Volk Gottes. Georg Bergner

Volk Gottes - Georg Bergner


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Oktober in der Konzilsaula gefragt haben: „Mais pourquoi ne feriez-vous pas un schéma De ecclesia?“ Bereits am 15. Oktober erwähnt Suenens in einem Brief, dass er Philips diesen Auftrag erteilt habe. S. LAMBERIGTS / DECLERCK, The Role of Cardinal Léon-Joseph Suenens, 91. Yves Congar bestätigt die Pläne zur Ersetzung des Schemas am 6. November. S. CONGAR, My Journal, 150.

      302 S. FOGARTY, Das Konzil beginnt, 102. Zu den zusammengerufenen Theologen zählen Congar, Rahner, Ratzinger, Semmelroth, McGrath, Lécuyer und Colombo. S. Ebd. Bereits am 18. Oktober hat es zu einem neuen Entwurf bereits Konsultationen zwischen Philips und Congar gegeben. S. RUGGIERI, Der schwierige Abschied, 332. Zudem scheint Gustave Thils als persönlicher Sekretär Suenens’ maßgeblich an der Redaktion des Schemas beteiligt gewesen zu sein. Suenens spricht Anfang 1963 vom Schema Philips-Thils. S. FAMERÉE, Gustave Thils et le De ecclesia, 570. S. hierzu auch PHILIPS, Carnets concilaires, 83.

      303 Das Schema Philips erfährt bereits bis zur 1. Interzession des Konzils verschiedene Bearbeitungen. Die folgende Darstellung bezieht sich auf den Bearbeitungsstand vom 22. November 1962, bei ALBERIGO / MAGISTRETTI, Synopsis, als Nr. 2 wiedergegeben. Für die Genese des Philips-Schemas s. RUGGIERI, Der schwierige Abschied, 351ff. Das Schema erreicht Tromp, der bereits am 12. November erste Gerüchte vom Bestehen des Textes gehört hat am 29. November, wo ihm Philips persönlich eine französischsprachige Fassung überreicht. Tromp sieht in der Initiative der „belgischen Bischöfe“ nicht nur eine Beleidigung der Theologischen Kommission, sondern auch ein illegitimes Verfahren, da hier offensichtlich noch vor dem offiziellen Versand des Schemas alternative Entwürfe erstellt werden. S. TROMP, Konzilstagebuch, 2/1, 28, 106. Kardinal Ottaviani wird die Kritik an diesem Vorgehen bei der Generaldebatte wiederholen. Congar berichtet, dass Ottaviani das Philips-Schema zum Zeitpunkt des Beginns der Debatte in der Konzilsaula bereits auch dem Inhalt nach kennt. CONGAR, My Journal, 205f. Wie Philips ausführt, empfindet er sich bei Bekanntwerden des Schemas selbst als Verräter. Die Mitglieder der vorbereitenden Generation rücken in der Folge von ihm ab. S. PHILIPS, Carnets concilaires, 86.

      304 Vgl. RUGGIERI, Der schwierige Abschied, 353.

      305 Vgl. „De ecclesia“ Nr. 1 und 3.

      306 SCHILLEBEECKX, Animadversiones in „secundam seriem“ Schematum Constitutionum et Decretorum, 1066f.; Vgl. RUGGIERI, Der schwierige Abschied, 359. Die Hauptkritik Schillebeeckxs bezieht sich auf das Bischofskapitel. S. Ebd., 359–363.

      307 S. WASSILOWSKY, Universales Heilssakrament Kirche, 195. Die Anmerkungen Rahners und Semmelroths werden ausführlicher in Kap. 3.2 vorgestellt.

      308 Neben Tromps Verweis auf die Gerüchte zum zirkulierenden Philips-Schema gibt es Hinweise auf eine breite Streuung von mehreren Hundert Kopien des Schillebeeckx-Papiers und der „Animadversiones“ von Rahner und Semmelroth. S. RUGGIERI, Der schwierige Abschied, 359 (Fn 38), 366 (Fn 44).

      309 S. RUGGIERI, Der schwierige Abschied, 371. Congar berichtet von einem vorbereitenden Treffen der französischen Bischöfe am 28. November, bei dem er seine Kritikpunkte am vorliegenden offiziellen Schema, u.a. auch die fehlende „Volk Gottes“-Perspektive vorbringt. S. CONGAR, My Journal, 217f.

      310 AS 1/4, 121. Ottaviani hatte allen Grund, die Ablehnung des Schemas zu fürchten. Bereits die vorausgegangene Debatte über das Schema „De deposito“ hatte die ablehnende Haltung einer Konzilsmehrheit gegen die Arbeitsgrundlage sichtbar gemacht. Zudem zirkulieren, wie Tromp berichtet, kurz vor der Debatte Gerüchte, „Ottaviani werde eine Lektion erteilt bekommen“. S. TROMP, Konzilstagebuch 2/1, 108.

      311 Vgl. AS 1/4, 126f.

      312 Vgl. AS 1/4, 132f.

      313 AS 1/4,143.

      314 S. AS 1/4,142f. De Smendt nennt in diesem Zusammenhang auch andere biblische Bilder wie „Braut“ und „Heiligtum des Heiligen Geistes“.

      315 Döpfner, der im intensiven Kontakt zu den deutschen Theologen steht, wird auf dem Konzil u.a. vom Münchener Kirchenrechtler Klaus Mörsdorf begleitet. Dieser hatte in direkter Anknüpfung an Mannes Koster vom „Volk Gottes“ als grundlegender Bezeichnung der Kirche gesprochen (s.o. Kap. 1.1.4). Mit der „idea fundamentalis“ knüpft Döpfner evt. direkt an Mörsdorf an. Wenn dies so wäre, wäre hier ein direkter Nachklang auf Kosters „Ekklesiologie im Werden“ zu finden. S. hierzu POTTMEYER, Die Voten, 152.

      316 Davon 77 Reden in der Konzilsaula und 85 im Nachgang eingereichte schriftliche Gutachten. S. AS 1/4.

      317 Die Seitenzahlen dieser und der folgenden Fußnoten beziehen sich auf AS 1/4: Liénart (Lille), 126f.; Elchinger (Straßburg), 147; Marty (Reims), 191; Huyghe (Arras / Frankreich), 195; Barrachina y Estevan (Orihuela, Spanien), 354; Hakim (Melkiten), 358f.

      318 Devoto (Goya, Argentinien), 250; Volk (Mainz), 387; Tatsuo Doi (Tokio), 397f.; Richaud (Bordeaux), 408; Charue (Namur, Belgien), 433; Daem (Antwerpen), 450; Guano (Livorno), 505; Schoiswohl (Seckau, Österreich), 559ff.; Nguyen-van Hien (Da Lat, Vietnam), 514. Nguyen bringt als Alternativvorschlag ein, „Familia Dei“ zum Grundbegriff der Ekklesiologie der neuen Konstitution zu machen. Schoiswohl (Seckau, Österreich), 559ff.

      319 König (Wien), 133; De Smendt (Brügge), 143; Elchinger (Straßburg), 147f.; Döpfner (München-Freising), 184; Marty (Reims), 192; Devoto (Goya, Argentinien), 251; Volk (Mainz), 387; Richaud (Bordeaux), 408; Höffner (Münster), 517; Schoiswohl (Seckau, Österreich), 559ff.; Simons (Indore, Indien), 579f.

      320 Alfrink (Utrecht), 134; Spellmann (New York), 172f.; Gargitter (Brixen), 194; Barrachina y Estevan (Orihuela, Spanien), 354; Feltin (Paris), 405f.; Guano (Livorno), 505; Rigaud (Pamiers, Frankreich), 548.

      321 Vgl. AS 1/4, 436.

      322 Vgl. AS 1/4, 147f.

      323 Vgl. PHILIPS, Die Geschichte der dogmatischen Konstitution, 140.

      324 S. QUISINSKY, Geschichtlicher Glaube, 301–315. Das Treffen fand vom 22.-25. Januar 1963 statt. Vgl. CONGAR, My Journal, 253.

      325 Der neue Entwurf, an dem auch Volk, Rahner, Semmelroth, Grillmeier und Schmaus beteiligt sind, nimmt dabei Intentionen der „Animadversiones“ Rahners und Semmelroths auf. Der Entwurf wird am 27. Januar auf einem Treffen u.a. mit Schillebeeckx, Congar und Philips besprochen. Zur Entstehung des in der deutschen und österreichischen Bischofskonferenz sowie mit weiteren deutschsprachigen Bischöfen aus den Nachbarländern abgestimmten sog. „Deutschen Schemas“ s. WASSILOWSKY, Universales Heilssakrament, 279–293; POTTMEYER, Die Voten, 153.

      326 S. WASSILOWSKY, Universales Heilssakrament, 330f.

      327 Die Auswahl und Vielzahl der biblischen Metaphern geht im Wesentlichen auf Rudolf Schnackenburg zurück. S. WASSILOWSKY, Universales Heilssakrament, 316. S. hierzu auch: SCHNACKENBURG, Die Kirche im Neuen Testament.

      328 Vgl. WASSILOWSKY, Universales Heilssakrament, 355f.

      329 Es ist die Absicht der Verfasser des Textes, so Rahner in seinen Erläuterungen zum Schema, eine Engführung der biblischen Theologie auf das Bild vom „Leib Christi“ zu vermeiden. S. WASSILOWSKY, Universales Heilssakrament, 317f.

      330 Die Einfügung einer „idea fundamentales“ ist unter den deutschsprachigen Bischöfen ein wichtiges Anliegen. S. WASSILOWSKY, Universales Heilssakrament, 304: „Je treuer der Text gegenüber einer einzigen Intention ist, je systematischer er das einzelne vom Prinzip her ordnet, desto eindeutiger und verständlicher wird die Lehre des Konzils über die Kirche sein.“

      331 Die Koordinierungskommission beschließt am 23. Januar 1963 die Neugliederung des Schemas nach dem über Charue eingereichten von Philips erarbeiteten Vorschlag. S. HÜNERMANN, Kommentar, 323; LAMBERIGTS / DECLERCK, The role of Cardinal Suenens, 95–99. Die Theologische Kommission nimmt es am 4. Februar als Arbeitsgrundlage


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