Herrschaft der Angst. Imad Mustafa
Ebd., S. 113
27 Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik – Die Kabinette Wirth I/II/ Band 2/ Dokumente/ Nr. 301, Entwurf eines Gesetzes zum Schutze der Republik vom 26. Juni 1922, S. 901−906, http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0000/wir/wir2p/kap1_1/para2_66.html
28 Ebd.
29 Ebd.
30 USPD steht für »Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands« (1917−1922), SPD für »Sozialdemokratische Partei Deutschlands«, DDP für »Demokratische Partei Deutschlands« und DVP für »Deutsche Volkspartei«.
31 Emil Goldmann, Der Feind steht rechts, Teil I: https://wolfwetzel.de/index.php/2019/08/30/dieser-feind-steht-rechts-teil-i-emil-goldmann/
32 Vgl. Sebastian Haffner, Geschichte eines Deutschen, Die Erinnerungen 1914−1933, S. 86
33 Heinrich Hannover und Elisabeth Hannover-Drück, Politische Justiz 1918–1933. Berlin 2019, S. 299
34 Ebd., S. 297 f.
35 Sebastian Haffner, Geschichte eines Deutschen. Erinnerungen 1914−1933, S. 86 f.
36 Ebd., S. 118
37 Hans Schneider, Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933, Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 1 (1953)
38 Hans Schneider, Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933. Bericht über das Zustandekommen und die Anwendung des Gesetzes, S. 198 f. (hg. von Bundeszentrale für Heimatdienst, 1955)
39 Michael Reitz, Carl Schmitt – Ein umstrittener Denker, SWR2 2019
40 Schneider, Das Ermächtigungsgesetz, S. 201
41 Deutscher Bundestag, Vor 50 Jahren: Bundestag beschließt Notstandsgesetze, sas/23. 05. 2018: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw21-kalenderblatt-notstandsgesetze-556672
42 Detlef Borchers, Missing Link: Grundrechtsabbau fürs »Staatswohl« – 50 Jahre Notstandsgesetze, Telepolis vom 27. Mai 2018
43 Jürgen Seifert, Gefahr im Verzuge – Zur Problematik der Notstandsgesetzgebung. O. O. 1963
44 Wolfgang Kraushaar, Bis zur Grenze des Rechtsstaats. Wie die Bundesregierung 1977 mit dem Terror der Rote Armee Fraktion umging, auf: deutschland.de vom 16. 10. 2017; https://www.deutschland.de/de/topic/politik/bis-zur-grenze-des-rechtsstaats
45 Nicht nur das Ausmaß der Angst hat sich verändert, rp-online.de vom 22. Januar 2017
46 Rolf Gössner, Der ganz normale Ausnahmezustand. In: junge Welt vom 11. September 2006
47 »Grundsätzlich verfassungswidrig«. Tilo Gräser im Interview mit Jessica Hamed am 6. Mai 2020. Auf: https://www.rubikon.news/artikel/grundsatzlich-verfassungswidrig
48 Historische Debatten: Kampf gegen den Terror, sas/14. 08. 2017/Dokumente des Bundestages
49 Historische Debatten: Kampf gegen den Terror, sas/14. 08. 2017/Dokumente des Bundestages
50 Klaus Schwab, Thierry Malleret, Covid-19: The Great Reset, Geneva/WEF 2020. Zitiert nach: https://www.rubikon.news/artikel/der-technik-faschist-2
51 junge Welt vom 18. November 2020
52 Heribert Prantl, Veni, Vidi, Virus, in: Süddeutsche Zeitung vom 14./15. November 2020
53 Spielt mit der Zahl 33, die bei dieser Rechnung rauskommt.
54 junge Welt vom 20. November 2020
55 Sebastian Haffner, Geschichte eines Deutschen, S. 86
56 IW-Nachricht vom 16. November 2020
Birgit Sauer: Unsicherheitsmobilisierung, Versicherheitlichung und Regieren
Eine emotionstheoretische Perspektive auf das Pandemie-Management
1. Einleitung
Der deutsche Schriftsteller Thomas Brussig 57 (2021) veröffentlichte Anfang Februar 2021 in der Süddeutschen Zeitung ein Plädoyer für »Mehr Diktatur wagen«. Dass damit eine Absage an »1968« gemeint ist – denn Willy Brandts Aufruf »Mehr Demokratie wagen« legitimierte damals die Transformationsvorhaben der 68er-Bewegung –, unterstreicht die Forderung Brussigs, einen Wechsel in der Steuerung der COVID-Pandemie mit generellen Einschränkungen der liberalen, gleichstellungsorientierten und politisch-demokratischen Ordnung der Bundesrepublik zu verbinden.
Um die aktuellen Formen von Regieren in der COVID-Pandemie, von Krisenmanagement und von Herrschaft besser verstehen zu können, scheint mir eine emotions- bzw. affekttheoretische Sichtweise aufschlussreich. Die österreichischen Anti-COVID-Maßnahmen waren von Appellen an Solidarität, an die Sorge für andere und für sich selbst begleitet: Die Kampagne »Schau auf dich, schau auf mich« von der österreichischen Bundesregierung und dem Roten Kreuz 58 will darauf hinweisen, dass die Sorge um sich selbst zugleich ein Akt der Gemeinsamkeit, der Sorge um ein Gegenüber, also eine Form von Gemeinsinn und Solidarität ist. Auch Regieren mit und durch Angst gehört zum Repertoire der österreichischen COVID-Governance, beschwor doch