartige ist, ich empfinde nichts. Absolut nichts. Dieses Mädchen ist wirklich hübsch, sie hat eine Hammerfigur, ihr Lächeln zeigt mir, dass sie nicht uninteressiert an mir wäre. Vor ein paar Wochen wäre das für mich das Startsignal gewesen. Doch jetzt lässt sie mich völlig kalt. Ich sehe die ganze Zeit Summer vor mir und ehrlich, ich würde diesen Abend viel lieber mit ihr verbringen, einfach auf ihrer Bude abhängen, als mir in irgendeiner Szene-Kneipe ein paar Bier hinter die Binde zu kippen. All das irritiert mich ziemlich, muss ich zugeben. Die kleine Sommerrose löst etwas in mir aus, was ich so noch nie erlebt habe, und manchmal frage ich mich: Bin das wirklich noch ich?

      „Was ist jetzt, bist du am Start?“

      Rob drängelt und ich zucke mit den Achseln.

      „Klar.“

      Die Dunkelhaarige bleibt neben mir und stellt sich mir als Sue vor. Sie scheint nett zu sein. Lexi und Jake knutschen oder bombardieren mich mit bösen Blicken, immer im Wechsel. Es erinnert mich ein bisschen an Kindergarten, aber wenn es sie glücklich macht.

      Wir fahren mit dem Bus in die City von Louisville und sitzen bald darauf in einer Musikkneipe, in der es laut und voll ist. Sue sitzt neben mir und verwickelt mich in ein Gespräch, dem ich kaum folgen kann - erstens, weil es so laut ist, zweitens, weil ich mit den Gedanken nicht bei der Sache bin.

      Jake drängt sich auf meine andere Seite.

      „Warst du vorhin bei Summer?“

      Ich hebe die Schultern, während ich an meinem Bier nippe.

      „Und wenn?“

      „Frag ja nur. Mann, du hast keine Ahnung, was du da tust.“

      Er kippt sein halbes Glas Bier in einem Zug weg und ich sehe ihn an.

      „Ach ja? Aber du?“

      Dabei zeige ich mit dem Kinn auf Lexi. Jake schnauft verächtlich.

      „Na und? Bist du besser?“

      „Sag ich das?“

      Er schweigt einen Moment, dann sieht er mich durchdringend an.

      „Mit Lexi, das ist was ganz anderes. Sie weiß, dass ich nichts Ernstes von ihr will, und das will sie auch nicht von mir. Somit ist es für uns beide okay. Wir haben eine gute Zeit zusammen, mehr nicht. Aber Summer …“

      Er streicht sich mit einer Hand durch die Haare.

      „Du weißt nichts von ihr. Sie ist nicht wie die anderen hier. Mann, Moreno, wenn du nur deinen Spaß haben willst, dann lass es, okay? Nicht für mich, weil ich es so will. Für sie. Wenn du sie ein klein wenig gernhast, dann lass sie in Ruhe. Sie packt das nicht.“

      Ich nicke und drehe mein Glas in der Hand.

      „Weißt du, Jake, wenn ich dir glauben könnte, dass es dir nur um die Sorge um sie geht, dann würde ich mir jetzt wirklich Gedanken machen. Aber du bist einfach nur eifersüchtig.“

      Er will etwas sagen, doch ich schneide ihm das Wort ab.

      „Das ist so, das wissen wir beide. Weißt du, was ich nicht kapiere? Du nutzt jede Gelegenheit, mir zu sagen, ich soll mich aus Summers Leben verpissen. Aber du selbst tust gar nichts, um sie für dich zu gewinnen. Stattdessen machst du mit Lexi rum. Was soll das für einen Sinn ergeben? Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, anstatt immer über mich. Es ist nicht meine Schuld, wenn du nichts dafür tust, Summer zu zeigen, was sie dir bedeutet. Das ist ganz allein deine Sache.“

      Jake scheint einen Moment zu überlegen, dann sagt er zu meiner Überraschung: „Du hast recht. Ist alles nicht so einfach. Ich will nur, dass du weißt, dass Summer einer der wichtigsten Menschen für mich ist. Sie ist ein ganz besonderes Mädchen. Tu ihr einfach nicht weh, okay?“

      Damit erhebt er sich, geht um den Tisch herum und setzt sich wieder neben Lexi. Ich streiche mir mit einer Hand durch die Haare und sehe aus dem Fenster. Es ist stockdunkel draußen, der Herbst hat uns eingeholt.

      „Wer ist Summer? Deine Freundin?“, fragt Sue.

      „Nein. Nein, ist sie nicht.“

      Ich erhebe mich, gebe Rob ein Zeichen, dass ich abhaue. An der Bar bezahle ich meine Getränke


Скачать книгу