Aerial Passion Trainerguide. Nadine Rebel

Aerial Passion Trainerguide - Nadine Rebel


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zu werden aber gegebenenfalls nochmals überdenken.

       Nice to have – aber leider nicht ausreichend:

      imagesbeherrscht den Sport sehr gut

      imagesverfügt über ein ansprechendes Äußeres

      imageskann ein Repertoire an Fähigkeiten vorweisen, welches das Maß der Fähigkeiten vieler anderer übersteigt

       Was ein guter Trainer benötigt:

      imagesPräsenz im Auftreten

      imagesnatürliche Autorität

      imageseine gut verständliche Stimme

      imagesGeduld

      imagesdie Bereitschaft, mehrere Rollen annehmen zu können

      imagesFähigkeiten als Coach

      imagesFähigkeiten als Choreograph

      imagesFähigkeiten als Teammanager

      imagesOrganisationstalent

      imagesImprovisationstalent

      imagesFähigkeit, zuhören zu können

      imagesein wachsames Auge (besser zwei)

      imagesBereitschaft, den eigenen Fortschritt hinter den der Kunden stellen zu können

      imageseine hohe Frustrationstoleranz

      imagesam besten ein soziales Umfeld, welches für die Tätigkeit Verständnis zeigt

      Ein Trainer ist Vorbild, das bringt die Natur der Sache mit sich. Diese Vorbildfunktion beschränkt sich allerdings nicht auf die ausgeführten Moves und Tricks, sondern geht weiter als man zunächst vermuten mag.

      Ein Trainer repräsentiert den Sport im Allgemeinen und das Studio in welchem er oder sie tätig ist. Es ist also nicht allein die Verantwortung während der Kursstunden, die ein Trainer zu tragen bereit sein sollte. Als Aushängeschild für die Sportlergemeinschaft und Repräsentant hat er oder sie mehr immanente Aufgaben als der Person zunächst bewusst sein mag.

      Wie in jedem anderen Unternehmen auch, sollte klar sein, dass betriebsinterne Informationen weder Dritten zugänglich gemacht werden dürfen, noch dass freimütig über betriebsinterne Abstimmungsprozesse während, vor oder nach den Kurseinheiten gesprochen werden sollte.

      Eine regelmäßige Auffrischung des Wissens um aktuelle und hoffentlich nie notwendig werdende Erste-Hilfe-Maßnahmen gehört ebenfalls zu den Pflichten eines Trainers.

      Im Kurs selbst spielt die Wahl der Kleidung eine nicht unerhebliche Rolle. Möchten wir als Repräsentant einer Sportart erscheinen, so sollten wir auch auf Sportbekleidung zurückgreifen. Niemand soll sich hier in irgendeiner Form gegängelt fühlen, dennoch muss der Gedankengang gestattet sein, inwiefern ein authentisches Gesamtbild einer anerkennenswerten Sportart entstehen kann, wenn der Trainer in den knappsten Brazilshorts und Oberteilen erscheint, die spätestens bei Überkopf-Figuren die Oberweite nicht mehr dort halten, wo sie während der sportlichen Aktivitäten zu bleiben hat.

      Die Geduld eines Trainers wird häufig strapaziert, ja manchmal überstrapaziert. Dennoch darf man sich das nicht anmerken lassen.

      Ein guter Trainer erkennt auch das Ende der eigenen Kompetenzfahnenstange. Offenheit im Umgang mit fehlendem Wissen und die Bereitschaft, Antworten auf offene Fragen in Erfahrung zu bringen gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. Spätestens hier zeigt sich, dass die Arbeitszeit eines Trainers eben nicht auf die reine Nettozeit einer Kursstunde beschränkt ist, sondern weit darüber hinaus ausgedehnt wird oder werden kann.

      Im Small-Talk vor und nach den Kursstunden ist ein Trainer darum bemüht, politische und religiöse Themen auszuklammern. Sollte man als Trainer Geschichten über andere Studios oder Trainer zu Ohren bekommen, hat man diplomatisch zu schweigen oder neutral zu reagieren. Was sich auf dem Papier sehr einfach liest, ist in der Realität manchmal mit erheblichen Bissen auf die Unterlippe verbunden.

      Es gehört schlichtweg zum guten Ton und souveränen Auftreten von Trainern, Wissen über andere Studios und gegebenenfalls divergierende Ansichten über Training, Trainingsgestaltung, Trainerkompetenz und Ähnliches nicht mit oder vor den Kunden zu thematisieren.

      Hier kann es durchaus die ersten Widersprüche geben. Ein Kunde fragt den Trainer beispielsweise, ob dieser oder jener Trick, den er durch einen anderen Trainer eines anderen Studios so zu Gesicht bekommen hat, richtig ist? Was tun, wenn man hier komplett anderer Ansicht sein sollte?

      Greift nun der Punkt, der oben erwähnt wurde, dass Fragen auf alle Fälle zu beantworten sind, oder verweigert man die Aussage, weil es in die Kategorie »Lästern über andere Studios« fällt?

      Man darf sich hier gerne jederzeit auf den eigenen Stil berufen. Es gibt nicht die allumfassende Wahrheit, wissenschaftlich erforscht und bewiesen, die nur eine Art des Lehrens und Weitergebens als richtig erachtet. Jeder Trainer, jedes Studio hat seinen eigenen Stil. Und hier hat man immer Möglichkeiten, sich elegant auf dünnem Eis zu bewegen.

      Für Kunden ist es wichtig zu wissen, warum es in einem Studio so gelehrt wird, wie es gelehrt wird. Hier sollten auf alle Fälle Argumente vorhanden sein, die vom Kunden auch nachvollzogen werden können (sicherer für die Gelenke, leichter auszuführen, benötigt ein geringeres Maß an Grundflexibilität, minimiert die Verletzungsgefahren oder Ähnliches).

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       Man kann nur das Maß an Respekt von anderen erwarten, was man ihnen auch selbst entgegenbringt.

      Ein Trainer sollte den »Show-off-Modus«, also Angeberei in jeder Form vermeiden. Auch dieser Punkt erscheint plausibel und nachvollziehbar, allzu oft kann man allerdings feststellen, dass die Pferde mit einem durchzugehen scheinen. Man hängt in einer Figur und plötzlich verspürt man den inneren Drang hier noch eine Figur anzuhängen, einen halsbrecherischen Übergang einzufügen, zu zeigen, was man aus dieser Figur noch so alles machen kann.

      Im Wissen, dass die anderen Teilnehmer gerade zugucken, erscheint die Möglichkeit, die eigene Eitelkeit streicheln lassen zu können, doch oftmals sehr verlockend. Wann


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