Traditionelle Chinesische Medizin für Dummies. Jean Pélissier

Traditionelle Chinesische Medizin für Dummies - Jean Pélissier


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die Hälfte der Leber entfernt wird, ist es das Po, das ihr beim »Nachwachsen« hilft. Es ist auch für die Stammzellen zuständig. Es herrscht über alle primären Instinkte, Saugen, Schlucken, aber auch für den Instinkt des Selbsterhalts. Es ist der Teil der Seele, der unlöslich mit dem Körper verbunden ist und zur Erde zurückkehrt.

      

Traditionell wird gesagt, dass die körperliche Seele den Körper drei Tage nach der Empfängnis durchdringt, während das Hun beim Durchschneiden der Nabelschnur einzieht.

      Es ist wie ein Computerprogramm, das über den genetischen Code ausgeführt wird. Wenn wir den Film aus einem analogen Fotoapparat entwickeln, erhalten wir ein Negativ, das, wenn es nicht auf Papier gezogen wird, kein naturgetreues Bild des Motivs liefert. Es handelt sich um ein potenzielles Bild, ein Bild, das erst noch entstehen wird.

      

Das Po steht unter dem Zeichen der Lunge. Grundlegende Probleme mit der Lunge fallen auf das Po zurück, weil es den Zweck hat, das Jing zu schaffen, die Essenz.

      Die Haut ist in der TCM Teil des Lungen-Pakets. Wenn emotionale Spannungen die Lunge beeinträchtigen, wie beispielsweise große Traurigkeit, können »psychosomatische« Dermatosen auftreten.

       Wenn die Lunge Defizite aufweist, sagen wir, das Po verkümmert. Die Person verliert ihren Selbsterhaltungstrieb. Die Melancholie zieht ein wie eine nicht enden wollende Trauer. Am Ende des Weges stehen Depression und Selbstzerstörung.

       Wenn das Po die Herrschaft über den Körper übernimmt, setzt es alles daran, dass dieser so schnell wie möglich zur Erde zurückkehrt. Es entsteht eine Explosion an Autoimmunkrankheiten, Selbstzerstörung (Krebs, Rheuma, Diabetes, geistige und emotionale Krankheitsbilder und so weiter), die alle auf eine Verkürzung der Lebenserwartung hinauslaufen.

      Die Atmung ist direkt mit der Lunge verbunden. Alle Meditationen, bei denen man sich auf die Atmung konzentriert, beruhigen das Po. Das Shen, der Geist, wird ruhig und leer. Das Hun, die ätherische Seele, kann sich öffnen und in Kontakt mit der universellen Seele treten.

       Der Geist, das Mentale, das Shen

      Das Shen, der Geist, besitzt einen angeborenen Teil. Wenn die drei Generationen vor Ihnen Alkoholiker waren, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein cholerisches Temperament besitzen, zumal unserer Organe sich erinnern können. Vor allem aber wird alles immer vom Hun genährt, der spirituellen Seele. Und weil das Hun in der Leber sitzt, wird gesagt, dass »die Leber der Ursprung der Emotionen sei« und dass das »Herz die Emotionen steuert«.

      Das Shen, der Geist, und die mentalen Aktivitäten sind mit dem Yang verbunden. Das Herz ist das Yang im Yang. Das Shen umfasst angeborene Intelligenz, Gefühl, Affektivität, Anziehung/Ablehnung und den angeborenen Charakter. Wir haben ab der Geburt eine Intelligenz, eine Affektivität und einen Charakter.

      Schließlich kombiniert sich das Shen mit dem erworbenen Wissen, um unser Bewusstsein zu formen, im Chinesischen Yi Shi. Wenn das Herz in Kontakt mit einem externen Element steht, löst dies eine Aktivität aus, die wir als »Denken« bezeichnen. Und diese mentale Aktivität verursacht eine Emotion.

      

Das Shen, der Geist, verwaltet die Aufnahme von Informationen und das Ablegen im Speicher. Aber auch das Denken, die Überlegung und die Entscheidung. Es steht in direkter Beziehung zu unserem Bewusstsein.

      Das Shen ist der Meister aller Emotionen. Jede zu große Emotion kann also den Geist berühren.

       Ein Übermaß an Verlangen ermüdet das Herz und damit auch das Shen.

       Wenn man vernünftig und moderat lernt und denkt, profitieren davon Herz und Shen. Auf der anderen Seite schadet ein unbegrenzter Zustrom von Informationen letztendlich dem Shen.

       Man sagt, wenn das Yang aus dem Herzen (dem Shen) entflieht, verliert der Mensch seine Klarheit. Auch dies ist eine Ursache für die Alzheimer-Krankheit. Aber bevor es zu einem solchen Extrem kommt, gibt es genügend Symptome. Das große Symptom für das Entweichen des Yang ist pausenloses Denken, dann Schlaflosigkeit.

      

»Wenn man sich von den Dämon des Herzens in Ketten legen lässt, riskiert man, vorzeitig zu altern und sein Jing Shen zu verlieren, seine Vitalität ebenso wie seine körperliche Kraft. Dies ruiniert unsere Gesundheit. Dies ist der Grund, warum wir oft Übungen machen müssen, um das Shen des Herzens zu beruhigen, damit dieses nicht von einem Dämon in Ketten gelegt wird. Damit wird unser Geist im Allgemeinen und unser Jing Shen nicht erschöpft.« (Professor Leung Kok Yuen)

       Eine Zusammenfassung

      All die hier besprochenen Dinge sind grundlegend, Sie sollten sie sich also merken.

      

Der Embryo wird von zwei Entitäten geformt, dem Hun und dem Po. Das Hun ist das ursprüngliche Yang. Es ist der Träger der »Kräfte der Vorfahren«, der angeborenen Intelligenz.

      Dank der Ausbildung durch andere und Erfahrungen mit den eigenen Augen und Ohren bilden wir nach der Geburt das Shen aus, den Geist. Das Po ist das ursprüngliche Yin. Der »Datenträger«, die Form des zukünftigen Menschen. Nach der Geburt wird das Po zum Jing, der Essenz – durch aufgenommene Nahrung und durch die durch Nase und Mund geatmete Luft. Das Jing, die Essenz, die Batterie, herrscht über die drei Organ-Pakete, die drei Erwärmer, die Meridiane, die Blutgefäße und die nährenden Säfte. Anschließend bildet die Vereinigung des Shen, des Geistes, und des Jing, der Essenz, das sogenannte Zhen Qi, die wahre Energie. Diese Energie braucht der Körper, um sicherzustellen, dass alle seine Funktionen einsatzbereit sind. Hier erkennt man den Einfluss des Mentalen, der Emotionen auf die Funktion der Organe.

      Das Beispiel der Kerze

       Das Po ist die organische Materie, der Rohstoff, aus dem diese Kerze geformt wird: das Wachs.

       Das Hun entspricht der Flamme, die das Yang ist, wie das »Feuer des Himmels«.

       Der wichtigste Teil der Kerze ist der Brennpunkt, die Verbindung zwischen Hun und Po. Ohne das Wachs der Kerze kann keine Flamme entstehen. Das Hun braucht einen physischen Träger, das Po, um sich zu manifestieren, zu inkarnieren.

       Das Shen, der Geist, entspricht dem Licht, dem Rauch, die dieser Flamme entweichen. Wir bezeichnen dies als das Shen Qi, die Manifestation des Geistes.

       Das Jing, die Essenz, ist der Gipfel dieser Kerze, der Brennpunkt.

       Der warme Luftstrom, der von der Flamme kommt, ist das Qi, die Energie, die eine aufsteigende Kraft besitzt und sich ausbreitet.

      Auch dies ist eines der unverzichtbaren Konzepte, um die TCM zu verstehen. Die Taoisten bezeichnen sie auch als die drei Schätze, San Bao. Es sind die drei grundlegenden Komponenten unseres Seins, die nur zusammen funktionieren können. Wir besitzen also drei Entitäten:

        das Jing, die Essenz

       das


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