In Resonanz. Jasmuheen

In Resonanz - Jasmuheen


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nicht erkennt. Im Zellgedächnis sind alte emotio­nale Muster gespeichert – Ängste, Verletzungen, Kummer, auch Erfahrungen, die in frühere Leben zurückreichen. Diese können Blockaden oder Gefühlsreaktionen erzeugen, die in der gegenwär­tigen Situation als unerklärlich beziehungsweise ungerechtfertigt erscheinen.

      Beispiel: Ein Kind am Meeresstrand hat ungeheuere Angst davor, ins Wasser zu gehen. Im Alter von zwei Jahren scheint diese Angst vernunftwidrig zu sein, da das Kind bisher noch kein Erlebnis gehabt hat, bei dem es von Wellen überspült worden ist oder so ähnlich. In einem früheren Leben ist das Kind jedoch im Meer ertrunken. Der Emotionalkörper erinnert sich und hat diese Angst gespeichert, die nun erneut zum Vorschein kommt. In dem jetzigen Leben des Kindes ist diese Angst irrational und kann auf­gelöst werden. Die Mutter könnte es in den Armen halten und ganz langsam in das Wasser gehen. Schrittweise, immer tiefer, bis das Kind begreift, daß es – zum jetzigen Zeitpunkt – nichts zu befürch­ten hat. Auf diese Weise kann es die Angst überwinden und das emotionale Erinnerungsmuster erneuern.

      Eine bekanntes Beispiel ist das halb gefüllte Gefäß. Wer positiv eingestellt ist, sagt das Gefäß sei halb voll. Wer negativ eingestellt ist, sagt es sei halb leer. Beide Ansichten treffen zu. Die Person, die das halb volle Gefäß sieht, ist dankbar und freut sich daraus zu trinken, während der andere, der das halb leere Gefäß sieht, Mangel und Enttäuschung fühlt.

      Alle Ereignisse des Lebens sind emotional neutral – wir sind diejenigen, die darauf emotional reagieren. Wenn Ihr Auto eine Panne hat, handelt es sich einfach um ein defektes Auto – um nicht mehr und nicht weniger. Der eine mag sich darüber ärgern und frustriert sein, daß er sich nun verspätet. Ein anderer ruft die Pannenhilfe an, und setzt sich dann hin und genießt die Aussicht oder liest das nächste Kapitel in seinem Buch, solange er wartet. Er akzeptiert die Situation mit dem Wissen, daß Hilfe kommen wird. Das einzige, worüber wir Kontrolle haben, ist unsere persönliche Einstellung. Die Lernlektion aus der Panne mag sein, das Auto schon eher zur Reparatur zu bringen oder sich zu vergewissern, daß der Tank mit Benzin gefüllt ist – eine Rückschau dient dazu, unsere Lektion zu lernen, ändert jedoch nicht die Qualität des Augenblicks.

      Der Mensch, der sich dafür entscheidet, sich zu ärgern, kann diese Verärgerung später mit sich herumtragen und sie eventuell in unangenehmer Weise auf andere übertragen. Es kann sein, daß er diesen äußeren Vorfall für seinen Mißmut verantwortlich macht, anstatt die Verantwortung für seine eigene Reaktion auf dieses Ereignis zu übernehmen. Wenn man sich im Klaren darüber ist, daß man sich in jedem Moment für eine Erfahrung entscheiden kann, die positiv oder negativ sein kann, je nachdem wie man ein Ereignis wahrnimmt, kann man sich auch bewußt entscheiden, eine positive Haltung einzunehmen.

      In dieser Haltung die Dinge wahrzunehmen, erzeugt eine ande­re Wirklichkeit, die sich für alle Beteiligten als wohltuend erweist. Dies ist keine fatalistische Lebenshaltung, sondern sie ermächtigt uns, für jedes Erlebnis, das uns widerfährt, die volle Verantwor­tung zu übernehmen, indem wir verstehen, wie unsere Haltung und unsere Gedanken in der Tat unsere Realität kreieren.

      Diejenigen, die sich dafür entscheiden, die Tasse halb voll zu sehen, neigen ganz allgemein dazu, das, was sie im Leben vorfin­den, zu genießen und wertzuschätzen. Das Universum antwortet auf unsere Erwartungen, und das Leben reflektiert diese positive Einstellung, indem es positiv ausfällt. In dem Buch »Die Prophezeiungen von Célestine« von James Redfield wird diese Haltung wunderbar dargestellt.

      Vor einigen Jahren machte ich die Erfahrung, daß mir buch­stäblich das letze Hemd genommen wurde. Ich verlor mein Einkommen, Vermögenswerte und Menschen, die mir ganz nahe standen. Und obendrein erfuhr ich, daß ich Krebs hatte. Diese Schicksalschläge trafen mich so sehr, daß ich durchaus in einem Meer von Negativität hätte untergehen können. Ich erkannte, daß ich machtlos war, die aktuellen irdischen Ereignisse zu ändern. Ich konnte nur meine Einstellung und die daraus fol­genden Lebenserfahrungen verändern. Somit fing ich an mit Gedankenkontrolle, wobei ich täglich einen Grund fand, dankbar zu sein. Meine Kinder waren gesund und glücklich, wir hatten ein Dach über dem Kopf, zumindest zeitweilig ein warmes Bett, und im Kühlschrank war etwas zu essen. Jeden Tag fand ich etwas anderes, was ich wertschätzte, einen Sonnenaufgang, eine Blume, die Liebe von Freunden, die Erfahrung von Freude und Liebe in der inneren Stille und vieles andere mehr. Durch diese Haltung ent­wickelte sich meine Wirklichkeit erstaunlich gut und ich lernte sehr nachhaltig aus diesen Erfahrungen, die sich meinem Bewußtsein unauslöschlich einprägten. Nur allein dadurch, daß ich meine Denkgewohnheiten umstellte, schaffte ich es, buchstäblich ein Leben zu gestalten, das ich lieben und genießen konnte.

      In seinem Büchlein »Scientific Healing Affirmations« sagt Yogananda, daß die uns bekannte Welt dem Gesetz der Dualität unterliegt, und deshalb der Mensch anhand seines Intellekts Dualität und Gegensätze im Leben erfährt. Leben und Tod, Gesundheit und Krankheit, Glück und Unglück. Er sagt, daß alle Dualität verschwinde, sobald der Mensch sich auf das Seelenbewußtsein einschwinge, jenen höheren, allen Menschen inhärenten Bewußtseinszustand, und er nichts anderes mehr kenne, als den ewigen und glückseligen Geist. Er sagt, unsere unverän­derliche Wahrnehmung von Glückseligkeit im Göttlichen Bewußtsein, dem höheren Verstand, sei immer gegenwärtig.

      Die Natur unserer Wirklichkeit wird also im wesentlichen von unserer Wahrnehmung bestimmt, die die Gesamtsumme unserer früheren Erfahrungen ist. Wir können unsere Wahrnehmung verän­dern, indem wir mit Hilfe der Meditationspraxis immer bewußter werden und die Macht unseres Denkens verstehen. Uns immer wieder klar zu machen, daß wir in jedem Augenblick fähig sind, durch Gedanken unsere Wirklichkeit zu gestalten, ist der erste Schritt den Verstand zu meistern und ein Leben zu kreieren, wie wir es uns in Wahrheit wünschen.

      Kapitel 9

      Die Meisterung des Verstandes und die Kraft der Gedanken

      Die gesamte Schöpfung wird aus Gedanken geboren. Das größere Universum ist von der Göttlichen Intelligenz geschaffen worden, während die Dimension, in der wir leben, auch von den Gedanken der Menschheit gestaltet worden ist. Die höheren und niederen Mentalkörper des Menschen funktionieren nur durch die lebenser­haltende Kraft der Göttlichen Intelligenz.

      Wie bereits erwähnt, sind Gedankenformen Energie. Wenn wir positiv denken, wird uns die positive Einstellung durch positive Lebenserfahrungen widergespiegelt, wenn wir nicht noch vorher gewisse Lernerfahrungen durchleben müssen. Es bleibt allerdings immer unsere Entscheidung, ob wir die betreffende Lernerfahrung als schmerzhaft erfahren oder nicht. Alle Ereignisse lösen je nach unserer Wahrnehmung ein Gefühl aus. Unsere Gefühlsreaktionen können wir in der Weise steuern, wie wir uns entscheiden, ein Ereignis zu betrachten oder zu überdenken.

      Dr. Deepak Chopra sagt: »Für den Betrachter gibt es keine objektive Welt.« Und weiter: »Die Wahrnehmung ist ein erlerntes Phänomen.« Wahrnehmung, wie wir sie kennen, wird von Umwelteinflüssen, genetischen Codierungen und früheren Lebenserfahrungen bestimmt – sie werden allesamt im Zellgedächtnis aufbewahrt. Mit Hilfe von Meditation, Hypnose und/oder Rückführungen in frühere Leben kann man Zugang zu diesen Erinnerungen bekommen, die mitunter noch auf unser gegenwärtiges Leben einwirken.

      Chris Griscom, eine erfolgreiche Reinkarnationstherapeutin und die Gründerin des Light Institute in Galisteo, New Mexico, schreibt in ihrem Buch »Zeit ist eine Illusion«: »Einstellung und Erkenntnis kontrollieren den Emotionalkörper nicht! Ganz im Gegenteil, der Gefühlskörper bestimmt unser Dasein auf allen Bewußtseinsebenen dieses Planeten. Dennoch hinkt er seiner eige­nen bewußten Entwicklung hinterher. Der Grund hierfür ist, daß die Emotionalität in energetischer Hinsicht der astralen Dimension angehört, die sich jenseits der zeitorientierten Wirklichkeit befin­det. Unberührt von der Tatsache, daß die Zeit vergeht, kramt der Emotionalkörper seine vorhandenen Gefühlselemente unablässig hervor und setzt sie neu zusammen. Da wir uns so stark mit unse­rem Mentalkörper identifizieren, geben wir uns der Illusion hin, wir könnten den Emotionalkörper mit dem bewußten Willen beein­flussen und steuern.« Weiter heißt es: »Da das Bewußtsein jedes unserer feinstofflichen Körper nicht auf das vorhandene Körpergefährt angewiesen ist, kommen die klebrigen Eindrücke des


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