Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck


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flüstert: „Er riecht nicht so gut wie du, vielleicht deshalb.“

      Ich lache leise, bin einfach nur froh, dass sie sich fängt.

      „Ehrlich? Dann ist ja mein Lockstoffgestank doch mal für was gut.“

      Sie lächelt wieder und ich küsse sie zart auf die Stirn.

      „Bitte bleibst du hier?“

      Sie klingt so leise, dass ich sie kaum verstehe.

      „Na klar, Röschen, du müsstest mich schon mit Gewalt aus deiner Bude befördern. Na komm, rutsch mal hoch, damit ich dich zudecken kann.“

      Ich ziehe die Decke über sie und sie sieht mich einfach nur an. Ich streife meine Schuhe ab, schlüpfe aus meiner Jacke und lege mich neben sie. Die restlichen Klamotten behalte ich vorsorglich an, ich traue mir selbst nicht so ganz. Summer so nah im Arm zu haben ist gefährlich für mich. Auch wenn ich im Moment wirklich andere Sorgen habe, als an Sex zu denken. Sie drückt ihr Gesicht an meine Schulter und flüstert: „Danke. Ich weiß, du willst das nicht hören, aber trotzdem.“

      „Okay.“

      Wir liegen stumm nebeneinander, ich spüre, dass sie nicht schläft. Ich will sie so viel fragen, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie mir antworten will. Ob sie es im Moment überhaupt kann. Also halte ich die Klappe und streichele beruhigend ihren Rücken.

      „Meine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Vor anderthalb Jahren. Sie sind im Wrack verbrannt“, sagt sie plötzlich tonlos in die Stille. Mir wird heiß und kalt zugleich. Ich überlege fieberhaft, was ich sagen könnte, doch mir fällt nichts ein. Was sagt man da?

      „Summer, das … Mensch, ich weiß grad nicht …“

      „Schon gut, du musst nichts sagen. Ich wollte nur, dass du es weißt.“

      Sie wirkt fix und fertig. Ich ziehe sie so nah zu mir wie möglich und halte sie fest. Sie lässt es zu, und ich habe das Gefühl, es tut ihr gut. Ich weiß, dass das hier im Moment alles ist, was sie von mir will und braucht. Doch etwas tief in mir wünscht sich, mehr für sie zu sein. Viel mehr. Und dennoch muss ich an Jakes Worte denken. Dass ich keine Ahnung habe, wer und was sie ist. Dass sie es nicht packt, wenn ich sie verletze. Und scheiße Mann, ich habe keine Ahnung, ob ich das kann. Ich bin kein One-Woman-Guy, war ich nie. Ich senke den Blick, betrachte ihr zartes, blasses Gesicht. Sie hat die Augen geschlossen, sieht so wahnsinnig verletzlich aus. Und ich habe plötzlich so eine beschissene Angst, dass ich ihr wehtun könnte.

      21

      SUMMER

      Es klopft an meiner Tür und ich erhebe mich von meinem Schreibtischstuhl, um zu öffnen. Mir geht’s nicht besonders gut, die vergangene Nacht steckt mir in den Knochen. Danny ist erst vor zwei Stunden gegangen, er war die ganze Zeit bei mir. Ich bin so froh, dass er da war. Mir ist alles so unglaublich peinlich, aber wenn einer damit umgehen kann, dann ist es Danny. Er fängt nicht an zu heulen oder bemitleidet mich ständig. Im Gegenteil, seine Art, für mich da zu sein, mich aber auch mal zum Lachen zu bringen, tut mir unendlich gut. Er hat mich gefragt, warum ich nicht Jake angerufen habe, und ehrlich gesagt frage ich mich das auch. Aber da war keine Sekunde lang der Gedanke an Jake. Nur an Danny. Ich kann mich nicht erinnern, je so schrecklich geträumt zu haben. Ich bin wach geworden und hatte das Gefühl zu ersticken. Mir war übel und ich bekam keine Luft. Und alles, was ich wollte, war, Danny zu sehen.

      Ich seufze und öffne die Tür. Ein Lächeln gleitet über mein Gesicht.

      „Schon wieder da? Hattest du Sehnsucht nach mir?“

      „Immer.“

      Danny zwinkert mir zu, er war offenbar duschen, seine Haare sind noch leicht feucht und er hat sich umgezogen. Er sieht gut aus, obwohl man ihm bei genauerem Hinsehen ansieht, dass er müde ist. Seine Nacht war schließlich nicht viel besser als meine. Ich muss lächeln. Es war so süß, als er sagte, ich könne ihn inhalieren. Es klingt vielleicht verrückt, aber sein Duft hat mir tatsächlich aus dem Albtraum herausgeholfen. Hat die Rauchschwaden in meinem Kopf vertrieben.

      „Hier, Sommerröschen, ein verspätetes Frühstück. Garantiert ungesund, süß, vertreibt böse Träume, sorgt für gute Laune und ist nur für dich.“

      Er hält mir einen geöffneten Becher meines Lieblingsschokoladeneises hin. Obenauf ist eine Rosette aus Sahne gespritzt, verziert mit zwei knallroten Jelly Beans. Mein Lächeln vertieft sich. Gott, er ist süß. Egal, was er sonst noch alles so ist, er kann einem das Gefühl geben, der wichtigste Mensch auf der Welt für ihn zu sein.

      „Für mich? Wow, danke“, flüstere ich mit belegter Stimme. Ich weiß, es ist irgendwie armselig, aber Dannys Gesten rühren mich so sehr, dass ich heulen könnte.

      „Hast du das selbst gemacht?“

      „Mhm, ja. Den Becher hab ich ganz alleine öffnen können, bei der Sprühsahne wurde es schon schwieriger, aber ich hab`s hinbekommen. Und die Jellys draufzulegen war dann echt ein Klacks.“

      Er grinst frech und ich muss lachen.

      „Toll, aus dir wird mal noch ein großer Meisterkoch werden.“

      „Was heißt hier werden? Meine Spiegeleier sind legendär.“

      Er tritt näher zu mir, und ich muss den Kopf zurücklegen, um ihm in die Augen sehen zu können.

      „Irgendwann werde ich dir ein Frühstück ans Bett bringen, davon wirst du nicht genug kriegen.“

      Sein Lächeln ist mal wieder so süß unverschämt, dass mein Herz schneller zu schlagen beginnt.

      „Frühstück ans Bett? Du meinst, nachdem wir vorher in diesem Bett allerhand andere Dinge getrieben haben?“

      Er lacht und es treibt mir einen wohligen Schauer über den Rücken.

      „Darauf kannst du wetten. Du wirst gar nicht mehr raus wollen. Will heißen, du wirst von mir und meinem Frühstück nicht genug kriegen.“

      Seine dunklen Schokoladenaugen funkeln und ich muss schlucken. Etwas tief in mir sagt mir, dass er recht haben könnte.

      „Meine Güte, wo nimmst du nur dieses übersteigerte Ego her?“, sage ich und versuche, ihn nicht merken zu lassen, wie ich auf ihn reagiere.

      „Übersteigert? Ist nur die Wahrheit, Sommerröschen.“

      Er grinst und hält mir den Becher hin.

      „Jetzt nimm, bevor ich das Ding in den Mülleimer schmeiße und dir direkt zeige, was ich damit meine.“

      „Gib schon her, Moreno.“

      Mit zitternder Hand greife ich nach dem Becher und zucke zusammen, als meine Finger seine berühren.

      „Danke.“

      Ich schnappe mir einen Löffel und setze mich aufs Bett. Danny bleibt am Fenster stehen und beobachtet mich. Sein Blick folgt jeder meiner Bewegungen und verflixt, er macht mich ganz verrückt.

      „Willst du dich nicht setzen?“

      Ich sehe ihn leicht vorwurfsvoll an und sein breites Lächeln zeigt mir, dass er genau weiß, wie ich auf ihn reagiere.

      „Willst du mich näher bei dir haben, Sommerröschen? Gerne doch.“

      Er lässt sich neben mich fallen und lehnt sich lässig zurück. Meine Blicke schweifen verstohlen über seinen Körper, während ich mich an dem Eis festhalte. Seine langen Beine stecken in einer ausgewaschenen Jeans, die ihm viel zu tief auf den Hüften sitzt für meinen Geschmack. Er lehnt sich nach hinten und stützt sich auf den Ellenbogen ab, wobei sein Shirt ein Stück hochrutscht und ein Streifen samtweich schimmernde Haut sichtbar wird. Mein Blick flackert nervös und ich verschlucke mich prompt an einem Löffel Eis. Danny klopft mir gönnerhaft auf den Rücken und ich wehre seine Hand ab.

      „Lass. Geht schon.“

      „Glaub ich nicht.“


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